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Eure Tipps & Tricks für mehr Produktivität beim wissenschaftlichen Schreiben?


Gast

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Für mich steht in diesem Jahr die Masterarbeit an. Zuvor muss ich jedoch noch ein Modul erledigen, in dem eine Hausarbeit geschrieben werden will. Ich dachte mir, ich nehme das zum Anlass, um einmal meinen eigenen Workflow für das wissenschaftliche Schreiben zu hinterfragen und ggf. Neues auszuprobieren. Diese Vorgehensweise hat bislang eine dreistellige Anzahl an Schrankware ;-) produziert, aber gefühlt bin ich dabei sehr ineffizient.

 

Dabei habe ich zwei Baustellen identifiziert:

  1. Technisch schreibe ich bislang in Word und verwalte hier auch meine Quellen als lose Liste auf der letzten Seite: ich denke mir je Quelle ein Kürzel aus und setze das, gelb markiert, in den Text. Sobald das Kapitel fertig ist, übertrage ich den Text in ein LaTeX-Dokument und hinterlege die Quelle sauber mit allen Attributen via Bibtex. Das funktioniert für mich grundsätzlich gut und liefert mir das Beste aus beiden Welten: Sauberen Satz (in LaTeX) und eine angenehme Schreib-Umgebung (in Word). Mein LaTeX-Gebastel mit den verwendeten Plugins ist leider zu langsam, um ernsthaft mit "Echtzeit-Vorschau" z.B. in Texpad direkt zu schreiben – das Rendern des PDFs dauert schlicht ewig.
     
  2. Ich kann gut und flüssig von der Hand deutsche und englische Texte schreiben. Das Einarbeiten von Zitaten, direkt oder indirekt, macht mich jedoch gefühlt unglaublich langsam und nimmt mir den Fluss. Vielleicht gibt es hier irgendeine Methode, die ich bislang übersehen habe und die ich in der Hausarbeit mal ausprobieren könnte.

Hat jemand Tipps und Tricks oder Tool-Vorschläge, um die Themen zu adressieren? (Ich habe z.B. seit Ewigkeiten einen Bookmark zu Scrivener, es aber bislang nicht ausprobiert.)

Bearbeitet von Markus Jung
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vor 10 Minuten schrieb Explorer:

Das Einarbeiten von Zitaten, direkt oder indirekt, macht mich jedoch gefühlt unglaublich langsam und nimmt mir den Fluss.

Was meinst du mit "Einarbeiten von Zitaten"?

Du belegst halt deine Annahmen bevor Du deine Forschungsfrage angehst. Wie machst du das normalerweise?

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Gerade eben schrieb Alanna:

Warum willst du daran dann was ändern?

 

Deshalb:

 

vor 12 Minuten schrieb Explorer:

[...] gefühlt bin ich dabei sehr ineffizient

 

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Ich habe gerade was entdeckt, mit dem ich sehr effiezient bin und wollte dazu am wE was hier schreiben in einem Blog aber dem greife ich dann mal vor. Und zwar habe ich nach einigen Fehlschlägen und Suchen nach einer Lösung (QuollWriter, Docear) entdeckt, wie ich mit Freemind meine Papers strukturieren kann und schreiben kann inkl. Einbundung der Endnote Referenzen.

 

Das Schreiben ist recht störungsfrei  und am Ende kann ich das Ganze ohne Probleme in ein Word Dokument (odt) umwandeln und habe ein fertiges Paper. Naja okay minimal musste ich das Format noch anpassen und da ich in dem aktuellen Modul ein Deckblatt verwenden muss sowie das offizielle hkr Layout auch das, aber das ist schnell gemacht. 

 

Mir gefällt das Mindmap basierte notizintegrierte Schreiben gut. Da Tex bei uns nicht gewünscht ist ist das schon mal ein gutes Mittel. Auch kann ich so vorher schon in die Baumstruktur Themenspezifisch meine Roughquotes sortieren.

 

+ aufgeräumt, einfaches kovertieren, ablenkungsfrei, mächtiges Instrument, eingefügte Endnote Referenzen werden korrekt übernommen nach dem konvertieren

- hardwarehungrig, man muss sich schon was einarbeiten, nachformatieren notwendig

 

Und zum Einarbeiten von Zitaten. Eillkommen im wissenschaftlichen Schreiben 😉. Manchmal sitze ich eine Satz über eine Stunde and am Ende von einem Arbeitstag ist wenig Absatz für viel Zeit passiert. Nicht weil ich prokastiniert habe, sondern weil die Auswertung des Quellmaterials, Formulierung, Wortwahl manchmal einfach etwas braucht und ich spreche ebenso, wie du flüssig. Das Einbinden des Quellbeleges selbst stört michvda recht wenig, da ich mir nur eben damals immer den Bibtexkey oder jetzt mit Endnote entweder einen Teil des Autors merken müsste oder copy and paste machen könnte. Es funktioniert nach dem  {Name} Prinzip und wenn ich kein automatusches Update will, wird auch nichts simultan aktualisiert. Das Schreiben ist dann schon flüssig, bis auf Zeiten wo eben mit dem Bleistift prägnant formuliert wird 

Bearbeitet von Markus Jung
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vor 54 Minuten schrieb Explorer:

Das Einarbeiten von Zitaten, direkt oder indirekt, macht mich jedoch gefühlt unglaublich langsam und nimmt mir den Fluss.

 

Ich glaube, das ist relativ normal. Der Theorieteil macht mich in dieser Hinsicht manchmal wahnsinnig...

 

Da hat sich meine Vorgehensweise über die Jahre aber trotzdem etwas verändert. Am Anfang habe ich ein bisschen durch die Literatur geblättert, dann recht schnell losgeschrieben und am Ende verzweifelt nach den passenden Belegen gesucht.

 

Heute copy-paste ich alle interessanten bzw. relevanten Passagen aus der Literatur direkt in das entsprechende Unterkapitel, sortiere dann alles zu einem roten Faden, werfe dabei einen Teil wieder raus und paraphrasiere und verbinde im lezten Schritt alle verbliebenen Zitate zu einem Fließtext. Dadurch verbringe ich zwar deutlich mehr Zeit mit der "Vorarbeit", bis ich wirklich mit dem Schreiben anfange, bin aber m. E. insgesamt schneller. Ich muss nur so konsequent sein, wirklich von Anfang an hinter jeder Textpassage die Quelle zumindest in Kurzform (Autor, Seite) zu vermerken.

 

Ansonsten bin ich ein großer Fan davon, keine unnötige Zeit in Formatierung zu stecken. Deshalb nehme ich normalerweise eine ältere Hausarbeit, lösche den Text unter den Kapitelüberschriften raus und fülle diese Vorlage dann einfach neu. Deckblatt anpassen, eidesstattliche Erklärung mit neuem Datum versehen, fertig.

 

Meine Literatur verwalte ich in Excel. Das finden die meisten wahrscheinlich ziemlich old-fashioned, aber ich mag die absolute Flexibilität, meine benötigten Spalten/Kriterien selbst definieren und dann nach Belieben sortieren und filtern zu können. Ganz am Ende filtere ich nach verwendeter Literatur, sortiere die Autorennamen alphabetisch und habe mein Literaturverzeichnis.

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vor 2 Stunden schrieb Explorer:

Diese Vorgehensweise hat bislang eine dreistellige Anzahl an Schrankware ;-) produziert, aber gefühlt bin ich dabei sehr ineffizient.

 

Das sollte natürlich dreistellige Seitenanzahl heißen.

 

vor 1 Stunde schrieb polli_on_the_go:

Und zwar habe ich nach einigen Fehlschlägen und Suchen nach einer Lösung (QuollWriter, Docear) entdeckt, wie ich mit Freemind meine Papers strukturieren kann und schreiben kann inkl. Einbundung der Endnote Referenzen.

 

Das klingt nicht, als meinst du das hier, oder?

 

vor 32 Minuten schrieb Alanna:

Heute copy-paste ich alle interessanten bzw. relevanten Passagen aus der Literatur direkt in das entsprechende Unterkapitel, sortiere dann alles zu einem roten Faden, werfe dabei einen Teil wieder raus und paraphrasiere und verbinde im lezten Schritt alle verbliebenen Zitate zu einem Fließtext.

 

Den ersten Teil mache ich auch so, aber ich sammele alles in einem separaten Dokument (bzw. zuletzt in Notion). Die "Reinschrift" erfolgt dann im primären Word-Dokument. Das hilft mir erstens dabei, ein besseres Gefühl für die Ergebnismenge an Text/Seiten zu behalten und zweitens kann ich alles, was an Rohmaterial verarbeitet wurde, aus dem Sammel-Doc löschen. Das gibt mir irgendwie ein stärkeres Gefühl, wieder was geschafft/erledigt zu haben.

 

Wahrscheinlich ist es das Sammeln der Zitate und Paraphrasieren an sich, was mich gefühlt so ausbremst und weniger die verwendeten Werkzeuge. Da den roten Faden reinzubringen und einen sinnvollen Text zu kreieren, ist schon sehr mühsam. Mir ist derzeit völlig unklar, wie Menschen mit Freude an solchen (Teilen der) Arbeiten schreiben können. Aber vielleicht muss ich mich da spezifisch auch noch mal auf die Suche nach Tipps bzw. Best Practices machen.

 

vor 37 Minuten schrieb Alanna:

Ansonsten bin ich ein großer Fan davon, keine unnötige Zeit in Formatierung zu stecken. Deshalb nehme ich normalerweise eine ältere Hausarbeit, lösche den Text unter den Kapitelüberschriften raus und fülle diese Vorlage dann einfach neu.

 

Genau so mache ich das auch. 👍

 

 

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vor 7 Stunden schrieb Explorer:

Den ersten Teil mache ich auch so, aber ich sammele alles in einem separaten Dokument (bzw. zuletzt in Notion). Die "Reinschrift" erfolgt dann im primären Word-Dokument. Das hilft mir erstens dabei, ein besseres Gefühl für die Ergebnismenge an Text/Seiten zu behalten und zweitens kann ich alles, was an Rohmaterial verarbeitet wurde, aus dem Sammel-Doc löschen. Das gibt mir irgendwie ein stärkeres Gefühl, wieder was geschafft/erledigt zu haben.

 

Da werde ich mal drüber nachdenken. Die Übersicht über die Menge zu behalten, ist bei meiner Arbeitsweise wirklich etwas schwierig und nur mit Workaround möglich, indem ich für jedes Unterkapitel die Soll- und Ist-Seitenzahl separat notiere und das kontinuierlich aktualisiere. Das hilft mir allerdings dann auch, wenn ich Graphiken/Tabellen einfüge, weil die ja auch aus der Gesamtmenge wieder rausgerechnet werden müssen.

 

Das Rohmaterial lösche ich nicht, weil ich oft später doch noch mal kurz den genauen Wortlaut nachlesen möchte. Verarbeitete Zitate markiere ich in der einen Farbe, (vorläufig) aussortierte Zitate mit einer anderen. Wenn ich dann am Ende nicht genug Text habe, was bei mir schon mal vorkommt, kann ich so ganz leicht die nicht verwendeten Zitate ein zweites Mal durchforsten.

 

Ich fühle mich prinzipiell nicht so gaaaanz so wohl damit, wenn ich eine separate Software installieren muss oder von einer (stabilen) Internetverbindung abhängig bin. Man weiß nie, was passiert, und am liebsten habe ich alles im Standard-Office-Format - einmal lokal auf meinem PC mit Sicherungskopien auf einem Stick und in einem meiner Email-Postfächer. Diese Dateien könnte ich notfalls auch auf einem Dienstlaptop öffnen (wo keine fremde Software installiert werden darf) und bei einem Hurricane mit dreitägigem Internetausfall die Zeit trotzdem sinnvoll verbringen.......

 

vor 7 Stunden schrieb Explorer:

Da den roten Faden reinzubringen und einen sinnvollen Text zu kreieren, ist schon sehr mühsam. Mir ist derzeit völlig unklar, wie Menschen mit Freude an solchen (Teilen der) Arbeiten schreiben können.

 

Mir auch! Kurzhausarbeiten sind völlig okay, aber wenn es länger wird, finde ich das auch sehr anstrengend. Deshalb bin ich auch ganz froh, dass ich das eine oder andere Modul mit einer Klausur abschließen konnte. "Hauptberufliche" Wissenschaftler haben es da vielleicht etwas leichter, weil die mit ihrem Forschungsgebiet vertraut sind und nicht für jede Publikation bei Null anfangen müssen.

 

Bearbeitet von Alanna
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Nachtrag

 

Noch ein Gedanke zum Thema "gefühlte Produktivität": Vielleicht ist die bei dir so gering, weil du die Anzahl der geschriebenen Seiten als Messwert nimmst? Wenn du die Arbeitspakete "Zitate sammeln", "roten Faden finden", "Literatur in Liste/Datenbank einpflegen" etc. ebenfalls berücksichtigen würdest (macht m. E. bis zu 1/3 der gesamten Arbeitszeit aus), hättest du selbst dann was zum Abhaken, wenn du keinen einzigen eigenen Satz formuliert hast.

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vor 8 Stunden schrieb Alanna:

Heute copy-paste ich alle interessanten bzw. relevanten Passagen aus der Literatur direkt in das entsprechende Unterkapitel, sortiere dann alles zu einem roten Faden, werfe dabei einen Teil wieder raus und paraphrasiere und verbinde im lezten Schritt alle verbliebenen Zitate zu einem Fließtext.

Mache ich ähnlich bei mir ist es ein rough quotes Dokument, was aber nicht fix ist manches ändert sich. 

 

Bei der Thesis habe ich das über Cherrytree vorher gemacht. Innerhalb des Rough "Dokumentes" setze ich aber auch noch Themenmarker also z.B. Definitionen, Inhaltsschwerpunkte usw. Das Kapitel ist so schon grob gegliedert und meist bleibt es dabei

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