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Fernstudium und Beziehung


Tukaram

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ich kann als lediger nicht viel zum fernstudium in einer ehe sagen, aber ich kann mir z.B. für mein demnächst geplantes bachelor-fernstudium keine beziehung bzw einen neuanfang einer vorstellen, da ich da überhaupt keinen kopf (und bauch ) hätte, um jemand die zeit zu widmen, die für ein kennenlernen etc schon gesund wäre..

Das ist schon etwas schwarz weiss - ich sage jetzt einfach mal das ich als Single sicher nicht so hinterher wäre. Allein schon weil es finanziell einfacher zu tragen ist und man sich eben auch arbeiten teilen kann - als Single-Fernstudent würde ich wahrscheinlich im Chaos untergehen ;)

Und wenn es mal schwieriger ist, verschieben sich die Prioritäten auf jeden Fall in Richtung Privatleben und dann wird eben z.B. Essen gegangen statt gelernt.

So ist es, so handhaben wir das auch - das Fernstudium hat so lange Vorrang bis andere Sachen auch wichtiger sind, dann muss man denke ich auch schnell umschalten können und sich ums Privatleben kümmern.

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Hallo!

Meine Freundin und ich sind zum Glück in einer ähnlichen Situation. Sie studiert selber (Präsenz) seit 2,5 Jahren.

Und so verbringen wird die „gemeinsamen“ Abende anstatt auf der Couch zusammen im Arbeitszimmer über den

Büchern vertieft. Auch das schweißt zusammen. Das sich dabei das Wissen teilweise überschneidet ist auch ein

nicht unerheblicher Vorteil.

Die Entscheidung für mein Fernstudium haben wir gemeinsam getroffen und ich denke, dass ist auch wichtig. Worauf

wir uns einlassen war uns bereits durch ihr Abendgymnasium und mein Erststudium klar. Ihr Studium und damit ihre

knappe Zeit für mich war ein nicht unerheblicher Punkt bei der Entscheidung für das Fernstudium. Nach dem Motto:

Wenn, dann jetzt!

Umso weniger Zeit man für einander hat umso intensiver erleben wir diese auch. Wichtig dabei ist, dass man die

wenige Zeit auch auf einander abstimmt und „sinnvoll“ plant.

Gruß

Steffen

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Ganz wichtig ist natürlich, dass sie hinter deiner Entscheidung steht, Entbehrungen in Kauf nimmt (auch wenn es noch nicht einschätzbar ist) und ihr beiden offene und vorwurfsfrei kommuniziert.

Auch wenn das Studium viel Zeit in Anspruch nimmt, so kann man die Woche planerisch so gestalten, dass der geringste Reibungsverlust entsteht.

Daher müsst ihr gemeinsam versuchen Kompromisse zu finden.

Bsp. gehört ein Tag in der Woche nur deiner Frau/Freundin. Oder ab einer bestimmten Uhrzeit usw.

Es ist ja auch nicht so, dass man die nächsten 3-4 Jahre weg ist. Es bleibt immer noch Zeit für Kino, Essen gehen, Freunde, Urlaube usw.

Nur muß es eben etwas organisiert werden und läuft nicht mehr so spontan ab.

Mein Glück ist, dass meine Frau ein Hobby hat (Malerei), bei dem sie

a) selbst ausgelastet ist

B) Ziele und Erfolge haben kann

c) dafür auch ihre Zeit der Ruhe benötigt

d) dennoch in meiner Nähe ist

Für mich war aber jederzeit klar, dass wenn das Studium die Beziehung wirklich gefährdet, dann wird das Studium daran glauben müssen, ohne wenn und aber.

Es ist m.E. nahezu unmöglich, wenn der Partner in der Zeit, in der du lernst, nicht´s mit sich selbst anzufangen weiß. Da bauen sich auf die Dauer Unzufriedenheit, Ärger und Vorwürfe auf.

Redet offen miteinander, sprecht aus was ihr denkt, fühlt und wovor ihr Angst habt. Macht das Studium zu euer beider Anliegen.

Gruß Lutz

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Eure Erfahrungen sind schon interessant. Bei mir war es so, dass die viele neue Freizeit, die ich nach dem Ende meiner Beziehung plötzlich hatte, den Wunsch nach einem Studium bei mir vervielfacht hat. Etwas, worauf ich mich konzentrieren kann und was ein tolles und sinnvolles Ziel mit sich bringt.

Mein Ex hätte aber mit einem Studium auch gut leben können. Ich war sowieso immer 3-4h vor ihm zuhause und er hatte ein Faible für Online-Spiele ;)

Ich glaube aber auch, dass man nur drüber reden muss, gemeinsam die Entscheidung treffen und vor allem der Frau das Gefühl geben muss, dass sie Mitspracherecht hat! Sprich, wenn sie bei x oder y Einwände hat (wie z.b. lernen am WE), dann muss man ihr das zugestehen und eben anders planen.

Frauen werden sonst zu reißenden Hyänen :D (oder so ähnlich ... ;))

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Hallo,

sowohl bei einer Abendschule als auch bei einem Fernstudium leidet eine Beziehung. das sollte einem von vorne herein klar sein. So etwas ist nur möglich wenn beide Parteien es mittragen.

Für Toxique tut s mir sehr leid daß die Ehe in die Brüche ging. Soweit ich mich noch entsinnen kann hattet Ihr zusätzlich auch noch getrennte Haushalte. Das erschwert meines Erachtens die Sache noch mehr.

Ich selbst habe ein Fernstudium durchgezogen. Parallel hierzu hat meine Frau über ca. 2 Jahre ein Zusatzstudium im Wirtschaftsrecht absolviert. Daß hierbei etliche male die Fetzen flogen war klar. Da wir aber beide ungefähr wussten auf was wir uns einlassen, hielten sich die Vorhaltungen in Grenzen. Ich kann mich nur anschließen was Kollegen schon gesagt haben. Es ist unumgänglich, sich von seinem Partner und seiner Familie eine Freigabe zu holen - sonst ist die Sache von vorn herein fast zum scheitern verurteilt. Auf Grund persönlicher Angelegenheiten wie anstehende renovierungen , Umzug,... Habe ich mir die Freigabe auch von unseren Freunden geholt.

Wir saßen nicht unbedingt in den gleichen Zimmern, da unsere Lernarten zu unterschiedlich sind aber dann kam sie mal beim Lernen zu mir oder ich zu Ihr. Mir selbst half es sehr wenn ich einfach einmal aufstehen konnte, meine Frau in den Arm nehmen und drücken konnte (Kussüberfall).

Gruß

Harald

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Tja für mich als Neuling ist das nun natürlich auch sehr interessantes Feedback. Ich habe meinem Freund auch klar informiert und mit unterhalten wie er das sieht. Er steht da total hinter mir, findet es gut, und akzeptiert die Zeiteinbußen. Wie intensiv dies aber ausarten kann, wird mir nun jedoch bewusster. Ich konzentriere mich nun also lieber auf den Beitrag von Lutz

Auch wenn das Studium viel Zeit in Anspruch nimmt, so kann man die Woche planerisch so gestalten, dass der geringste Reibungsverlust entsteht.
und denke dass freie Zeit intensiver miteinander verbracht wird und man eher nette Ereignisse plant und so.

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Ich war mir vor dem Studium auch darüber bewusst, dass es schwierig werden könnte mit meiner Beziehung, aber mein Freund hat gesagt, wenn es mein Wunsch sei zu studieren, dann würde er das auch unterstützen.

Ich plane meistens für eine Woche die Tage in etwa ein, an denen ich Lernen möchte, und wir halten uns einen festen Abend in der Woche frei und überlegen gemeinsam, wie man das Wochenende verbringen kann/möchte.

Ich studiere nun seit über einem Jahr und muss sagen, es funktioniert bei uns zum Glück prima :)

Nur kurz vor den Klausuren bin ich manchmal ein wenig gereizt; mein Freund möchte mich dann am liebsten immer irgendwo einschließen :D

Zum Glück ist er von ruhiger Natur ;)

LG Steffi

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Möchte mal die Erfahrung eines ex Jugendlichen einstreuen.

Mein Vater hat zwar nicht studiert, doch per Fern- und Präsenzschule seinen Industriemeister gemacht. Zu der Zeit war ich 14 bis 16 Jahre alt.

Zuerst musste er über einen Fernkurs ein Vorbereitungsjahr absolvieren.

Da wir nur eine kleine 2,5 Zi Wohnung hatten saß er zuerst an meinem Tisch in meinem Zimmer, das schränkt die persönliche Lebenswelt schon sehr stark ein. Danach hatte er einen Katzentisch im Schlafzimmer. Es war für die ganze Familie eine schwierige Situation.

Positiv war allerdings, das ich mit ihm zusammen Mathe machen konnte.

Mein Vater hat die gute alte Volksschule besucht, wo man nach der 8. Klasse raus flog und in das Leben geworfen wurde. So war er mit 14 schon Azubi.

Die geforderten Mathe war für ihn ein Buch mit sieben Siegeln. Von Variablen und weiteren hatte er nie gehört. So bekam er von mir Nachhilfe. Da sind Rollenkonflikte vorprogrammiert. (Der eigene Vater ein Idiot?) Mit 14 ist man da etwas gemein zu seinen Eltern.

Danach musste er für 1 Jahr nach Karlsruhe umziehen und dort die Schule besuchen. Sein Arbeitgeber hat mit einem Verein (Industrielobby) einen Vertrag geschlossen und über diesen liefen alle Weiterbildungen. So gab es keine freie Schulwahl.

Auch wenn wir gefördert wurden, war in diesen 2 Jahren kaum Knete da. Wir haben alles sprichwörtlich vom Munde abgespart.

Keine Klamotten, kein Taschengeld, kein Urlaub, keine mal eben Kleinigkeit, nix. Nach den 2 Jahren mussten wir auch noch umziehen, da mein Vater in der Nähe des Arbeitsplatzes wohnen musste, so war die Rufbereitschaft Regel. Er musste innerhalb 30 Minuten an allen Punkten einer Stadt sein. Gut, es war die Nachbarstadt, kein riesen Wechsel, doch mir hat es gereicht. So bin ich mit 16 von Zuhause ausgezogen, habe mir für das letzte Jahr eine Internatsschule gesucht und bin mit 17 endgültig weg gewesen. Habe dann im Wohnheim meines Arbeitgebers gewohnt und mit der Ausbildung begonnen.

Das wurde dann verkauft: Er hat ja keine Führerschein. Wie soll er sonst die Ausbildung absolvieren.

Es hat schon ein paar Jahre gedauert, bis sich alles wieder eingerenkt hat.

Heute finde ich es Klasse, unter welchen schweren Umständen er damals alles geleistet hat. Nur hätte ich diese Einstellung besser damals gehabt.

So hat ein Fernstudium/ Weiterbildung Auswirkung auf die ganze Familie.

Bei meinem Vetter sehe ich, das seine Weiterbildungskurse sich schon am Verhalten kleiner Kinder bemerkbar machen.

Er ist gezwungen Nachts zu lernen, da die Kinder ihr Recht auf den Vater einfordern und ihn konsequent vom lernen abhalten.

Seine Selbstständigkeit konnte er damals deswegen auch nicht weiter ausüben, zudem war er viele Jahre auch Hausmann (die beiden Beziehungen gingen auch den Bach runter, so wurde er Hausmann, da die Kinder bei ihm blieben) und ist seit einiger Zeit wieder Arbeitnehmer. Die Selbstständigkeit wird jetzt nur in kleinen Projekten sporadisch nebenbei ausgeführt. Erst seit dem die kleinsten (Zwillinge) zur Schule gehen, kann er wieder Struktur in sein Leben bringen und sich seinen Kursen widmen.

Ich selber bin froh, das ich so eine verknackste Singlebeziehung habe. Jeder für sich und doch nicht allein. Sonst wüsste ich nicht. Wie das funktionieren sollte. Mein Studium ist mir schon sehr wichtig, da lebe ich meinen Egoismus voll aus. Sehe aber jeden Monat die Probleme eine Unterkunft für den kleinen Mann zu finden, da die Tage, die er alleine bleiben müsste einfach zu lang sind. Zum Glück ist er schon alt und schläft gerne unter dem Schreibtisch. So kann ich ohne schlechtem Gewissen arbeiten. Zudem sorgt er für die nötigen Unterbrechungen wenn er seinen Spaziergang einfordert.

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Das ist schon etwas schwarz weiss - ich sage jetzt einfach mal das ich als Single sicher nicht so hinterher wäre. Allein schon weil es finanziell einfacher zu tragen ist und man sich eben auch arbeiten teilen kann - als Single-Fernstudent würde ich wahrscheinlich im Chaos untergehen ;)

da stimme ich dir zu, beziehungen die schon länger bestehen, bei denen man zusammen wohnt und sich gegenseitig unterstützen kann (finanziell/arbeitsaufteilung), sind bestimmt auch von vorteil.

ich ging jedoch etwas von meinem derzeitigen single status aus, d.h. bei einer neuen frischen beziehung während eines fernstudiums wäre da nicht viel mit gemeinsamer wohnung bzw anderweitiger unterstützung. ich denke eines von beidem leidet in dem falle dann schon.. das studium, die beziehung oder im schlimmsten fall beides.

es sei denn man trifft auf jemanden der ebenfalls ferstudiert ;)

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