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Fernstudium mit Erkrankungen


informatikerin

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vor 2 Stunden hat Davy42 geschrieben:

Ab wann ist das denn "Krankhaft"? Und wann wurden die Kriterien hierfür definiert und messbare Parameter festgelegt?

Und gibt es verschiedenen Krankheitsbildern mit unterschiedlichen Kriterien bzw. Abstufungen?

Zu welchem Arzt müsste ich da gehen um das mal checken zu lassen?

 

Also ich bin kein Arzt, kann dir dennoch sagen, dass ich eine neurologische Erkrankung habe, dadurch entstanden vor einiger Zeit bei mir Konzentrationsstörungen. Es ist aber auch bei mir so gewesen wie bei Nadja_studiert_Informatik, dass ich vor ein paar Jahren nicht arbeiten/studieren hätte können, da ich auch depressiv verstimmt war und weitere Symptome hatte, die mir das Leben schwer gemacht haben (ich möchte nicht genauer werden, da ich nicht vorhabe jemanden zu triggern). Ich bin z.B. zum Neurologen und Psychologen gegangen. Wenn du denkst eine Lernschwäche zu haben würde ich das definitiv mal checken lassen, vielleicht hat die Lernschwäche bei dir ja eine ganz andere Ursache und lässt sich dann auch behandeln. 

 

Edit: hatte ich noch vergessen zu sagen, bei mir wurde MRT gemacht und Blutwerte gecheckt, außerdem habe ich beim ärztlichen Reaktionstest damals unterdurchschnittlich abgeschnitten. Man konnte auch anhand meiner Blutwerte erkennen, ob mir die Medikamente dazu geholfen haben. Es gibt heutzutage viel was Aufschluss darüber gibt. Bei mir wurde es also auch diagnostiziert um Markus' Frage noch gleich zu beantworten. Wann das genau war, kann ich nicht definieren, ich glaube das ist individuell zu betrachten.

 

Und ich möchte mich nochmal Nadja_studiert_Informatik anschließen, eine Diagnose hilft einem auch oft schon weiter, denn es ist dann doch gar nicht so schlimm, wie man erwartet hätte und außerdem weiß man dann auch, dass man sich nicht selbst in Frage stellen sollte, sondern lernen muss mit seiner Erkrankung zu leben. 

Bearbeitet von informatikerin
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@informatikerinokay, Danke Dir für die Antwort.

 

@Markus Jung Auch Danke für dein Feedback.

 

Ja, diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht, aber eben auch extrem positive.

Ein, erneut prägendes Beispiel, habe ich erst am Samstag erlebt.

 

Nachdem ich zweimal meine Klausur verschoben habe, wollte ich diese am Freitag unbedingt schreiben.

Habe an dem Tag keines meiner zwei Mikrofone zum laufen gebracht ;( Schuld war ein Windows Update

bei dem ich wohl einfach sämtliche Datenschutz-Freigaben abgelehnt habe, und daher keine Applikation auf die Mikrofone zugreifen konnte. Bzw. Zomm konnte darauf zugreifen, es aber dennoch nicht korrekt erkannt...


Der Proctor war so geduldig mit mir und hatte mich nach einer Treiber-Neuinstallation und einem Rechner-Neustart sogar am Handy abgerufen. Am Ende "durfte" ich die Klausur ohne Fehlversuch abbrechen.

 

Das Problem habe ich behoben und am darauffolgenden Samstag die Klausur dann geschrieben.

Meine Stimmung war angespannt und nachdem ich die ersten vier Fragen nicht beantworten konnte, ziemlich im Eimer. Ich habe das erste mal direkt über einen Abbruch der Klausur nachgedacht um sie "irgendwann" zu wiederholen...sagte mir: "Reiß dich zusammen und schaue wenigstens alle Fragen an".

Die folgenden Fragen waren alle ok und ich konnte sechs Fragen (MC) auf Anhieb gut beantworten.

Dann kamen Frage 11-15...wieder konnte ich keine der Fragen beantworten. Ich war am Boden zerstört und dachte "wie soll das erst mit den folgenden fünf Frei-text Fragen weitergehen?"

Erneut war mein einziger Exit-Gedanke die sofortige Aufgabe und Flucht. Lieber die Klausur als Fehlversuch irgendwann neu schreiben als mit ner 4,0 bestehen.

 

Ein kleiner "Trick/Hack" denn ich öfters erfolgreich anwende hat mich dann mal wieder gerettet:

Was passiert wenn du jetzt aufgibst und die Klausur wiederholst? Wie wirst du dich bei der Wiederholung fühlen, mit dem Wissen schonmal gescheitert zu sein?

Obwohl ich es doch jetzt schaffen kann und unbedingt schaffen will!

 

Und das hat geholfen. Der Gedanke an ein negatives Gefühl bei einer Wiederholung hat meinen Willen soweit gestärkt, dass ich sämtliche Blockaden lösen konnte. Mein Hirn wurde wach...plötzlich war ich wieder konzentriert.

 

Fazit:

Meinem Willen konnte ich soweit stärken das ich aus einer 20minütigen Blockade raus kam, mich zurück ans Licht gekämpft habe und ca. 50 Minuten gut konzetriert an den Antworten gefeilt habe.

 

Es wird keine 1,x aber bestimmt besser als 4,0.

 

PS:

Das solche Blockaden auftreten ist bei mir nicht die Regel. Aber auch keine Seltenheit.

Ob es zu einem Krankheitsbild passt weiß ich allerdings auch nicht...ich gehe damit um. Auf meiner Art...ob´s die richtige ist? Zumindest funktioniert es...

Bearbeitet von Davy42
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Ergänzung:

"Am Ende "durfte" ich die Klausur ohne Fehlversuch abbrechen. "

 

=> Die Klausur war noch nicht gestartet. Der Proctor hatte das Passwort nicht eingegeben und sie war nicht freigegeben. Somit alles regelkonform und legitim das ich ohne Wertung eines Fehlversuchs abbrechen durfte.

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@Davy42 Dieser Stress, den du da beschreibst, den würde ich jetzt noch nicht als zwingend krankhaft sehen. Ich glaube, die meisten würde es stressen, wenn ein erster Klausurversuch aufgrund von technischen Problemen nicht klappt und dann beim zweiten Anlauf angespannt sein. Und du hast dich ja sogar erfolgreich selbst gecoacht und die Klausur durchgezogen. 

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Am 22.12.2020 um 13:27 hat Davy42 geschrieben:

 

Ab wann ist das denn "Krankhaft"? Und wann wurden die Kriterien hierfür definiert und messbare Parameter festgelegt?

Und gibt es verschiedenen Krankheitsbildern mit unterschiedlichen Kriterien bzw. Abstufungen?

Zu welchem Arzt müsste ich da gehen um das mal checken zu lassen?

 

Wäre toll wenn ihr ein paar "eigene" Erlebnisse bzgl. einer Diagnose habt...Google ist da für gerade sehr undurchsichtig...

 


Es gibt unterschiedliche Definitionen für den Krankheitsbegriff. Nach manchen Definitionen ist Krankheit das Gegenteil von Gesundheit und Gesundheit meint auch Wohlbefinden. Nach anderen Definitionen wird sie von Normalität oder Funktionsfähigkeit abgegrenzt. Diese Definitionen finde ich ziemlich schwierig. Manche bringen auch Überlegungen bezüglich Objektivität und Subjektivität mit rein. Sinnvoll finde ich persönlich Definitionen, nach denen Krankheit am Leidensdruck, der Ursachen und dem Behandlungsbedarf gemessen wird.

 

 Es gibt sehr viele Krankheiten mit Abstufungen, wie du sagst. Ein spezialisierter Arzt kann solche Einordnungen vornehmen.

 

Die erste Anlaufstelle kann immer der Hausarzt sein, wenn man Beschwerden hat, egal welche. Je nach Bedarf überweist er einen zu Spezialisten. 
 

Meine eigene Diagnosegeschichte ist sehr lang und begann bereits in der Kindheit mit EEG-Untersuchungen, Gesprächen, diversen Tests, Klinikaufenthalten und unterschiedlichen Spezialisten. Ich bekam vor allen Dingen während meiner Jugend viele Fehldiagnosen.  Es wurden viele Medikamente ausprobiert, von denen die meisten eine Verschlechterung brachten. Erst im Erwachsenenalter konnte ich deutlich vermitteln was überhaupt meine Ziele und Wünsche sind, was Wohlbefinden für mich bedeutet und was daher für mich behandlungsbedürftig ist und was nicht. Die Symptome, die die meisten Ärzte gerne behandeln möchten, sind für mich gar nicht so problematisch und ich ordne sie bis zu einem bestimmten Grad nicht als krankhaft ein. Sie sind allerdings sehr auffällig und werden häufig von Laien verwechselt. Andere Symptome hingegen sind (außer für sehr nah stehende Menschen) nicht sehr auffällig, verschaffen mir aber erhebliches Leid, weshalb ich sie behandeln lasse. 
 

Ich habe Informatikerin so verstanden, dass sie Symptome hat, unter denen sie (auch oder vor allen Dingen) in Bezug auf ihr Studium wegen einer Einschränkung leidet, wegen denen sie auf eigenen Wunsch in Behandlung ist oder war, die eine Ursache haben, auch wenn die vielleicht noch nicht ganz bekannt ist. Sie spricht demnach von einer Krankheit.
 

Ich hoffe, du kannst etwas mit dem von mir Geschriebenen anfangen.

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Hallo Nadja,

 

ja, danke sehr.

 

Mein Kernproblem ist einfach, daß ich mich nicht wirklich "krank" fühle aber unzähle Symptome von Krankheiten oder zumindest von erzählten Einschränkungen bei mir wahrnehme, welche andere als Ausprägung ihrer diagnostizierten Krankheit erzählen/ausführen. Das gibt tatsächlich zu denken ob man sich nicht doch mal von einem Facharzt durchchecken und beraten lassen sollte...

 

Gibt für mich da viel zu klären und zu überdenken weil mein Leben seit 10 Jahren perfekt verläuft und ich nicht wüsste warum ich das alles behandeln lassen sollte...fühle mich wie jemand der mit einer Krücke fast so gut laufen kann wie mit einem gesunden Bein...warum also was ändern.

 

Der Zustand mit der Krücke ist längst "Normalität" und "bequem"...

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Wenn du für dich das Gefühl hast, dass dein Leben "perfekt" läuft, du also gut zurecht kommst und, davon gehe ich jetzt mal aus, auch anderen keinen Schaden zufügst, dann wüsste ich ebenfalls nicht, warum du etwas ändern solltest. Fühlst du dich denn auch wohl damit, so wie es ist? - Abgesehen davon, dass andere berichten, dass sie ähnliche Symptome oder Verhaltensweisen bei sich stören?

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