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Geschrieben (bearbeitet)
vor 35 Minuten schrieb stefhk3:

wäre dann Hagen eine Möglichkeit?

 

Hagen hat zumindest einen großen Vorteil: Man kann für kleines Geld (und als Akademiestudent auch ohne große Papierschlacht) einfach mal reinschnuppern. Das Modul "Arbeitsvertragsrecht" inkl. Modulabschlussprüfung ist bspw. auch im Akademiestudium absolvierbar.

 

Als ordentlich immatrikulierter Student besteht außerdem die Möglichkeit, sich nach sechs erfolgreich abgeschlossenen Modulen ein Zertifikat ausstellen zu lassen. Das wäre dann zwar kein akademischer Abschluss, aber trotzdem ein Nachweis über entsprechende Kenntnisse auf Universitätsniveau.

 

vor 35 Minuten schrieb stefhk3:

Der Bachelor ist ein relativ nahes Ziel

 

Definiere "nahe". Die Module sind teilweise schon heftig, mit Durchfallquoten von z. T. 30-40%. Der reine Bachelor ist zwar ein bisschen mehr wirtschaftsrechtlich ausgerichtet als der EJP-Studiengang, trotzdem gehören auch dort Module aus den Öffentlichen Recht und dem Strafrecht mit zum Pflichtprogramm. Für jemanden, der generell Interesse an Jura hat, finde ich das Angebot der FUH super; für jemanden, der sich speziell mit Wirtschafts-/Arbeitsrecht beschäftigen möchte, ist der Hagener Bachelor vielleicht zu breit aufgestellt, zumal der Großteil des Curriculums aus Pflichtmodulen besteht.

 

Hagen bietet übrigens auch einen LL.M. Wirtschafts- und Arbeitsrecht an. Als nicht konsekutiver Weiterbildungsmaster fällt der allerdings aus der sonst üblichen Preisstruktur raus und würde in der 120-ECTS-Variante auch mit 9.000 - 11.000 Euro zu Buche schlagen.

Bearbeitet von Alanna
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Geschrieben

Ich habe an der HFH den LLM Wirtschaftsrecht gemacht.

Arbeitsrecht hatte 5 Module à 5 CP. Somit Gesamt 25 CP.  Da ist einiges zu lernen. Easy und locker war das eher nicht. Ich fand es gut und hilfreich für mein Arbeitsleben.

Fachliche Tiefe: Mittel bis hoch.

Schweregrad: Mittel

Klausuren: Fair und machbar, wenn gut gelernt wurde und das inhaltlich beherrscht.

HFH bietet das nicht mehr an, dafür die Mediahochschule in Berlin. Auch weiter online wie bisher.

https://www.mediadesign.de/de/master/wirtschaftsrecht-llm

 

 

 

Geschrieben
vor 16 Stunden schrieb Timo1986:

Ich bin unschlüssig, ob mir ein LLM im Arbeitsrecht inhaltlich noch etwas bringen würde

 

Hi,

 

Auf deine Frage würde ich gerne biografischen folgt antworten.

 

Ich selbst habe Bachelor und Master in Wirtschaftsrecht und arbeite in einer Behörde, welche ich auch regelmäßig vor den Sozial- und Landessozialgerichten (meist alleine und selten mal mit Volljuristen an meiner Seite) vertrete.

 

Rein inhaltlich haben mir die beiden Abschlüsse für meine Stelle überhaupt keinen Mehrwert gebracht, da Sozialrecht beziehungsweise in meinem Fall konkret Sozialhilferecht nicht in den Studiengängen vorkam. Dies wäre auch bei Jura nicht der Fall gewesen, weswegen mir dieses Studienfach auch keinen fachlich-inhaltlichen Mehrwert gebracht hätte.

 

Weshalb ich trotzdem bis heute dankbar bin, die beiden Studiengänge absolviert zu haben? Ganz klar wegen der in den Studiengängen erlernten

 

- Art juristisch zu denken,

- Vorschriften nicht mehr nur grammatikalisch-verbal anzuwenden, sondern diese auch teleologisch, systematisch, historisch, unionsrechtlich etc. zu interpretieren und auszulegen, um sie auch auf höherem Abstraktionsniveau verargumentieren zu können,

- Möglichkeit rechtliche Recherchen (Auswertung von Kommentaren und Rechtsprechung) durchzuführen,

- Der Befähigung, mich vergleichsweise schnell in neue Rechtsgebiete einarbeiten zu können. 

 

Meine Verfahren (Widerspruchsverfahren sowie Klageverfahren) gewinne ich dabei weit überwiegend (auch gegen Fachanwälte für Sozialrecht). Aufgrund meines Jobs schreibe ich dabei auch den Bayerischen Sozialhilferichtlinien mit, die den Sozialämtern in Bayern vorgeben, wie das SGB XII einheitlich (auch unter Berücksichtigung der sich fortentwickelnden Rechtsprechung) zu vollziehen ist.

 

Ich kann für mich daher zu den genannten wirtschaftsrechtlichen Studiengängen sagen, dass mir die in diesen vermittelten inhaltlichen Kenntnisse für mein Berufsleben keinen wirklichen Mehrwert gebracht haben. 

 

Wovon ich aber klar profitiere, ist die erlernte juristische Arbeits- und Denkweise, deren Erwerb ganz klar dabei hilft, sich anschließend auch wirklich vertieft in neue Rechtsgebiete einzuarbeiten und diese zu durchdringen (und das gerade auch auf einem Transfer- und Abstraktionsniveau, welches über ein reines Erlernen von Faktenwissen im jeweiligen Rechtsgebiet hinausgeht).

 

Daher die Empfehlung: Wenn du nur vertieftes Fachwissen erlangen willst, lass es bleiben. Wenn du methodisch so aufgestellt werden willst, dass du dir das erwünschte Fachwissen noch eigenständig erarbeiten kannst, go for it. 

Geschrieben

Danke für die vielen Rückmeldungen und guten Beiträge, die mich zum Nachdenken gebracht haben.

 

Ich habe mir ein paar Tage Zeit gelassen, alles nochmal zu überdenken und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich keinen LLM in Angriff nehmen werde. Bei der Abwägung sehe ich den zeitlichen und finanziellen Aufwand und die damit verbundenen Einschränkungen als gewichtiger als die Vorteile, die mir ein LLM bringen würde.

 

Was die formale Ausbildung anbelangt werde ich immer ein zweitklassiger Jurist bleiben, völlig unabhängig davon, ob ich einen LLM habe oder nicht. Seitens Volljuristen / Fachanwälten für Arbeitsrecht, mit denen ich ganz überwiegend zu tun habe, wird ein solcher Abschluss doch nur belächelt. Es ist und bleibt ein juristisches Schmalspurstudium.

 

Auch sehe ich keinen direkten Mehrwert für die Karriere, da ich in meinem beruflichen Bereich bleiben möchte und mir ein LLM hier nicht wirklich etwas bringt. Etwas anders würde ich das sehen, wenn ich noch keinen Masterabschluss hätte und mit einem LLM quasi meine akademische Ausbildung vervollständigen würde. Dies ist aber nicht der Fall.

 

Fachlich-inhaltlich wird es mich wohl nicht weiterbringen, sondern wenn dann am ehesten methodisch. Das ist mir letzten Endes dann aber zu wenig, um ein berufsbegleitendes Studium aufzunehmen.

 

Vielen Dank nochmal für die Mithilfe bei meiner Entscheidungsfindung!

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