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Was hat es mit den Hausarbeiten der SRH auf sich?


Tsamda

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Hallo zusammen, 

 

ich bin gerade in meinen Master an der SRH gestartet und nun doch etwas verwundert über die Art der Hausarbeiten, die dort geschrieben werden sollen.

Ich habe mir aus zwei Modulen die Aufgabenbeschreibungen angesehen. In beiden Fällen wird eine halb- bis einseitige fiktive "Fall"-Beschreibung gegeben, an die sich i.d.R. zwei bis drei sehr spezifischen Fragen oder Anweisungen anreihen. Diese Fragen wirken auf mich wie typische Klausurfragen, die Prüfungsleistung ist aber eine Hausarbeit.  

Bei den Fall-Beschreibungen handelte es sich eigentlich immer um fiktive Unternehmen, mit sehr spezifischen Ausgangslagen. Insgesamt gibt es pro Modul meistens drei verschiedene Fälle von denen man sich einen aussuchen kann. 

Sowas habe ich tatsächlich noch nie gesehen. Als ich die Aufgabenstellungen gelesen habe, kam es mir eher vor wie eine Fallstudie, aber nicht wie eine Hausarbeit.

Im Bachelor waren alle Hausarbeiten bei mir so, dass es mehrere übergeordnete Themenfelder zur Auswahl gab (z.B. sowas wie Wettbewerbs- und Allokationspolitik,

Finanz-, Geld- und Währungspolitik oder Wachstums- und Strukturpolitik) und man sich eins aussuchen konnte und sich selber ein geeignetes Praxisbeispiel raussucht und das anhand der theoretischen Grundlagen analysiert. Dazu hat man dann die wissenschaftliche Arbeit/Hausarbeit verfasst, da war nie auch nur ansatzweise irgendwas fiktives dabei! 

Ich steh gerade wie der Ochs vorm Berg und kann mir nicht vorstellen, wie man eine Hausarbeit über einen fiktiven Fall schreibt und gleichzeitig diese konkreten Fragen in Form einer Hausarbeit beantwortet. Nach meinem Kenntnisstand von wissenschaftlichem Arbeiten ist alles Fiktive immer ein No Go gewesen. 
Es müssen ja gleichzeitig auch trotzdem alle Formalien für die Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten eingehalten werden.

Leider habe ich bis jetzt auch keine Beispiel Hausarbeit gefunden, um vielleicht besser zu verstehen, was da eigentlich von mir verlangt wird. 

Daher die Frage an die erfahrenen SRH-Fernstudenten: Was hat es mit den Hausarbeiten auf sich? Sind alle Hausarbeiten der SRH nach diesem Prinzip aufgebaut und wie bearbeitet man sowas? 

Bearbeitet von Markus Jung
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Ich bin nicht an der SRH, aber so wie du das beschreibst, sind z.B. nahezu alle schriftlichen Prüfungsleistungen (sog. Fallaufgaben) an der APOLLON aufgebaut.

 

Hier arbeitet man viel mit evidenzbasierter Übertragung auf den Fall anhand geführter Aufgabenstellungen. (wobei wie gesagt bin kein SRHler kann das Prüfungsformat aber hoch und runter beten an sich).

 

Du kannst hier aber auch mal durch die Blogs stöbern, die SRH hat auch die klassische Hausarbeit, wie du sie beschrieben hast. Sieh das, was du jetzt hast nicht so als fiktiv, sondern eben als Übertragungsübung mit Fallbezug.

Bearbeitet von polli_on_the_go
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Ich habe hier auch eine Hausarbeit mit recht spezifischen Fragen. Ich werde die Hausarbeit aber so aufbauen, wie @Alanna es beschrieben hat. Dabei werde ich die Arbeit inhaltlich so aufbauen, dass die Fragen beantwortet werden und die kurze Fallbeschreibung als roter Faden in der Arbeit ersichtlich ist.

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Alanna hat ja das Grundsätzliche sehr gut erklärt. Ich möchte vielleicht noch kurz meine Sichtweise zum "fiktivem" erläutern. Und ob jetzt die Hausarbeit eher Hausarbeit oder Fallstudie ist, hängt ja auch oft von der gewählten Alternative ab.

 

vor 4 Stunden schrieb Tsamda:

Sowas habe ich tatsächlich noch nie gesehen. Als ich die Aufgabenstellungen gelesen habe, kam es mir eher vor wie eine Fallstudie, aber nicht wie eine Hausarbeit.

Im Bachelor waren alle Hausarbeiten bei mir so, dass es mehrere übergeordnete Themenfelder zur Auswahl gab (z.B. sowas wie Wettbewerbs- und Allokationspolitik,

Finanz-, Geld- und Währungspolitik oder Wachstums- und Strukturpolitik) und man sich eins aussuchen konnte und sich selber ein geeignetes Praxisbeispiel raussucht und das anhand der theoretischen Grundlagen analysiert. Dazu hat man dann die wissenschaftliche Arbeit/Hausarbeit verfasst, da war nie auch nur ansatzweise irgendwas fiktives dabei! 

 

Fiktiv im Sinne der Hausarbeiten bedeutet ja nicht einfach ein Märchen zu erzählen. Die meisten haben bei den Hausarbeiten aber kaum passenden Zugriff auf die Daten bzw. das Recht zur Veröffentlichung eines realem Unternehmens. Deswegen dürfen da auch "fiktive" Unternehmen betrachtet werden.

 

Wenn man es nicht rein theoretisch erklären will oder kann, dann schnappt man sich halt real existierende Zahlen von nicht-genannten Unternehmen (z. B.: deutsche Automobil-Hersteller: A, B und M 😉) und man verknüpft das mit veröffentlichen Fallstudien von z. B. Zulieferer aus dem Bereich über Einsparmaßnahmen.

 

Die konkreten Zahlen sind da weniger wichtig, es geht da mehr um die Demonstration des Verständnis von den Zusammenhängen und dem wissenschaftlichem Schreiben.

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Vielen Dank für eure Antworten! 
 

vor 1 Stunde schrieb Alanna:

Der Theorieteil, der ungefähr 30-40% der Gesamtlänge ausmacht, soll tatsächlich aus Theorie bestehen, also die relevanten Begriffe definieren, die zugrunde liegende(n) Theorie(n) vorstellen und den Forschungsstand darstellen. Hier besteht die "Eigenleistung" darin, entsprechende Literatur zu finden und aufzubereiten - je nach Semester sollen für eine Hausarbeit ingesamt mind. 10, 15 oder 20 Quellen verwendet werden - für eine gute Leistung dürfen/sollten es aber gerne mehr sein.

 

Das deckt sich mit dem Vorgehen bei der "klassischen Hausarbeit", wie ich bis jetzt auch immer gearbeitet habe. Mir ist einfach nicht klar, wie man den Fall aus der Aufgabenstellung da integrieren soll. 

 

Ich versuche mal ein möglichst allgemeingehaltenes Beispiel mit einer abgeänderten Aufgabe zu geben: 

Also erst wird das Unternehmen ABC vorgestellt, X Mio. € Umsatz, Wettbewerbsvorteile der Firma, Probleme im operativen Tagesgeschäft, etc. 

 

Die Fragen, die sich daran anschließen sind:
Welchen Nutzen hat Projektmanagementmethode XY für das Unternehmen ABC?

Wie sollte die Methode XY organisiert sein? 

Was sind drei zentrale Prozesse für die Firma ABC beim Management dieser Methode? 

 

An welcher Stelle einer Hausarbeit würde man diese Fragen dann beantworten? In den Theorieteil passt sowas ja nicht. Und schreibt man dann in seiner Hausarbeit sowas wie "Unternehmen ABC könnte folgenden positiven Nutzen durch den Einsatz der Methode XY erwarten." Oder beantwortet man diese Fragen eher indirekt indem man generell den Nutzen der Projektmanagementmethode XY beschreibt, auf die Praxisumsetzung eingeht und dann beispielhaft drei Prozesse der Methode beschreibt ohne aber direkt das Unternehmen aus diesem Aufgabentext zu erwähnen? Demnach wäre die Aufgabenstellung dann ja mehr als stark ausformulierte Schwerpunktsetzung zu verstehen. 

 

Im Internet habe ich eben eine Hausarbeit zu einem der Module gefunden und dort wurde eher wie in der letztgenannten Option gearbeitet. Da habe ich keinen Bezug zu einem Fallbeispiel entdecken können. 

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Ich würde auch eher mit der zweiten Option gehen, d. h. im Theorieteil die Projektmanagementmethode XY präsentieren und die Effekte anhand von einschlägigen Studienergebnissen darstellen. Und im Anwendungsteil dann auf die Praxisumsetzung eingehen.

 

Im Anwendungsteil (oder spätestens im Diskussionteil) könntest du aber bestimmt auch etwas von den Firmeninfos einfließen lassen - z. B. wird es bei einem internationalen Großkonzern vermutlich andere Möglichkeiten (und Herausforderungen) bei der Umsetzung geben als bei einem regionalen Kleinunternehmen, was Budget, personelles Ressourcen und internes Know-how angeht. Auch der im Theorieteil präsentierte Nutzen mag bei dem spezifischen Unternehmen mehr oder weniger zutreffen/relevant sein.

 

Also wenn die konkrete Frage explizit auf die Firma ABC anspielt, würde ich die Firma nicht komplett rauslassen, aber den direkten Bezug in den hinteren Teil der Arbeit schieben.

 

Ohne Gewähr...

 

Bearbeitet von Alanna
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