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Ouppss meine Dozentin steht im Verdacht im großen Stil Plagiate zu fabrizieren...


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So wie ich die Sache verstehe, geht es hier um Veroeffentlichungen, also nicht um Lehrbriefe, sondern Veroeffentlichubgen mutmasslich in Zeitschriften? Wenn hier die Hochschule nichts unternehmen sollte (was aber auch ein Fehlverhalten waere), waeren noch die Editoren der Zeitschriften eine Moeglichkeit. Die sind normalerweise an der Qualitaet "ihrer" Zeitschrift interessiert (sofern es keine Predatory Journals sind, aber dann weiss man eh, was man vom Verfassser zu halten hat) und koennen Paper auch zurueckziehen. Wenn das passiert, ist wiederum die Hochschule im Zugzwang.

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Am 15.6.2021 um 12:32 hat DerLenny geschrieben:

Dazu hätte ich mal eine, wahrscheinlich eher theoretische Frage... angenommen man haut ein paar Gedanken auf die eigene Webseite. Aufbauend auf diesen Gedanken schreibt man dann eine wissenschaftliche Arbeit.

Jetzt ist die Webseite an sich eigentlich nicht zitierwürdig, andererseits sollte man hier ggf. schon ein Eigenzitat anzeigen... was macht man in so einem Fall? Jo, ok, ist wahrscheinlich komplett hypothetisch, aber die Frage stelle ich mir schon.

Grundsaetzlich handelt es sich dabei um ein "Selbstplagiat". Das Thema ist etwas verwickelt, aber letztlich sind Selbstplagiate nicht strafbar und auch nur sehr begrenzt wissenschaftliches Fehlverhalten. Insofern ist das in dem geschilderten Fall eigentlich kein Problem, vor allem, wenn es wirklich nur ein paar Gedanken sind, die auf einer Website veroeffentlich sind (also letztlich eine nicht zitierwuerdige Quelle sind). Das ist im Grunde aehnlich, wie wenn man in einer Diskussion oder einem Vortrag Gedanken aeussert und die dann als Paper veroeffentlicht. Ist ja mehr oder weniger gaengig, wuerde niemand Plagiat nennen. Man koennte es eventuell nicht als Zitat bringen, sondern als Anmerkung, so wie man manchmal liesst "Teile dieser Veroeffentlichung wurden bereits im Doktorandenseminar von Prof. X/auf der Tagung Y/im Colloquium Z vorgestellt". Ist moeglich, aber nicht verpflichtend. Seine eigenen Gedanken kann man mehrmals veroffentlichen.

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vor 3 Stunden hat Science_Lover geschrieben:

Mich interessiert auch weiterhin, ob bei den anderen Fernstudienanbietern sichtbarer Maßnahmen ergriffen werden um gegen wissenschaftliches Fehlverhalten (egal von wem: Studierende, Dozierende, Skriptautor*innen, Dekan*innen) vorzugehen

@stefhk3 ich hatte mich auf diese Aussage bezogen. Der Thread geht in mehrere Richtungen. Aber wenn es sich primär nicht um Hochschulebelange handelt (externer Artikel usw), dann wäre wie hier schon erwähnt der Verlag der erste Ansprechpartner. Darauf hat die Hochschule nun wirklich keinen Einfluss. 

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Hallo Science_Lover, 

ich gebe das morgen mal weiter, damit sich jemand mit dir hier in Verbindung setzt, ok?

 

Dann hoffe ich, dass wir das Ganze aufklären können.

 

LG

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vor 16 Stunden hat Science_Lover geschrieben:

Wer die Ombudsperson im Fernstudium onlineplus an der Hochschule Fresenius ist oder ob es so eine Stelle dort überhaupt gibt, konnte ich leider immer noch nicht  herausfinden.

 

Vielleicht kannst du

@R.Kohlen - onlineplus  mir da ja weiter helfen. Auch wenn du nun schon lange nicht mehr hier warst. :-(

 

Mich interessiert auch weiterhin, ob bei den anderen Fernstudienanbietern sichtbarer Maßnahmen ergriffen werden um gegen wissenschaftliches Fehlverhalten (egal von wem: Studierende, Dozierende, Skriptautor*innen, Dekan*innen) vorzugehen.

Hallo Science_Lover,

ich bin in Ramonas Fußstapfen getreten und schaue ab jetzt regelmäßig hier im Blog vorbei. Ich werde mal recherchieren, ob es eine Ombudsperson gibt und/oder an wen man sich vertrauensvoll wenden kan.

Viele Grüße

Melanie vom Team der Hochschule Fresenius

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vor 16 Stunden hat stefhk3 geschrieben:

So wie ich die Sache verstehe, geht es hier um Veroeffentlichungen, also nicht um Lehrbriefe, sondern Veroeffentlichubgen mutmasslich in Zeitschriften? Wenn hier die Hochschule nichts unternehmen sollte (was aber auch ein Fehlverhalten waere), waeren noch die Editoren der Zeitschriften eine Moeglichkeit. Die sind normalerweise an der Qualitaet "ihrer" Zeitschrift interessiert (sofern es keine Predatory Journals sind, aber dann weiss man eh, was man vom Verfassser zu halten hat) und koennen Paper auch zurueckziehen. Wenn das passiert, ist wiederum die Hochschule im Zugzwang.

 

Es sind aber leider Predatory Journals.

 

Ich würde eigentlich auch erwarten, dass das der Hochschule auffällt, wenn sie sich die Publikationsliste von Bewerber*innen anschaut. Wäre für mich ein Teil von Qualitätsmanagement.

 

:-( Ich glaube aber auch nicht, dass man nur wegen ein, zwei, drei Veröffentlichungen in Predatory Journals schon sicher ableiten kann,  was von den Autor*innen zu halten ist. Es entsteht allerdings ein Verdachtsmoment.

Bearbeitet von Science_Lover
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vor 17 Stunden hat polli_on_the_go geschrieben:

Aber grundsätzlich bleibt der erste Ansprechpartner bei Plagiaten die Hochschule. Man kann an sie über den Studierendenvertreter herantreten oder selber das Gespräch mit z.B. Modulverantwortlichem (ist bei der Apollon seltens auch der Autor), Dekan, Lehrendenbetreuung, Verlagsbetreuung.

Erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort. Besonders der Hinweise, dass man sich für manche Fragen auch mal extern Hilfe holen kann, ist denke ich hilfreich. (Antidiskrimminierungsstelle der Stadt) Und ziemlich cool, dass du die Aufgabe nicht bearbeitet hast, die dir ethisch-moralisch fragwürdig erschien und dass du scheinbar ja auch die Hochschule zum Umdenken gebracht hast.

 

Nochmal zum wissenschaftlichen Fehlverhalten:

 

So wie ich den DFG Kodex verstehe, sollen Ombudsstellen eingerichtet werden, da das direkte Gespräch mit den Modulverantwortlichen oder der Dekanin nicht immer möglich, bzw. zielführend oder risikoarm ist. Für die Person, die wissenschaftliches Fehlverhalten meldet, steht ja auch extrem viel auf dem Spiel. Stichwort Nestbeschmutzer.

 

Deswegen interessiert mich, ob die Fernhochschulen diese Ombudsstellen einrichten und allen Mitgliedern der Hochschule aktiv bekannt machen.

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vor 17 Stunden hat stefhk3 geschrieben:

Grundsaetzlich handelt es sich dabei um ein "Selbstplagiat". Das Thema ist etwas verwickelt, aber letztlich sind Selbstplagiate nicht strafbar und auch nur sehr begrenzt wissenschaftliches Fehlverhalten.

 

Auch wenn es mir hier eingangs nicht um das Thema "Selbstplagiat" ging, kann ich zum Einstieg in die Thematik noch dieses Positionspapier empfehlen. Trotz Kürze schon recht differenziert.

https://www.uni-regensburg.de/universitaet/ombudspersonen/medien/selbstplagiat-memo.pdf

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vor 2 Stunden hat Science_Lover geschrieben:

Deswegen interessiert mich, ob die Fernhochschulen diese Ombudsstellen einrichten und allen Mitgliedern der Hochschule aktiv bekannt machen.

Dazu findet sich an der APOLLON in der Studien und Prüfungsordnung folgendes unter dem Bereich Widerspruch:

 

Zitat

§ 39 Widerspruch
Über Widersprüche in Prüfungsangelegenheiten entscheidet ein Widerspruchsausschuss. Ihm gehören an:

  • ein von dem Präsidenten bestimmtes Mitglied der Hochschule als Ombudsfrau oder Ombudsmann
  • ein Prüfender der Hochschule
  • ein Studierender der Hochschule Entscheidungen werden mit einer Mehrheit von zwei Stimmen getroffen.

 

Sprich es gibt z.B. anders als bei uns im Jobcenter nicht DEN Ombudsmann, sondern er wird entsprechend bestimmt, wenn in einem bestimmten Verfahren notwendig. Ich kann mir vorstellen, dass es bei anderen Angelegenheiten ähnlich ist.

 

Und was risikoarm angibt, man kann auch als aktiver Studierender Angelegenheit einer Hochschule anonym mitteilen. Auch das muss in der Regel bearbeitet werden, wenn es Substanz hat. Da muss man dann halt mal 80 Cent oder eine Fax in die Hand nehmen ;).

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vor 34 Minuten hat Science_Lover geschrieben:

 

Auch wenn es mir hier eingangs nicht um das Thema "Selbstplagiat" ging, kann ich zum Einstieg in die Thematik noch dieses Positionspapier empfehlen. Trotz Kürze schon recht differenziert.

https://www.uni-regensburg.de/universitaet/ombudspersonen/medien/selbstplagiat-memo.pdf

 

Der Artikel ist klasse und deckt alle meine Fragen (und einiges darüber hinaus) ab.

Vielen Dank fürs Teilen.

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