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Gibt es noch Fachhochschulen?


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vor 23 Minuten schrieb vamstrike:

Wobei das in Meinen Augen auch sehr viel sinn macht. (Bin selbst über die Berufsqualifikation eingestiegen) Klar fehlt bei Mathe der Abistoff aber je nach Studiengang wird dieser mehr oder weniger benötigt. Und es ist einfach viel leichter  z.B. nur Mathe aufzuarbeiten, als direkt ein komplettes Abitur/ Fachabitur oder eine Aufstiegsfortbildung (Meister, Fachwirt) vorzunehmen.

Ich gebe dir recht. Gleichzeitig wird dein Abschluss immer weniger wert und man ist heute fast gezwungen weiter zu machen um die selbe Arbeit wie vor ein paar Jahrzehnten, ohne Weiterbildung, zu machen. Nur was jetzt den Anspruch der Tätigkeit betrifft. 

Alle wissen es, daher ist auch die Zugangsvoraussetzung egal. Du wirst mit dem Abschluss nicht mehr die gleichen Tätigkeiten machen wie vor 20 Jahren, dank der Bildungsinflation. Das ist halt das Ergebnis davon. Es kann einfach jeder machen.

Spielt in Jobs wo man nichts kaputt machen kann, oder keine Menschenleben gefährdet keine große Rolle. In diesen wo es schon so ist, wird einfach der Abschluss nach oben gesetzt und du bist wieder einer von vielen

Bearbeitet von brotzeit
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vor 45 Minuten schrieb AbiFreak:

Demnach dürfte man mit einem mittelmäßigen Hauptschulabschluss, einer abgeschlossenen Berufsausbildung als Verkäufer und anschließender dreijähriger Berufspraxis im Verkauf von Baby-Windeln an der FUH  Wirtschaftswissenschaften studieren?

 

Diese Aussage empfinde ich schon als ein wenig abwertend - vor allem das Beispiel der Baby-Windeln, auch wenn es überspitzt gemeint ist. Während der Berufsausbildung werden sowohl in praktischen Phasen im Betrieb, als auch in der Berufsschule Kenntnisse und Inhalte vermittelt, welche zur Ausübung des erlernten Berufs vollumfänglich befähigen.

 

Aus meinem beruflichen Umfeld heraus habe ich einen sehr großen Respekt vor Menschen, die eine Ausbilfung als staatlich anerkannte Erzieher:innen gemeistert haben. So umfassend auf die fachliche Beobachtung, methodisches Handeln und auch das Treffen von eigenständig hergeleiteten Entscheidungen die zur Lösung von aufkommenden Schwierigkeiten beitragen, wurde ich in meinem Studium der Sozialen Arbeit nicht vorbereitet. Auch die engmaschige Überprüfung des tatsächlichen praktischen Könnens setzt einen qualitativen Standard, der eine gewisse Geeignetheit für die Aufnahme eines Studiums nach Absolvieren einer Ausbildung / einiger Zeit beruflicher Praxis ableiten lässt.

 

Mir hat es während des Studiums sehr viel geholfen, zuvor (nach dem Abitur ...) drei Jahre in der Praxis tätig zu sein, um eine anschauliche und nachvollziehbare Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis herzustellen. Ich wüsste nicht, wann ich mich bewusst an Dinge, welche ich im Abitur gelernt habe, erinnert hätte, außer vielleicht in einem Wahlmodul zu Literatur / Philosophie.

 

Aber ja, ich habe an einer Fachhochschule studiert, bei der der Fokus sehr auf der Praxis lag - jetzt in meinem Masterstudium an einer Universität komme ich öfter einmal an meine Grenzen, da die Inhalte und deren Aufarbeitung stellenweise sehr theoretisch und wenig greifbar sind, sodass eine Übersetzung in die Praxis es erst möglich macht, diese zu verinnerlichen.

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vor 15 Minuten schrieb Herbstkind:

Aber ja, ich habe an einer Fachhochschule studiert, bei der der Fokus sehr auf der Praxis lag - jetzt in meinem Masterstudium an einer Universität komme ich öfter einmal an meine Grenzen, da die Inhalte und deren Aufarbeitung stellenweise sehr theoretisch und wenig greifbar sind, sodass eine Übersetzung in die Praxis es erst möglich macht, diese zu verinnerlichen.

 

Ja, wenn es ans Theoretische und Abstrakte geht, dann wird es anstrengend. Trotzdem halte ich die Fähigkeit, abstrakt denken und verstehen zu können, für wichtig. Ebenso die Auseinandersetzung mit Theorien.

 

Das ist etwas, was man auf dem mühsamen Weg zum Abitur lernt - oder lernen sollte. Ebenso wie das Bewusstsein, dass die Auseinandersetzung ausschließlich mit dem, was ich grade als "nützlich" oder "angemessen" erscheint, die Sicht der Welt doch gewaltig einengt.

 

Danach zu handeln, ist übrigens kein Privileg von Menschen mit Studium. Ich hatte kürzlich einen witzigen Dialog mit einem Fliesenlege, der wegen eines Wasserrohrbruchs bei uns Badezimmerfliesen aufgeklopft hat und das Loch wunderbar mit Vlies und Klebeband zugemacht hat. Auf meine Bemerkung, das sehe ja richtig gut aus, geradezu künstlerisch, meinte er: "Ich schneid mir jetzt aber nicht das Ohr ab!"

 

😉

 

Wir haben beide gelacht, der Azubi guckte einigermaßen irritiert!

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vor 2 Minuten schrieb KanzlerCoaching:

Das ist etwas, was man auf dem mühsamen Weg zum Abitur lernt - oder lernen sollte. Ebenso wie das Bewusstsein, dass die Auseinandersetzung ausschließlich mit dem, was ich grade als "nützlich" oder "angemessen" erscheint, die Sicht der Welt doch gewaltig einengt.

 

Wobei es hier auch in den ersten Fachsemestern an Hochschulen Module gibt, welche wissenschaftliches Arbeiten, das Lesen / Verstehen / in Frage stellen von Fachtexten und das Leiten von Diskussionen hierzu abbilden. Auch die Einnahme von unterschiedlichen Perspektiven in der Fallarbeit ist etwas, das ich mehr dem Studium als meiner schulischen (vor-) Bildung zuschreiben würde.

 

Unabhängig welchen Bildungsweg Menschen haben, die ein Studium beginnen, wäre mir mit am Wichtigsten, dass das angestrebte Studium mit Ernsthaftigkeit, Interesse und auch dem Einlassen des Überdenkens / Diskutierens bisheriger Haltungen und Sichtweisen angegangen wird und nicht "nur" mit dem Ziel den Abschluss zu erhalten. Hier inbegriffen die Bereitschaft, sich Inhalte, die vorausgesetzt werden oder notwendig sind für bestimmte Themenbereiche, anzueignen, auf welchem Wege auch immer.

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vor 16 Minuten schrieb Herbstkind:

Diese Aussage empfinde ich schon als ein wenig abwertend - vor allem das Beispiel der Baby-Windeln, auch wenn es überspitzt gemeint ist.

 

Aber ich komme doch selber aus der Praxis. Das hat mit "abwertend" nichts zu tun. 

 

vor 16 Minuten schrieb Herbstkind:

Während der Berufsausbildung werden sowohl in praktischen Phasen im Betrieb, als auch in der Berufsschule Kenntnisse und Inhalte vermittelt, welche zur Ausübung des erlernten Berufs vollumfänglich befähigen.

 

Korrekt. Die Frage muss doch aber erlaubt sein, ob diese Kenntnisse auch zu einem Universitätsstudium, wie im Falle der FUH, befähigen.

 

vor 16 Minuten schrieb Herbstkind:

 

Aus meinem beruflichen Umfeld heraus habe ich einen sehr großen Respekt vor Menschen, die eine Ausbilfung als staatlich anerkannte Erzieher:innen gemeistert haben.

 

Habe ich auch. Den Beruf des Erziehers/der Erzieherin stelle ich mir extrem fordernd vor. Beim täglichen Umgang mit den heutigen Kiddies bekäme ich spätestens nach 14 Tagen einen Nervenkollaps. 

 

vor 16 Minuten schrieb Herbstkind:

So umfassend auf die fachliche Beobachtung, methodisches Handeln und auch das Treffen von eigenständig hergeleiteten Entscheidungen die zur Lösung von aufkommenden Schwierigkeiten beitragen, wurde ich in meinem Studium der Sozialen Arbeit nicht vorbereitet. 

 

Sicherlich hängt es vom Studiengang ab. Das soll jetzt nicht wieder "abwertend" klingen, aber aus meiner Sicht macht es einen Unterschied, ob man "Soziale Arbeit" oder "Elektrotechnik" studiert.

 

Bei "Soziale Arbeit" handelt es sich - zumindest was den rein theoretischen Aspekt dieses Studiums betrifft - weitgehend um ein reines Lern- bzw. Fleißfach. Für Elektrotechnik aber benötigt man solide Kenntnisse in Mathematik, Physik, technischem Englisch und muss komplexe Zusammenhänge erkennen können. Und zwar auf einem Niveau, das sich nicht mal eben hoppala-hopp im Rahmen eines vierwöchigen Vor- oder Brückenkurses und auch nicht durch berufliche Praxis aneignen lässt. 

 

Um nicht missverstanden werden: Ich wertschätze ein Studium "Soziale Arbeit" nicht geringer als ein Studium "Mechatronik". Habe vor jedem Fernstudenten/jeder Fernstudentin grundsätzlich großen Respekt. Dennoch gibt es da - wie auch auf den Präsenz-(Fach-)Hochschulen - inhaltlich gravierende Unterschiede zwischen den verschiedenen Studiengängen. Und damit halt auch, was die entsprechenden (theoretischen) Vorkenntnisse betrifft. 

 

Von meinem heutigen Kenntnisstand ausgehend, würde ich mir auch als Nicht-Abiturient ein Studium "Soziale Arbeit" möglicherweise zutrauen (obschon ich die formalen Voraussetzungen für diesen Studiengang nicht erfüllen würde, weil das in meinem Fall völlig berufsfremd wäre). Nicht aber ein Studium der "Elektrotechnik"; dazu fehlen mir allein schon die mathematisch-naturwissenschaftlichen Grundlagen. 

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vor 3 Minuten schrieb AbiFreak:

Aber ich komme doch selber aus der Praxis. Das hat mit "abwertend" nichts zu tun.

 

Der Ausdruck und entsprechendes Empfinden beim Lesens Deiner Aussage lässt sich bei mir auch durch Deine Erklärung, dass Du selbst aus der Praxis kommt leider nicht verringern. Vielleicht bin ich hier auch etwas vorbelatet, da es in einem meiner Teams sehr verletzende Äußerungen in Bezug auf "nur" Erzieher:in vs. Sozialarbeiter:in gab, die aufgearbeitet werden mussten. Und ich denke, dass es neben mir auch weitere Personen geben kann, die eventuell gerade an ihrem Zutrauen für ein Studium zweifeln, die dies so empfinden wie ich es geschrieben habe.

 

vor 8 Minuten schrieb AbiFreak:

Sicherlich hängt es vom Studiengang ab. Das soll jetzt nicht wieder "abwertend" klingen, aber aus meiner Sicht macht es einen Unterschied, ob man "Soziale Arbeit" oder "Elektrotechnik" studiert.

 

Ja, daher hatte ich auch betont aus welchem beruflichen / studientechnischen Hintergrund ich meinen Kommentar geschrieben habe.

 

vor 9 Minuten schrieb AbiFreak:

Für Elektrotechnik aber benötigt man solide Kenntnisse in Mathematik, Physik, technischem Englisch und muss komplexe Zusammenhänge erkennen können.

 

Sicher, wobei technisches Englisch auch eher nicht in der Oberstufe gelehrt wird und die Kompetenz, komplexe Zusammenhänge erkennen zu können auch unabhängig von reinem Fachwissen vorliegen kann.

 

Ich kenne mich hier nicht aus, aber ist es nicht bei einigen Studiengängen notwendig, eine Prüfung zur Geeignetheit des Studiums abzulegen? In meinem aktuellen Master (Organisationsentwicklung) ist dies für Personen, die keinen ersten Studienabschluss haben verpflichtend und nicht ohne gewesen.

vor 12 Minuten schrieb AbiFreak:

Bei "Soziale Arbeit" handelt es sich - zumindest was den rein theoretischen Aspekt dieses Studiums betrifft - weitgehend um ein reines Lern- bzw. Fleißfach

 

Sehe ich anders, aber das wäre vollkommen Off-Topic hier, vielleicht einmal an anderer Stelle 😉🙂

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vor 6 Minuten schrieb KanzlerCoaching:

Irgendwie geht das schon ein bisschen in die Richtung "Mit Kindern und Jugendlichen ein bisschen Freizeit machen, das kann doch eigentlich jeder. Schließlich erziehen Eltern ihre Kinder auch ohne Studium."

 

Also, ich könnte das (beruflich) garantiert nicht. Würde mich als "Sozialer Arbeiter" wahrscheinlich schon nach kurzer Zeit aus dem höchsten Stock eines Erziehungsheimes stürzen. 

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vor 5 Minuten schrieb Herbstkind:

 

Der Ausdruck und entsprechendes Empfinden beim Lesens Deiner Aussage lässt sich bei mir auch durch Deine Erklärung, dass Du selbst aus der Praxis kommt leider nicht verringern. Vielleicht bin ich hier auch etwas vorbelatet, da es in einem meiner Teams sehr verletzende Äußerungen in Bezug auf "nur" Erzieher:in vs. Sozialarbeiter:in gab, die aufgearbeitet werden mussten. 

 

Was ist das denn für ein "Team", wenn aus Deinem (sozialen) beruflichen Umfeld verletzende Äußerungen über Erzieher und Sozialarbeiter/innen kommen? Das ist ja ungefähr so wie ein Haarwuchsmittelverkäufer, der als Zierde seines eigenen Hauptes eine Glatze trägt. 

 

vor 5 Minuten schrieb Herbstkind:

Sicher, wobei technisches Englisch auch eher nicht in der Oberstufe gelehrt wird und die Kompetenz, komplexe Zusammenhänge erkennen zu können auch unabhängig von reinem Fachwissen vorliegen kann.

 

In den ILS-Lehrgängen, die zum Abitur bzw. zur Fachhochschulreife (Technik) führen, wird das schon gelehrt. Bei der Fachhochschulreife Wirtschaft ist es "Business Englisch". 

 

vor 5 Minuten schrieb Herbstkind:

Ich kenne mich hier nicht aus, aber ist es nicht bei einigen Studiengängen notwendig, eine Prüfung zur Geeignetheit des Studiums abzulegen? In meinem aktuellen Master (Organisationsentwicklung) ist dies für Personen, die keinen ersten Studienabschluss haben verpflichtend und nicht ohne gewesen.

 

Der Master ist ja im Normalfall auch erst der zweite Schritt (nach dem Bachelor). Eine Eignungsprüfung zur Aufnahme des grundständigen Bachelor-Studienganges ist nach meinem Kenntnisstand meist nicht erforderlich, sofern man die Punkte Ausbildung/Berufspraxis erfüllt. Siehe mein Beispiel mit dem Baby-Windel-Verkäufer. 

 

PS.:

Ehlich gesagt frage ich mich langsam, wohin diese ganze "Akademisierung" noch hinführen soll. Sehe es schon kommen, dass man in wenigen Jahren einen Bachelor in Ernährungswissenschaften benötigt, um überhaupt noch 'ne Pommesbude aufmachen zu dürfen. 

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vor 9 Minuten schrieb AbiFreak:

Was ist das denn für ein "Team", wenn aus Deinem (sozialen) beruflichen Umfeld verletzende Äußerungen über Erzieher und Sozialarbeiter/innen kommen?

 

Auch in sozialen Berufsfeldern kann es um Status gehen und den Unterschied zwischen "Realschulabschluss + Ausbildung" und "Abitur + Studium" mit der Tatsache für die gleiche Tätigkeit zu geeignet sein nicht verstehen zu können oder wollen.

 

vor 11 Minuten schrieb AbiFreak:

In den ILS-Lehrgängen, die zum Abitur bzw. zur Fachhochschulreife (Technik) führen, wird das schon gelehrt. Bei der Fachhochschulreife Wirtschaft ist es "Business Englisch". 

 

Dann müsste demzufolge noch ein weiteres "Faß aufgemacht werden" im Vergleich zur Fachhochschulreife oder dem Abitur ohne eine fachliche Vertiefung und Schlussfolgerungen zur Geeignetheit der Aufnahme entsprechender Studiuengänge gezogen werden 😉

 

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