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Berufsbegleitendes Studium: ein Beziehungskiller?


Gast

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Hallo zusammen,

 

unter denjenigen, die hier den Königsweg gehen und neben der Vollzeitstelle / im Schichtdienst / neben der Selbstständigkeit studieren, wie vereinbart ihr das mit eurem Liebes- bzw. Familienleben? Ist ja blöd, wenn man nur dieses eine Leben hat und die wichtigsten Beziehungen wegen den äußeren Umständen dahinschmelzen.

 

Dazu eine Anekdote von mir (in Anbetracht der Öffentlichkeit des Forums versuche ich möglichst zu anonymisieren, vielleicht kann man ja beim virtuellen Communitytreffen nochmal darüber quatschen): Wie es sich ergeben hat, date ich eine Kommilitonin und wir sind beide jeweils an unserer BA und können den anderen dabei unterstützen, wenn es bspw. Schreibblockaden etc. gibt. Wenn es allerdings um private Treffen geht, kann man sich nur alle paar Wochen sehen (diesen Monat vielleicht 3x, wäre dann öfter als sonst). Vor allem von ihrer Seite kommt der Appell, sich öfter zu sehen (ich bin dem nicht abgeneigt, sehe aber auch ein Leben nach der Abgabe der BA). Da ich tw. überlege danach bis zur habil. berufsbegleitend weiterzumachen, wird sich diese Frage bei mir mit der Abgabe der BA allerdings nicht erledigt haben (davon ist sie übrigens - wegen der wegbleibenden Freizeit - weniger begeistert).

 

Wie handhabt ihr das so? Liebe Grüße

 

PS: Da mich die Ansichten von berufsbegleitenden Studis interessieren und weniger von 18-jährigen Vollzeit-Fernstudis-ohne-Berufstätigkeit-und-jeden-Tag-bis-11-Uhr-ausschlafen-denn-Papi-bezahlt-das-Studium, hab ich das mal ins Karriereforum gepackt. Wenn das hier nicht reingehört, schon mal sorry (und ich glaube, über Mobil kann ich die Emojis aus der Benutzeroberfläche weder löschen noch verschieben) 

 🤒

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Drei Treffen in einem Monat finde selbst ich als Einsiedlerkrebs sehr wenig. Wohnt ihr sehr weit auseinander?

In den letzten rund 10 Jahren mit berufsbegleitendem Studium habe ich es in Beziehungen immer so gemacht:

1. klar kommunizieren: du, hör mal x, du kannst gern zum Essen zu mir kommen, aber danach muss ich lernen. Die 2h Essen gehören ganz dir, danach musst du aber wieder gehen.

So habe ich versucht mir bewusst Zeit für die Beziehung zu nehmen, aber eben auch für das Studium.

 

Zwei Beziehungen sind aber auch am Studium gescheitert, wobei das Studium sicher nur der Katalysator war. Ohne Studium hätte es sicher andere Gründe früher oder später gegeben.

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vor 13 Stunden schrieb FOM Alumni:

Da ich tw. überlege danach bis zur habil. berufsbegleitend weiterzumachen, wird sich diese Frage bei mir mit der Abgabe der BA allerdings nicht erledigt haben (davon ist sie übrigens - wegen der wegbleibenden Freizeit - weniger begeistert).

Langfristig muss das berufliche Engagement vom Partner mitgetragen werden. Egal ob Habilitation oder verantwortungsvolle Position im Unternehmen.

 

In der Anfangszeit (Verliebtheits-Phase) einer Beziehung würde ich aber deutlich mehr Zeitaufwand aufbringen. Eigentlich kann man da ja gar nicht an etwas anderes denken.

 

Später lockert sich das dann. Ich hatte früher auch häufig Phasen wo ich meine Frau über Monate kaum gesehen habe. Aber dann habe ich zunehmend Grenzen gesetzt und meinem Privat-/Ehe-Leben immer mehr Priorität gegeben.

 

Das Privatleben (z. B. Essen gehen) hat zwar grundsätzlich noch immer nicht die höchste Priorität, meine Frau ist beruflich ja auch sehr engagiert. Die Zeit die wir wirklich gemeinsam haben genießen wir intensiv und das ist für uns besser, als jahrelang mehrere Stunden am Tag aneinander vorbeizuleben. Und das sehe ich leider sehr häufig.

 

Aber wie gesagt, der Partner muss da halt auch ein Partner sein.

 

 

vor 13 Stunden schrieb FOM Alumni:

PS: Da mich die Ansichten von berufsbegleitenden Studis interessieren und weniger von 18-jährigen Vollzeit-Fernstudis-ohne-Berufstätigkeit-und-jeden-Tag-bis-11-Uhr-ausschlafen-denn-Papi-bezahlt-das-Studium, hab ich das mal ins Karriereforum gepackt.

😉 Schön griffig formuliert, ich habe fast vor Lachen den Kaffee auf die Tastatur gespuckt. 😆

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Wurde aus der Kommilitonin, mit der sich unser TE regelmäßig trifft, nun schon die Partnerin gemacht? 🙈

 

Die bisherigen Ratschläge bezüglich Kommunikation und den Stress heraus nehmen, finde ich gut.

 

Im Endeffekt muss jeder für sich festlegen, wo die eigenen Prioritäten liegen. Wird man glücklich damit, ist es super. Wird man allerdings unglücklich damit, müssen die eigenen Prioritäten nochmal überdacht werden. Ich glaube, dass die Leute hier im Forum i.d.R. früher oder später ihren eigenen Mittelweg gefunden haben, ohne ihre sozialen Beziehungen komplett zu verlieren. Und genau so wird es auch der TE machen, auch wenn er sich weiterhin fürs Studium reinhängt und die Kommilitonin vielleicht immer nur eine Kommilitonin bleibt ^^

 

Und um zum eigentlichen Thema zurück zu kommen:

Ich behaupte nicht, den Königsweg zu gehen. Aber ich habe eine Zeit hinter mir, in der ich kaum einer "normalen" Freizeit nachgegangen bin und mich viel mit dem Studium beschäftigt habe. Seit einigen Monaten läuft es nun anders herum. Meine investierte Zeit fürs Studium habe ich stark zurückgefahren und ich gehe mehr nach Lust und Laune. Bald freue ich mich, wenn mein Praktikum abgeschlossen ist und dann kann ich während meines Urlaubs auch wieder mehr über den Büchern brüten.  Ich werde dann zwar keine 8 Stunden am Tag dafür investieren aber mehr Zeit als jetzt parallel zum Praktikum werde ich dann auf jeden Fall haben.

Bearbeitet von psycCGN
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Guten Abend zusammen und danke für die zahlreiche Beteiligung.

 

vor 10 Stunden schrieb lilienthal:

Müssen solche despektierlichen Äußerungen sein?

Das war etwas unklug meinerseits formuliert, dementsprechend ist auch mit Gegendwind zu rechnen, wenn ich polarisiere^^. Tatsächlich habe ich während meiner Zeit bei der FOM auch die Fraktion an Frischabiturienten kennengelernt, die sich dachten: privat + FH + berufsbegleitend (ohne wirklich berufstätig zu sein) -> schreib ich mich mal ein, wird also ein leichteres Spiel als das Vollzeitstudium an der staatlichen Uni. Das sollte aber nicht mein Belangen sein und auch nicht mit der Intention abwertend gegenüber Fernstudis zu sein.

 

vor 9 Stunden schrieb paulaken:

Wohnt ihr sehr weit auseinander?

Wir liegen ca. 35km auseinander (irgendwo in der Mitte liegt die FOM :D). Sprich, man plant schon für die einfache Strecke +1h ein (deswegen würde ich solche "nur zum Essen und danach lerne ich weiter" Treffen fürs erste nicht planen wollen). Es ist aber in Planung, dass ich in Kürze (hängt natürlich auch von der BA ab) in die Innenstadt ziehe, von da sind es "nur" noch 20km (sofern sie und ich dann noch ein Thema sind, weiß man ja auch nie). Sollte das Studium nicht zu energieraubend sein, würde ich sie dann jedes Wochenende zu mir einladen.

 

vor 9 Stunden schrieb paulaken:

Zwei Beziehungen sind aber auch am Studium gescheitert

Das tut mir leid. Was waren konkret die Gründe? Der zeitliche Faktor? Ich hatte vor etlichen Jahren einen Trainingspartner, der sich dazwischen gestellt hatte, dass seine damalige Freundin nach dem Abi (dual) studiert, sie solle doch nur eine Lehre machen (war wahrscheinlich aus Ego-Gründen. Er hat zu der Zeit ein Handwerk gelernt). Lange hielt die Beziehung nicht mehr.

 

vor 10 Stunden schrieb Aramon:

Der mit Abstand größte Zeitfresser ist bei mir der Job. Manchmal würde ich mir wünsche , ich bräuchte nur Teilzeit zu arbeiten. Dann hätte ich viel mehr Zeit für mein Studium und andere schöne Dinge im Leben. 

Das ist tatsächlich eine Überlegung wert bei mir: Statt 40 -> 30 Stunden + Studium. Finanziell könnte ich es mir erlauben (ist ja nicht für die Ewigkeit) und ich muss ja preislich nicht an der FOM oder an der AKAD etc weiterstudieren (bin ich übrigens der einzige, der ein mulmiges Gefühl dabei bekommt, bei sowas essentiellem wie (Hoch-)Schulbildung nach Preisen urteilen/sortieren zu müssen? Bei dem Thema konnte ich mich mit den Beiträgen des ehemaligen Users LaVie identifizieren). Das würde vielleicht die Möglichkeit eröffnen, sich unter der Woche öfter sehen zu können.

Stellt sich natürlich die Frage, ob der Switch von Vollzeit auf Teilzeit mir einige Karrieremöglichkeiten verbaut (denn, seien wir ehrlich: die FOM und vergleichbare Einrichtungen punkten nicht damit, dass ihre Lehre mit Target Unis, Oxbridge, TU9 und Harvard konkurriert, sondern dass die Absolventen über mehrere Jahre hinweg, trotz (Vollzeit-)Arbeit / Ausbildung nach ihrem Feierabend (oder je nach Studienmodell, auch am Samstag) sich in eine Vorlesung setzen und diese an freien Abenden und an Wochenenden nachzuarbeiten). Vielleicht würde ich meine zukünftige Stelle bekommen, wenn ich beweisen kann, dass ich Vollzeit arbeiten + nebenbei studieren kann. Vielleicht wird es aber auch in der Praxis niemanden "negativ auffallen" / stören, wenn ich diesen Weg mit 30 Std. beschreiten würde. Darüber werde ich mir weiterhin Gedanken machen, danke für den Denkanstoß.

 

vor 5 Stunden schrieb ClarissaD:

Du planst jetzt schon nebenberuflich bis zur HABIL(?!)

Bei meinem jetzigen Stand ist es so, wie als würde ein Kind, was neulich das Schuhebinden gelernt hat, sagen, dass es in x Jahren Astronaut wird.

Ich habe den Wert von Bildungs, insb. Bildungsabschlüssen etwas spät zu schätzen gewusst und bin nach wie vor der Überzeugung, dass Bildung i.d.R. der Schlüssel aus der Armut ist (natürlich gibt es Ausnahmen: ein 6-fach alleinerziehendes Elternteil ist in unserem Bildungssytem noch nicht willkommen).

Die Sache mit der Habil. ist nur hypothetisch und sollte ich in 10 Jahren einen ganz anderen Weg eingeschlagen haben, würde ich nicht überrascht werden. Mir geht es darum, das meiste aus mir rauszuholen und wenn es nur ein MBA ist, dann ist es nur der MBA, wenn es nur ein IHK Abschluss ist, dann nur der IHK Abschluss oder halt rein hypothetisch irgendwann Mal eine habil. Ich sehe aber auch keinen Grund von Anfang an zu sagen "Nein, würde nie klappen". Vollzeitstudis, -Promovierende und -Habilitierende haben meist einen anderen Druck, was das fertigwerden betrifft. Entweder ist deren Einkommen wenig (Bafög gibt es auch nicht für die Ewigkeit und muss irgendwann wieder beglichen werden) oder die Stelle nicht gesichert (man beachte die Kettenbefristungen an Hochschulen + der immer kleiner werdende akademische Mittelbau). Nebenberuflich sieht die Situation anders aus. Eigentlich müsste ich mir die Frage stellen, wieso ich es nicht so weit probieren sollte und da fallen mir lediglich wenige plausible Gründe ein:

  • Ich bekomme keinen Promotions- bzw. Habilitationsplatz. Dann kann man nix machen, aber das Leben geht weiter und ich würde es verkraften können (allerdings unwahrscheinlich, da auch immer mehr private Träger schon mit berufsbegleitender Promotion werben, das führt zum nächsten Punkt)
  • Es ist zu teuer. Vor allem bei privaten Promotionen habe ich Gebühren zwischen 20k~80k im Hinterkopf. Das ist schon in einer anderen Liga als die 12k€ Studiengebühren für meinen Bachelor.
  • Es ist zu zeit- und energieraubend. Damit kommen wir wieder auf das Maintopic dieses Threads.

 

vor 4 Stunden schrieb WiInfo:

Langfristig muss das berufliche Engagement vom Partner mitgetragen werden

Das stimmt, auch wenn ich es noch Date nenne. Wenn sie dafür auf die Barrikaden gehen sollte (was man ja auch verstehen kann), werde ich einen Kompromiss machen müssen: Mit weniger Stunden weiterstudieren oder erstmal einige Jahre nur die Berufstätigkeit und schauen, was sich dann mit der Zeit ergeben sollte.

 

vor 4 Stunden schrieb WiInfo:

Die Zeit die wir wirklich gemeinsam haben genießen wir intensiv und das ist für uns besser, als jahrelang mehrere Stunden am Tag aneinander vorbeizuleben. Und das sehe ich leider sehr häufig.

Das ist auch ein spannender Punkt. Wir sehen uns nicht oft, aber wenn wir uns mal sehen, dann verbringen wir die Zeit gerne gemeinsam und möchten die Zeit auch nicht missen und planen schon auf der Heimfahrt fürs nächste Treffen.

 

vor 1 Stunde schrieb psycCGN:

Ich behaupte nicht, den Königsweg zu gehen. Aber ich habe eine Zeit hinter mir, in der ich kaum einer "normalen" Freizeit nachgegangen bin und mich viel mit dem Studium beschäftigt habe. Seit einigen Monaten läuft es nun anders herum. Meine investierte Zeit fürs Studium habe ich stark zurückgefahren und ich gehe mehr nach Lust und Laune. Bald freue ich mich, wenn mein Praktikum abgeschlossen ist und dann kann ich während meines Urlaubs auch wieder mehr über den Büchern brüten.  Ich werde dann zwar keine 8 Stunden am Tag dafür investieren aber mehr Zeit als jetzt parallel zum Praktikum werde ich dann auf jeden Fall haben.

Freut mich, dass du deinen Mittelweg gefunden hast👍

 

Ich glaube ich komme erst morgen Abend dazu, hier wieder reinzuschauen. Gleich steht ein Interview für die BA an, morgen früh die Transkription und danach Treffen mit der virtuellen Lerngruppe. Danke schon mal, falls noch was folgt, aus den bisherigen Antworten konnten ich schon einiges mitnehmen.

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