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Die Sache mit den Transferleistungen


KanzlerCoaching

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Ich glaube, es gibt einen Grund dafür, dass die Nutzung von Sekundärliteratur und Transferleistungen hier z.T. zusammen gedacht werden. In den Geisteswissenschaften arbeitet man vor allem mit Texten. Das übt man, indem man mit vielen weiteren Texten arbeitet.

 

Die Menge an Literatur für einen Mathematiker in den ersten Semestern kann dagegen überschaubar sein. Er übt anders.

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In meinem Studium wurde ich bei genau 2 Klausuren mit Transferwissen konfrontiert. Aber auch nur, wenn es für eine 1 reichen sollte. In einer Klausur war es zB überhaupt nicht gern gesehen, wenn man mit Transfer kam. Hier wurde 1:1 wortwörtlich der Skriptinhalt erwartet. Daher kann ich für meinen Studiengang sagen, dass man gute bis sehr gute Ergebnisse bekommen kann, wenn man nur die Skripte lernt. Transfer wird so gut wie nicht erwartet. 

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@Kurtchen

Grundsätzlich stimme ich dir da zu. Aber auch in der Mathematik kann man verschiedene Methoden zur Wissensüberprüfung wählen. Level 1 ist setze die Zahlen in die gegebene Formel ein. Level 2 wähle zusätzlich die richtige Formel aus, Level 3 aus einem Text soll die mathematische Anwendung abgeleitet und angewendet werden. Nur Level 3 ist Transferwissen: Verstehen was man tut und warum man es tut.

 

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Was du da schreibst, ist nicht Mathematik, sondern Anwendungen in anderen Faechern. In Mathematik hat man keine Formeln, wo man Zahlen einsetzen koennte. Und man waehlt auch keine Formeln aus. Das macht man in Physik oder Chemie.

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Ihr habt Recht, mein Fehler. In einem reinen Mathematik-Studium rechnet man nicht, man beweist, dass 1+1 = 0 ist (Abelsche Gruppe für Eingeweihte ;) )

In den Mathematik-Vorlesungen der Wirtschaftswissenschaften beispielsweise oder der Informatik rechnet man dagegen. Da ist eine Produktionskurve und das Minimum muss bestimmt werden, lineare Optimierung etc. Also anwenden der Mathematik. 

Und so schließt sich der Kreis zum oben geschriebenen.

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vor 10 Stunden, KanzlerCoaching schrieb:

Die immer wieder auftauchenden Diskussionen darüber, ob man ein Studium allein mit den von der Hochschule zur Verfügung gestellten Skripten durchführen kann, inwieweit Literaturarbeit notwendig, ja selbstverständlich sein sollte und welche Leistungen man für eine sehr gute bis gute Bewertung man in Klausuren erbringen muss, bringt mich dazu, diesen Strang zu erstellen. Es geht mir um die Anforderung, schon im Studium Lerninhalte auf Fragestellungen zu transferieren, die vorher nicht im Lehrplan "dran kamen", für die nicht schon in den Skripten Lösungen erarbeitet wurden, die man lernen kann in der Klausurvorbereitung.

 

ich würde die Betrachtung nicht am Skript oder Zusatzquellen festmachen wollen

 

vor 10 Stunden, KanzlerCoaching schrieb:

 

Mein Hintergrund, meine tiefe Überzeugung: Ich kann und will es auch nicht glauben, dass Transferwissen in einem Studium nicht von Anfang an gefordert sein soll. Ich meine, wir reden hier von einer akademischen Ausbildung, nicht von einem berufsvorbereitenden Berufsschulkurs!

 

Sondern daran wie erlerntes Wissen eingesetzt wird:

einfach nur auswendiglernen und wiedergeben 

oder

ein Thema bearbeiten/erarbeiten, Zusammenhänge verstehen und das Wissen auch in neuen Kontext anwenden

Zweites der Anpruch den ich an mein Studium habe.

 

Dagegen hängt die Frage ob ich Zusatzliteratur lese eher daran, wie gut das Skript ist und ob mich ein Thema interesiert. Bei interesanten Themen lese auch gerne mal über das geforderte Kurs Niveau hinaus

 

 

vor 10 Stunden, KanzlerCoaching schrieb:

 

Wie sehen Sie das? Bin ich mit meiner Einstellung völlig daneben? Es geht mir übrigens nicht darum, hier Präsenzstudium gegen ein Fernstudium gegeneinander abzuwägen!

 

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@KanzlerCoaching Sie haben das Thema ja sicherlich bewusst ins Karriereforum und nicht in das allgemeine Fernstudium-Forum eingestellt.

 

Mich würde da nochmal mehr der Fokus darauf interessieren, wie sich das auf die berufliche Umsetzung auswirken kann, wenn wenig oder gar kein Transfer des gelernten Wissens notwendig ist, um die Prüfungen zu bestehen.

 

Etwas ähnlich mit anderem Schwerpunkt haben wir das ja auch schon hier diskutiert:

 

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Ja, ich habe das Thema bewusst im Karriereforum eingestellt. Inwiefern ich nämlich von Anfang an auf den Transfer des gelernten Wissens hinarbeite, das ist keine Frage, wie man studiert, sondern eine Frage, ob und wie man dem Anspruch eines gutbezahlten und anspruchsvollen Arbeitsplatzes gerecht werden will, den man ja mit einem Studium normalerweise anstrebt.

 

Wenn man nur Wert drauf legt, eine Prüfung zu bestehen - wer soll dann bitte die Aufgabe übernehmen, den Absolventen berufsfähig zu machen?

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vor 10 Minuten, Markus Jung schrieb:

@KanzlerCoaching

Mich würde da nochmal mehr der Fokus darauf interessieren, wie sich das auf die berufliche Umsetzung auswirken kann, wenn wenig oder gar kein Transfer des gelernten Wissens notwendig ist, um die Prüfungen zu bestehen.

  

 

Wenn ich aktuell auf meine beruflichen Aufgaben schaue, drei Projekte bearbeite ich gerade parallel:
Projekt 1 befindet sich kurz vor dem Life-Gang, es sind also Übergabe-Themen an die Fachabteilungen gerade aktuell. 
Hier diskutiere ich gerade mit dem Rechtswesen (Volljuristen im Großteil) die rechtlichen Bedingungen des Produktes. Hier hilft mir das Wissen aus der Rechtsvorlesung sehr viel weiter. Ich muss keine Paragraphen nennen können, das könnte ich auch gar nicht mehr, aber ich verstehe, wie eine juristische Prüfung abläuft (Gutachter-Stil) und kann so mit dem Rechtswesen auf Augenhöhe diskutieren, weil ich die gleiche 'Sprache' spreche. Hier danke ich meinem Prof aus der Rechtsvorlesung auf Knien, weil er mit uns nicht nur stur die Paragraphen aus dem HGB gebüffelt hat, sondern immer wieder betonte: Die Paragraphen könnt ihr nachlesen, das ist nutzloses Wissen. Ihr müsst verstehen, wie man als Jurist denkt.

 

Das zweite Projekt befindet sich gerade in der Integration. Die einzelnen Komponenten mit spezifischer Software werden zusammen gesteckt und getestet. Ich brauche das V-Modell, ich brauche das Verständnis von Schnittstellen, Objekten und Testverfahren. Code schreibe ich selbst nicht eine Zeile, sondern diskutiere mit dem Lieferanten die Bugs und wie diese zu lösen sind. 

Transferwissen ist hier auch das einzige, was ich wirklich brauche. Ich muss Softwarekonzepte verstehen und Dokumentationen anwenden können, vernetzte Systeme und auch Kryptographie.

 

Im dritten Projekt definiere ich gerade die Anforderungen. Hier brauche ich hauptsächlich jede Menge Wissen zu Angriffsszenarien (mein Produkt soll sicher sein!), physikalische Grundlagen (hatte ich in der Schule das letzte Mal, 10. Klasse -> wie stelle ich die richtigen Fragen, um das richtige Wissen zu erlangen?), UML und andere Standards sind selbstverständlich.

 

Fazit: Ohne Transfer könnte ich keine meine aktuellen Aufgaben in meinen Augen sinnvoll erledigen.

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