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FH Erding Erfahrungen


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Ich studiere Momentan im 6. Semester Sportmanagement in Erding und denke, dass ich meine Erfahrungen jetzt mal teilen sollte.

Prinzipiell ist das Konzept sehr gut. Pro Semester finden drei einwöchige Präsenzphasen statt. Je nach Prüfungsordnung ist die Teilnahme verpflichtend oder freiwillig, so dass nicht zwangsläufig der gesamte Jahresurlaub drauf gehen muss. In der Regel sind die ersten beiden Präsenzwochen für Vorlesungen gedacht, die dritte Woche für Klausuren und Präsentationen. Danach hat man noch 4 Wochen Zeit, um Studienarbeiten abzugeben. Semesterferien hat man eigentlich nicht.

Der ganz große Nachteil sind die Dozenten. Hier merkt man einen riesigen Unterschied zwischen "festangestellt" und "Lehrbeauftragter". Die Festangestellten sind motiviert, einem etwas für das Berufsleben mitzugeben. Hier findet man selbstgeschriebene Skripte, Literaturempfehlungen, Übungsaufgaben usw. Auch die Betreuung bei Fragen ist umfangreich und hilfreich.

Die andere Hälfte, die "Lehrbeauftragten", machen das meistens nur für den eigenen Lebenslauf. Hier findet man schlechte Scans aus teilweise veralterter Literatur, veraltete Abgabetermine... Antworten auf Emails bekommt man nur in den seltensten Fällen. Bei diesen Dozenten reicht es auch vollkommen aus, sich in den Vorlesungen berieseln zu lassen ohne noch etwas nachzuarbeiten. Die Klausur orientiert sich zu 100% an der Vorlesung. (Im Vergleich: bei den Hauptamtlichen Dozenten findet man häufiger Transferaufgaben oder Fragestellungen zu Details aus den Skripten.)

Wie schon gesagt wurde, wer nur den Abschluss möchte, hat hier ein wunderbar einfaches Studium.

Wer tatsächlich etwas lernen möchte, sollte das Studium dual absolvieren oder zumindest während dessen bereits grob in dem Fachgebiet arbeiten. Die Verbindung von Praxis und Theorie, bzw. Studium mit Berufserfahrung, bringt einem dann den entscheidenden Vorteil gegenüber Studenten einer normalen Uni/ FH.

Was die Meinung der Unternehmen betrifft, bekomme ich ganz unterschiedliche Rückmeldungen. Und das hängt immer davon ab, ob bereits ein Student aus Erding dort war - und vor allem WER!!

Da es in Erding keine (besonderen) Zulassungsvorraussetzungen gibt, kann dort (sorry für die Deutlichkeit) ausnahmslos JEDER Vollidiot dort studieren (und vor allem auch die Prüfungen bestehen). Wenn dann so einer vor einem in einem Unternehmen war, bekommt man tatsächlich zu hören, dass das Niveau zu niedrig ist. Das liegt daran, dass die FH sich finanzieren muss. Je mehr Studenten, desto mehr Gebühren. Also findet man auch für nicht-Abiturienten einen Weg ins Studium.

Mein Pflichtpraktikum wurde von einem Dozenten vermittelt. Mein Chef war so zufrieden, dass er mich beauftragt hat, in Erding einen Nachfolger für mich zu finden. In so fern ist es gewisser Maßen Glückssache...

Ein guter bis sehr guter Abschluss wird allerdings von den Personalern akzeptiert.

Fazit: wenn man nebenher in dem entsprechenden Bereich arbeitet und mehr lernt, als einem vorgekaut wird, ist das eine sehr gute Möglichkeit, um beruflich weiter zu kommen. Und wenn die FH Zulassungskriterien einführen würde, z.B. bestimmte Notengrenzen in relevanten Fächern (bei Sportmanagement Sport, Bio, Mathe), bzw eine Begrenzung bei der Studentenzahl (z.B. 20-25 pro Semester), dann wäre auch das Problem mit den schlechten Erfahrungen bei Bewerbungen aus der Welt geschafft.

Einen Master würde ich dort aber auf gar keinen Fall machen, denn auch da wird jeder zugelassen.

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Folgende Antwort habe ich von Dr. Arne Lankenau, dem Kanzler der FHAM, mit der Bitte um Veröffentlichung hier im Forum erhalten:

Guten Tag,

herzlichen Dank für Ihre Forenbeiträge. Darf ich mich kurz vorstellen, mein Name ist Arne Lankenau, ich bin Kanzler der FHAM.

Ich habe Ihre Forenbeiträge gelesen und möchte gerne dazu Stellung beziehen:

Zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich enttäuschte Hoffnungen in ein Studium bedaure. Gleichzeitig möchte ich hervor heben, dass wir aber auch keine überhöhten Erwartungen erzeugen möchten.

Wir sind staatlich anerkannt, nach genau den gleichen Kriterien, an denen sich auch öffentliche Hochschulen messen lassen müssen. Zudem sind unsere Studienprogramme FIBAA akkreditiert und die Hochschule durchläuft gerade die institutionelle Akkreditierung des Wissenschaftsrates. Dementsprechend bewegen wir uns in allen angesprochenen Bereichen innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen und Standards und unterliegen prinzipiell einer strengeren Aufsicht durch die zuständigen staatlichen Institutionen als die staatlichen Hochschulen.

Was Ihre Erfahrung und die etwaiger Bekannter mit Unternehmen anbelangt, will ich gar nicht in Abrede stellen, dass auch negative Meinungen über Hochschulen kursieren - das ist bei anderen mit Sicherheit nicht anders als bei uns. Langjährige Partnerschaften in der dualen akademischen Ausbildung mit Unternehmen wie OBI oder Max Bögl, aber auch mit der Stadt München sprechen aus meiner Sicht eine andere Sprache - keines der Unternehmen würde eine Partnerschaft mit uns eingehen, d.h. den Studierenden das Studium bezahlen, wenn sie nicht von der Qualität der Ausbildung voll und ganz überzeugt wären. Daneben versuchen wir uns über Absolventen-Verbleibstudien ein Bild zu machen, wie unsere Studierenden in den Arbeitsmarkt finden und sich dort positionieren. Die bisherigen Informationen zeigen zufriedenstellende Ergebnisse, wir räumen aber natürlich ein, dass der Einstieg in den Arbeitsmarkt nicht alleine vom Studienabschluss sondern auch von der Person und ihrem Auftreten selbst abhängig ist. In dieser Situation können wir unseren Studierenden und Absolventen nur bedingt Hilfestellung geben.

Ihnen wünsche ich alles Gute,

herzliche Grüße, Arne Lankenau

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