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Erste Erfahrungen im Online-Studiengang Wirtschaftsrecht


pmike

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Wie versprochen möchte ich an dieser Stelle über meine ersten Erfahrungen im Online-Studiengang Wirtschaftsrecht an der Hochschule Wismar/WINGS berichten.

Nachdem in der letzten Woche die lang ersehnten Unterlagen der HS Wismar bei den einzelnen Teilnehmern eintrudelten, wurde der neue Online-Studiengang Wirtschaftsrecht wie geplant am Montag gestartet.

Um den Studiengang effektiv nutzen zu können, stellt die HS Wismar zwei Systeme zur Verfügung:

Zum einen die TakeLaw Oberfläche. Hier werden die eigentlichen Lehrinhalte via virtuellen Vorlesungen in Wort und (Tafel)Bild zur Verfügung gestellt.

Zum anderen die Stud.IP Oberfläche. Hier erfolgt die Betreuung seitens der Hochschule und der Austausch der Teilnehmer untereinander. Dazu werden Foren, Chat und ein Mailsystem zur Verfügung gestellt.

Los ging es am Montag mit den Vorlesungen zur "Juristischen Methodenlehre" und der "Volkswirtschaftslehre", wobei letztere in englischer Sprache gehalten werden.

Die Audioinhalte sind meiner Meinung nach sehr gut verständlich und man kann dem jeweiligen Dozenten sehr gut folgen. Durch die Kombination von gesprochenem Wort und einem dazu passendem Tafelbild hat man das Gefühl, in einer richtigen Vorlesung im Hörsaal zu sitzen.

Abgesehen von kleineren, technischen Problemen verlief der erste Tag eigentlich sehr gut. Die meisten Teilnehmer haben direkt begonnen die Vorlesungen zu nutzen und im Forum über dies und das zu plaudern. Ärgerlich war für mich persönlich jedoch die Tatsache, dass ich bereits am Montag alle zur Verfügung stehenden Vorlesungen gehört und bearbeitet hatte. Weitere Vorlesungen erfolgen erst dann, wenn die Gruppe an sich mit der Bearbeitung der bisherigen Vorlesungen weiter fortgeschritten ist. So soll sichergestellt werden, dass der fachliche Austausch untereinander gegeben ist.

Dieses Prinzip hat aber leider zur Folge, dass einige Teilnehmer seit Montag keinen neuen Lehrstoff zur Verfügung haben. Eine Diskussion diesbezüglich wurde bereits unter den Teilnehmer durchgeführt und dabei stellte sich heraus, das wohl jeder eine andere Vorstellung von den Begriffen "Fernstudium" und "individuelles Lerntempo" besitzt.

Ich persönlich war immer der Meinung, ein Fernstudium ziele nicht darauf ab, so viele Teilnehmer wie möglich zur selben Zeit auf den selben Wissensstand zu bringen. Mir persönlich wäre es lieber - und nur so kenne ich es aus meinen bisherigen Fernlehrgängen - das ich mit Lehrmaterial überschüttet werde und ich dieses Material beiseite legen kann wenn ich keine Zeit/Lust habe, aber nicht das mir das Material ausgeht wenn ich Zeit/Lust habe.

Einzig und allein der Einwurf eines Teilnehmers, dass eventuell noch gar nicht mehr Vorlesungen im Studio aufgenommen wurden, lässt sich mit meiner Vorstellung eines Fernstudiums und der aktuellen Situation vereinbaren. Aber sollten tatsächlich noch keine weiteren Vorlesungen aufgenommen worden sein, hätte sowohl in den Werbeunterlagen (Homepage, Broschüre) und bei der Studienberatung (E-Mail, Telefon) darauf aufmerksam gemacht werden können. Denn dann hätte ich mich zum jetzigen Zeitpunkt nicht für dieses Studium entschieden.

Ich möchte hier um Gottes Willen nicht den Eindruck erwecken, ich würde nur nörgeln weil am Anfang noch nicht alles reibungslos funktioniert. Der Studiengang ist sowohl von den Inhalten - die ich bisher bearbeiten konnte - als auch von der (Lehr)Technik her Top! Keine Frage. Jedoch frage ich mich, ob dieses Angebot für MICH zum jetzigen Zeitpunkt mit den aktuellen "Problemen" (die sich vielleicht ja schon bald auflösen?!) das Richtige ist.

Mal abwarten, wie sich dieser neuartige Studiengang entwickelt. Rom wurde ja bekanntlich auch nicht an einem Tag erbaut :) Ich werde auf jeden Fall weiterhin berichten wohin die Reise geht!

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Dieses Prinzip hat aber leider zur Folge, dass einige Teilnehmer seit Montag keinen neuen Lehrstoff zur Verfügung haben. Eine Diskussion diesbezüglich wurde bereits unter den Teilnehmer durchgeführt und dabei stellte sich heraus, das wohl jeder eine andere Vorstellung von den Begriffen "Fernstudium" und "individuelles Lerntempo" besitzt.

Das ist wirklich erstaunlich und so gar nicht das was man unter dem ganzen Informationen verstehen konnte. Die Frage dabei ist ja was muss passieren damit alle teilnehmen, was ist mit Leuten die ein Fernstudium aus Zeitnot vertagen usw.?

Wenn sich das so gestaltet könnte man eher von einem virtuellen Studiengang sprechen und nicht von einem Fernstudium.

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Laut dem Projektleiter soll die Gruppe im Laufe der Zeit in kleinere "Grüppchen" aufgeteilt werden, so dass man eigentlich immer jemanden hat, mit dem man über die Themen, die man aktuelle bearbeitet, diskutieren kann.

Aber so oder so, ist man immer von anderen Leuten abhängig. Wirklich individuelles Lernen ist meiner Meinung nach nicht möglich. Das betrifft natürlich in erster Linie diejenigen, die entweder Vorkenntnisse mitbringen oder massiv viel Zeit haben.

Teilnehmer, die weniger Zeit haben oder mal pausieren müssen, werden einfach einem Grüppchen mit ähnlichem Leistungsstand zugeordnet. Für diese Teilnehmer sehe ich keinen Grund sich darüber aufzuregen, dass andere schneller vorangehen wollen.

Das TakeLaw System ist übrigens vollkommen anonym. Man wird anhand der bearbeiteten Vorlesungen in die jeweiligen Gruppen eingeordnet. Ein Manko was ich in dieser Technik jedoch sehe ist die Tatsache, dass ich nicht einfach eine Vorlesung überspringen kann. Bearbeite - also höre - ich sie nicht, steigt mein Aktivitätslevel nicht und ich werde nicht weiter freigeschaltet.

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Das finde ich auch sehr merkwürdig ! Bedeutet dies, dass sich das System nach dem schwächsten Glied in der Kette richtet ? Das kann eigentlich nicht sein. Wonach richtet sich denn genau, wann es weitergeht ? Individuelles Lerntempo / -fortschritt sind sowohl in einem Präsenzstudium aber noch viel mehr in einem Fernstudium selbstverständlich ! Dieser Gemeinschaftsgedanke der Grüppchenbildung ist m.E. an dieser Stelle nicht zweckmäßig.

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Na ja, so wirklich kann ich nicht beantworten, wonach sich die Freischaltung letztendlich richten wird. Noch ist ja keine passiert :) Vielleicht wird sich das derzeitige Modell ja auch noch komplett ändern wenn man die Erfahrung, die die Zeit mitsich bringt, berücksichtigt.

Das Prinzip dieser Grüppchenbildung hat aber schon seine Berechtigung. Rechtswissenschaft lebt ja durch den offenen Dialog und die unterschiedlichen Ansichten aller Teilnehmer. Da Recht Auslegungssache ist muss hier ja zwangsläufig eine Auseinandersetzung der Teilnehmer untereinander geschehen. Nur so kann man zu anderen Sichtweisen gelangen. Von daher finde ich die Grüppchenbildung generell gut.

Ich glaube auch fest daran, dass sich im Laufe der Zeit viele Grüppchen bilden werden die trotz des unterschiedlichen Wissensstandes untereinander diskutieren. So werden die "Nachzügler" sicherlich dazu beitragen die Sichtweise der "Fortgeschrittenen" zu verändern und auch andersherum.

Mir erschließt sich nur nicht so ganz, warum man die Grüppchenbildung nicht durch die Teilnehmer selber geschehen lässt. Das pendelt sich doch von ganz alleine ein. Eine Steuerung durch die Dozenten ist m. E. gar nicht nötig. Und schon gar nicht direkt am Anfang. Die Motivation ist gerade in der Anfangsphase bekanntlich am größten. Und direkt jetzt gebremst zu werden demotiviert den ein oder anderen sogar.

Wer erst nächstes oder gar übernächstes Semester einsteigt, wird auf jeden Fall immer jemanden finden, der auf dem selben Wissensstand ist und kann sich mit demjenigen austauschen. Sollte man dann schneller sein, kommt man halt mit dem nächsten ins Gespräch. Nur jetzt am Anfang ist es schwierig genügend Teilnehmer auf dem selben Stand zu haben um sich effektiv austauschen zu können. Darum sagte ich ja, das es für mich persönlich wohl noch etwas zu früh für diesen Studiengang ist.

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Hallo,

ich bin auch einer der "Versuchskaninchen" des neuen Studiengangs. Der erste Beitrag oben spiegelt in meinen Augen die momentane Lage ganz gut wider.

Die technische Gestaltung an sich (Tonstudio, etc.) finde ich persönlich genial, das war auch der Grund warum ich mich für WINGS und gegen die PFH entschieden hatte. Auch die Betreuung durch den Projektleiter entspricht dem, was ich erwartet hatte. Die Methode ist sehr innovativ, und entspricht grundsätzlich zu 100% meiner Art des Lernens.

Lob und Anerkennung für die Verantwortlichen von WINGS für die Umsetzung dieses Studienganges.

Jetzt kommt das dicke ABER:

Gestern musste ich allerdings im Forum lesen, dass man auch als Fernstudent grundsätzlich an die Prüfungstermine der HS Wismar gebunden ist, zumindest noch. Das heisst, ich kann nur immer zum Ende des regulären Semesters die Prüfungen ablegen, also jeweils im März und Sep. Man "versucht" sich davon zu trennen, aber man weiß nicht ob das Erfolg haben wird.

Mein Plan war, pro Monat ein Modul durchzupauken und dann immer am Monatesende einen Prüfungstermin zu vereinbaren. Diesen Plan kann ich nun in die Tonne treten. Das entspricht auch nicht den Ankündigungen der WINGS-Webseite, das wurde in keiner Silbe erwähnt.

Mir kam schon der Gedanke das Studium wieder abzubrechen. Aber ich habe im Moment weder Zeit noch Muse mich nach einer Alternative umzusehen.

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  • 3 Wochen später...

Hallo chillie,

bzgl. der Studiengeschwindigkeit hat sich rein gar nichts getan. Es wurden zwar mittlerweile 2 weitere Vorlesungen in VWL (mein Arbeitsaufwand dafür lag bei ca. 1 Stunde) und ein paar Vorlesungen in der Juristischen Methodenlehre (diese konnte man bereits im Schnupperstudium hören) freigegeben, aber das wars auch schon.

Es wurde auch bereits von den Teilnehmern vorgeschlagen, Kurse aus späteren Semestern vorzuziehen. Aber laut Projektleiter müssen dazu mindestens 50 Teilnehmer den selben Wissensstand erreicht haben. Individuelles Lerntempo muss sich also aktuell am Gruppentempo orientieren.

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