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Infoabend hat mir meine Zukunftspläne vermiest


Azurit

Was tun?  

14 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Was tun?

    • Plan trotzdem weiter verfolgen
      4
    • Alternativen suchen
      5
    • Dinge auf sich zukommen lassen
      6


Empfohlene Beiträge

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Kaum ein Arbeitsfeld verlangt so viel Flexibilität wie die Forschung. 

Diesbezüglich habe ich mich nicht richtig ausgedrückt. Die Promotion wäre nur ein weiterer Schritt in Richtung einer Stelle in der freien Wirtschaft, in die Forschung möchte ich nicht.

 

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Außerdem kann ich mir ehrlich gesagt schlecht vorstellen, dass du mit deinen breiten Interessen und deinem Bedürfnis nach Abwechslung Spaß daran hättest, jahrelang dieselbe spezielle Fragestellung zu bearbeiten und dich total darauf zu konzentrieren.

In der Tat haben das auch schon viele Freunde/Bekannte in meinem Umfeld gesagt. Dementsprechend kann ich das nur so unterschreiben. Ich schätze mal, die Idee mit der Promotion ist einfach nur deshalb geboren, weil ich dann die Jobsuche bzw. -entscheidung weiter aufschieben könnte. Naja, und wer will nicht ein bisschen Prestige durch den Titel vor dem Namen...

 

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Hast du mal probiert, interessante Unternehmen zu recherchieren, die in Frage kommen könnten?

Momentan habe ich das noch nicht gemacht (Prüfungsphase). Ich komme allerdings wirklich nicht aus dem Bereich Deutschlands, in dem Landmaschinenhersteller zu Hause sind. Wenn ein Unternehmen sich hier mit Landtechnik beschäftigt, dann meistens, um seine vorhandenen Technologien zusätzlich in der Landwirtschaft einzubringen. Die Teams sind dann meistens sehr klein und von außen sieht man oft gar nicht, dass es sie überhaupt gibt. Startup ist mir eines bekannt, dort arbeitet aber mein Freund als Werkstudent und verständlicherweise habe ich absolut keine Lust, dort mit ihm um eine feste Stelle zu konkurrieren.

Auch ein großes Problem ist, dass Homeoffice oft nicht explizit ausgeschrieben ist, ich aber beim Vorstellungsgespräch wohl kaum sagen kann, dass ich nur im Homeoffice arbeiten kann, wenn die Stelle zu weit weg ist.

 

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Unter diesen Voraussetzungen werden Sie mit jedem Job Probleme bekommen, wenn Sie nicht grade mitten in einem Ballungsraum wohnen. Und da haben Sie dann Staus auf dem Weg zur Arbeit.

Ich wohne in einem Ballungsraum und Stau ist kein Problem, das bin ich gewohnt.

 

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Ich habe gerade mal "Agrarwissenschaft" in ein paar Job-Suchmaschinen eingegeben und deutlich mehr (auf den ersten Blick) passende Anzeigen gefunden.

Das Problem dabei ist, dass wir alle ab dem 4. Semester Bachelor komplett frei wählen können. Dementsprechend unterscheidet man sich mit einem Master in Agrarwissenschaften sehr deutlich voneinander. Man hat ja immerhin 3,5 Jahre lang völlig unterschiedliche Fächer studiert, nur die ersten 1,5 Jahre waren gleich. Die meisten Stellen passen daher überhaupt nicht. Besser wird es, wenn man Agrartechnik eingibt (das ist mein Schwerpunkt), dann fallen aber die meisten Stellen raus, weil sie im Vertrieb o.Ä. angesiedelt sind.

 

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Was hat sich denn jetzt geändert? Du kannst dir doch trotzdem ein Praktikum ab April suchen? Und wieso musst du den Job für April denn bis August gefunden haben? Was ist denn zwischen August und April?

Es macht wohl kaum Sinn, ein Praktikum auf dem Bauernhof oder in einer Behörde zu machen, wenn ich dann in einen ganz anderen Bereich möchte. Mein Lebenslauf ist gelinde ausgedrückt sowieso kein Vorzeige-Lebenslauf, wenn ich jetzt noch nach meinem Studium ein Praktikum mache (was an sich schon nicht sonderlich angesehen ist) und dann z.B. noch unterbezahlt auf dem Bauernhof, um mich danach für eine Entwickler-/Ingenieur-Stelle zu bewerben, dann denkt sich doch erstrecht jeder, dass ich nicht mehr alle habe.

Ich gehe von August bis September ins Auslandspraktikum und lege Anfang Oktober die Praktikantenprüfung ab. Danach ist eine gemeinsame Auszeit angesagt, d.h. wir werden bis mindestens Ende Dezember im Ausland verbringen, eventuell auch länger. Dementsprechend wird es schwierig, sich in diesem Zeitraum zu bewerben.

 

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Finanzierst du dich nicht sowieso komplett selbst? Was würde denn so rein hypothetisch passieren, wenn du jetzt einfach nur dein Studium abschließen und sonst gar nichts ändern würdest? Oder sind alle deine Jobs von diesem Studium abhängig?

Nein, ich bekomme ein Stipendium und habe Bafög beantragt (das hoffentlich demnächst mal auf meinem Konto auftaucht). Wegen dem Auslandspraktikum und der anschließenden Reise muss ich meinen Nebenjob auf jeden Fall kündigen und den Rest pausieren, wobei ich für den Rest langsam auch zu alt werde (es geht dabei um Schülernähe).

 

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Hier lese ich auch etwas von 12 Jahren als Nomadin, wobei in anderen Beiträgen von starker Heimatverbundenheit, pflegebedürftigen Familienangehörigen und einer Eigentumswohnung gesprochen wurde – sowie dem Wunsch nach Auslandsreisen usw.

Mit Sicherheit kann man nicht alles gelesen haben, was ich so schreibe. In meinem Blog dürften die entsprechenden Informationen sein. Zum Teil war ich dazu gezwungen, zum Teil bin ich freiwillig immer innerhalb der Region (die letzten vier Male sogar innerhalb der gleichen Stadt) umgezogen. Länger als ein bis zwei Jahre war ich in keiner Wohnung, die Umzugskartons waren meistens noch nicht mal komplett ausgepackt, da ging es schon wieder woanders hin. Ich wünsche mir also wirklich, irgendwo anzukommen und längerfristig dort zu wohnen. Dennoch kann man ja den Wunsch haben, auch mal etwas anderes zu sehen - ich kann ja dann in mein festes Zuhause zurückkehren, wenn die Reise vorbei ist. Hoffe, das war verständlich ausgedrückt.

 

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Dazu kommt ihr im Jahr 2020 erwachtes Interesse am ö.D. – also einem Zeitraum, wo viele Veränderungen aufgrund von Corona stattfanden. 

Die Idee kam mir tatsächlich ziemlich zu Beginn der Pandemie, wo es noch nicht so viele Veränderungen gab (außer, dass hier Nudeln, Tomatenkonserven und Klopapier ausverkauft war). Dementsprechend würde ich da keinen so starken Bezug zur Pandemie sehen. Entstanden ist sie im Übrigen daraus, dass ich schon länger Lehrerin werden wollte, aber immer nur die Seite vom Kultusministerium zum nicht möglichen Seiteneinstieg mit Agrarwissenschaften gefunden hatte. Bis ich dann schließlich auf den höheren landwirtschaftlichen Dienst gestoßen bin, wo eben Lehrerin an Fachschulen mit dabei ist.

 

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Ich bin etwas irritiert, was Ihr Interesse an der Verbeamtung anbelangt, denn niemand mit dem von Ihnen gezeigten Bildungs- und Freiheitsdrang würde sich freiwillig in den langsamen Mühlen der Bürokratie durch stupide Abläufe und komplett unflexible Strukturen zermürben lassen. 

In der Tat (ähnlich wie bei der Promotion) haben mir das schon viele Leute aus meinem Umfeld auf eine ähnliche Art und Weise gesagt. Meistens aber in etwas anderer Art, z.B. dass ich mit meinen vielen Ideen, die dort sicher nicht so schnell umsetzbar sind, unglücklich werde, dass ich früher oder später Probleme mit den Hierarchien bekomme und auch, dass ich zu schlau für den Job bin. Meistens kam dann das Kontra von mir... man wird ja als Führungskraft ausgebildet, in der Beratung kann ich schon ungefähr das machen, was mir gefällt, als Lehrerin bin ich sowieso relativ frei in der Gestaltung des Unterrichts...

 

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Hier zeigt sich wie so oft die Problematik Ihrer Sprunghaftigkeit.

Das ist ein Missverständnis. Ich bin absolut nicht sprunghaft. Das Problem liegt ganz woanders.
Ich bin extrem und schnell begeisterungsfähig. Ich finde etwas, das mir gefallen könnte, lese mich ein und ende dann mehr oder weniger in einer Spirale, die dazu führt, dass ich immer mehr Informationen sammle und immer mehr Begeisterung aufbaue. Irgendwann bin ich dann so begeistert, dass ich mir absolut sicher bin, dass ich das machen will. Und dann verfolge ich mein Ziel standhaft, auch wenn es objektiv betrachtet schwachsinnig ist (und mir nicht nur Sie, sondern auch mein Umfeld, bereits nahegebracht hat, dass das absolut nicht zu mir passt). Bis ich dann selbst merke, dass ich aufs falsche Pferd gesetzt habe, dauert es ein bisschen (beim höheren landwirtschaftlichen Dienst war der Punkt beim Infoabend gekommen). Wenn ich es gemerkt habe, habe ich aber oft das Gefühl, ich muss das Ziel sofort hinschmeißen bzw. ändern. Das liegt vielleicht auch mit daran, dass ich lieber früher die Reißleine ziehe als erst dann, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Der Verlust des Prüfungsanspruchs in Chemie war echt hart. Da will ich nicht nochmal hin.

 

Ein damit wahrscheinlich assoziiertes Problem ist, dass ich ohne Ziele echt Probleme habe. Ich brauche etwas, worauf ich hinarbeiten kann. Interessanterweise ist das Ergebnis der Umfrage in diesem Thread, dass ich die Dinge auf mich zukommen lassen sollte. Das habe ich mir tatsächlich schon gedacht, aber es fällt mir sehr schwer und ich weiß nicht wirklich, wie ich mich ohne Ziel gut fühlen soll. Irgendwie muss ich immer einen Plan haben, auch wenn der am Ende nichts wird.

 

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Ob Sie wirklich im Bildungsbereich tätig sein werden oder den ganzen Tag nur Wertermittlungen durchführen, kann Ihnen niemand garantieren!

Darüber hatte ich vor dem Infoabend beispielsweise auch nicht nachgedacht. Für mich war "Bildung, Beratung, Verwaltung" mehr oder weniger die Jobbeschreibung. Das man am Ende eher in einem der Bereiche landet, wenn man das Referendariat abgeschlossen hat, war mir (aus welchem Grund auch immer) überhaupt nicht so klar.

 

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Berücksichtigen Sie bitte zur Verbeamtung auch die notwendige amtsärztliche Untersuchung, welche aufgrund diverser Gründe ebenfalls negativ ausfallen könnte. 

Das sollte kein Problem sein, ich bin nur aufgrund meiner Statur leicht untergewichtig (alle Ärzte haben das abseits des BMI bis jetzt als Normalgewicht eingestuft) und ansonsten liegt nur Schuppenflechte vor, die mich ja wohl kaum daran hindern wird, meinen Pflichten als Beamtin nachzukommen.

 

Zitat

Das Praktikum soll zum Teil schon während des Studiums erledigt werden, dafür bieten sich die Semesterferien an.

So habe ich das ja auch gemacht, nur andere (die sich noch nicht so früh entschieden hatten), haben diese Problematik angesprochen. Ich wurde im Übrigen in allen meinen Praktika (wenn auch nicht unbedingt gut) bezahlt.

 

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Das ist keine böse Absicht, sondern liegt an der komplexen Geschichte hier im Forum.

Eine böse Absicht unterstelle ich grundsätzlich niemandem. Wir kennen uns hier ja alle nicht persönlich.

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vor 23 Minuten schrieb Azurit:

Ich komme allerdings wirklich nicht aus dem Bereich Deutschlands, in dem Landmaschinenhersteller zu Hause sind. [...] Auch ein großes Problem ist, dass Homeoffice oft nicht explizit ausgeschrieben ist, ich aber beim Vorstellungsgespräch wohl kaum sagen kann, dass ich nur im Homeoffice arbeiten kann, wenn die Stelle zu weit weg ist.

 

Das ist völlig richtig. Weshalb du das einfach mal direkt ins Anschreiben packst bzw. im Screening-Call mit dem Recruiter als Bedingung stellst. Damit lassen sich Missverständnisse beiderseits vermeiden.

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vor einer Stunde schrieb Azurit:

Ich schätze mal, die Idee mit der Promotion ist einfach nur deshalb geboren, weil ich dann die Jobsuche bzw. -entscheidung weiter aufschieben könnte. Naja, und wer will nicht ein bisschen Prestige durch den Titel vor dem Namen...

 

Du bist nicht die erste, die mit dieser Motivation eine Promotion starten würde, und ich habe auch schon Leute kennengelernt, die sie nach diesem Anfang dann auch abgeschlossen haben. Spaß gemacht hat es denen allerdings nicht 😉

 

vor einer Stunde schrieb Azurit:

Das Problem dabei ist, dass wir alle ab dem 4. Semester Bachelor komplett frei wählen können. Dementsprechend unterscheidet man sich mit einem Master in Agrarwissenschaften sehr deutlich voneinander. Man hat ja immerhin 3,5 Jahre lang völlig unterschiedliche Fächer studiert, nur die ersten 1,5 Jahre waren gleich. Die meisten Stellen passen daher überhaupt nicht. Besser wird es, wenn man Agrartechnik eingibt (das ist mein Schwerpunkt), dann fallen aber die meisten Stellen raus, weil sie im Vertrieb o.Ä. angesiedelt sind.

 

Hmmm, okay. Ich bin natürlich fachfremd, also vielleicht ist das Quatsch. Aber: Ich würde an deiner Stelle vermutlich trotzdem breiter schauen und mich auch auf Stellen bewerben, die nicht genau meinem Schwerpunkt entsprechen. Für die meisten Stellen ist es doch ziemlich egal, was genau man an der Uni gemacht hat, solange der Fachbereich ungefähr stimmt. Hinzu kommt der Fachkräftemangel. Natürlich solltest du dich nicht auf Stellen bewerben, die du dir absolut nicht vorstellen kannst, aber gerade bei "existenziellen" Sorgen würde ich persönlich erst mal versuchen, "irgendeine" Einstiegsstelle zu finden und von da aus weiterzuschauen. 

 

vor einer Stunde schrieb Azurit:

Das ist ein Missverständnis. Ich bin absolut nicht sprunghaft. Das Problem liegt ganz woanders.
Ich bin extrem und schnell begeisterungsfähig. Ich finde etwas, das mir gefallen könnte, lese mich ein und ende dann mehr oder weniger in einer Spirale, die dazu führt, dass ich immer mehr Informationen sammle und immer mehr Begeisterung aufbaue. Irgendwann bin ich dann so begeistert, dass ich mir absolut sicher bin, dass ich das machen will. Und dann verfolge ich mein Ziel standhaft, auch wenn es objektiv betrachtet schwachsinnig ist (und mir nicht nur Sie, sondern auch mein Umfeld, bereits nahegebracht hat, dass das absolut nicht zu mir passt). Bis ich dann selbst merke, dass ich aufs falsche Pferd gesetzt habe, dauert es ein bisschen (beim höheren landwirtschaftlichen Dienst war der Punkt beim Infoabend gekommen). Wenn ich es gemerkt habe, habe ich aber oft das Gefühl, ich muss das Ziel sofort hinschmeißen bzw. ändern. Das liegt vielleicht auch mit daran, dass ich lieber früher die Reißleine ziehe als erst dann, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Der Verlust des Prüfungsanspruchs in Chemie war echt hart. Da will ich nicht nochmal hin.

 

Ich finde, das klingt sehr reflektiert, und es entspricht auch meinem Eindruck von dir hier im Forum. Und würde ja auch erklären, wieso du (von außen) etwas sprunghaft wirkst, oder so, als wenn du oft Bestätigung für deine schon getroffenen Entscheidungen suchst. Ich würde dir wirklich raten, dich mit diesem "Muster" noch etwas zu beschäftigen und zu überlegen, was du z.B. einer Freundin mit dieser Thematik raten würdest oder wie du mit etwas Abstand in vergangenen Situationen hättest anders handeln können. Vielleicht ergeben sich dafür ja auch neue Ansätze für die jetzige Situation.

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@Azurit

 

Derzeit werden überall Lehrer gesucht. Quereinsteiger sind willkommen. Sogar mit Bachelor soll es möglich sein. Bei deiner Fachrichtung ist eine Stelle in der Berufsschule möglich. Versuch es einfach mal.

Bearbeitet von jedi
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