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Süchtig nach Fernstudiengängen / akademischen Graden


Micha1987

Empfohlene Beiträge

Guten Abend,

 

ich möchte hiermit auch mal die negativen Folgen der schier grenzenlosen Möglichkeiten rund um das Fernstudium ansprechen: Mein erstes Fernstudium begann ich vor 15 Jahren. Inzwischen habe ich zwei Bachelor- und drei Masterstudiengänge im Fernstudium abgeschlossen und promoviert. Dafür werde ich oft bewundert, habe aber selber eher das Gefühl, nichts erreicht zu haben. Ich bewerbe mich seit Monaten erfolglos. Ich habe daher das Gefühl, dass die Menge meiner akademischen Grade eher abschreckend wirkt. Außerdem habe ich natürlich in den letzten 15 Jahren eine Unmenge an Geld für private Hochschulen ausgegeben. Meine Beziehung ging in die Brüche und ich fühle mich sehr allein, habe beispielsweise kaum Freunde. Auch wenn ich neue Menschen kennenlerne, wirkt meine "Bildung" eher abschreckend. Eine Partnerin finde ich seit Jahren nicht. Viele Frauen haben mir gesagt, dass sie mit meiner Intelligenz nicht mithalten können, dabei bin ich der Meinung, dass ein Fernstudium häufig nichts mit Intelligenz zu tun hat. Ich habe in den 15 Jahren viele Kommilitonen kennengelernt, die früher wahrscheinlich nichtmal eine Ausbildung abgeschlossen hätten. An privaten Hochschulen kriegt man halt irgendwie seinen Abschluss... jedenfalls in vielen Studiengängen. Wenn ich nicht studiere, dann fühle ich mich leer. Tja, geht es jemand vielleicht ähnlich?

 

Liebe Grüße, Micha

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vor 10 Minuten schrieb Micha1987:

. Ich bewerbe mich seit Monaten erfolglos.

Das finde ich jetzt interessant. Worauf bewerben Sie sich denn? Was haben Sie in den letzten Jahren beruflich gemacht? Und wie alt sind Sie?

 

Wenn das 1987 in Ihrem Namen Ihr Geburtsdatum ist, dann sind Sie jetzt 34 oder 35 Jahre alt. Und laut Ihrem Aussagen studieren Sie seit 15 Jahren, haben also mit 19 oder 20 angefangen. 

 

Wenn Sie nicht gleichzeitig berufstätig waren und alles im Fernstudium gemacht haben, dann kann ich eine gewisse Irritation von Arbeitgebern durchaus nachvollziehen.

Bearbeitet von KanzlerCoaching
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vor 4 Minuten schrieb KanzlerCoaching:

Das finde ich jetzt interessant. Worauf bewerben Sie sich denn? Was haben Sie in den letzten Jahren beruflich gemacht? Und wie alt sind Sie?

 

Ich habe mich auf Leitungspositionen in Behörden, also im öffentlichen Dienst, beworben. Das Problem ist, dass ich mein ganzes Leben - während meiner verschiedenen Studiengänge - selbständig war, also nie in einem Angestelltenverhältnis gearbeitet habe. Damit verdiene ich bis heute nicht schlecht, allerdings habe ich nach 15 Jahren einfach keine Lust mehr auf die Selbständigkeit und war davon ausgegangen, inzwischen gut qualifiziert zu sein. Ich werde aber nicht einmal zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Klar, ich kann kein einziges Arbeitszeugnis vorweisen, da ich ja nie in einem Angestelltenverhältnis gearbeitet habe. Auch war ich natürlich nie in einer Behörde tätig. Ich habe das Gefühl, dass meine ganzen Qualifikationen völlig nutzlos sind: Hat man einfach nur einen Bachelorabschluss, aber mehrere Jahre Berufserfahrung, dann wird man oft in Leitungsposition bei Behörden eingestellt. Verfügt man über eine höhere Qualifikation inkl. Promotion, hat aber noch nie bei einer Behörde gearbeitet, dann wird man sofort aussortiert. Jedenfalls habe ich diese Erfahrung inzwischen gemacht. Ich drehe mich diesbezüglich auch im Kreis. Ich habe mich dann in der Konsequenz auf normale Stellen (ohne Leitungsfunktion) beworben. Dort wurde mir gesagt, dass ich überqualifiziert sei. Für eine Stelle in Leitungsposition fehlt mir also die Berufserfahrung bei einer Behörde, sammeln kann ich diese aber auch nicht. Das einzige, das mir angeboten wurde, war eine Professur an einer privaten FH. Allerdings möchte ich nicht in die Lehre. Ich bin Ende 30.

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Kurz und knapp: Ich bin ziemlich sicher, dass Sie sich auf die falschen Stellen bewerben. Ihnen fehlt sowohl die Erfahrung im entsprechenden Umfeld (Behörde) als auch die Erfahrung, wie es ist, im Angestelltenverhältnis zu arbeiten. Mit dem Hintergrund wird man keine Leitungsposition finden, weder in Behörden noch in der freien Wirtschaft.

 

Sie brauchen einen Einstieg ins Berufsleben. Bewerben Sie sich auf Linienpositionen, damit dürften Sie mehr Chancen haben. 

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vor 14 Minuten schrieb KanzlerCoaching:

Das finde ich jetzt interessant. Worauf bewerben Sie sich denn? Was haben Sie in den letzten Jahren beruflich gemacht? Und wie alt sind Sie?

 

Wenn das 1987 in Ihrem Namen Ihr Geburtsdatum ist, dann sind Sie jetzt 34 oder 35 Jahre alt. Und laut Ihrem Aussagen studieren Sie seit 15 Jahren, haben also mit 19 oder 20 angefangen. 

 

Wenn Sie nicht gleichzeitig berufstätig waren und alles im Fernstudium gemacht haben, dann kann ich eine gewisse Irritation von Arbeitgebern durchaus nachvollziehen.

Ja, richtig, ich bin 36. Also, je nachdem wie man es sieht, Mitte/Ende 30. Mein erstes Fernstudium habe ich mit 20 aufgenommen. Ich habe mich damals (während des Abiturs) mit einer GmbH selbständig gemacht und war 7 Jahre lang GmbH-Geschäftsführer. Während dieser Zeit habe ich auch ununterbrochen studiert. Mein Unternehmen hatte zeitweise ca. 70 Mitarbeiter. Mit Ende 20 habe ich meine Gesellschaftsanteile verkauft und bin seit dem freiberuflich tätig, also alleine ohne Mitarbeiter.

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vor 5 Minuten schrieb Micha1987:

Ja, richtig, ich bin 36. Also, je nachdem wie man es sieht, Mitte/Ende 30. Mein erstes Fernstudium habe ich mit 20 aufgenommen. Ich habe mich damals (während des Abiturs) mit einer GmbH selbständig gemacht und war 7 Jahre lang GmbH-Geschäftsführer. Während dieser Zeit habe ich auch ununterbrochen studiert. Mein Unternehmen hatte zeitweise ca. 70 Mitarbeiter. Mit Ende 20 habe ich meine Gesellschaftsanteile verkauft und bin seit dem freiberuflich tätig, also alleine ohne Mitarbeiter.

 

Schicken Sie mir mal Ihre Unterlagen. Ich biete ja für User von fi kostenfreie Coachinggespräche an, da kann ich in einem Telefonat vermutlich etwas dazu sagen.

 

 

Bearbeitet von KanzlerCoaching
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vor 45 Minuten schrieb Micha1987:

Tja, geht es jemand vielleicht ähnlich?

 

Ging mir nach meiner mehrjährigen Weiterbildung 2019 auch so. Ist irgendwie als würde man alle Staffeln einer guten Serie durchbingen und weiß hinterher nichts mehr mit seiner Zeit anzufangen. Mir haben damals Basteleien und Videospiele geholfen. Bis zum nächsten Fernstudium... Ich glaube im laufe der Jahre wird man irgendwie süchtig danach und hoffe auch ich schaffe nächstes Jahr den Absprung nach dem Bachelor. Grüße

Bearbeitet von brotzeit
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vor 1 Minute schrieb brotzeit:

Ging mit nach meiner mehrjährigen Weiterbildung 2019 auch so. Ist irgendwie als würde man alle Staffeln einer guten Serie durchbingen und weiß hinterher nichts mehr mit seiner Zeit anzufangen. Mir haben damals Basteleien und Videospiele geholfen. Bis zum nächsten Fernstudium... Ich glaube im laufe der Jahre wird man irgendwie süchtig danach und hoffe auch ich schaffe nächstes Jahr den Absprung nach dem Bachelor. Grüße

Es beruhigt mich etwas, dass auch andere Menschen dieses Gefühl offenbar kennen. Letztlich bringen ja auch Qualifikationen nur bis zu einem gewissen Grad etwas. Die Fähigkeit, ein Studium zu absolvieren, hat man auch durch ein Studium unter Beweis gestellt. Darüber hinaus scheint eher (einschlägige) Berufserfahrung eine Rolle zu spielen. Vielleicht ist es dann auch nur noch der (vergebliche) Versuch, etwas im Bereich des Selbstwertgefühls zu kompensieren.

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vor 45 Minuten schrieb Micha1987:

 

Ich habe daher das Gefühl, dass die Menge meiner akademischen Grade eher abschreckend wirkt. 

Es ist meines Wissens nach noch niemand fürs tiefstapeln verurteilt worden. Also einfach Master + Promotion angeben (und den Dr. Im Namen weglassen) und fertig.

Das mit den fehlenden sozialen Kontakten ist sicher belastend, aber du hast die Lage selbst reflektiert und schätzt sie realistisch ein. Das ist sich ein super Start! 

Beruflich hat Frau Kanzler ja schon vieles zu gesagt. Auch mit Promotion wird man nicht automatisch Führungskraft. Lass dich beraten und starte mit einer passenden Stelle. Das wird schon!

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