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Französisch auf dem Rückzug


jedi

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vor 7 Minuten schrieb jedi:

Warum sind andere Sprachen beliebter?

 

So ist es ja nicht, vgl. die Primärquelle:

 

Zitat

Trotz des Rückgangs in den vergangenen zehn Jahren bleibt Französisch nach Englisch die zweithäufigste Fremdsprache an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland. Gut vier von fünf Schülerinnen und Schülern (82,4 % oder 6,95 Millionen) lernten im Schuljahr 2021/2022 Englisch. Latein lernten im vergangenen Schuljahr noch 6,4 % oder 539 000 Schülerinnen und Schüler, dicht gefolgt von Spanisch mit 5,9 % oder 496 000 Schülerinnen und Schülern. 

 

Ich habe zwei schulpflichtige Kinder, bei denen demnächst die Wahl des Gymnasiums ansteht. Bei uns (Bayern) gibt es verschiedene Schulprofile, nach denen sich dann auch das teilweise verpflichtende Angebot an Sprachen richtet. Eine Option ist bspw. in der 5. Klasse mit Englisch zu starten (was ich für sehr sinnvoll halte, weil es nunmal die weltweite Lingua franca ist) und dann zur 6. Klasse zwischen Latein und Französisch zu wählen. Oft hat man dann später auch noch mal die Möglichkeit, Spanisch oder Italienisch dazu zu nehmen oder Latein mit einer dieser Sprachen zu ersetzen.

 

Ehrlich gesagt weiß ich auch noch nicht, wie die Wahl bei uns in der 6. Klasse ausfallen wird. Ich persönlich habe, in einem anderen Bundesland weit weg von Frankreich, Französisch gelernt und mich, anders als bei Englisch, immer schwer damit getan. Vielleicht auch, weil ich es nicht anwenden konnte. Es klingt schön, aber die Grammatik war mein Endgegner. Bei Latein hingegen kann man argumentieren, dass es eben die Grundlage vieler anderer Sprachen ist und sowohl in der Medizin als auch der Juristerei hilfreich sein kann. Gleichzeitig kann es, je nach Neigungen und Fähigkeiten des Kindes, auch ein Vorteil sein, wenn man eine Sprache nicht sprechen muss. Meine Tendenz für die elterliche Empfehlung an das Kind: Latein.

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Ich komme nicht in den Artikel, weiß also nicht, welche Sprachen bevorzugt gelernt werden.

 

Dass sich Schüler mit Französisch schwer tun, liegt vermutlich daran, dass die Sprache schwierig zu lernen ist. Es gibt einfach Ausnahmen ohne Ende, bis hin zu so originellen Dingen, dass es drei Nomen gibt, die im Singular ein anderes Geschlecht haben als im Plural. Da muss man erst mal drauf kommen.

 

Dazu die Aussprache, die liegt der deutschen Zunge nicht so sehr. Allein die unterschiedlichen Nasallaute, da kann ich schon verstehen, dass man sich am Anfang beim unvollkommenen Rumprobieren ein bisschen Blöde vorkommt. Und Franzosen geht der Ruf voraus, Ausländern gegenüber arrogant zu sein und sie auflaufen zu lassen, wenn sie sprachlich ungeschickt auftreten. Wobei ich ganz klar sagen kann: Zumindest, wenn man touristisch in Frankreich unterwegs ist, stimmt das nicht.

 

Man braucht also relativ lange, bis man eine Unterhaltung in der Sprache führen kann. 

 

Dass sich so viele von Französisch abschrecken lassen, ist aber wirklich schade. Schließlich sind es unsere direkten Nachbarn.

 

 

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vor 6 Minuten schrieb Explorer:

Ehrlich gesagt weiß ich auch noch nicht, wie die Wahl bei uns in der 6. Klasse ausfallen wird. Ich persönlich habe, in einem anderen Bundesland weit weg von Frankreich, Französisch gelernt und mich, anders als bei Englisch, immer schwer damit getan. Vielleicht auch, weil ich es nicht anwenden konnte. Es klingt schön, aber die Grammatik war mein Endgegner.

 

Danke!

 

Fahren Sie doch vor der Entscheidung mal in den Ferien nach Frankreich, möglichst dahin, wo vorwiegend Franzosen Urlaub machen. Und dort in ein Chambre d'hôte, dem französischen Bed & Breakfast. Da Sie ja Französisch gelernt haben, werden Ihre Sprachkenntnisse reichen, das Essen zu organisieren.

 

Vielleicht hilft das bei der Entscheidung.

 

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vor 7 Minuten schrieb KanzlerCoaching:

Fahren Sie doch vor der Entscheidung mal in den Ferien nach Frankreich, möglichst dahin, wo vorwiegend Franzosen Urlaub machen. Und dort in ein Chambre d'hôte, dem französischen Bed & Breakfast. Da Sie ja Französisch gelernt haben, werden Ihre Sprachkenntnisse reichen, das Essen zu organisieren.

 

Tatsächlich ist der einzige Satz, den ich noch ad-hoc parat habe, ein böser Fluch, den meine Französisch-Lehrerin ihrerseits beim Russischstudium gelernt und uns übersetzt hatte ;-). Aber die Idee ist gar nicht so doof, ich denke darüber nach.

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vor 2 Minuten schrieb Explorer:

 

Tatsächlich ist der einzige Satz, den ich noch ad-hoc parat habe, ein böser Fluch, den meine Französisch-Lehrerin ihrerseits beim Russischstudium gelernt und uns übersetzt hatte ;-). Aber die Idee ist gar nicht so doof, ich denke darüber nach.

 

Ein Bekannter von mir fuhr regelmäßig an Nord- und Ostsee und war immer neidisch auf Freunde, die von Frankreichurlauben mit vielen verschiedenen Käsesorten und Weinen und sonstigen Leckereien berichtet haben. Er traute sich aber nicht, selber mal hinzufahren, weil seine Französischkenntnisse aus der Schulzeit sich etwa Ihrem Level angenähert hatten.

 

Ich hab ihm von der Normandie und dem Pays d'Auge erzählt und dass da viele Leute Englisch können (als Rückfallposition), er hat es ne Woche ausprobiert und war hellauf begeistert. Unter anderem darüber, dass aus den Katakomben seines Gedächtnisses ungeahnte Sprachkenntnisse an die Oberfläche kamen.

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Es schade ja. Aber so einfach ist Franzlösisch nicht. Um eine gute Verbindung zum Nachbarland zu behalten, sind Sprachkenntnisse notwendig. Einige Menschen dort können auch andere Sprachen, doch wird die Muttersprache immer bevorzugt.

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Bei uns (in den 1980ern) gab es im Gymnasium nur die Wahl zwischen Französisch und Latein. Für einen Asterix-Leser war die Wahl da naheliegend, wer wollte schon Römer werden?

 

Ich denke, dass Französisch in Deutschland als zweite Fremdsprache neben Englisch zu einem gewissen Standard geworden ist, war eben auch politisch gewollt und wurde entsprechend gefördert, denn die Aussöhnung zwischen den ehemaligen Erzfeinden Deutschland und Frankreich war ja eine der wichtigsten Säulen für die beginnende Einigung Westeuropas.


Heute würde ich vielleicht auch andere Sprachen in Betracht ziehen und für genauso wichtig erachten. Neben Spanisch (Weltsprache neben Englisch) auch Chinesisch oder Russisch.

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vor 21 Minuten schrieb KanzlerCoaching:

Ein Bekannter von mir fuhr regelmäßig an Nord- und Ostsee und war immer neidisch auf Freunde, die von Frankreichurlauben mit vielen verschiedenen Käsesorten und Weinen und sonstigen Leckereien berichtet haben. Er traute sich aber nicht, selber mal hinzufahren, weil seine Französischkenntnisse aus der Schulzeit sich etwa Ihrem Level angenähert hatten.

 

Das Problem ist: Wir haben erst im letzten Jahr Italien für uns entdeckt. Sie haben keine Vorstellung davon, wie gut das Essen in dem kleinen Hotel dort ist, das wir u.a. deshalb dieses Jahr wieder besuchen werden ;-).

 

Aber ich werde Ihren Gedanken ggf. dennoch aufgreifen, nur anders. Praktischerweise hält in meiner Stadt der TGV, ich muss also nicht ewig und drei Tage mit dem Auto durch die Gegend fahren, um nach Paris zu kommen. Das ist zwar sicher so gut vergleichbar mit den empfohlenen Gegenden wie Berlin mit der Pfalz, aber wenn ich mich an meinen letzten Besuch der Stadt richtig erinnere, haben sie es auch da nicht so sehr mit dem Englischen. Insofern können die Kinder auch da den ein oder anderen Eindruck der Sprache gewinnen.

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