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Bachelorstudium innert 2 Jahren - möglich?


oapj

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Meiner Meinung nach kommt es ganz auf die Motivation, die Begabung und das Zeitmanagement bzw. die Organisation an.

 

Da ich mehrere Studiengänge parallel studiere (und zugegebenermaßen gerade in so vielen Bereichen unterwegs bin, dass ich nur noch ungefähr weiß, welches Modul ich für welchen Studiengang in welchem Semester gerade studiere), höre ich regelmäßig Ausrufe wie: "Das geht doch gar nicht!", "Das kann kein Mensch!" usw.

In einem sozialwissenschaftlichen Modul mit viel Interaktion habe ich dann tatsächlich noch jemanden kennengelernt, der meiner Meinung nach noch deutlich krasser unterwegs ist :D Er kam aus der Schweiz, seine Freundin ebenso. Während sie in der Schweiz einen Studienplatz erhalten hatte, "musste" er aufgrund seines mittelmäßigen Schulabschlusses in Deutschland studieren. Und er wollte nur eines: schnellstmöglich einen Master-Platz in der Schweiz, um die Fernbeziehung zu beenden und mit seiner Freundin zusammenziehen zu können. Sein Plan: Bachelor (wohlgemerkt an der Präsenz-Uni!) in 3 Semestern. Als ich ihn kennengelernt habe, hatte er das 1. Semester schon geschafft und 60 ECTS in einem Semester geschafft. Im 2. Semester waren wir dann stetig in Kontakt und er hat bereits nach einem Thema für die Bachelor-Arbeit gesucht und auch das 2. Semester erfolgreich mit 60 ECTS abgeschlossen. Wir blieben in Kontakt und auch das 3. Semester hat er geschafft - Studienabschluss im Bachelor nach 3 Semestern mit einem sagenhaften Durchschnitt von 1,1! Man muss aber dazu sagen, dass er sich extrem auf das Studium konzentriert hat, nebenbei weder gearbeitet noch ständig seine Freundin besucht hat, auf keiner Party war und insgesamt extrem organisiert und systematisch an die Sache herangegangen ist (auch bezüglich Belegung und Überschneidungen).

 

Dementsprechend: Mit der richtigen Vorbereitung und vor allem auch genauesten Kenntnissen des Systems "Hochschule" (Studien- und Prüfungsordnung, Voraussetzungen für weiterführende Module usw.), der richtigen Motivation, hoher Konzentration und Verzicht auf viel anderes und auch einem Anteil an Begabung bzw. Kenntnis über die eigenen sinnvollen Lernstrategien kann man das schon schaffen.

Bei mir hätte so ein extrem genauer Plan nicht funktioniert, ich bin dafür etwas zu chaotisch. Dafür studiere ich eben gerade meine mehreren Bachelor- und Master-Studiengänge parallel (Master vor allem deswegen, weil ich gerade an einer Bachelor-Arbeit hänge, die wegen Corona nicht durchführbar ist und daher gerade an einem anderen Lehrstuhl in Gesprächen für ein neues Thema bin - hatte auch gehofft, dass die Pandemie schneller rum ist) und das läuft auch ganz gut (nicht immer exakt wie geplant, aber besser als gedacht). In meinem "krassesten" Semester habe ich etwas über 120 ECTS (in verschiedenen Studiengängen natürlich) weggehauen und das mit Nebenjob, Ehrenamt und Tour mit Band. Natürlich nicht mit 1er-Schnitt, aber für mich dennoch zufriedenstellend - und es ging auch nur deshalb, weil einiges von der Prüfung her terminlich sehr flexibel war.

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vor 8 Stunden hat oapj geschrieben:

Hallo zusammen

 

Ein grosser Vorteil eines Fernstudiums ist ja die Flexibilität, d.h. studieren parallel zur Arbeit. Dies bedeutet ja meistens auch eine längere Studienzeit als an einer Präsenzuni. 

 

Wie ist es jedoch gerade umgekehrt? Hat jemand Erfahrung einen Bachelor innerhalb von 2 Jahren abzuschliessen? (Ohne Anrechnung von bisherigen Leistungen, Bsp. Mathematik oder Informatik an der FU Hagen)

 

Ich bin natürlich der Meinung, dass ein Studium auch seine Zeit braucht, jedoch bin ich gespannt ob dies jemand schon so durchgezogen hat. 

 

Beste Grüsse

 

 

 

 

An der FU Hagen müsstest du schon ein Genie sein, um das zu schaffen. Tendenziell brauchen die meisten dort, wie an einer Präsenzuni, wesentlich länger, auch ohne Job. Und bei der FU Hagen weiß ich zumindest auch, dass es dort recht viele Vollzeitstudenten ohne Job gibt.

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  • 3 Wochen später...

Ich kann mich an einen Fall erinnern (ca. 2015 herum) , in dem es darum ging, dass ein Studi in 2 HS in 2 versch Bac.-SG immatrikuliert war und innerhalb der 6 Sem. dann alle Module geschafft hatte. Bei der einen HS wurde er dann nicht zur Abschlussprüfung zugelassen, er hatte dann dagegen geklagt und verloren.

 

Das Argument der HS war: So viele ECTS kann man nicht seriös parallel studieren. Von daher würde ich dringend dazu raten, die Formalia vorher mit der HS zu klären.

 

Good luck!

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vor 19 Minuten hat profreinhardt geschrieben:

Das Argument der HS war: So viele ECTS kann man nicht seriös parallel studieren. Von daher würde ich dringend dazu raten, die Formalia vorher mit der HS zu klären.

 

Das ist mal eine Unverschämtheit und schockiert mich aufs Übelste. Ein Gericht hat doch nicht zu entscheiden, was ICH kann.

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Das kann ich verstehen - in solchen Fällen wird aber immer rein formal argumentiert: Wenn wir von 30 ECTS pro Sem. und einem Workload von 25 h / ECTS ausgehen, dann ergibt sich eine Art Standard-Workload. Das sind 750 h pro Sem, also 1500 h pro Jahr.

 

Bei einem doppelten Workload wären Sie bei 3000 h pro Jahr. Bei  253 Arbeitstagen pro Jahr wären das dann 11,85 h täglich. Ich glaube, dass Sie zumindest erahnen könne, was hier der springende Punkt ist.

 

 

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Bin gerade zufällig über diesen Artikel vom 03.02.2021 im Spiegel gestolpert, der das Thema der Studienzeitverkürzung aufgreift:

 

https://www.spiegel.de/start/studium-verkuerzen-wie-man-unter-regelstudienzeit-zum-abschluss-kommt-a-64b4ca0a-ff58-4d23-9acc-7920182b87f5?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Bearbeitet von Alanna
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Am 10.2.2021 um 14:34 hat profreinhardt geschrieben:

Wenn wir von 30 ECTS pro Sem. und einem Workload von 25 h / ECTS ausgehen, dann ergibt sich eine Art Standard-Workload. Das sind 750 h pro Sem, also 1500 h pro Jahr.

 

 

Danke für die Erklärung. Aber da ist doch schon inhärent, dass nicht jeder "Standard" ist. Wie gesagt - ich habe in einem Semester über 120 ECTS in vier Studiengängen gemacht und das mit Freizeit, Arbeit, Ehrenamt usw. nebenbei. Vollkommen ohne Bescheißen, mit guter Lernstrategie und Hochbegabung. Für mich ein Unding, dass man hier offensichtlich diskriminiert wird, weil man nicht "Standard" ist. Zum Glück studiere ich an verschiedenen Hochschulen, da kann mir sowas nicht passieren.

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