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Ängste vor dem Studium und der Perspektiven danach


TobiasK

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Hallo, ich habe zwar schon einmal hier einen Beitrag verfasst, dennoch, jetzt wird es langsam ernst und ich bekomme kalte Füße. Um nochmal kurz meine Vorgeschichte zusammen zu fassen. Ich habe wie viele hier in Deutschland eine Ausbildung absolviert, meine Mutter sagte damals "Hauptsache irgendwas, nach deinem Gesellenbrief kannst du machen was du willst." Das sagte sie zu mir als ich überlegte meine Ausbildung abzubrechen, nun ich habe es durchgezogen, bin 30 Jahre alt und denke ich habe ein Leben wie viele hier in Deutschland. Ich gehe auf die Arbeit weil ich es muss, ich mag meinen Job nicht sonderlich sondern ich mache es nur wegen dem Geld. Ich bin finanziell relativ sicher, ich könnte es mir leisten weniger zu arbeiten weswegen ich nun auch ein Studium anstrebe. Ich möchte Informatik studieren, ganz einfach weil ich eine hohe Affinität zu Computern habe und sehr früh angefangen habe mit ihnen umzugehen. Ich beschäftigte mich früher mit HTML und heute sitze ich an Java, ich würde nicht sagen dass ich ein guter Programmierer bin aber was will man erwarten? Ich mache das eben nur als Hobby und mir ist auch bewusst dass ein Informatiker nicht unbedingt immer gleich ein Programmierer ist und das es ja noch den Fachinformatiker gibt aber wie gesagt, ich habe ein großes Interesse an Computersystemen, Programmen und immer wieder lese ich dass ein Informatik Studium einen auch nur einen Überblick gibt, quasi eine Karte um zu sehen wohin die Reise geht und ich möchte mich auf diese Reise begeben. Ich bin jetzt 30 Jahre alt, wenn ich den Bachelor in 3 Jahren schaffe bin ich schon fast 34 Jahre und habe keinerlei Berufserfahrung auf diesem Gebiet. Ich weiß, es herrscht ein Fachkräftemangel doch ich habe mal bei Firmen in meinem Umkreis angerufen, ihnen von meiner Idee erzählt, ich dachte in einer Branche in der ein Mangel herrscht würde man meine Idee gut finden doch ich stieß eher auf Ablehnung. Ich sehe teilweiße junge studierte Informatiker die nur Praktikumsstellen haben oder irgendwo als Trainee beschäftigt sind, nach einem so langem Studium... ein Posten als Praktikant. Autsch und das obwohl es einen Fachkräftemangel gibt? Das war ein Schlag ins Gesicht.

Nun frage ich mich doch selbst, macht das überhaupt Sinn was ich hier möchte? Oder soll ich meine Träume und Wünsche in ein Päckchen stecken und 37 Jahre warten bis ich in Rente bin um endgültig mit dem Thema abzuschließen? Ich weiß nicht ob ich überhaupt Perspektiven habe, oft steht sogar bei den Stellenausschreibungen "Mindestens 6 Jahre Berufserfahrung". Macht es wirklich Sinn?

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Im Prinzip beantwortest Du Dir viele Fragen selbst.

Einerseits denkst Du, Du wärst „schon“ 30 - als wäre das Leben mit 30 fast vorbei. 😉😉

Andererseits schreibst Du, dass Du noch 37 Jahre in einem Beruf arbeiten musst, der Dir nicht viel Spaß macht.

Wenn man davon ausgeht, dass Du durchschnittlich 200 Tage im Jahr 8 Stunden täglich arbeitest, hast Du noch 59.200 Stunden bis zur Rente. 

 

Die Entscheidung, ob Du so viele Stunden von Deiner Lebenszeit mit einer Tätigkeit verbringen willst, die Dir keinen Spaß macht, kannst nur Du treffen.

LG

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Kurz und knapp zusammengefasst: Sie werden nicht feststellen, wie es Ihnen geht, einfach so weiterzumachen wie bisher und auf die Rente zu warten, wenn Sie es nicht ausprobieren. Allerdings ist es dann in 20 bis 30 Jahren zu spät, das Ruder noch mal ganz herumzureißen.

 

Ob Sie das Studium schaffen und dann erfolgreich in einen Job als Informatiker einsteigen können, das werden Sie auch nicht erfahren, wenn Sie jetzt nicht den ersten Schritt in diese Richtung wagen. Allerdings hätte es den Vorteil, dass Sie dann immer noch den jetzigen Job als Rückfallposition hätten.

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Bevor du dich in ein Informatik Studium stürzt, schau dir erstmal die Modulhandbücher an. Danach wälzt du auch nochmal die Ausbildungsinhalte beim FiSi, wo du durchaus auch verkürzen kannst. Entscheide dann, ob dir das Eine oder Andere liegt. 

 

Und es herrscht durchaus Fachkräftemangel in der IT für bestimmte Spezialisierungen. Nur denke ich, wird es schwierig werden hier eine Firma zu überzeugen mehere zehntausend Euro in deine Ausbildung zu stecken. Wenn man stattdessen aus einem Pool von "unbefleckten" und biegsamen Bewerbern zurückgreifen kann. Die IT Branche ist mittlerweile genauso auf formale Ausbildung/Studium ausgerichtet, wie andere Branchen. Die Durchlässigkeit für Quereinsteiger war einmal.

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vor 53 Minuten, Muddlehead schrieb:

wird es schwierig werden hier eine Firma zu überzeugen mehere zehntausend Euro in deine Ausbildung zu stecken.

Ich möchte nicht dass die Firma mich mit Geld unterstützt. Das Studium würde ich selbst bezahlen, zumindest bis zum Bachelor und nach dem Bachelor würde ich schauen ob es Sinn macht einen Master dran zu hängen oder nicht. Ich wollte lediglich als studentische Aushilfskraft einen Fuß ins Unternehmen setzen damit das Studium auch durch meine Arbeit profitieren kann. Allerdings waren die Arbeitgeber mit denen ich sprach sehr skeptisch.

Die größte Angst die ich dahingehend habe ist, dass ich studiere und nachher mit einem akademischen Abschluss vor einem Arbeitsmarkt stehe der mir trotz allen Bemühungen verschlossen bleibt.

Mit 30 nochmal eine Ausbildung machen schließe ich aus. Da habe ich für mich selbst entschieden dass der Zug hier abgefahren ist.

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Über die zukünftigen Entwicklungen des Arbeitsmarktes kann man nur spekulieren. Das betrifft einen eventuellen Arbeitsplatz innerhalb der Informatik ebenso wie den Arbeitsplatz, den Sie im Moment innehaben.

 

Was machen Sie den übrigens zur Zeit? Wenn Sie es irgendwo schon geschrieben haben - ich weiß es nicht mehr.

 

Allerdings spricht alles dafür, dass der Bedarf an Fachkräften mit Informatikkenntnsiisen eher zunehmen als abnehmen wird.

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Ohje.... na gut ich sag es. Ich arbeite im öffentlichen Dienst. Auf einer Kläranlage, der Job hat viele Vorteile, er ist sicher, ich bin fast unkündbar, hab mein Gehalt und dennoch, eigentlich wollte ich das nie werden. Ich bin auch nie wirklich warm geworden mit dem Beruf. Die Theorie hinter meinem Beruf war super toll. Auch die Ausbildung hat mir sehr viel Spaß gemacht. Man hat umwelttechnische Zusammenhänge betrachtet, das große ganze, den Kreislauf Wasser.
Aber in Wirklichkeit ist der Beruf im Alltag weitaus weniger Interessant als man denkt. Er hat eher was mit Pumpen, Proben nehmen und Rohrbrüchen zutun, verzopfungen in den Pumpen, Rechenhaus. Ich hatte in meinem Leben schon viele Damenbinden in der Hand, benutztes Klopapier an der Hose kleben dass sich vom Wasser eigentlich schon aufgelöst hatte aber dann als es trocknete zu kleinen Papier gesprenkelten Mustern an meiner Hose wurde. Achja... Fäkalien und Urin habe ich eigentlich schon wieder fast vergessen zu erwähnen. Es liest sich jetzt schlimmer als es ist, aber ich glaube auch es gibt angenehmeres. Ich habe auch überlegt Verfahrenstechnik zu studieren oder dergleichen. Das würde besser zu meinem Beruf passen. Allerdings begeistere ich mich nicht für die Verfahrenstechnik, ich finde es interessant aber da brennt nicht mein Herz dafür. Es macht einfach nicht Klick wenn ich nach Möglichkeiten in meinem Beruf schaue. Ich sehe nur meinen alten Kindheitswunsch.

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vor 1 Minute, KanzlerCoaching schrieb:

Für Kläranlagen werden mit Sicherheit auch Steuerungssysteme weiter(entwickelt). Da sehe ich erst mal keinen Grund, warum das für ein Studium hinderlich sein sollte.

 

Schauen Sie sich die Mathemodule an wie empfohlen. Und dann schauen Sie weiter.

Das stimmt auf alle Fälle. Meine Region ist ein Ballungsgebiet mit vielen kleinen Dörfchen aber auch Klein- und Großstädten in der nähe. Früher hatte hier jedes kleine Örtchen seine eigene kleine Kläranlage. Das wurde aber alles Zentralisiert. Die alten kleinen Kläranlagen sind nicht mehr als Ferngesteuerte Pumpstationen. Die Aufbereitung der Anlage funktioniert voll automatisch und kann auch von der Schaltwarte aus Ferngesteuert werden. Wir haben auch einen Faulturm gekoppelt mit einem Blockheizkraftwerk, auch hier funktioniert alles so gut wie automatisch. An allen möglichen Stationen hängen online Messungen die ständig die Wasserqualität prüfen und zB. Alarm geben bei Stoffen wie Öl, Benzin oder Diesel. Die Messwerte werden an die Schaltwarte weiter gegeben.
Das ist auch so die Tätigkeit die mich am meisten interessiert. Hier gibt es auch Gerätebeauftrage die sind für die Wartung der Online Messungen zuständig. Aber die sind eigentlich nicht mehr als technische Putzfrauen wenn man so will. Kalibrierung der Sensoren, eventuell mal reinigen oder auffüllen der Flüssigkeit z.B. kcl und das wars.

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vor 2 Stunden, TobiasK schrieb:

Ohje.... na gut ich sag es. Ich arbeite im öffentlichen Dienst.

 

vor 4 Stunden, TobiasK schrieb:

oder irgendwo als Trainee beschäftigt sind

 

Unterschätze das nicht. Ich bin in Hamburg im öD beschäftigt und die Trainees die jährlich von der Finanzbehörde rekrutiert werden, steigen mit vollem Gehalt ein und werden dann ein (oder sind es zwei?) Jahre lang durch die unterschiedlichen Behörden und Dienststellen gereicht, um die Betriebe und einzelnen Tätigkeitsfelder Praktisch kennenzulernen, bevor Sie dann letztendlich ihre eigentliche Destination erreichen.

 

Ein kleiner Exkurs zum Thema Trainee...

 

Wenn Leute Probleme haben, beruflich Fuß zu fassen, dann liegt es nicht selten an ihnen selber und wie sie sich verkaufen. Wer für vieles offen und gewillt ist, die Ärmel hochzukrempeln, wird in der Regel auch irgendwo unter kommen. Ggf. muss man auch erst einmal ein Angebot annehmen, das einem weniger zusagt oder finanziell unterhalb der eigenen Vorstellungen liegt, um entsprechende praktische Erfahrungen sammeln zu können.

 

Geräte der öD hat aktuell immense Probleme im IT-Bereich Stellen zu besetzten, da es zwar eine hohe Jobsicherheit, aber, gemessen am Standard der privaten Wirtschaft, relativ wenig Geld gibt. Und es gibt aktuell keine Tendenzen der Besserung, eher im Gegenteil.

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