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Zur Ausbildung "Baubiologie" (IBN)


Albion

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Über die in dieses Forum gestellten Kontaktdaten des IBN in Neubeuern bin ich auf das Thema aufmerksam geworden - ich finde es sehr lobenswert, dass hier etwas erscheint, was so gar nicht in den Hochschulalltag passt. Zum Baubiologen nun einige Bemerkungen:

Ich habe die Ausbildung am IBN nicht gemacht, obwohl sie wahrscheinlich zu den fundiertesten und etabliertesten in der Branche gehört. Beruflich habe ich fast täglich mit Baubiologie und Baubiologen zu tun, also mit dem Feld, auf dem sich Absolventen nach der Ausbildung bewegen. Und hier möchte ich ansetzen. Ich bin der Meinung, dass die Ausbildung am IBN als Ergänzungsausbildung zu einem ausgeübten Beruf gewählt werden sollte - sei es als Architekt, Mediziner, Heilpraktiker, Umweltberater etc. und nicht als "Monoberuf". Es ist in einigen Branchen Mode geworden, die Ausbildung zum Baubiologen zu machen. Resultat ist, dass sich unzählige Baubiologen als Berater anbieten, vom Energiefeldmesser über Elektrosmog-Berater und Schimmelbeseitiger bis zum Rutengänger. Sie haben alle den Druck, damit Geld zu verdienen und sich über Wasser zu halten. Potentielle Kunden sind mit überzogenen Honoraren, falschen Beratungen und nicht vorhandener Kompetenz konfrontiert und wissen nicht mehr, an wen sie sich wenden sollen. Das Thema "Schimmel" z.B. wird bis auf die Knochen ausgeschlachtet und vermarktet - hier ist noch Geld zu holen. In einigen Gebieten "wimmelt" es nur so von Bau- und anderen biologischen Beratern - viele mit IBN-Abschluss. Außerdem spielt die menschliche Komponente in diesem Berufsfeld eine große Rolle. Da fehlt es oft an Persönlichkeit und menschlicher Größe.

Eine alleinige Berufsausübung "nur" als Baubiologe finde ich zu kurzsichtig gedacht weil es an Bezug zur täglichen Praxis fehlt. Wer nicht regelmäßig mit Schimmel zu tun hat kann auch als Baubiologe nur schlecht darüber beraten.

Als sinnvolle Ergänzung (die Ausbildung kann nebenbei gemacht werden) ist das IBN sehr gut, aber als Baubiologe vollberuflich Fuß zu fassen ist leider zu oft eine Illusion.

Albion

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  • 10 Jahre später...
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Vielen Dank für diesen Beitrag. Aus Herausgeber des Fernlehrgang Baubiologie IBN möchten wir hierzu gerne Stellung beziehen: Wir geben Ihnen vollkommen Recht. Der Fernlehrgang ist hauptsächlich als Weiterbildung für Baufachleute und Menschen in Gesundheitsberufen gedacht. So stellen wir es auch überall dar. Auf unseren Internetseiten heißt es entsprechend: "Der Fernlehrgang richtet sich hauptsächlich an Baufachleute wie Architekten, Bauingenieure, Techniker, Handwerker, Mitarbeiter von Baufirmen, Baustoffherstellern und -händlern, Baubehörden, Hausverwaltungen, Menschen mit Gesundheitsberufen sowie auch Studenten und Schüler z.B. aus Meister- oder Technikerschulen. Er verbessert die Qualifikation und Kompetenz rund um das gesunde und nachhaltige Bauen und Wohnen und schafft so auch neue berufliche Möglichkeiten.“
 
Viele Bauherren möchten heute gesund und nachhaltig bauen bzw. sanieren bzw. ihr Wohn- und/oder Arbeitsumfeld entsprechend gestalten. Baubiologen IBN sind hierfür qualifiziert und bieten entsprechende Dienstleistungen und Ausführungen i.d.R. im Rahmen ihrer bereits vorhandenen Berufe anbieten. 
 
Die Baubiologie bietet aber aufgrund ihres ganzheitlichen Ansatzes (25 Grundregeln der Baubiologie) auch Quereinsteigern, die sich beruflich verändern möchten, Einstiegsschancen. Für Menschen ohne berufliche Ausbildung im Bau- oder Gesundheitsbereich ist dieser Weg allerdings aufwändig, aber machbar. Es gibt einige Baubiologen IBN, die sich auf diesem Weg eine neue Existenzgrundlage geschaffen haben und sehr gute Arbeit leisten.
 
Wie in jedem anderen Beruf auch, gibt es auch in der Baubiologie Menschen, die ihre Arbeit schlecht oder gut machen. Wir versuchen, mit unseren Weiterbildungen die Grundlagen für eine gute Arbeit zu bieten, nicht zuletzt deshalb, weil damit auch eine hohe Verantwortung (Gesundheit, Ökologie, soziale Aspekte…) verbunden ist. In diesem Sinne gilt auch für Baubiologen: Die Guten, die ehrlich und kompetent arbeiten, finden ihren Weg und können sich etablieren.
 
Dass es zu viele Baubiologen gibt, können wir nicht bestätigen. In einigen Regionen gibt es noch gar keine oder sehr wenige. Nicht wenige potenzielle Bauherren, Hausbesitzer oder auch Mieter finden in ihrer Region nicht die baubiologische Kompetenz, die sie suchen.
 
Winfried Schneider, Architekt
IBN
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