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Polizist ist auch OK -- Kritischer Bericht in der Zeit


rafnixx

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Vom Bafög allein kann kein Mensch leben. Selbst wenn er die volle Höhe bekommen sollte. Das behaupten nichtmal die Politiker. Die sagen nur er könnte nicht höher sein, weil kein Geld da wäre. Für den Fall das jemand deswegen umzieht (z.B. in ein gebührenfreies Bundesland), langt das bestenfalls für die Miete

Der Befög-Höchstsatz beträgt 643 €. Davon kann man leben, doch. Und die Miete für ein WG-Zimmer oder im Studentenwohnheim (in den meisten Fällen selbst für eine Wohnung) ist niedriger. Die Behauptung, 643 € würden bestenfalls für die Meite langen, ist einfach falsch. Sorry, mit solchen Zahlen braucht man nicht diskutieren. Vielleicht hat man in München Probleme. Aber wenn das einzige Problem ist, dass nicht jeder in München studieren kann, sieht es eigentlich noch recht gut aus.

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Der Befög-Höchstsatz beträgt 643 €.

Nur zur Info: Ich habe kein Bafög bekommen und musste mir Miete und sonstige Ausgaben selber finanzieren. Und ich habe weniger als die 643€ im Monat gehabt (OK, damals waren das noch DM, aber es waren deutlich weniger als 1200 DM). Das war nicht schön noch komfortabel, aber es ging.

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http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialerhebung

Da könnten die Studiengebührenbefürworter sicher etwas positives reinintepretieren. Ich kann es dann an die Schavan weiterleiten, die arbeitet an der positiven Umschreibung des desaströsen Berichtes schon seit 2 Jahren (zum Glück läuft bald die nächste Erhebung, dann kann man es ja bis nach der Wahl verschieben).

Vielleicht hat ja sogar jemand von euch zwei Nebenjobs gahabt und könnte nun Vorschlagen das Bafög ganz abzuschaffen. Oder er hat mietfrei bei Oma gewohnt und deswegen könnte man die Studiengebühren jetzt ja um €200 anheben.

Wie wäre es mal, über den eigenen Tellerand hinauszublicken?

und wenn gerade dabei:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bildungsbenachteiligung

das könnte man dann ja auch mal etwas netter schreiben

http://de.wikipedia.org/wiki/Bildungsbenachteiligung_in_der_Bundesrepublik_Deutschland

aber das ist bestimmt so eine Wikipedia-Verschwörung

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Wie wäre es einmal über den eigenen Tellerrand hinauszublicken? Finde ich auch, und so etwas wie die Baföghöhe kann man eben nur nach allgemeinen Standards bestimmmen. Und demnach sind 643 € ausreichend. Ein Wohnheimzimmer in Berlin kostet 200-250 €, damit bleiben 400 € übrig. Das ist ausreichend. Ja natürlich, es gibt auch teurere Wohnungen. Ja. es studiert nicht jeder in Berlin. Nein, nicht überall anders fangen WG-Zimmer bei 600 € an. Ebensowenig wie man Lebenskünstler als Massstab nehmen kann, kann man Leute die in München in der Luxuswohnung wohnen als Massstab nehmen.

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Tja, seltsam, dass das Statistische Bundesamt mal wieder steigende Zahlen von Studienanfängern ausweist.

Es bleibt wahrscheinlich Quatsch aber in jedem Fall unbelegt, dass Studiengebühren jemanden abhalten. Ich hätte ja allen Grund, den Verzicht auf Studiengebühren toll zu finden, da ich selbst als "Studierter" davon profitiert habe. Aber dass die Steuerzahler mir die Erzielung eines überdurchschnittlichen Einkommens finanziert haben, ist doch nicht gerecht oder sozial. Ich würde sogar soweit gehen, dass der Verzicht auf Studiengebühren mit unserer Verfassung nur schwer vereinbar ist. Niemand kann etwas gegen nachlaufende Studiengebühren haben und da können wir auch über soziale Komponenten reden, aber die bemesse ich nicht an den Eltern sondern am Studierenden, so kann man z.B. nur diejenigen nachträglich Gebühren zahlen lassen, die ein bestimmtes Einkommen erzielen.

Ich finde es übrigens besonders abwegig, dass jemand den Klüngel beklagt und dann ausgerechnet den Bologna-Prozess kritisiert, der vom Professoren-Klüngel seit Jahren sabotiert wird (schöner Artikel dazu: http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,627642,00.html).

Gruß

Stonie

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und wenn gerade dabei:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bildungsbenachteiligung

das könnte man dann ja auch mal etwas netter schreiben

http://de.wikipedia.org/wiki/Bildungsbenachteiligung_in_der_Bundesrepublik_Deutschland

aber das ist bestimmt so eine Wikipedia-Verschwörung

Niemand hier (ich jedenfalls nicht) hat doch die Existenz von solchen Problemen abgestritten. Nur sehe ich nicht, warum man zur Bekämpfung die Rezepte rausholt, die 30 Jahre lang versagt haben. Deutschland hatte Jahrzehnte keine Studiengebühren. Das Bafög-System ist im inernationalen Vergleich ziemlich gut. (Und Deutschland hatte jahrzentelang das "gute alte Diplom".) Trotzdem gab es die Probleme (die ja nicht erst seit ein paar Jahren existieren). Da verstehe ich jetzt nicht, warum man bzw. Rafnixx zur Bekämpfung nach keinen Studiengebühren, mehr Bafög und Bachelor/Master weg schreit. Ich bin ja der letzte, der mehr Gleichheit im Bildungssystem ablehnt. Nur wenn die Mittel so offenbar unbrauchbar sind, dann halte ich die Forderung in der Tat für wenig sinnvoll. Und ich bin kein Studiengebührenbefürworter. Nur glaube ich auch nicht, dass die aktuelle Form von Studiengühren, die ja auch 1000 Ausnahmen hat, an der Lage schuld ist.

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ich oute mich auch mal als Befürtworterin von Studiengebühren und zwar aus verschiedenen Gründen:

zunächst bin ich der Meinung dass Studiengebühren in Höhe von 500 €/Semester niemanden davon abhalten zu studieren, der das ernsthaft möchte. Ich könnte mir aber vorstellen, dass man über die Sache vielleicht länger nachdenkt - aber das muss ja nicht von Nachteil sein.

Vielleicht könnte man das Geld ja als Investition in die eigene Zunkunft sehen - mach ich auch, und ich bezahle für mein Studium mehr als 10.000 €.

Außerdem habe ich früher von einige gehört, die sich für ein Studium nur deshalb eingeschrieben haben, um Studentenvergünstigungen zu erhalten - kann auch nicht der Sinn der Sache sein, oder?

Ich stimme allerdings Michael Knight zu, der fordert, mit den Studiengebühren die Studienbedingungen zu verbessern: Bibliotheken, kleinere Seminare und Vorlesungen, besseres Prof-Studi-Verhältnis, bessere technische Ausstattung.........wenn es mit Hlfe der Studiengebühren möglich werden würde, das Studium in der Regelstudienzeit abzuschließen und damit vielleicht 1-2 Jahre früher gutes Geld zu verdienen, hätten die gezahlten Studiengebühren sich schon amortisiert :D

Und man darf auch eine gewisse Mentalität nicht ganz vergessen: was nix kostet ist nix. das gilt für so viele Dinge - wahrscheinlich auch fürs Studium.

Und nochmals: ich würde es wesentlich wichtiger finden, mehr Kinder durch entsprechende Förderung überhaupt das Abitur zu ermöglichen bevor man darüber diskutiert, ob Studiengebühren sozial ungerecht sind. Studenten sind erwachsen und können daher für sich selbst sorgen und sind wahrscheinlich auch eher in der Lage abzuschätzen, ob die (finanziellen) Entbehrungen in der Zeit des Studiums das Ziel wert sind.

Kinder können das nicht. Und sie sind häufig auch gar nicht dazu in der Lage, was genau und welche Möglichkeiten und Chancen ihnen mit der unzureichenden Finanzierung von Schulen genommen werden :(

Gruß Dadi

P.S: ich bin auch ein "Arbeiterkind". Aber ich habe gelernt, meine Chancen zu nutzen und habe zuerst die Hauptschule besucht, dann Mittlere Reife und Fachabitur gemacht, eine Ausbildung und nun studiere ich. Das war für mich aber nie eine finanzielle Frage, sondern eher eine Frage des Wollens und des Glaubens an sich selbst, des Glaubens das auch schaffen zu können.

Und das íst etwas, was der Staat mit allem Geld der Welt nicht bezahlen kann. Aber er kann Lehrer bezahlen, die an die Kinder glauben und ihnen dieses Selbstbewusstsein einpflanzen.

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Hallo,

keine Ahnung ob es schon gesagt wurde. Aber sowas wie Chancengleichheit existiert nicht und ist praktisch auch nicht möglich.

Hier im Thread wird Chancengleichheit am Einkommen der Eltern (oder Ausgleiche durch den Staat) festgemacht.

Aber mal angenommen Studium ist (wie früher) komplett kostenlos. Würden sich Chancen dadurch ernsthaft verbessern? Was ist mit Miete am Studienort, was ist mit Autos, Handy, Computer und Büchern...

Mal angenommen absolut alles ist kostenlos. Wie schauts aus mit Intelligenz, Fürsorge der Eltern, Aussehen (Jo, ist in mündlichen Prüfungen wichtig), ...

Das Leben ist ungerecht und damit hat es sich. Das entscheidende ist, wer was draus macht.

Die Studiengebühren sind Spielkram. Egal ob Arbeiter oder nicht.

Das Lebenseinkommen eines Akademikers ist um mehrere hunderttausend Euro höher als Lebenseinkommen (Vor Widerspruch: Bitte erst nachrechnen!) eines Arbeiters. Wen interessieren da ein paar Tausend Euro Studiengebühren.

Viel interessanter ist für mich: Wer ist insgesamt besser in der Lage etwas aus seinem Leben zu machen. Ich komme aus einer Arbeiterfamilie. Genauer aus einer Sozialhilfefamilie. 3 Kinder, Mutter alleinerziehend. Und ich weiß, dass ein sozialer Aufstieg möglich ist. Habe ich in meinem Leben erfahren. Und einen Preis dafür bezahlt. Nicht in Geld, sondern in Arbeit und Mühe. Und das ist in meinen Augen der eigentliche Unterschied. Ich verdiene heute mehr als viele "normale" Akademiker. Können die jetzt auch chancengleichheit fordern? Etwa noch mal in einer Sozialhilfefamilie zu inkarnieren?

Die Forderung "Der Staat muss was machen" ist traurig. Die Aufgabe des Staates ist eine Grundsicherung, nicht ein bequemes Leben. Jeder Mensch trifft bewusst oder unbewusst Entscheidungen für seine Zukunft. Ich habe mich für Aufstieg entschieden. Mein Zwillingsbruder hat sich dafür entschieden dort zu bleiben wo er geboren wurde. Wir haben die gleichen Chancen bekommen, hatten die gleiche Einkommenssituation und sind in die gleiche Schule gegangen. Warum stehe ich heute besser dar als er? Weil ich andere Chancen hatte? Wohl kaum.

Viele Grüße

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Habe als FH-Student auch kein BaFög bekommen (habe es auch nicht beantragt) weil meine damalige Frau als Fachlehrerin genug verdiente, leider erhielt ich von ihr nichts. Musste mich selber Krankenversichern, den Unterhalt für zwei Autos bezahlen und monatlich ca. 150 DM Telefon entrichten (selber kaum benutzt)!

Stand die Studienjahre nur durch Gründung eines Hochschulskriptenverlags (zum Ärger einiger Profs) durch. Sammelte zusätzlich alte Klausuren, schrieb dazu die Lösungen und kopierte alles 70 km entfernt zum halben Preis. Verkaufte die Skripten inkl. der alten Prüfungen und deren Lösungen zum selben Preis wie die am Hochschulstandort bezahlen müssten (Airbitage) und konnte davon gut leben!

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