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Verwirrung durch "Bachelor (professional)"


Lutzbutz

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Also nochmals, in Deutschland gibt es keine Werkmeisterausbidung. Das mag bei Dir in Österreich so sein und entspricht vielleicht dem Industriemeister (IM) bei uns in der BRD. Der steht keinesfalls auf der Ebene des staatlich geprüften Technikers, auch von der allgemein Bildung und fachlicher Theorie ist der orginäre Handwerksmeister (HW) meilenweit, wie erstgenannter (IM), davon entfernt!

Dann bitte um Vergleich, dass interessiert mich sehr. Da immer wieder Diskussionen zu dem Thema auftauchen.

Was ist Deiner Meinung nach der staatlich geprüfte Techniker im Vergleich ? Wie ist er zu vergleichen. Welches EQF-Niveau etc.

Zum Vergleich eine Werkmeisterausbildung kann erst nach erfolgreich abgeschlossenen Lehrabschluß gemacht werden, dauert 2 Jahre und gilt gemäß OECD Einteilung als ISCED 5B Ausbildung, ist also eindeutig im postsekundären Sektor angeordnet.

Dannach ist es möglich eine 3 jährige HTL Ausbildung (Diplom- und Reifeprüfung) anzuhängen und die Ausbildung zum HTL Ingenieur nach frühestens weiteren 2 Jahren Praxis (üblich 3 Jahre) zu beenden.

lG

Christopher

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Das ist richtig, demnach steht der Werkmeister nicht auf einer Stufe mit dem abgespeckten Industriemeister, wie behauptet wurde. Eine so pauschale Behauptung, der Werkmeister entspreche "vielleicht dem Industriemeister" in Deutschland, ist absolut unzutreffend. Nur weil es die Werkmeisterausbildung in Deutschland nicht gibt, muss man das nicht gleich abwerten.

Der Vergleich mit einem Techniker ist nicht abwegig, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob es schon eine solche Entsprechung auf dem Papier gibt.

Jetzt muß ich noch eine Frage zum Industriemeister stellen, wie lange dauert die Ausbildung, was sind die Voraussetzungen, wie hoch ist das Niveau, gibt es eine EQF Einteilung ?

lG

Christopher

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Am Wochenende habe ich mich auf einer Veranstaltung mit einem Kollegen unterhalten und u.a. das Thema „Bachelor professional“ angesprochen. Darauf hin kam heraus, dass er eine Ausbildung zum staatlich geprüften Techniker im Jahr 2001 abgeschlossen hat und einen Diplom Studiengang (FH) in Maschinenbau direkt im Anschluss belegt hat. Nachdem ich ihm von dem „Umbenennungsvorhaben“ erzählte, sträubten sich ihm anscheinend die Nackenhaare. Den staatlich geprüften Techniker mit so einem Titel „abzustrafen“, bezeichnete er als Verhöhnung dieses Abschlusses. Irgendwie konnte ich das nicht so richtig nachvollziehen. Erst als er einige Inhalte seiner Technikerausbildung darlegte, wurde mir klarer was er damit meinte. Nach seinen Aussagen konnte er sich in den ersten 2 Jahren seines Diplomstudiengangs in den Vorlesungen entspannt zurücklehnen und „amüsiert zuhören“. Selbst im dritten Studienjahr gab es erhebliche Deckungsgleichheiten, welche allerdings um Stoffgebiete ergänzt wurden, von denen er zuvor noch nie etwas gehört habe. Da ihm Praxissemester aufgrund bescheinigter Berufserfahrung erlassen wurden, bestanden die letzten beiden Semester fast nur noch aus der Diplomarbeit. Effektiv, meinte er, währe ein komplettes Studienjahr als „Aufbaustudium“ vollkommen ausreichend gewesen.

Um einmal einen kleinen Einblick in Studienunterlagen aus der FH und aus der Techniker-Akademie zu nehmen, trafen wir uns gestern bei ihm und ich musste mit Erstaunen feststellen, das sich beide inhaltlich, rein Niveaumäßig, fast überhaupt nichts nahmen.

Es tut mir für alle leid, die die Einstufung des staatlich geprüften Technikers ins ISCED-Level 5 nicht nachvollziehen können, aber für mich ist dies eindeutig belegt worden. Welche Berufsbezeichnung dieser erhält, ist für mich erst einmal zweitrangig, jedoch das Niveau scheint mir äußerst gerecht hier angesiedelt zu sein.

Mein Kollege meinte, „aus der Riege der Techniker wird es wohl nicht viele Befürworter dieses Titels (Bachelor professional) geben, da sie den Vergleich zum Industrie- oder Handwerksmeister mit demselben Titel als äußerst unzutreffend empfinden würden.“

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Hallo Ralf,

eigentlich wollte ich mich aus der Diskussion raus halten, aber dein Beitrag #104 kann hier nicht unkommentiert stehen bleiben.

Ich kann nur aus der Sicht des Maschinenbaus berichten aber wenn ich das lese was du im Beitrag #104 schreibst, sträuben sich auch mir die Nackenhaare.

Als erstes zum Staatlich geprüften Techniker:

Der SgT dauert in Vollzeit zwei Jahre. Als Voraussetzung benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung und zusätzlich zwei Jahre Berufserfahrung in seinem erlernten Beruf (z.B. Industriemechaniker) danach wird man für die Weiterbildung zugelassen.

Im ersten Jahr der Weiterbildung werden hauptsächlich allgemeine bzw. fachübergreifende Fächer wie Mathematik, Deutsch, Englisch, Politik aber auch Technisches Zeichnen / CAD, Technische Mechanik unterrichtet. Erst im zweiten Jahr werden fachrichtungsbezogenen Fächer unterrichtet.

Im laufe der Weiterbildung müssen einige Projektarbeiten und eine Technikerabschlussarbeit ausgearbeitet werden.

Zum Studium Maschinenbau:

Ein Studium zum Dipl.-Ing. (FH) dauerte 8 Semester Regelstudienzeit (Bachelor 7 Semester). Als Vorraussetzung sind ein 26 Wochen dauerndes Praktikum und natürlich ein Nachweis der Studierfähigkeit (z.B.: Abi,..) vorgeschrieben. Sollte man zu Beginn des Studiums über eine abgeschlossene Berufsausbildung in der entsprechenden Studienrichtung verfügen, z.B. Industriemechaniker, so wurde (und wird) einem das 26 Wochen dauernde Praktikum erlassen, mehr nicht. Im Studium musste man eine menge Klausuren schreiben, d.h. ein Fach ==> eine Klausur. In meinem Studium waren es 64 Scheine (=64 Fächer) davon waren ca. 55 Klausuren zu schreiben (beim Bachelor sind es etwas weniger Klausuren, dafür einige Projektarbeiten). Dazu kamen einige Berichte zwei kleine Studienarbeiten und eine große Studienarbeit sowie eine Diplomarbeit. Die Studienarbeiten wurden im 1. Praxissemester, die Diplomarbeit im 2 Praxissemester erarbeitet. Die Praxissemester mit den schriftlichen Ausarbeitungen wurden üblicherweise bei Fremdfirmen abgeleistet, die auch die Themen zur Verfügung gestellt hatten. Ein erlassen eines Praxissemesters gab und gibt es nicht, und schon gar nicht wegen irgendwelcher ominöser Berufserfahrung als Facharbeiter. Eine Anrechnung von Leistungen aus dem Techniker gab und gibt es nur in Ausnahmen ( z.B. DAA und HFH ist so eine) ansonsten wird der SgT als Zugang zum Studium anerkannt eine darüber hinausgehend Anerkennung ist mir nicht bekannt, denn kein Fach beim SgT wird in der Breite und fachlichen Tiefe so behandelt wie es im Studium gelehrt wird. Als weiteres fehlen fachübergreifende Fächer wie Deutsch, (teilweise) Englisch, Politik .

Die Ausbildung zum Staatlich geprüften Techniker umfasst einige Fächer die es auch in einem Studium gibt, allerdings geht ein Maschinenbau Studium wesentlich weiter und auch wesentlich tiefer in ein Fachgebiet hinein als eine Fachschule.

In einer Weiterbildung zum SgT werden also zwei Semester fachübergreifende Fächer sowie zwei Semester fachrichtungsbezogene Fächer inklusive der Technikerarbeit unterrichtet .

In einem Studium werden sechs Semester fachrichtungsbezogenen Fächer unterrichtet und in zwei Semestern werden Wissenschaftliche Arbeiten erstellt.

Davon abgesehen liegt der SgT über dem Industriemeister oder Handwerksmeister, beide haben eine Ausbildungszeit von ca. 12 Monaten die ebenfalls in fachübergreifende und fachrichtungsbezogenen Fächer unterteilt ist.

Als Übersicht habe ich einmal einen Exemplarischen Lehrplan einer Fachschule (SgT) eingestellt.

Mathematik

Gleichungen, Ungleichungen, Lineare Gleichungssysteme, Quadratische Gleichungen und Gleichungssysteme, Binomischer Lehrsatz; Funktionen; Folgen und Reihen; Differenzialrechnung

Deutsch

Englisch

Politik

Physik

1.1 Einführung in die Grundlagen der Physik

1.2 Mechanik der festen Körper

1.3 Mechanik der Flüssigkeiten

1.4 Mechanik der Gase

1.5 Wärmelehre

1.6 Schwingungs- und Wellenlehre

1.7 Optik

Chemie und Werkstoffkunde

Chemie

1.1 Grundlagen der Chemie

1.2 Chemische Bindungen

1.3 Umweltschutz

1.4 Chemische Reaktionen

1.5 Grundlagen der organischen Chemie

Werkstoffkunde

1.6 Einteilung von Werkstoffen

1.7 Aufbau und Wärmebehandlung von Werkstoffen

1.8 NE-Metalle und Sonderwerkstoffe

1.9 Werkstoffprüfung

Technische Mechanik

1.1 Grundlagen der Statik in der Ebene

1.2 Ermittlung von Resultierenden

1.3 Ermittlung von Reaktionskräften und Reibung

1.4 Schwerpunkte der Gleichgewichtslagen

1.5 Grundlagen der Festigkeitslehre

1.6 Berechnung von Spannungen

1.7 Behandlung frei auszuwählender Themen aus der Technischen Mechanik

Maschinenelemente

1.1 Normung und Normzahlen

1.2 Toleranz, Passungen, technische Oberflächen

1.3 Kenngrößen der Festigberechnung

1.4 Verbindungsarten im Maschinenbau

1.5 Bolzen- und Stiftverbindungen

1.6 Achsen, Wellen und Sicherungselemente

1.7 Federn

Datenverarbeitung

EDV-Grundlagen

1.1 Computersysteme

1.2 Optimierung von Arbeitsabläufen

1.3 Neue Informationstechnologien

CAD-Systeme

1.4 Einführung in ein CADSystem

Elektrotechnik

1.1 Grundlagen der Elektrotechnik

1.2 Schutzmaß nahmen

1.3 Elektrische Maschinen

1.4 Grundlagen der Sonsortechnik

Konstruktion

1.1 Technische Zeichnung und Stückliste

1.2 Normgerechte Darstellung von Werkstücken und Maschinenelementen

1.3 Darstellende Geometrie

1.4 Normgerechte Darstellung in Gesamt-, Gruppen- und Teilzeichnungen

Maschinenelemente

2.1 Wellen-Nabenverbindungen

2.2 Lager und Dichtungen

2.3 Zahnräder und Zahnradgetriebe

2.4 Aktuelle Verfahren und Techniken

Konstruktion

2.1 Tätigkeiten, Aufgaben und Ziele in Entwicklung und Konstruktion

2.2 Theorie und Methodik des Konstruierens

2.3 Konstruktive Grundlagen Fertigungstechnik

2.1 Urformen

2.2 Umformen

2.3 Trennen

2.4 Fügen

2.5 Beschichten

2.6 Messtechnik

Werkzeugmaschinen und Automatisierungstechnik

2.1 Werkzeugmaschinen alstechnische Systeme der Produktionstechnik

2.2 Funktionseinheiten und Funktionselemente an Werkzeugmaschinen

2.3 Automatisierungseinheiten von Fertigungseinrichtungen

2.4 Programmierung von Fertigungseinrichtungen

2.5 Handhabungssysteme und deren Programmierung

2.6 Flexible Fertigungssysteme

2.7 Beschaffung, Abnahme und Instandhalbung von Werkzeugmaschinen

2.1 Grundlagen der Strömungsmechanik von Flüssigkeiten

2.2 Pumpen und Wasserturbinenin der Förder- bzw. Energietechnik

2.3 Grundalgen und Gesetzmäßigkeiten der Thermodynamik bei idealen Gasen

2.4 Verdicht er als Arbeitsmaschinen in der Fluidtechnik

2.5 Verbrennungskraftmaschinen als technische Systeme in der Antriebstechnik

2.6 Technische Nutzung anderer Energieträger

Steuerungs- und Regelungstechnik

2.1 Pneumatische und/oder hydraulische Steuerungen

2.2 Binäre Signalverarbeitung

2.3 Elektrische, elektropneumatische und/oder elektrohydraulische Steuerungen

2.4 Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS)

2.5 Regelungen

Industriebetriebslehre

2.1 Arbeitsvorbereitung

2.2 Qualitätsmanagement

2.3 Kostenrechnung inkl. Kalkulation

2.4 Behandlung frei auszuwählender Themen aus der Industriebetriebslehre

Hier eine Fächeraufstellung aus einem Maschinenbaustudium Dipl.-Ing.(FH).

Mathematik I

Allgemeine Grundlagen: Reelle Zahlen, Gleichungen, Ungleichungen, Lineare Gleichungssysteme,Binomischer Lehrsatz, Komplexe Zahlen; Vektoralgebra: Vektorrechnung im drei-dimensionalenRaum und Anwendung; Funktionen und Kurven: Definition, Darstellung, Eigenschaften,Grenzwerte, Stetigkeit und Arten von Funktionen; Differenzialrechnung: Ableitung von Funktionen, Ableitungsregeln und Anwendung.

Mathematik II

Integralrechnung: Definition, Eigenschaften, Integrationsmethoden und Anwendungen von unbestimmten und bestimmten Integralen; Differenzialgleichungen: Definition, Aufstellen und Lösen gewöhnlicher DGln 1. und 2. Ordnung, Anwendungen, Systeme von linearen DGln, Laplace-Transformation.

Mathematik III

Potenzreihen: Definition, Erstellen und Anwenden von Potenzreihen; Fourierreihen; Lineare Algebra: Grundlagen und Anwendung der Matrizenrechnung, Algorithmen; Weiterführende Differenzial- und Integralrechnung für Funktionen mit einer unabhängigen Veränderlichen; Funktionen mit mehreren unabhängigen Veränderlichen: Grundlagen, partielle Ableitungen, relative Extremwerte, Linien- und Kurvenintegrale; Numerische Mathematik: Grundlegende Vorgehensweisen und wichtige Verfahren.

Experimentalphysik

Physikalische Größen, SI. Atomphysik: Bohrsches Atommodell. Strahlungsemission. Laser, Röntgenstrahlung, Radioaktivität und ihre Anwendungen in Technik. Schwingungs- und Wellenlehre, Akustik: Ort-Zeit-Funktion, Schallwellen, Ultraschall. Reflexion, Brechung, Interferenz, Beugung. Strahlenoptik. Optische Instrumente.

Informatik I

Algorithmen: Darstellung und Modularisierung von Algorithmen, Rekursive und parallele Algorithmen;Datenstrukturen: Allgemeine Begriffe, spezielle Datenstrukturen, objektorientierte

Programmierung; Grundlagen der Informatik: Historischer Rückblick, Hardware und Software,Software Engineering, Zahlensysteme, Darstellung von Information, Schaltalgebra.

Informatik II

Programmierung mit einer höheren Programmiersprache: Arbeiten mit Funktionen und Prozeduren, Datenstrukturen allgemein und definierbare, ordinale, und strukturierte Datentypen,

Arbeiten mit Zeigertypen und Objekten, spezielle Anwendungen im Maschinenbau.

Labor für Informatik I

Arbeiten unter Windows, Arbeiten mit einer höheren Programmiersprache, Entwicklung von

Programmen, einfache und strukturierte Anweisungen, Arbeiten mit Textdateien, Anwenden

von Prozeduren und Funktionen.

Labor für Informatik II

Arbeiten mit Units und Anwenden von Compiler-Befehlen, Anwenden der Unterprogrammtechnik.Arbeiten mit indizierten Größen, beliebig zusammengesetzten Größen, datensatzorientierten Dateien und Mengen durch Anwendung von definierbaren Datentypen. Arbeiten mit Zeigertypen und Objekten.

Experimentalphysik

Physikalische Größen, SI. Atomphysik: Bohrsches Atommodell. Strahlungsemission. Laser, Röntgenstrahlung, Radioaktivität und ihre Anwendungen in Technik. Schwingungs- und Wellenlehre,Akustik: Ort-Zeit-Funktion, Schallwellen, Ultraschall. Reflexion, Brechung, Interferenz,Beugung. Strahlenoptik. Optische Instrumente.

Labor für Experimentalphysik

Fehlerrechnung. Durchführung von Laborversuchen: Untersuchung von gedämpften und erzwungenen Schwingungen, Bestimmung des Schubmoduls und des Trägheitsmomentes durch Drehschwingungen, Pendelversuch zur Bestimmung der Fallbeschleunigung, Ermittlung der Zähigkeit von Flüssigkeiten nach Stockes, der Schallfrequenz mit dem Resonanzrohr (Stehende Welle) und der Brennweite von Linsen.

Wärmelehre

Zustandsgrößen, 1. Hauptsatz, Zustandsänderungen idealer Gase, rechts- und linkslaufende Kreisprozesse, Entropie, Zustandsänderungen und Kreisprozesse im TS-Diagramm, 2. Hauptsatz, Drosselung, Otto-, Diesel- und Joule-Prozess, Kolbenverdichter, Exergie.

Strömungslehre

Hydrostatik mit Anwendungen; Kontinuitätsgleichung, Energiegleichung, Druckänderungen senkrecht zur Strömungsrichtung, Reibung und Viskosität, Ähnlichkeitsbeziehungen, Strö-mungsverluste in Rohren, Berechnung von Gesamtanlagen, Impulssatz, Widerstandskraft umströmter Körper, Grundlagen der Gasdynamik.

Elektrotechnik I

Leitungsmechanismus, Gleichstrom, Gleichspannung, Widerstand, elektrische Netzwerke und deren Berechnung, Leistung, elektrisches und magnetisches Feld, Kondensator und Spule.

Elektrotechnik II

Wechselstromtechnik, Transformator, komplexer Zweipol, Drehstromtechnik; Diode, Gleichrichterschaltungen, Zenerdiode, Transistor, LED, Optokoppler.

Labor für Elektrotechnik I

Messen von Strom und Spannung, analoge Messwerke, digitale Vielfachmessgeräte. Messen von Widerständen, Indirektes und direktes Messen von Widerständen, NTC- und PTC Widerstände. Messen mit dem Kathodenstrahloszillograph.

Labor für Elektrotechnik II

Halbleitertechnik, Grundschaltungen, bipolare Transistoren, Kennlinienfelder und Arbeitsgerade. Schaltungen des Transistors im Verstärkerbetrieb. Fotohalbleitertechnik, Versuche mit Fotobauelementen. Digitaltechnik, Messung mit Grundschaltungen, Flipflops, Zählschaltungen, Dezimalzähler.

Statik

Kraft- und Momentenbegriff, rechnerische und grafische Gleichgewichtsbedingungen, Auflager und Gelenkreaktionen bei Systemen aus starren Körpern, Schwerpunktberechnung, Reibung, Schnittgrößen an Balken und Rahmen.

Festigkeitslehre

Spannungen und Formänderungen; einfache Beanspruchungen: Zug und Druck, Flächenpressung, Abscheren, Biegung, Flächenträgheitsmomente; Torsion; zusammengesetzte Beanspruchungen: ebener Spannungszustand, Festigkeitshypothesen; Ermittlung der Biegelinie, statisch überbestimmte Systeme, Knickung.

Dynamik

Kinematik: Eindimensionale Bewegung, ebene und räumliche Bewegung;

Kinetik: Newtonsches Grundgesetz, Arbeits- und Energieerhaltungssatz, Impulssatz, Stoß; Massenpunkt und starrer Körper; Kinetik der Rotation um eine feste Achse und der allgemeinen ebenen Bewegung.

Konstruktionsgrundlagen

Einführung, Grundlagen Technisches Zeichnen, Einführung in die Darstellende Geometrie, Toleranzen und Passungen, Oberflächen, Normung, Gestaltungsrichtlinien. Übungen zu Konstruktionsgrundlagen Übungen zum Technisches Zeichnen, Erstellung von Einzelteilzeichnungen einfacher Bauteile, Entwurf einer Haltevorrichtung mit Einzelteil- und Zusammenbauzeichnung einschließlich Stückliste.

Maschinenelemente I

Gestaltfestigkeit und zulässige Spannungen; Gestaltung und Berechnung von: Löt-, Kleb-, Niet-, Schrauben-, Bolzen- und Stiftverbindungen; Bewegungsschrauben; Federn und Federkombinationen; Welle-Nabe-Verbindungen

Maschinenelemente II

Aufbau, Funktion und Berechnung von Gleit- und Wälzlagern; Aufbau und Funktion von Wellen und Lagerdichtungen; Verzahnungsgeometrie, Verzahnungsgesetz, Evolventenverzahnung und Profilverschiebung; Gestaltung und Auslegung von Stirnrad- und Kegelradgetrieben; Funktion und Berechnung von Kupplungen und Bremsen.

Übungen zu Maschinenelemente I

Auslegung, konstruktive Gestaltung und Berechnung einer Bewegungsschraube (z.B. Wagenheber); Einzelteil- und Zusammenbau-Zeichnungen, Stückliste

Übungen zu Maschinenelemente II

Festlegung von technischen Daten für die Auslegung eines Getriebes, konstruktive Gestal-tung von Getriebegehäusen, Entwurf und Gestaltung von Zahnrädern, Auflagerbelastungen von Wellen, Festigkeitsnachweis von Wellen und Stirnrädern.

Werkstoffkunde I

Aufbau kristalliner Werkstoffe: Strukturen, Gitterbaufehler, Gefügearten, Mischkristalle; kristallografische Grundlagen der plastischen Verformung, Rekristallisation, Aushärtung, Zustandsdiagramme von Zweistoffsystemen, Eisen-Kohlenstoff-Diagramm, Werkstoffprüfung, Grundlagen der Korrosion

Werkstoffkunde II

Werkstoffkunde Stahl: Einfluss der Legierungselemente, Nomenklatur Stahl und Gusseisen, Wärmebehandlung: Glühen, Härten, Vergüten, ZTU-Diagramme, Oberflächenbehandlung, wichtige Stahlsorten und ihre Anwendungen; Werkstoffkunde der Leichtmetalle: Al- und Mg- Legierungen.

Labor für Werkstoffkunde

Mechanische Festigkeitsprüfungen als Zugversuche, Härteprüfungen nach Brinell, Vickers

und Rockwell, dynamische Festigkeitsprüfungen durch Kerbschlagbiegeversuch, Härtbarkeitsprüfung nach Jominy.

Fertigungstechnik I

Urformen durch Gießen, Pulvermetallurgie (Sintertechnik) und Rapid Prototyping: Grundla-gen, Verfahren, Gestaltungsregeln und Anwendungen; Fügen durch Schweißen, Löten und Kleben: Grundlagen, Verfahren, Gestaltungsregeln und Anwendungen.

Labor für Fertigungstechnik I

Thermisches Trennen, Schutzgasschweißen (WIG, MIG/MAG), Pressschweißverfahren, Schweißnahtgüte, Stoffübergangswiderstände, zerstörende- und zerstörungsfreie Prüfungen, Pressvorgang Pulvermetallurgie.

Und hier nun das Hauptstudium,

Elektrische Antriebs- und Steuerungstechnik

Kraftwirkungen im Magnetfeld und Induktionsgesetz. Gleichstrom-, Synchron- und Asynchronmaschine. Grundlagen und Funktionsweise von Stromrichtersteuerungen.

Labor für elektrische Antriebe

Gleichstrommotor: fremderregt, Nebenschluss und Reihenschluss. Asynchronmotor: Ster-nund Dreieckschaltung.

Hydraulische und pneumatische Antriebe

Grundlagen und Berechnungen in der Hydrostatik und ihre Anwendung auf hydraulische Bauelemente sowie auf einfache hydraulische Systemeeinschließlich Verlust- und Wirkungsgradberechnungen. Grundlegende Wirkungsweise von hydraulischen und pneumatischen Bauelementen. Aufbau und Wirkungsweise pneumatischer Folgesteuerungen.

Labor für hydraulische und pneumatische Antriebe

Aufbau, Erprobung und Beurteilung pneumatischer Steuerungen. Experimentelle Aufnahme von Kennlinien hydraulischer Bauelemente.

Regelungstechnik

Blockschaltbild eines Regelkreises, Beschreibung von Regelstrecken durch Differentialgleichungen, Realisierung und Auslegung von Reglern.

Labor für Regelungstechnik

Regelung von Systemen aus dem Bereich des Maschinenbaus. Durchführung entsprechender Versuche mit Experimentalsystemen und mit rechner-simulierten Systemen.

Messtechnik

Grundbegriffe, Messkette und Signalformen. Behandlung systematischer und zufälliger Fehler. Messprinzipien und Auswerteschaltungen zur Messung nichtelektrischer Größen. Analog- Digital-Umsetzung. Messpraxis.

Labor für Messtechnik

Messen von Kraft, Weg und Beschleunigung. Auswertung von Messungen.

Statistische Auswertung am Beispiel eines Meßsystems, DMS-Brücke und digitale Messdatenerfassung.

Konstruktionssystematik

Grundlagen des systematischen Konstruierens; der Konstruktionsprozess: Planen, Konzipieren, Entwerfen, Ausarbeiten, Gestalten; Bewertungsmethoden, statistische Tolerierung, Konstruktion sicherer Systeme.

CAD

Grundbegriffe, 3D-Grundkonstruktionen , Spezielle 3D-Techniken, 2D-Konstruktionen, Aufbau von Hard- und Software, Grafische und Geometrische Datenverarbeitung, Datenstrukturen, Schnittstellen,

Labor für CAD

Einführung in die 3D-Konstruktion, Erzeugung von Volumen durch Flächenelemente mit Tiefenzuweisung, Solid Elemente und Boolesche Operationen. Erzeugung von technischen Zeichnungen, Variantenkonstruktionen.

Technische Schwingungslehre

Einführung, mathematische Grundlagen, Modellierung dynamischer Systeme, Bestimmung der Bewegungsgleichung, Einmassenschwinger mit und ohne Dämpfung, Übertragungsfunktion, Ermittlung der Systemparameter, Schwingungen mit nichtharmonischer Anregung, Mehrmassensysteme.

Fertigungstechnik II

Umformende und zerteilende Fertigungsverfahren und –einrichtungen, Grundlagen der Zerspanung, spanende Fertigungsverfahren zur Grob- und Feinbearbeitung; Arten spanender Werkzeugmaschinen; Abtragen durch Funkenerosion, mit Laser- und Elektronenstrahl.

Qualitätsmanagement

Elementare Werkzeuge und Methoden des QM, Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse (FMEA), Kundenorientierte Produktentwicklung und Qualitätsplanung (QFD), Statistische Versuchsplanung, Fähigkeitsuntersuchungen, QM-Systeme, TQM. Betriebswirtschaftslehre

Betriebsorganisation, Produktions-, Material-, Anlagenwirtschaft, Kostenarten, Kostenstellen, Kostenträger, Kalkulation, Ergebnisrechnung, Deckungsbeitragsrechnung, Controlling.

Technik und Umwelt

Ressourcenverbrauch, Energie- und Ökobilanzen, Emissionen und Immissionen, Umwelt-recht. Kostengerechtes Konstruieren

Kostenentstehung und Kostenrechnung, Festlegen der Kosten im Konstruktionsprozess, Einflüsse auf die Herstellkosten und Maßnahmen zur Kostensenkung, Methoden und Hilfs-mittel zum kostengünstigen Konstruieren.

Kunststoffkonstruktion

Eigenschaften und Werkstoffkennwerte, Dimensionierung und Berechnung, Fertigungsein-flüsse, werkstoff- und beanspruchungsgerechtes Konstruieren, fertigungsgerechte Konstruktionen, Rippen und Sicken, Biegeelemente, Federn, Reibung und Verschleiß, Schrauben.

Oberflächentechnik und Korrosion

Grundlagen der Korrosionsprozesse. Kathodischer Korrosionsschutz; Passivität, anodischer Korrosionsschutz. Erscheinungsformen der Korrosion. Mechanischkorrosiver Angriff. Korrosionsschutzgerechtes Konstruieren. Oberflächenbehandlung. Oberflächenbeschichtung: metallische

Überzüge. Organische und anorganische Überzüge. Beschichtungsgerechtes Konstruieren.

Projektmanagement in der Konstruktion

Produkterstellung als interdisziplinäre Aufgabe; zeitliche, personelle und finanzielle Grenzen bei Entwicklungsprojekten; Projektstrukturierung; Zieldefinition; Projektablauforganisation; Projektplanung, -kalkulation und -steuerung; Methoden und Hilfsmittel des Projektmanage-ments; Simultaneous Engineering.

Finite-Elemente-Methode

Numerische Berechnungsverfahren, Übersicht über die Finite-Element-Methode (Vorgehen und Anwendungsbereiche), Grundlagen der Modellbildung, mathematische Grundlagen, mechanische Grundlagen, Elementableitung, Gesamtsystemerstellung, Lösungsalgorithmen, Randbedingungen und Lasten, Vernetzungsmethoden, Anwenderfragen.

Labor für Finite-Elemente-Methode

Einführung in ein FE-Programm, Berechnung einfacher statischer Beispiele (Stab,- Balke-nund Scheibenmodelle), Volumenmodelle, Vernetzungstechniken, Konvergenzuntersuchungen, Eigenfrequenzen und Eigenschwingungsformen an Plattenmodellen, nichtlineare Modelle mit Material- und Kontakt-Nichtlinearität, Stabilitätsberechnungen.

Labor für Computer Aided Engineering

Ergänzende CAD-Techniken, Aufstellen von Assemblies, Erstellen von Stücklisten, Bewegungssimulation, Dateistrukturen und Schnittstellen, Übergabe des CAD-Modells an FE- und CAM-Anwendungen

Labor für Computer Aided Testing

Mit einem computergestützen Rechenmodell wird der Versuch zunächst simuliert (Design of Experiment, DOE): Festlegen von zu messenden Größen, Sensoren, Messstellen. Durchführung des Versuchs mit Sensorik, Kalibrierung und PC-gestützer Messung und Auswertung; Vergleich mit den Simulationsergebnissen

Wärmetechnik I

Zustandsänderungen und Kreisprozesse mit Reibung, Exergie und Anergie, Gasgemische, Änderungen des Aggregatzustandes, Zustandsänderungen des Wasserdampfes, Dampf-kraftprozesse, Kälteprozess, Zustandsänderungen von Feuchtluft.

Maschinendynamik

Eigenfrequenzen, Eigenschwingungsformen und Übertragungsfunktion von gedämpften Schwingern mit vielen Freiheitsgraden, Drehschwingungen, Biegeschwingungen, Beurteilungsmaßstäbe, Bekämpfung von Schwingungen, Schwingungstilger, Auswuchttechnik.

Wirtschaftswissenschaften und Recht

Personalmanagement, Personalführung, Arbeits- und Sozialrecht, Investitionsrechnung, Gewinnschwellenrechnung, Finanzierungsarten, Vertragsrecht, Haftungsrecht, Wirtschaftsrecht.

Fahrdynamik und Fahrwerke

Querdynamik: Reifenverhalten; Einspurmodell – stationäres Eigenlenkverhalten, instationäres Übergangsverhalten, Stabilität; Vierradmodell – Wankeinfluss; Testverfahren u. Bewertungskriterien von Fahrverhalten; elektronische Stabilitätssysteme; Radaufhängungen – Elastokinematik u. Bauarten; begleitendes Labor Fahrdynamiksimulation.

Federung und Dämpfung

Vertikaldynamik: Modellbildungen - Einradmodell, Einspur- u. Zweispurmodell; Wanken u. Nicken; Anregungsarten; Komfort; konstruktive Ausführungen von Federn u. Dämpfern; aktive Federungssysteme; Schwingungen im Antriebsstrang; Simulation von Fahrzeugschwingungen.

Kolbenmaschinen I

Bauarten von Kolbenmaschinen, Pumpen, Verdichtern und Verbrennungsmotoren, Konstruktion von Kolbentriebwerken, Kinematik des Kurbeltriebes, Massenkräfte und Massenausgleich, Ventilantriebe.

Begleitendes Labor: Analyse von Schwingungsmessungen an einem Motor

Kolbenmaschinen II

V-Motoren, Kraftstoffe, Gemischbildungsverfahren, Einspritzsysteme, Aufladung, Kreisprozesse, Zündung, Steuerung, Verbrennung, Energiebilanz, Abgasanalyse, Abgasnachbehandlung, Schadstoffemissionen.

Labor für Kolbenmaschinen

Ermittlung eines Motorkennfeldes nach DIN/EN-Normen, Liefergrad, Energiebilanz, Abgasmessung, Betriebsmesstechnik.

Wärmetechnik II

Wärmeübertragung: Leitung, Konvektion, Strahlung; Wärmedurchgang; Berechnung von Wärmetauschern; Verbrennungsrechnung für feste, flüssige und gasförmige Brennstoffe

Strömungsmaschinen I

Einteilung und Aufbau, spez. Stutzenarbeit und Wirkungsgrade, Geschwindigkeitspläne, Hauptgleichung, Reaktionsgrad, Modellgesetze, Kennzahlen, Pumpen: Radformkennzahl und Laufradform, Stufenauslegung, Betriebsverhalten, Wasserturbinen: Einsatzgebiete, Einteilung und Laufradform, Fallhöhe, Saugrohr, Peltonturbine, Betriebsverhalten

Strömungsmaschinen II

Gas- und Dampfturbine: Thermodynamische Grundlagen, Stufentheorie, Arbeitsverfahren und Bauarten, Radiales Gleichgewicht, Mehrstufige Turbinen, Betriebsverhalten, Ventilatoren: Einteilung, Axialventilator, Verdichter, Thermodynamik, polytroper Wirkungsgrad, Zwischenkühlung, Stufentheorie, Bauarten, Betriebsverhalten.

Labor für Strömungsmaschinen

Erstellen von Kennfeldern von Wasser- und Gasturbinen, Axialventilator und Radialpumpe. Strömungsuntersuchungen an Bauteilen von Strömungsmaschinen.

Strömungsmesstechnik und Simulation

Strömungsformen, Sichtbarmachung von Stromlinien, Druck- und Geschwindigkeitsmessung, Messung von Strömungsfeldern, Potentialströmung, Strömung am Kreiszylinder, Tragflügelströmung, Widerstandsbestimmung umströmter Körper, Schaufelgitterströmung, Grundlagen der numerischen Strömungssimulation (CFD)

Dazu noch zwei kleine Studienarbeiten, eine große Studienarbeit und eine Diplomarbeit.

Wie man sieht, kann von einem deckungsgleichen Fächerkanon keine Rede sein. Auch ein Aufbaustudium von einem SgT zum Dipl.-Ing. (FH) oder Bachelor in einem Jahr ist nicht möglich, die Unterschiede sind einfach zu groß.

Die Aussage das eine Weiterbildung zum SgT Inhaltlich und Niveaumäßig gleich einem Studium an einer FH ist, zeugt eigentlich nur von Unkenntnis.

Das einzige was aus meiner Sicht richtig ist, ist das ein Staatlich geprüfter Techniker es nicht nötig hat sich mit dem Titel "Bachelor Professional" anzubiedern, denn er ist sehr gut ausgebildet und braucht keinen Möchtegernakademikertitel.

Für die Zukunft wünsche ich mir allerdings das wesentlich mehr Fächer von einem Techniker bei einem Studium anerkannt werden, es würde einiges vereinfachen. Leider spricht der Anerkennung in vielen Fächern der Vorlesungsaufbau und Inhalt entgegen.

Grüße, Avus.

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Die Aussage das eine Weiterbildung zum SgT Inhaltlich und Niveaumäßig gleich einem Studium an einer FH ist, zeugt eigentlich nur von Unkenntnis.

Nun, die Unkenntnis liegt hier sicher im Auge des Betrachters:)

Das Abstellen der Technikerausbildung auf berufspraktische Fertigkeiten und Fähigkeiten möchte ich nur rein „niveaumäßig“ dem eher theoretisch orientierten Ingenieurstudium gleichstellen.

Siehe: eigenes Zitat

musste mit Erstaunen feststellen, das sich beide inhaltlich, rein Niveaumäßig, fast überhaupt nichts nahmen.

Nun kann man wieder sagen es gibt Technikerschulen mit höheren und niedrigeren Ansprüchen, doch sicher ist es bei unterschiedlichen FH´s genau so.

Um klarzustellen, das unterschiedliche Themen in zwei unterschiedlichen Ausbildungen behandelt werden braucht man sich nicht die Mühe bereiten, Lehrpläne zu vergleichen, die allein schon durch ihren Detailierungsgrad jeglicher Grundlage entbehren.

Also ich persönlich sehe hier vorrangig einen „gut aufgelösten“ statt einen umfangreichen Stundenplan. Allein, wenn ich die rein elektrotechnischen Fächer betrachte, sehe ich beim Techniker nur „Grundlagen Elektrotechnik“ beim Ingenieur dagegen von Elektrotechnik I+II Schlagworte wie: Gleichstrom, Gleichspannung, Widerstand, Kondensator, Diode, Gleichrichterschaltungen, Zenerdiode, Transistor, LED u.a.. Nun möchte man meinen, dass nur ich als Elektroingenieur alle diese Schlagworte den elektrotechnischen Grundlagen zuordne. Ich wage mir aber auch anzumaßen, dass diese Auswahl an Begriffen auch für angehende Maschinenbauingenieure zu den Grundlagen zählen dürfte. Zumal selbst in meinem Elektrotechnikstudium Begrifflichkeiten wie Gleichstrom, Diode, Kondensator und Widerstand mit jeweils 5-6 mageren Kommentaren abgehandelt wurden und nur im Schaltungstechnischen Zusammenhang intensiver behandelt wurden, denke ich erst recht nicht, dass angehende Maschinenbauingenieure Kohlenstoffgemische von Widerständen analysieren.

Mir wird auch die schon zitierte zweijährige Berufspraxis („nach einer mindestens 3jährigen Ausbildung) immer wieder unter den Tisch gekehrt.

Wenn ein Bachelor ein ECTS Punktestand von 180 vorausgesetzt wird, möchte ich beim Techniker mit seiner 3-3einhalb-jährigen Ausbildung und zweijähriger Berufspraxis, vor der Technikerschule, gar nicht erst zu rechnen anfangen.

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Techniker ist und bleibt nun mal kein akakdemischer Grad und das ist der größte Knackpunkt an der ganzen Sache, der zweite Knackpunkt ist der Name, jeder kann sich Techniker nennen, Servicetechniker, Waschmaschinentechniker u.s.w. da klingt ein Bachelor oder Dipl doch ganz anders.

Über die Qualität der Ausbildung kann sich lange Streiten.

Gruß

Udo

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Nun, die Unkenntnis liegt hier sicher im Auge des Betrachters:)

Das Abstellen der Technikerausbildung auf berufspraktische Fertigkeiten und Fähigkeiten möchte ich nur rein „niveaumäßig“ dem eher theoretisch orientierten Ingenieurstudium gleichstellen.

Siehe: eigenes Zitat

Nun kann man wieder sagen es gibt Technikerschulen mit höheren und niedrigeren Ansprüchen, doch sicher ist es bei unterschiedlichen FH´s genau so.

Um klarzustellen, das unterschiedliche Themen in zwei unterschiedlichen Ausbildungen behandelt werden braucht man sich nicht die Mühe bereiten, Lehrpläne zu vergleichen, die allein schon durch ihren Detailierungsgrad jeglicher Grundlage entbehren.

Also ich persönlich sehe hier vorrangig einen „gut aufgelösten“ statt einen umfangreichen Stundenplan. Allein, wenn ich die rein elektrotechnischen Fächer betrachte, sehe ich beim Techniker nur „Grundlagen Elektrotechnik“ beim Ingenieur dagegen von Elektrotechnik I+II Schlagworte wie: Gleichstrom, Gleichspannung, Widerstand, Kondensator, Diode, Gleichrichterschaltungen, Zenerdiode, Transistor, LED u.a.. Nun möchte man meinen, dass nur ich als Elektroingenieur alle diese Schlagworte den elektrotechnischen Grundlagen zuordne. Ich wage mir aber auch anzumaßen, dass diese Auswahl an Begriffen auch für angehende Maschinenbauingenieure zu den Grundlagen zählen dürfte. Zumal selbst in meinem Elektrotechnikstudium Begrifflichkeiten wie Gleichstrom, Diode, Kondensator und Widerstand mit jeweils 5-6 mageren Kommentaren abgehandelt wurden und nur im Schaltungstechnischen Zusammenhang intensiver behandelt wurden, denke ich erst recht nicht, dass angehende Maschinenbauingenieure Kohlenstoffgemische von Widerständen analysieren.

Mir wird auch die schon zitierte zweijährige Berufspraxis („nach einer mindestens 3jährigen Ausbildung) immer wieder unter den Tisch gekehrt.

Wenn ein Bachelor ein ECTS Punktestand von 180 vorausgesetzt wird, möchte ich beim Techniker mit seiner 3-3einhalb-jährigen Ausbildung und zweijähriger Berufspraxis, vor der Technikerschule, gar nicht erst zu rechnen anfangen.

Nur hier ist schon wieder das gleiche Problem Gleichwertigkeit ist nicht gleich ! Das EQF stellt eine Gleichwertigkeit fest (akademisch-beruflich), das heißt aber nicht das jemand das Recht hat den gleichen akademischen Grad zu führen und ohne präpotent zu erscheinen, dass macht auch keinen Sinn, akademische Ausbildung auf der einen Seite - auf der anderen Seite berufliche Ausbildung.

In diesem Zusammenhang ist es sehr wohl sinnvoll direkt eine Ausbildung auf höheren Niveau beginnen zu können (sowohl akademisch als auch beruflich), nach Absolvierung der Voraussetzungen für die absolvierte Stufe.

Ich bin sogar der Meinung ein Lehrabsolvent (EQF 3 bzw. 4) sollte zu jedem Studium (egal ob FH oder Uni) zugelassen werden, ohne dementsprechender schulischer Vorbildung, wo der dann das Wissen herholt ist sein Problem, er muß es wissen und anwenden können. Dadurch wird sich dieser Weg natürlich und die Abschlußquote relativieren, aber es steht im offen.

Die Berufspraxis, die ein Lehrabsolvent vor der Ausbildung zum Techniker machen muß, ist Eingangsvoraussetzung zur Ausbildung des Technikers und kann nicht in diese Ausbildung hineingerechnet werden.

Außerdem gibt es im Regelfall keine ECTS Punkte für nicht akademisch erworbene Ausbildungen, dazu gehört in diesem Falle die Berufspraxis. Das Berufspraktikum eines FH Absolventen geht nicht mit der vollen ECTS Punktezahl (also 30 ECTS Punkte bei 1/2 Jahr) ein sondern ca. nur mit einem 1/3 ein also 10 ECTS Punkte. Obendrein wird eine Abschlußarbeit/Protokoll über die Berufspraxis verlangt. Und dies ist nicht nur in Österreich sondern auch in Deutschland der Fall.

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Hallo Rolf,

ja der Detaillierungsgrad der beiden Lehrpläne ist leider nicht vergleichbar. Leider gibt es für den Staatlich geprüften Techniker keine genauen Lehrpläne, bzw. habe ich trotz aufwendiger Recherche nicht das von mir gewünschte gefunden. Daher habe ich das zweitbeste das mir zur Verfügung stand, zum Vergleich herangezogen. Allerdings sind die dargelegten Lehrpläne detailliert genug um erkennen zu können das es erhebliche unterschiede zwischen einer Weiterbildung zum SgT und einem Studium gibt.

Die Lehrpläne sind gleichfalls dafür geeignet die von Dir dargelegten folgenden Behauptungen in großen Teilen zu widerlegen.

Irgendwie konnte ich das nicht so richtig nachvollziehen. Erst als er einige Inhalte seiner Technikerausbildung darlegte, wurde mir klarer was er damit meinte. Nach seinen Aussagen konnte er sich in den ersten 2 Jahren seines Diplomstudiengangs in den Vorlesungen entspannt zurücklehnen und „amüsiert zuhören“. Selbst im dritten Studienjahr gab es erhebliche Deckungsgleichheiten, welche allerdings um Stoffgebiete ergänzt wurden, von denen er zuvor noch nie etwas gehört habe. Da ihm Praxissemester aufgrund bescheinigter Berufserfahrung erlassen wurden, bestanden die letzten beiden Semester fast nur noch aus der Diplomarbeit. Effektiv, meinte er, währe ein komplettes Studienjahr als „Aufbaustudium“ vollkommen ausreichend gewesen. Um einmal einen kleinen Einblick in Studienunterlagen aus der FH und aus der Techniker-Akademie zu nehmen, trafen wir uns gestern bei ihm und ich musste mit Erstaunen feststellen, das sich beide inhaltlich, rein Niveaumäßig, fast überhaupt nichts nahmen.

Wobei ich Niveau mit Stoffumfang und fachlicher Tiefe gleichsetze.

Grüße @all, Avus

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Allerdings sind die dargelegten Lehrpläne detailliert genug um erkennen zu können das es erhebliche unterschiede zwischen einer Weiterbildung zum SgT und einem Studium gibt.

Wobei ich Niveau mit Stoffumfang und fachlicher Tiefe gleichsetze.

Eben, genau das ist der Punkt!

Es gibt erhebliche Unterschiede! Und zwar in der Ausrichtung des Ausbildungsstoffes. Der eine ist praxisbezogener (SgT), der andere Theoretischer (Ing / Bachelor).

Ein Beispiel?!:

Weil ich schon bei Elektrotechnik war, bleiben wir gleich dabei.

SgT: Elektrotechnik 1.2 Schutzmaßnahmen

Ing: Schutzmaßnahmen? = nichts, niente, nada, zero, 0 (selbst der ach so detailierte Plan gibt da nichts her!)

Und jetzt 3 große Fragezeichen, warum???:rolleyes:

Weil der Sgt eine eher praktische Ausrichtung hat! Für den Ingenieur, sind da Schutzmaßnahmen wohl eher sekundär. Während der SgT schon mal in der Werkhalle steht und den Stator des Generators auch schon mal berührt beim Überprüfen. Für den SgT kanns bei einem Defekt mit Gehäuseschluss ohne Schutzmaßnahmen schon mal recht düster ausgehen. Den Ingenieur interressiert vorrangig erstmal die richtige Dimensionierung der Welle vom Generator.

Wie erwähnt ist dies nur ein Beispiel!

Wo bleibt denn hier das Niveau, das mit Stoffumfang und fachlicher Tiefe gleichgesetzt wird, wenn noch nicht mal das Thema erwähnt wird.

Oh jeh!!!:rolleyes:

Andersherum stehen beim Ingenieur sicher andere Sachen auf dem Stundenplan, die der SgT so datailiert nicht braucht.

Das EQF stellt eine Gleichwertigkeit fest (akademisch-beruflich), das heißt aber nicht das jemand das Recht hat den gleichen akademischen Grad zu führen und ohne präpotent zu erscheinen, dass macht auch keinen Sinn, akademische Ausbildung auf der einen Seite - auf der anderen Seite berufliche Ausbildung.

Das jemand einen akademischen Titel führen soll wurde nie und nimmer behauptet. Siehe das Führen der !!!"staatlichen"!!! Titel Dipl.Ing.(BA) und Bachelor (BA). Allesamt absolut und unwiderruflich nicht akademisch!!! Alles schon mal in früheren postings behandelt - bitte alles lesen.

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Eben, genau das ist der Punkt!

Es gibt erhebliche Unterschiede! Und zwar in der Ausrichtung des Ausbildungsstoffes. Der eine ist praxisbezogener (SgT), der andere Theoretischer (Ing / Bachelor).

Ein Beispiel?!:

Weil ich schon bei Elektrotechnik war, bleiben wir gleich dabei.

SgT: Elektrotechnik 1.2 Schutzmaßnahmen

Ing: Schutzmaßnahmen? = nichts, niente, nada, zero, 0 (selbst der ach so detailierte Plan gibt da nichts her!)

Und jetzt 3 große Fragezeichen, warum???:rolleyes:

Weil der Sgt eine eher praktische Ausrichtung hat! Für den Ingenieur, sind da Schutzmaßnahmen wohl eher sekundär. Während der SgT schon mal in der Werkhalle steht und den Stator des Generators auch schon mal berührt beim Überprüfen. Für den SgT kanns bei einem Defekt mit Gehäuseschluss ohne Schutzmaßnahmen schon mal recht düster ausgehen. Den Ingenieur interressiert vorrangig erstmal die richtige Dimensionierung der Welle vom Generator.

Wie erwähnt ist dies nur ein Beispiel!

Wo bleibt denn hier das Niveau, das mit Stoffumfang und fachlicher Tiefe gleichgesetzt wird, wenn noch nicht mal das Thema erwähnt wird.

Oh jeh!!!:rolleyes:

Andersherum stehen beim Ingenieur sicher andere Sachen auf dem Stundenplan, die der SgT so datailiert nicht braucht.

Das jemand einen akademischen Titel führen soll wurde nie und nimmer behauptet. Siehe das Führen der !!!"staatlichen"!!! Titel Dipl.Ing.(BA) und Bachelor (BA). Allesamt absolut und unwiderruflich nicht akademisch!!! Alles schon mal in früheren postings behandelt - bitte alles lesen.

Das hat auch niemand behauptet, ich habe nur ausgeführt, dass ein "Bachelor professional" das Titelchaos nur vergrößert und überhaupt nichts bringt, außer für das Ego der Leute. Weiters habe ich versucht zu erklären, dass der EQF die Gleichwertigkeit feststellt aber noch lange nicht den gleichen Grad verleiht und das ein Weiterstudium auf höheren Niveau möglich sein sollte. Zum Thema Dipl.Ing.(BA) hier wurde auch die Gleichwertigkeit zum Bachelor/Diplom(FH) festgestellt aber es ist nicht das gleiche und es wird kein akademischer Grad vergeben, sondern nur eine meiner Ansicht nach verwirrende Abschlußbezeichnung (mittlerweilen wird sogar vom WIFI Wien ein BA Abschluß in Zusammenarbeit mit Bautzen angeboten und es laufen auch schon ein paar DI(BA) herum, wobei das BA wie auch das FH ganz gerne vergessen wird). So ein ähnliches Problem hatten wir in Österreich mit dem Dipl.HTL.Ing. (mittlerweilen ausgelaufen) der die Gleichwertigkeit mit einem Diplom FH hatte. Dieser war kein akademischer Grad und es wurden auch nicht die gleichen Rechte die mit einem Diplom(FH) vergeben wurden erteilt. Diese Titel haben in Österreich ca. 600 Personen erworben, während einer Laufzeit von ca. 10 Jahren, also sicher nicht berauschend.

Deshalb finde ich es sehr notwendig und sinnvoll, dass der EQF Europaweit eingeführt wird, um endlich die unterschiedlichen Bildungssysteme zu vergleichen. In Zukunft wird es möglich sein mit einem österreichischen HTL Ingenieur (EQF 6) ein Masterstudium (EQF 7) in Deutschland zu beginnen oder mit einem deutschen staatlich geprüften Techniker (EQF 5 oder 6) ein Masterstudium in GB. Aber deshalb einem österreichischen HTL Ingenieur den akademischen Grad eines Bachelors zu verleihen halte ich genauso für Etikettenschwindel, wie einem deutschen staatlich geprüften Techniker oder Meister den "Bachelor professional" zu verleihen.

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