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Warum psychologischer Psychotherapeut werden?


Kebabfürzuhause

Empfohlene Beiträge

vor 22 Minuten hat ClarissaD geschrieben:

Ich glaube, wir haben es jetzt verstanden. @Kebabfürzuhause geht es um Hierarchie, Prestige, Gehalt und rechtliche Kompetenzen. Nicht um die Inhalte der Berufe, tatsächliche ausgeübte Tätigkeiten, Notwendigkeiten oder das Wohl von Patienten, jedenfalls nicht in erster Linie. (Das ist jetzt keine Wertung, sondern eine Feststellung.)

Vor diesem Hintergrund ist alles andere als ein Medizinstudium in diesem Berufsfeld natürlich minderwertig, und anscheinend will er/sie sich nicht auf andere Sichtweise einlassen, die erklären könnten, wieso manche Menschen trotzdem lieber in der Pflege oder als Psychologen arbeiten (Auch wenn das die ursprüngliche Frage war). Ist doch prima, @Kebabfürzuhause kann ja gerne Medizin studieren und andere Menschen das, was ihnen sinnvoll erscheint. Ich denke, damit können wir die Diskussion auch beenden.

Clarissa, ich gebe Dir mit dem, was Du schreibst, völlig Recht. 

 

Ich denke halt nur, manche Menschen mit bestimmtem Menschenbild sollten nicht als Psychotherapeuten arbeiten, weder als ärztliche, noch als psychologische. Im übrigen finde ich selbstverständlich, dass beide Ausbildungswege ihre Berechtigung haben🙂

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@Kebabfürzuhause Ich war gerade dabei, einen langen Post zu schreiben aber am Ende läuft es immer auf das eine hinaus: Psychiater/ärztliche Psychotherapeuten haben einen anderen Zugang zu ihren Patienten als psychologische Psychotherapeuten. Das ist aufgrund ihres Studiums (entweder Medizin oder Psychologie) auch vollkommen in Ordnung. Aber weder erhält ein Psychiater/ärztlicher Psychotherapeut in der postgradualen Ausbildung allumfassende Kenntnisse eines Psychologen, ebenso wie ein psychologischer Psychotherapeut allumfassende Kenntnisse eines Arztes erhält. Die Inhalte dieser postgradualen Ausbildung sind nochmal ganz eigene, um die Heilkunde zu erlangen. Von daher bleibe ich dabei, dass Ärzte und Psychologen aufgrund ihrer Grundqualifikation andere Zugänge zu ihren Patienten haben.

 

In den Kliniken vollzieht sich ein Umdenken. Ich habe selbst mal mit einem Oberarzt darüber gesprochen. Psychologische Psychotherapeuten werden zunehmend gleichberechtigt behandelt zu Psychiatern oder ärztlichen Psychotherapeuten. Allerdings ist mir die Möglichkeit Oberarzt zu werden dabei vollkommen egal. Wie viele Ärzte werden denn schon Oberarzt. Sicherlich nicht 80% der Ärzteschaft. Und von mir aus soll es den Ärzten ja auch gerne vorbehalten bleiben, die Position eines Oberarztes einzunehmen. 

 

Unterschiede zwischen Psychiatern/ärztlichen Psychotherapeuten und psychologischen Psychotherapeuten sind historisch bedingt. Das bedeutet aber nicht, dass Ärzte in psychotherapeutischen Feldern per se qualitativ höherwertigere Arbeit leisten als psychologische Psychotherapeuten. Es bedeutet für mich auch nicht, dass ein Medizinstudium per se höherwertiger ist als ein Psychologiestudium. Beide können sich aber wunderbar ergänzen. Dein Denken bedeutet für mich einen Rückschritt um Jahrzehnte. Wem jedoch die historisch gewachsenen Privilegien eines Arztes so wichtig sind, der entscheidet sich natürlich dazu, Medizin zu studieren. Wobei ich aber nicht jedem Arzt im psychotherapeutischen Bereich unterstelle, aus diesen Gründen Medizin studiert zu haben.

 

Ich empfinde deine Einstellungen als äußerst befremdlich und ich hoffe, dass du im Laufe der Zeit etwas offener wirst. Ich muss auch ganz ehrlich sein, wenn ich schreibe, dass ich hoffe, im Fall des Falles, nie an einen ärztlichen Psychotherapeuten zu geraten, der so eine Einstellung hat, wie du momentan. 

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Angenommen, Du bist Psychiater und Oberarzt und behandelst auf Deiner Station medikamentös einen Patienten mit Psychose. 
 

Wie erfährst Du, ob die Medikamente antipsychotisch wirken? Wie erfährst Du, wie der Patient seinen Alltag bewältigen kann? Wie erfährst Du, ob Deine Medikation Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen hat?

 

Gerade in diesem Fachbereich ist viel Selbstreflexion nötig. Spätestens dann wirst Du Dich Deiner elitären Haltung stellen müssen. 😉

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irgendwie spannend :)

 

So wie ich das verstehe dauert aber alleine schon die Ausbildung vom Hilfsarzt zum Facharzt mehrere Jahre...und der Psychotherapeut müsste früher mit dem Studium fertig sein, richtig?

 

Man könnte sich die Frage weshalb überhaupt jemand auf den Trichter kommt ein vollwertiges Ärztestudium zu absolvieren um nachher als Therapeut zu arbeiten?

 

Habe allerdings eine ganz eigene, aus der Praxis heraus geborene, Ansicht zu dem Thema:

 

Würden die Patienten nur einen Ausreichenden Blutspiegel von Arginin, Vit D3 und L-Tryptophan haben und endlich mal aufhören Antideprisiva zu futtern oder Literweise Alkohol zu trinken, so bräuchte es 80% aller Psychologen, Psychiater oder Psychotherapeuten überhaupt nicht und diese Personen könnten der Gesellschaft anderweitig helfen!

 

 

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vor 8 Minuten hat Silberpfeil geschrieben:

Zum Glück ist das in den meisten Fällen überhaupt nicht so. 

 

Das denke ich eigentlich auch. Aber bei Widerspruch würde dann das Argument ins Leere laufen, dass die Studenten an privaten FHs in Summe wohl zu ... eingeschränkt? dumm? ... sind, um das Thema adäquat zu diskutieren. Weil dort ja dann die "richtigen" Studenten sind.

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Mit einer gefestigten Meinung lässt sich m. E. sowieso schwer diskutieren. Nach Abschluss der ärztlichen Ausbildung an der Hochschule wird die anstehende Praxistätigkeit in einer Klinik sicher helfen, ein umfassenderes Bild von der Realität im Arbeitsumfeld und den Umgang mit den verschiedenen Akteuren des Gesundheitswesens zu bekommen. Da bin ich mir dank langjähriger Erfahrung ziemlich sicher 😉

 

Vor dem Hintergrund könnte ich mir auch vorstellen, dass manche Erfahrungen womöglich schmerzlich gemacht werden müssen. Um so nachhaltiger werden sie dann aber sein 🤷‍♂️

 

Bearbeitet von Forensiker
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vor einer Stunde hat Forensiker geschrieben:

Mit einer gefestigten Meinung lässt sich m. E. sowieso schwer diskutieren. Nach Abschluss der ärztlichen Ausbildung an der Hochschule wird die anstehende Praxistätigkeit in einer Klinik sicher helfen, ein umfassenderes Bild von der Realität im Arbeitsumfeld und den Umgang mit den verschiedenen Akteuren des Gesundheitswesens zu bekommen. Da bin ich mir dank langjähriger Erfahrung ziemlich sicher 😉

 

Vor dem Hintergrund könnte ich mir auch vorstellen, dass manche Erfahrungen womöglich schmerzlich gemacht werden müssen. Um so nachhaltiger werden sie dann aber sein 🤷‍♂️

 


Da Sie sich selbst hier Forensiker nennen, unterstelle ich Ihnen, dass sie bereits in einer forensischen Psychiatrie arbeiten. Dann wüssten Sie auch, dass die Chefpositionen tendenziell von Ärzten besetzt sind, oder irre ich mich?

 

Sollten Sie Psychologe oder Therapeut  in der forensischen Psychatrie sein, bin ich mir sehr sicher, dass ihr direkter Chef oder drüber ein Arzt ist, oder liege ich da falsch?

 

Wenn ich nun wie hier gepredigt annehme, dass der Job von Krankenpflegern, Psychologen und Psychotherapeuten gleich anspruchsvoll sind und sich nur in ihrer Art unterscheiden, wie kommt es dann, dass die  Chefs vorwiegend Ärzte sind?

 

Ich habe nie davon gesprochen, dass man kein Pflegepersonal braucht oder keine Therapeuten. Als Krankenpfleger darf man nicht therapieren, wie man als Therapeut auch nicht Blut abnimmt.


Ich sehe hier jedoch den großen Unterschied, dass man als Psychiater das gesamte Berufsbild des Therapeuten abdecken darf (!) 

Und das ist der Knackpunkt für mich, dass damit eindeutig der Stellenwert als Psychiater höher ist als der des Therapeuten, unabhängig vom Inhalt / Schwerpunkt des Studiums/ der Ausbildung.

Als Arzt darf man auch als Pflegepersonal arbeiten, andersrum jedoch nicht. Auch das ist für mich eindeutig.
 

Warum macht z.B der Zahnarzthelfer die Zahnreinigung und nicht der Zahnarzt selbst? Es liegt nicht daran, dass der Zahnarzt das nicht kann, sondern weil der Zahnarzt anspruchsvollere Aufgaben zu tun hat.

 

Warum nimmt die Pflegekraft das Blut ab und nicht der Facharzt? Es liegt nicht daran, dass der Facharzt das nicht kann, sondern weil er anspruchsvolleres zu tun hat.

 

Klar sind das Tabu Themen, aber man sollte solche Sachen im Kopf behandeln. Ich beziehe mich hier auch nur auf das Abstufen des Berufs, natürlich behandle ich Menschen, gleichgültig ihres Jobs, gleich.

 

 

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