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Fernstudium und Beziehung


Tukaram

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Das Thema ist zwar schon etwas älter, aber ich möchte es gerne nochmal aufgreifen und unter anderem wird es bald auch ein Interview geben mit einem Paarberater, in dem auf genau diese Problematiken eingegangen werden soll.

Wie ist so Eure Meinung und wenn ihr mögt auch Eure Erfahrung: Gefährdet ein Fernstudium die Beziehung, oder wird diese dadurch sogar gefestigt? Was tut ihr, um trotz der zeitlichen Einschränkungen eine erfüllte Partnerschaft zu führen und keine Distanz aufkommen zu lassen?

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Bei uns war das bisher noch kein Problem. Meistens bin ich vor meinem Verlobten zu Hause und lerne dann, bis er kommt, teilweise dann noch in die Zeit rein, wenn er schon zu Hause ist. Er hat aber mittlerweile gelernt, dass dann Ruhe angesagt ist, bis ich sage "bin fertig" ;)

Meistens braucht er eh Zeit für sich, wenn er aus der Arbeit kommt und geht dann an den PC. Mittlerweile stört mich auch Klicken im selben Raum nicht mehr (mein Schreibtisch ist in der diagonal gegenüberliegenden Ecke des Wohnzimmers wie seiner).

Ich schaue, dass ich am Wochenende nicht lernen muss, damit wir dann etwas zusammen unternehmen können.

Bisher kommen wir beide gut damit zurecht und ich denke, das wird auch so bleiben. Er findet auch gut, dass ich das Studium mache, freut sich mit mir über gute Noten =) Ich sehe das auch so, dass wir so einen gewissen Grundstock aufbauen, wir wissen beide, dass ich wahrscheinlich mal den besseren Job haben werde (er träumt davon, dass er mal die Elternzeit nimmt und ich arbeiten gehe ;)), aber das ist völlig in Ordnung.

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meine beziehung ist recht frisch, knapp 2 monate und auch das studium ist nicht viel älter (1. semester). deswegen kann ich es noch nicht wirklich beurteilen, aber bisher merke ich kaum einschränkungen für die beziehung.

es ist eine fernbeziehung, daher sehen wir uns sowieso nur alle 14 tage. wenn ich zu ihm fahre, lerne ich die zeit im zug, pro fahrt ca 6h. wenn er zu mir kommt, halte ich mir das wochenende frei. aber ein lernfreies wochenende im monat kostet keinen kopf.

abends telefonieren wir täglich, meist zwischen 10 und mitternacht, dem headset sei dank, ist da nebenbei auch der haushalt möglich.

mein tagesablauf ist also so, wenn meine tochter bei mir ist:

6uhr aufstehen, kind wecken, zur schule schicken, arbeit, 16uhr kind abholen, mit kind beschäftigen ins bett bringen, 20-22uhr lernen.

samstags war bisher immer lernfrei und entweder mit kind oder beziehung belegt. sonntags wird gelernt, wenn kind bei freunden ist, sich selbst beschäftigt, fern sieht, ...

momentan sehe ich eher deutliche vorteile im fernstudium für die beziehung, er dipl inf. mit einem massiven volkswirtschaftlichen interesse, ich wirtschaftsinformatik. die überschneidungen sind sehr groß und viele diskussionen über politische oder wirtschaftliche themen laufen dann entsprechend fundierter ab. das ist, denke ich, für uns beide entsprechend bereichernd.

edit:

auch wenn wir uns die letzte woche häufiger angezickt haben, weil ich zur zeit extrem empfindlich bin, kann ich mit sicherheit sagen, dass es nicht am fernstudium liegt. der workload letzte woche lag bei 3h. stress ist immer ein problemfaktor und damit ist eine wichtige frage, wie man damit umgeht. aber das hängt nicht allein am fernstudium

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Eine einvernehmliche Entscheidung (und diese EHRLICH gefällt!) für die Aufnahme des Studiums ist sicherlich eine sehr wichtige Basis. So sind sich beide zumindest anhand des äußeren Studienrahmen (Gesamtdauer, Anzahl Klausuren, Seminare, durchschnittliche Lernstunden pro Woche, wobei Letzteres natürlich von Person zu Person variiert) bewusst, was auf sie zukommt und wie meine Vorredner schon schrieben, kann man sich gemeinsam als Paar auch die Vorteile und "Extras" (tolle Reise zum bestandenden Examen!) vor Augen führen.

Bezüglich der Durchführung und Studien-Praxis hängt das Gelingen des Studiums und die Harmonie der Partnerschaft meiner Erfahrung ganz entscheidend davon ab, ob sich derjenige, der nicht studiert, selbst ausreichend beschäftigen kann oder ob man bislang in der Partnerschaft sehr viel zusammen unternommen hat.

Beispiel: Ist sie es gewöhnt, dass er viel unterwegs ist, auch mal auf Dienstreisen übers Wochenende oder z. B. im Außendienst, und die Beziehung verlief bislang gut trotz wenig planbare Zeit zusammen, stehen die Chancen recht gut.

Wenn sie nach einer Babypause durch ein Fernstudium und eine höhere Qualifikation wieder leichter ins Berufsleben zurückkehren möchte und zwischen Kind und Studienheften routiert, ist er gefragt, sehr viel Toleranz (und gerne auch Mithilfe bei Haus & Kind) aufzubringen, wenn sein Job derweil ganz routiniert weiterläuft.

Wenn jedoch der nicht studierende Partner jede freie Minute außerhalb der Arbeitszeiten zusammen verbringen möchte und kaum etwas alleine unternimmt (oder mit Freunden), dann ist die Zeitachse, die ein Studium umfasst, eine riesige emotionale Belastung für beide. Dass sich der Partner von heute auf morgen (oder generell) in seinem Grundwesen ändert, von klammernd zu unabhängig/selbstständig wird, darauf sollte man - bei aller Motivation für das Studium - eher nicht zählen. Ich bin aber durchaus der Ansicht, dass man seinem studierenden Partner auch entsprechenden Freiraum geben sollte, denn zum einen verbessert der Abschluss formal die Qualifikation und Jobperpsektive, zum anderen - und dies ist mir noch um einiges wichtiger - ist der Wunsch zu einem Studium meistens eine Herzensangelegenheit und persönliche Zielsetzung. Jeder sollte in sich hineinhrochen, was er davon halten würde, wenn sein Partner ihm hierbei die Pistole auf die Brust setzt.

Partnerschaft heißt, wenn sie längerfristig angelegt ist, immer auch, gemeinsame durch verschiedene Phasen des Lebens zu gehen. Das Studium ist mit Sicherheit für viele eine Belastungsprobe, aber letztlich auch ein Beweis, dass man unter herausfordernden äußeren Umständen zusammenhält.

Als ich meinen Mann kennen lernte, waren wir beide noch im Fernstudium und ich muss sagen: Trotz verliebt-verturtelter Wochenenden von Freitagabend bis Sonntagmittag habe ich soviel Energie aus der neuen Liebe geschöpft, dass ich von Sonntagnachmittag bis freitags umso motiviert ans Studium ging und es richtig gut lief. Auch das kann passieren, eine Frage der Perspektive auf das "Problem" Zeitmanagement... :-)

Wenn sich ein Paar unsicher ist, ob es die Belastung durch ein Fernstudium aushält oder wie es sich für beide optimal organisieren lässt und die Liebe dabei frisch hält, kann mir gerne eine Email senden: wistuba@bestform-hamburg.de !

Allen gutes Gelingen!

Andrea Wistuba

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Wie ist so Eure Meinung und wenn ihr mögt auch Eure Erfahrung: Gefährdet ein Fernstudium die Beziehung, oder wird diese dadurch sogar gefestigt? Was tut ihr, um trotz der zeitlichen Einschränkungen eine erfüllte Partnerschaft zu führen und keine Distanz aufkommen zu lassen?

In meinen Augen ist hier beides möglich: zum Einen kann es passieren dass man sich nicht genug um die Beziehung kümmert und sich somit entzweit, zum Anderen kann es natürlich die Beziehung festigen weil man Ermutigung und Unterstützung erhält.

Ich habe den "Vorteil" dass mein Freund ebenfalls eine nebenberufliche Fortbildung macht und hierfür 3-4 Mal die Woche Abendunterricht hat. Somit muss ich mich nicht ärgern dass ich wegen dem Lernen keine Zeit mit ihm verbringen kann. Wenn er dann Zuhause ist, versuche ich mein Lernen zu beenden und ihm Aufmerksamkeit zu schenken. An Wochenenden gibts immer Sa./So.-Abend ohne Studium (Fr.-Abend Studium) und die Zeit verbringen wir ebenfalls gemeinsam.

Entscheidender Faktor ist denke ich auch, dass man den Partner mit einbezieht und vom Studium berichtet. Also erzählt ob man gut in der Zeit liegt, man interessante Themen bearbeitet, wann die nächsten Termine sind und was bei der ganzen Mühe rausgekommen ist. Als guter Partner sollte einen sowas dann natürlich auch interessieren.

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Ach ja, was mir gerade noch einfällt. Es kann natürlich auch passieren, dass man sich NACH dem Studium trennt weil man merkt, dass man gar nichts mehr richtig gemeinsam hat und sich während des Studiums verändert hat. Wegen der wenigen gemeinsamen Zeit ist das während dem Studium unentdeckt geblieben.

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Gefährdet ein Fernstudium die Beziehung, oder wird diese dadurch sogar gefestigt? Was tut ihr, um trotz der zeitlichen Einschränkungen eine erfüllte Partnerschaft zu führen und keine Distanz aufkommen zu lassen?

Seit meinem letzten Post in diesem Thread ist über ein Jahr vergangen. Wieder ein Jahr mehr, wieder neue Herausforderungen. Ich studiere nun beinahe schon so lange wie ich verheiratet bin. Das Studium wird so zum Dauerbegleiter und somit aber auch zu einer Macht in der Beziehung.

Insgesamt stehe ich inzwischen doch etwas kritischer dem Thema Fernstudium und Beziehung gegenüber. Der Zeitraum ist eben doch sehr lang und die Auswirkungen sind niemals vorher einzuschätzen. Das wichtigste ist meiner Meinung nach weiterhin regelmäßige Kommunikation, allerdings besteht eben nach mehreren Jahren auch die Gefahr, dass man sich von den meist gleichen Antworten des Partners in bestimmten Fragestellungen mehr versprochen hätte.

Meine etwas negative Meinung dazu ist also unter dem Strich, ein akademisches Fernstudium mit einer Dauer von 3-4 Jahren hat eindeutig Potential in einer Beziehung Schaden anzurichten. Wie groß dieser ist und ob dieser irreparabel sein muss, haben die Partner aber selbst in der Hand.

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Alles hat Potential, in einer Beziehung Schaden anzurichten. Wieso sollte dann eine Weiterbildung, ganz gleich, wie lange sie dauert, eine Ausnahme machen?

Jede Veränderung hat Potential für Schaden oder auch positive Impulse. Stellt Euch vor ein Leben, in dem der eine Partner "Stillstand" beschlossen hat, weil Veränderungen zu risikoreich sind. Das hat erst mal Potential, eine Beziehung zum Scheitern zu bringen!

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