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Informatik-Studium an der FU Hagen oder IUBH?


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Liebes Forum,

 

wie man anhand meines Namens wahrscheinlich schon erkennen kann, möchte ich ein Informatik-Studium aufnehmen. Kurz zu mir und meiner Situation: ich habe einen Master in Biologie und möchte mich nun mit 29 Jahren aus verschiedenen Gründen nochmal karrieretechnisch umorientieren, wobei ich mich für ein Fernstudium der Informatik entschieden habe. Allerdings schwanke ich im Moment hin und her welche Hochschule - FU Hagen oder IUBH - für mich die bessere / klügere Wahl wäre.

Von den angebotenen Modulen (z.B. KI, Machine Learning), der Verständlichkeit der Skripte, Aufmachung der zusätzlichen Lehrmaterialien (Vodcasts, etc.) und der Flexibilität würde ich trotz der hohen Studienkosten die IUBH bevorzugen. Allerdings hab ich in einigen Beiträgen ein wenig den Eindruck gewonnen, dass ein Informatik-Studium an der IUBH eher etwas für Leute ist, die bereits in einem IT-Beruf z.B. Fachinformatiker arbeiten und nur noch formal den Titel Bachelor brauchen um eine höhere Position besetzen zu können. Ich bin mir im Moment unsicher, ob mir ein Abschluss von der IUBH als absoluter Einsteiger in die IT-Branche "weiterhilft" oder ob potentielle Arbeitgeber diesen nicht richtig anerkennen im Vergleich zu Bachelor-Absolventen von staatlichen Präsenz-FHs / Unis.

Was denkt ihr? Sollte man in meinem Fall (komplette Umorientierung mit fast 30) lieber einen Bachelor an der staatlichen Universität Hagen machen, die bei Arbeitgebern angeblich einen sehr guten Ruf hat? Oder hab ich mit einem Abschluss an der IUBH als Berufseinsteiger gleiche / ähnliche Chancen?

 

Beste Grüße

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Hi,

 

ich würde sagen weder noch. Für mich wäre es, sofern du die Zeit hast, dann eine Preisfrage. Da ich wenig Freizeit habe, brauche ich gut aufgearbeitete Skripte & Support. Die FU Hagen hat nicht dieselben Ziele, wie die IUBH und daher auch nicht die selbe Motivation eine 100% positive Lernumgebung zu schaffen. Kostet dafür nicht soviel.

 

Für einen Arbeitgeber ist es wohl egal, es sei denn der Hiring-Manager hat auch an der IUBH oder FU Hagen studiert. Aber das weißt du natürlich nicht vorher. Ich glaube, gerade in deinem Alter, ist es enorm wichtig so schnell wie möglich Praxis zu erlangen und da solltest du dich nicht ewig mit einem Fernstudium alleine aufhalten.  Das Studium wird dir nur helfen paar Bewerbungsfilter zu überwinden. Die Konkurrenz ist groß, es gibt wesentlich jüngere gut ausgebildete Konkurrenz, die ggf. auch billiger ist. Das wären so eher die meine Sorgen bei dem Vorhaben. Von daher würde ich mir jetzt eher mal ein paar Firmen raussuchen, die ich interessant fände und da schauen, was die antreibt, um sich für dich zu entscheiden. Das dürfte mehr als nur der Abschluss sein. Zu mal fast in jeder Anzeige steht "Studiumabschluss oder vergleichbare Ausbildung..." .

Vllt. wird auch was Richtung Dual-Studium angeboten und du kannst durch Persönlichkeit überzeugen. Gibt ja immer noch viele Quereinsteiger. Kenne auch 'nen Biologen bei mir auf der Arbeit, der hat sich on-the-job umgeschult ;).

Bearbeitet von Muddlehead
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vor 3 Stunden, angehende-IT-studentin schrieb:

Was denkt ihr? Sollte man in meinem Fall (komplette Umorientierung mit fast 30) lieber einen Bachelor an der staatlichen Universität Hagen machen, die bei Arbeitgebern angeblich einen sehr guten Ruf hat? Oder hab ich mit einem Abschluss an der IUBH als Berufseinsteiger gleiche / ähnliche Chancen?

 

Die Kernfrage für mich ist erst mal eine andere: Was willst du nachher machen? In welchem Feld arbeiten? Und: Willst du wirklich eine 180 Grad-Wende vollziehen, oder wäre nicht z.B. ein Studium in Bioinformatik interessant?

 

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Erstmal Dankeschön für eure Antworten. An ein Masterstudium der Bioinformatik hatte ich natürlich auch schon gedacht. Da ich aus familiären Gründen an meinen derzeitigen Wohnort gebunden bin, käme nur ein Fernstudium in Frage, was es für Bioinfo (noch) nicht gibt. Vielleicht dann am nächsten den Data Science Bachelor der IUBH? Die Bioinformatiker, die ich kenne, sind übrigens großteils als "Informatiker light" in Unternehmen ohne jeglichen Bezug zu Life Science, Pharma oder Medizin untergekommen, weswegen ich dann an ein klassisches Informatikstudium gedacht hatte. 

 

Die Umorientierung erfolgt nicht einfach so aus Spaß oder Selbstverwirklichung. Nach meinem Master (1,2 Notendurchschnitt) habe ich fast 1 Jahr gebraucht um eine Stelle zu finden, welche auf ein Jahr befristet war. Danach habe ich wieder über ein halbes Jahr keinen Job gefunden, weswegen ich jetzt als ungelernte Hilfskraft auf Mindestlohnbasis arbeite. Damit das nicht die nächsten 35 Jahre so bleibt, möchte ich mich im Bereich der IT weiterbilden, weil es mich interessiert und mir die Arbeit mit R während eines Praktikums sehr viel Spaß gemacht hat sowie ein bisschen Webprogrammierung in meiner Freizeit. Ich hoffe das wird jetzt nicht falsch verstanden: Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich nach dem Abi Informatik studieren, weil ich denke, dass es ganz gut zu mir passen könnte, aber gleichzeitig auf dem Arbeitsmarkt gefragter ist als Biologie.

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vor 46 Minuten, angehende-IT-studentin schrieb:

Nach meinem Master (1,2 Notendurchschnitt) habe ich fast 1 Jahr gebraucht um eine Stelle zu finden, welche auf ein Jahr befristet war. Danach habe ich wieder über ein halbes Jahr keinen Job gefunden, weswegen ich jetzt als ungelernte Hilfskraft auf Mindestlohnbasis arbeite.

 

Hast du mal versucht zu reflektieren, woran das wirklich gelegen hat bzw. liegt? Ich sitze zwar seit ich aus der Schule bin im Elfenbeinturm der IT und habe mit Arbeitslosigkeit nie etwas zu tun gehabt, aber mit einem derart guten akademischen Abschluss in einem so guten wirtschaftlichen Umfeld in Deutschland erscheint es mir fast schon schwierig, auf dem Arbeitsmarkt so auf die Nase zu fallen – nicht falsch verstehen.

 

Was ich sagen will: Vielleicht sind die Gründe dafür ja gar nicht fachlich-inhaltlicher Natur, sondern anderswo zu suchen und würden sich mit einem neuen Anlauf gar nicht ändern. Das müsste ja nicht mal etwas mit deiner Persönlichkeit o.ä. zu tun haben, ich vermute auch als Informatikerin hättest du es bspw. schwer, wenn du in der Uckermark groß Karriere machen möchtest.

 

vor 50 Minuten, angehende-IT-studentin schrieb:

Da ich aus familiären Gründen an meinen derzeitigen Wohnort gebunden bin, käme nur ein Fernstudium in Frage, was es für Bioinfo (noch) nicht gibt.

 

Da friert ja gerade vielerorts die Hölle zu. Falls du noch etwas Zeit hast, würde ich mal die nächsten Wochen und Monate abwarten und beobachten, was sich da so entwickelt.

 

Noch mal kurz zu deiner Ausgangsfrage: Ich habe den BSc in Wirtschaftsinformatik an der IUBH gemacht und würde sagen, dass alle Kritik die ich hatte, unter "Jammern auf hohem Niveau" zu verbuchen war. Ich mag Konzept, Flexibilität, auch die Qualität der Lehre war gut. Allein qualitativer Kontakt zu Kommilitonen hat mir gefehlt, aber das scheint der Preis vieler Fernstudienangebote zu sein.

 

An der FUH würde ich mich hingegen nicht mal einschreiben, wenn man mich dafür bezahlen würde. Starre Klausurenphasen, wenig "Kundenorientierung", teils sehr angestaubte Inhalte – da relativiert sich der hohe Preis der IUBH in meinen Augen recht schnell wieder.

 

Bzgl. des Ansehens kannst du fünf Leute fragen und wirst sechs Antworten bekommen. Es gibt ja auch hier die Fraktion, der die Unterscheidung zwischen Universität und Hochschule wichtig ist. Was das dann aber am Ende wert ist, konnte man bei der Ernennung unserer gegenwärtigen Bundesbildungsministerin sehen. Deren Diplom aus Hagen wurde Land auf, Land ab kritisiert. Aber davon muss man sich nicht verunsichern lassen: Den Job bekommen hat sie trotzdem und sie macht ihn sogar immer noch ;-).

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vor 2 Stunden, angehende-IT-studentin schrieb:

 die Arbeit mit R während eines Praktikums sehr viel Spaß gemacht hat sowie ein bisschen Webprogrammierung in meiner Freizeit.


Das Informatik Studium hat in erster Linie ziemlich wenig bis gar nichts mit programmieren zu tun.

 

Mir würde bei deiner bisherigen Jobsuche von deiner Erzählung her „negativ“ aufstoßen, dass du leider örtlich nicht flexibel bist. Das ist natürlich immer ein Killer, wenn man nicht gerade in den größten Städten Deutschlands wohnt. Dürfte auch nach einem Informatikstudium ggf. nicht leichter werden abhängig der umliegenden Industrie . Ggf. konkurrierst du dann gegen Fachinformatiker etc., da es keine Jobs mit akademischen Anspruch gibt.

Bearbeitet von Muddlehead
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vor 1 Stunde, thb schrieb:

 

Hast du mal versucht zu reflektieren, woran das wirklich gelegen hat bzw. liegt? Ich sitze zwar seit ich aus der Schule bin im Elfenbeinturm der IT und habe mit Arbeitslosigkeit nie etwas zu tun gehabt, aber mit einem derart guten akademischen Abschluss in einem so guten wirtschaftlichen Umfeld in Deutschland erscheint es mir fast schon schwierig, auf dem Arbeitsmarkt so auf die Nase zu fallen – nicht falsch verstehen.

Da muss man aber sagen, dass der Fragesteller Biologie studiert hat und oertlich nicht flexibel ist. Die Arbeitsmarktlage in Bio ist schwierig, und wenn man oertlich gebunden ist, ist es sehr problematisch, selbst wenn der Wohnort Muenchen ist. Ausserdem nicht promoviert. Und schliesslich: Gute Noten sind in Bio nicht so ungewoehnlich, die Noteninflation ist hier betraechtlich (auch wenn es nicht dem Klischee entspricht: Rein von der Durchschnittsbetetrachtung her werden in Biologie und Chemie Noten eher "verschenkt" als in manchen Faechern, die diesen Ruf haben, Durchschnittsnote in Diplom-Biologie etw 1,3 im Jahre 2000, siehe https://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/5526-03.html S. 92).

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