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Polizist ist auch OK -- Kritischer Bericht in der Zeit


rafnixx

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Also das sehe ich schon anders. Ich bin grundsätzlich ein Befürworter der Studiengebühren - unter einer Bedingung: sie müssen sinnvoll eingesetzt werden. Das Problem ist allerdings für alle Interessensgruppen "sinnvoll" zu definieren. Wenn die Gebühren für die Studenten spürbar in gut ausgestattete Bibliotheken und ein gutes Professor/Student-Verhältnis investiert werden, kann ich da schon Vorteile drin sehen. Ich hatte zu Unizeiten auch nicht viel Kohle und wollte keine Unterstützung von meinen Eltern, dennoch wäre ich bereit gewesen Gebühren zu bezahlen, wenn das die schlechte Ausstattung der Bibliotheken, das miserable Betreuungsverhältnis verbessert hätte oder wenigstens für halbwegs betretbare Toiletten gereicht hätte. Leider zeigt die Praxis, dass dies an vielen Hochschulen absolut nicht der Fall ist. Für mich ist nicht ersichtlich wofür die Gebühren verwendet werden.

Selbst wenn sie so verwendet würden wie angeblich geplant, also um die Studienbedingungen zu verbessern und nicht um die Heizkosten zu bezahlen oder die Wände zu streichen, wären sie dem (angeblichen) Ziel mehr Menschen zum Studieren zu bringen, diamentral entgegengesetzt. Zudem gibt es nur eine Interessensgruppe die zu berücksichtigen wäre, nähmlich die Studenten. Für zusätzliches Personal dürfen Studiengebühren auch nicht eingesetzt werden (warum nicht?), wohl aber für die Bibiliothek oder z.B. die Parkplätze.

Selbst wenn die Grundidee nicht völlig hirnlos gewesen wäre, so ist die Umsetzung mal wieder ein grandioser Flop. Entgegen der hochheiligen Versprechen werden die Landesmittel auch wieder gekürzt, Neubauten damit finanziert und ... und ... und ...und

Zudem hätte ich bei der Einführung sowas hier berücksichtigt:

Schließlich ist Höhe des Bafög ja auch an das Einkommen der Eltern gekoppelt. Ich kann mir nicht erklären, warum sowas nicht gemacht wird. Entweder ist der Verwaltungsaufwand dafür so hoch, dass er die Studiengebühren komplett auffressen würde oder es verstößt gegen irgendeinen Gleichbehandlungsgrundsatz.

Ja, dass war der Aufhänger. Die Argumentation war, dass die Kinder von reichen Eltern nicht benachteiligt werden dürfen. Da in Deutschland die höhere Bildung angeblich Privatsache ist, wurde auch die Argumentation wie bei Bafög ausgehebelt. Ein hübsches Beispiel wie angebliche Gleichheit die Bildungschancengleichheit unterminiert.

Das hier:

ist in meinen Augen totaler Quatsch. Du kannst nicht immer alles Schlechte am Bachelor festmachen. Glaubst Du ernsthaft, dass das für Jemanden, der jetzt noch ein Diplom macht, anders aussieht?? Totaler Unsinn. Was meinst Du warum die Regelstudienzeiten schon früher oft überschritten wurden? Na klar, weil die Studenten arbeiten gehen mussten, um das Studium zu finanzieren. Das war schon immer so und daran wird der Abschlusstyp rein gar nichts ändern.

Was ist daran Quatsch? Sind es nicht die realexistierenden Bachelor-Studenten die immer rumjammern vor lauter Pflichtanwesenheit und Prüfungen usw. hätten sie keine Zeit mehr für Nebenjobs? Falls es diese Pflichtanwesenheit jetzt auch beim Diplom gibt, als Folge der Bolognese, wäre übrigens auch wieder der Bacherlor schuld ;-)

Hier noch ein ganz interessanter Link zu Studiengebühren im internationalen Vergleich aus der FAZ:

http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~ED078D54802E44455BE0EEA4275D52D48~ATpl~Ecommon~Scontent~Afor~Eprint.html

Die FAZ war und ist einer der ganz großen Einpeitscher bei Thema Studiengebühren. Da wirst Du nie was Negatives lesen. Sowenig wie in der Zeit etwas wirklich Negatives über den Bachelor.

Außerdem, brauchen wir hier nicht dieselben Fehler zu machen wie in anderen Ländern. Und dort gibt es in der Regel wenigstens ein funktionierendes Stipendiensystem (und nicht nur so larifari Gesinnungsstipendien ala Konrad Adenauer Stiftung usw.) und eine geregelte Finanzierung. Warum gibt es sowas in Deutschland nicht? Kann mich noch gut daran erinnern wie sich die FDP und die CDU über die Vorzüge des kommenden Stipendiensystems ausgelassen haben. Wo ist es bloß geblieben? War nach der Einführung der Gebühren wohl nichtmehr so wichtig. Die richtigen! Kinder können ja immer noch problemlos studieren.

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> Bafög kann zwar jeder beantragen kriegt aber nicht jeder und noch selterner voll.

Nicht jeder, aber wer (bzw. dessen Eltern) tatsächlich arm sind, kriegt es

> Hohe Bafög-Beträge (wie von flohrich angeführt) existieren nicht. Bestenfalls

> deckt Bafög einen Teil der Kosten und man muss es zudem zumindest Teilweise

> zurückzahlen = Schulden

Der Bafög-Höchstsatz deckt die Kosten. Oder ich vegetiere schon mein ganzes Leben am Verhungern. Wenn ich nämlich gewisse Luxusdinge, auf die man als Student verzichten kann, abrechne, lebe ich selbst als Berufstätiger in Höhe des Bafög-Satzes. Und das zurückzahlen beschränkt sich auf 10.000 Euro, in vielen Fällen weniger (gutes Abschluss usw.). Das ist nicht viel. Die meisten geben fürs Auto mehr aus. Das muss man doch die Relationen sehen.

> Studienkredite kann auch jeder beantragen, kriegt aber auch nicht jeder. Sogar

> eher die wenigstens. Zudem muss man sie zurückzahlen = Schulden.

Soweit ich weiß kriegt zumindest den KfW-Kredit jeder. Aber wer Bafög bekommt, braucht es eh nicht. Außerdem: Ja was denn nun? Sind Studienkredite schlecht, oder dass sie angeglich nicht jeder bekommt?

> zudem kommen zu den €83,33 Gebühren monatlich noch immer ca. €150

> sonstige Gelder die die UNI einfordert.

150 € monatlich? Das wären ja 900 im Semester? Wo gibt es denn 900 € Sozialbeiträge?

> Ich erlebe die Auswirkungen der Abschreckungspolitik selbst, inzwischen in drei

> Fällen. Kinder die noch vor 10 Jahren bestimmt studiert hätten wollen nun nicht

> mehr und die Eltern drängen auch nicht darauf, weil sie es sich eigentlich nicht

> leisten können.

Da muss ich ehrlich sagen, daran dürftest vor allem Du schuld sein. Wer sich nämlich die ganze Zeit Dein gejammere anhören muss, der will freilich nicht mehr studieren. Es gibt noch immer zahlreiche Länder ohne Studiengebühren. Warum soll ein Studium da schwieriger sein als vor 10 Jahren? Sorry, wenn das etwas hart klingt, aber zu meckern gibt's immer was. Und so ein großer Meckerer wie Du, der hätte auch vor 10 Jahren was gefunden. Und ist Dir praktischerweise der Bachelor über den Weg gelaufen, aber wenn es denn nicht gegeben hätte, würdest Du auch beim Diplom genug finden. Keine falsche Bescheidenheit, Du bist da ganz gut drin.

> Was ist daran Quatsch? Sind es nicht die realexistierenden Bachelor-Studenten

> die immer rumjammern vor lauter Pflichtanwesenheit und Prüfungen usw. hätten

> sie keine Zeit mehr für Nebenjobs?

Gejammert wurde schon immer. Wenn es danach ginge, hätte nie jemand ein Studium abschließen können. Und tatsächlich arbeiten meinem Eindruck nach Bachelor-Studenten ähnlich viel wie Diplomer auch. Es ist auch einfach falsch, dass es im Bachelor soviel Anwesenheitspflicht gebe. Manchmal gibt es sie, in vielen Fällen aber nicht oder nicht mehr, als früher auch.

> Unser jetziges Bildungssystem ist jedenfalls nachweislich unfair. Dies ist auch

> kein Gejammer sondern Tatsache. Jedoch finden einige diese Tatsache gar nicht > so schlimm und dies kann ich nicht begreifen.

Aber ist das denn eine Entwicklung der letzten 3 Jahre? Wenn wir schon von Tatsachen reden, muss man auch die Tatsache nennen, dass es in Deutschland seit 30 Jahren nicht besser wird. Und da hat von Studiengebühren noch keiner gesprochen. Ich finde ja auch, dass es besser sein könnte. Aber da einfach zu schreien "alles muss so sein wie früher", wenn früher nachweislich nicht beser war, scheint mir nicht die Lösung. Und mit nachweislich meine ich nicht die Gespräche Deines Bekanntenkreises. Wie gesagt, besser machen, ja, sofort. Aber doch nicht mit Rezepten, die ihre Unbrauchbarkeit durch Jahrzehnte bewiesen haben.

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Ohne mich der Debatte über allg. finanzielle und soziale Aspekte anschließen zu wollen:

wir sind hier im Fernstudien-Forum - Rosenkranz Junior könnte neben Ausbildung und/oder Job studieren. (Z.B.: Die Beiträge der einzigen FernUni Deutschlands sind sehr "verträglich"... wenn es vielleicht eher etwas Geisteswissenschaftliches sein könnte)

Ich erachte den Beitrag der ZEIT als ziemlich wenig fundiert und recherchiert sowie eher für den Versuch einer Stimmungsmache in der Rubrik Gesellschaft/Zeitgeschehen. Schade.

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Wie schön dass die Eltern "laut Liste" genug verdienen und somit kein BaFög nötig ist da die Eltern das Studium (oder die Ausbildung) bezahlen könnten, aber evtl. brauchen die ihr Geld auch selbst??? Für Renovierung von überfluteten Kellern oder zur Bezahlung des Kredites für das Haus?

Wenn man in eine andere Stadt ziehen muss und dadurch Kosten für Miete hat, interessiert das eh niemanden. Es geht nach Liste, die Eltern haben genug...

Über Sinn oder Unsinn von Studiengebühren lässt sich streiten, aber ich kenne ebenfalls wie Rafnixx Menschen, die auf Grund der Gebühren nicht den Weg zum Studienabschluss eingeschlagen haben.

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Warum sind sie nicht ein studiengebührenfreies Bundesland gegangen? Sorry, aber wegen der Studiengebühren wird niemand vom Studium abgehalten, der es ernsthaft vorhat. Klar, wer so dachte, "ach ja, studieren, vielleicht auch ganz nett, noch ein paar Jahre abhängen, befor es ernst wird", der wird vielleicht abgehalten, aber ist es um die schade?

Und die Kredite fürs Haus? Nun, da muss man eben richtig planen. Bafög ist nun mal kein Eigenheimförderungsprogramm. Es gibt doch keinen Rechtsanspruch auf Wohneigentum (ganz abgesehen davon, dass bei richtiger Planugn Wohneigentum+Studium der Kinder auch bei durchschnittlichen Einkommen möglich ist). Für mich galt eigenes Haus immer als Luxus. Aber ich wahrscheinlich falsch erzogen. Ich sehe ein, dass für heutige Arme ein eigenes Haus Standard ist. Was bin ich doch für ein altmodischer Mensch, dass ich denke, man muss eben sehen, wie man zurechtkommt statt zu schreien "der Staat muss mal Geld rüberschieben".

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Gott was für ein sinnfreier Kommentar. Aber Rafnixx vorhalten er könnte nur Meckern.

Tja, ist wirklich schlimm wenn man den logischen Gedanken hat "Miete zahlen zahlt sich nicht aus" und man baut. Und von BaFög als Eigenheimzuschlag ist mal gar nicht die Rede gewesen, also bleib mal auf dem Teppich.

Wenn sich die Tocher entscheidet n Beruf zu erlernen den es nur in wenigen Städten gibt ist es immerhin ihre eigene Schuld. Muss sie in ne Stadt gehen in der sie wen kennt und dort wohnen. Ja Stef, du hast ne tolle Erziehung genossen und bist n toller altmodischer Mensch, Grundbesitz kommt ja nicht von früher, ist ne moderne Sache ;)

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Ich habe kein Wort davon gesagt, dass sich jemand einen Beruf suchen soll, für den er bei bekannten Wohnen kann. Sinnfreier Kommentar Deinerseits.

Du hast allerdings gesagt, Kreditzahlungen sollten fürs Befög berücksichtigt werden. Abgesehen davon, dass sich dann die Frage stellt, warum Miete eigentlich nicht berücksichtigt wird, forderst Du damit letztlich, dass Bafög den Erwerb von Wohneigentum berücksichtigt. Und das heißt, dass Bafög indirekt dem Erweb von Wohneigentum dient. Das ist die Konsequenz Deiner Aussage.

Grundbesitz gab's früher auch schon, in der Tat. Dass man allerdings staatliche Unterstützung bekommen soll, wenn man sich nicht Wohneigentum + Ausbildung der Kinder problemlos leisten kann, das scheint mir in der Tat neu. Oder ich habe die falschen Massstäbe. Kann auch sein. Dann allerdings sind die meisten Leute, die ich kenne, bedürftig.

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Deinen restlichen unverschämten Kommentar zu mir klammere ich mal aus.

Aber was hat der Grundbesitz, das Eigentum oder sonst etwas der Eltern mit der Ausbildung des Kindes zu tun? Du meinst also, das Kind wäre selber schuld, weil seine Eltern sich ein Haus, Auto oder eine Yacht gekauft haben und deswegen seine Ausbildung nicht unterstützen können?

Um mal bei deinem Niveau zu bleiben: Das ist, ganz sicher ein völlig blödes Geschwätz und ein nachplappern offensichtlich unlogischer Argumente.

Warum soll es gut sein, die Bildungschancen eines Kindes, der ja auch zufällig Staatsbürger ist, in irgendeiner Weise von den Verhältnissen seiner Eltern, ebenfalls Staatsbürgern, abhängig zu machen? Was kommt als nächstes? Warum dann nicht auch von der Hautfarbe oder von dem Geschlecht oder der sexuellen Orientierung?

Im übrigen sind sowohl die Bafög-Bemessungsgrenzen als auch die Bafög-Höhe genauso überholt wie deine Ansichten. Vom Bafög allein kann kein Mensch leben. Selbst wenn er die volle Höhe bekommen sollte. Das behaupten nichtmal die Politiker. Die sagen nur er könnte nicht höher sein, weil kein Geld da wäre. Für den Fall das jemand deswegen umzieht (z.B. in ein gebührenfreies Bundesland), langt das bestenfalls für die Miete

Ich habe kein Wort davon gesagt, dass sich jemand einen Beruf suchen soll, für den er bei bekannten Wohnen kann. Sinnfreier Kommentar Deinerseits.

Du hast allerdings gesagt, Kreditzahlungen sollten fürs Befög berücksichtigt werden. Abgesehen davon, dass sich dann die Frage stellt, warum Miete eigentlich nicht berücksichtigt wird, forderst Du damit letztlich, dass Bafög den Erwerb von Wohneigentum berücksichtigt. Und das heißt, dass Bafög indirekt dem Erweb von Wohneigentum dient. Das ist die Konsequenz Deiner Aussage.

Grundbesitz gab's früher auch schon, in der Tat. Dass man allerdings staatliche Unterstützung bekommen soll, wenn man sich nicht Wohneigentum + Ausbildung der Kinder problemlos leisten kann, das scheint mir in der Tat neu. Oder ich habe die falschen Massstäbe. Kann auch sein. Dann allerdings sind die meisten Leute, die ich kenne, bedürftig.

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Man muss ja nicht immer vom Schlimmsten ausgehen, evtl. schaffen es die Eltern ja trotzdem ihr Kind zu finanzieren?

Ich kenne bislang niemanden der von BaFög schwärmt wie toll und angemessen es doch sei. Natürlich sollte man nicht zuviel zahlen, da stimme ich dir ja zu, aber die Richtlinien sollte man evtl. überdenken. Ich kenne mich nicht mit den genauen Richtlinien aus, ich sehe nur wie sich die jungen Leute abplagen und wegen seltsamer Begründungen abgelehnt werden und natürlich erbosst sind.

Stolz alla "ich will das nicht von meinen Eltern finanziert bekommen" ist da natürlich fehl am Platz, wer die Möglichkeit hat es über Eltern (mit)zufinanzieren sollte dies nutzen. Aber ich denke im größten Teil ist Studienfinanzierung immer "Elternfinanzierung" und somit sind wir bei dem thematisieren Schichtgefüge.

Dass es Regelungen je nach Bundesland gibt, finde ich allgemein für eine der schlimmsten Entscheidungen der Republik. Aber Förderalismus ist hier nun nicht Thema.

Es hat ja nun auch nichts mit Chancengleichheit zu tun wenn sich jemand nur zwischen bestimmten Unis entscheiden kann, weil dort keine Gebühren erhoben werden. Für die Arbeit sehe ich das zwar etwas anders, da muss man mittlerweile "flexibler" sein aber die Pflicht das Bundesland zu wechseln wenn man seine Bildung erweitern will !?

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