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Interview und Q&A mit Lernberater Gabriel Gorbach mit Lerntipps und seiner 3DW-Methode


Markus Jung

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"Die 3dw Methode ist ein Modell ... 3dw steht für die drei-dimensionale Würfelmethode. Da ich mir überlegt habe, dass es eben nur 3 Faktoren gibt, die bestimmen: ist man im Studium erfolgreich, oder eben nicht. [1 Faktor] Man muss eine bestimmte Zeit ins Lernen reinstecken und es soll natürlich leicht fallen. Der erste Faktor ist also wie viel Zeit man ins Lernen reinsteckt und wie leicht man das Ganze schafft. Zweiter Faktor ist dann die Lerntechnik. Also, wie viel Wissen nimmt man in dieser Zeit mit. [...] Die Zeit, die ich ins Lernen reinstecke * die Effizienz, mit der ich in dieser Zeit das Wissen aufnehme, das bestimmt ja quasi, wie viel Wissen ich im Kopf gespeichert habe. [... doppelt soviel Wissen -> doppelt soviel Zeit, oder doppelte Effizienz ] [...]  es gibt noch einen dritten Faktor, das ist die Erinnerungsfähigkeit"

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=uY7xVsFecO8, bei etwa 18min.

 

Erste Frage: ist es nun ein Modell oder eine Methode? Fängt zwar beides mit M an, sind aber doch unterschiedliche Sachen. So rein vom Interview her, würde ich sagen, dass Modell eher passt, weil eine tatsächliche Methode scheint es nicht zu geben. Auch, weil es nach seiner Aussage immer an die jeweilige Person angepasst werden muss.

 

Gehen wir also erst mal von Modell aus, da dies widerspruchsärmer ist.

Die drei Faktoren des Modells sind also, laut Gorbach also, grob vereinfacht:

  • Dauer des Lernen / Leichtigkeit des Lernens
  • Effizienz des Lernens / Lerntechnik
  • Wie gut man was abrufen kann

Jetzt fällt einem evtl. auf, dass der erste und zweite Faktor zusammengesetzt erscheinten.

"Dauer und Leichtigkeit" bzw. "Effizienz und Lerntechnik"

 

Ist jetzt nicht so schön, da es ja um Dimensionen gehen soll, die den Lernraum aufspannen. Aber ok. Problematischer ist, dass es hier klare Interdependenzen zwischen den Faktoren gibt. Wie leicht mir das Lernen fällt (Faktor 1) scheint doch stark davon abzuhängen, wie man lernt (Faktor 2).

Auch, da man sagen könnte, dass die Zeitallokation durchaus Teil der Methode selbst ist. Beispiel "Verteiltes Lernen" vs. "Cramming" - auch hier scheint recht offensichtlich zu sein, dass das nicht unabhängig ist.

Ebenfalls ist problematisch (wie er auch selbst irgendwo im Interview anspricht), dass das "Gefühl etwas gelernt zu haben" täuschen kann. Hier könnten ein Anteil des ersten Faktors also sogar negativ mit einem Anteil des zweiten Faktors korrelieren.

 

Der dritte Faktor ist im Endeffekt der Recall. Doof ist nur, dass (active) Recall eben wichtiger Teil des Lernens ist. Also hat man hier auch irgendwie mindestens eine Abhängigkeit. Oder man sagt der Teil ist "die andere Richtung" des ersten Faktors - dann bliebe aber, so rein von der Idee her einen Würfel aufspannen zu können, nicht mehr viel über.


Das "Modell" scheint also ein eher labiles rhetorisches Konstrukt zu sein, das selbst bei einer oberflächlichen Betrachtung diverse Probleme offenbart.

 

 

 

Bearbeitet von DerLenny
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KanzlerCoaching
vor 11 Stunden schrieb Steffen85:

Leider ein ganz schwaches Video, was aber nicht an Markus lag

 

Das ist doch prima, wenn es  als ein "schwaches" Video erkannt wird. Es geht ja schließlich darum sichtbar zu machen, was am Versprechen des Anbieters - Herr Gorbach - wirklich dran ist und ob seine Methode wirklich eine innovative Methode ist.

 

Die Behauptungen und Versprechen von seiner Website werden im Interview doch bestens enttarnt - weil er einfach nichts Konkretes gesagt hat oder sagen konnte, was über Allgemeinplätze hinaus ging.

Bearbeitet von KanzlerCoaching
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