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PR-Fernstudium vs. -Weiterbildung (in Australien oder Deutschland)


Anabel

Empfohlene Beiträge

Hallo,

ich habe einige Fragen zum Thema Fernstudium im Bereich Public Relations/Unternehmenskommunikation, die um sehr viele verschiedene Anbieter kreisen. Außerdem stellt sich für mich die Frage, ob ein Fernstudium mehr Sinn macht als eine Weiterbildung (ggfs. mit Bildungsschein von der Arbeitsagentur). Und ob ich das Fernstudium lieber bei einer Uni in Deutschland oder Australien absolvieren sollte.

Nun aber erst einmal kurz zu mir und meinem Background:

Ich habe Abitur und einen sehr guten Bachelor-Abschluss (Uni) in Medienwissenschaften plus fast 4 Jahre Berufserfahrung.

Da ich Anspruch auf Arbeitslosengeld I habe, möchte ich kein klassisches Präsenzstudium machen (dann würde ich nämlich kein Arbeitslosengeld I kriegen und könnte es mir nicht leisten).

In 1 bis 2,5 Jahren möchten mein Freund und ich gerne für ein paar Jahre nach Australien gehen und dort arbeiten, deshalb möchte ich idealerweise ein Fernstudium an einer australischen Uni machen, um mich darauf vorzubereiten.

Ich suche nun einen Master-/MBA-Fern- oder Abendstudiengang im Bereich Public Relations in Deutschland oder Australien.

Meine bisherigen Recherche-Ergebnisse

In Deutschland bin ich auch auf die 6-12 monatigen "Aus-/Weiterbildungen" zum PR-Berater/-Referent/-Fachwirt bei com plus, etc. aufmerksam geworden. Ich wurde allerdings stutzig, als ich bei manchen las, dass man lediglich relevante Berufserfahrung oder Realschulabschluss braucht, oder der Lehrgang auf ein Bachelor-Studium vorbereitet. Ich möchte ungern in einem VHS-ähnlichen Hobby-Kurs mit niedriger gebildeten Leuten sitzen, sondern mich auf hohem akademischen Niveau weiterbilden (nichts gegen niedrigere Bildung, aber Ihr wisst schon, was ich meine bzw. wie die Personaler denken...).

Die Zahl der Angebote für Aus- und Weiterbildungen in Deutschland ist wirklich sehr hoch (z.B. PR plus, com plus).

In Deutschland und Umgebung habe ich folgende Master-Fern-/Abendstudiengänge gefunden:

- UMC Potsdam: MBA Unternehmenskommunikation/PR (macht einen sehr guten Eindruck, Dauer: ca. 2 Jahre, Studiengebühren: insg. ca. 20.000 Euro)

- design akademie berlin: Master Unternehmenskommunikation (Dauer: ca. 2 Jahre, insg. ca. 20.000 Euro)

- Donau Universität Krems: Master of Science Communications (Dauer: ca. 2 Jahre, Studiengebühren: insg. ca. 13.900 Euro)

- LMU München: Executive MBA icommunicate!(ist mir viel zu teuer, Dauer: ca. 1,5 Jahre, Studiengebühren: insg. ca. 32.500 Euro)

Eine Auswahl der Fernstudienmöglichkeiten in Australien:

- USQ-University of Southern Queensland: Master in Public Relations (Dauer: 1-2 Jahre, Studiengebühren: $AU 15.400 à ca. 8.800 €)

- UQ-University of Queensland: Master Social Science (Public Relations) (Dauer: 1,5 Jahre, Studiengebühren: $AU 36,000 à ca. 20.600 €)

- Murdoch University Perth: Postgraduate Diploma in Public Relations (Dauer: 1 Jahr, Studiengebühren: $AU 18.750 à ca. 10.700 €)

- Curtin University of Technology: Master of Public Relations (Dauer: 2 Jahre, Studiengebühren: $AU 33.000 à ca. 18.900 €)

- Curtin University of Technology: Master of Philosophy (Public Relations) (Dauer: 2 Jahre, Studiengebühren: $AU 39.800 à ca. 23.000 €)

- University of Sydney: Master of Strategic Public Relations (Dauer: 1 Jahr, Studiengebühren: $AU 20.880 à ca. 12.000 €)

- ECU Edith Cowen University: Master of Professional Communications (Public Relations) (Dauer: 1,5 Jahre, Studiengebühren: $AU 25.197 à ca. 14.400 €)

- Macquarie University: Master of International Business with Master of Arts in International Communication (Duales Studium, Dauer: 1,5 Jahre, Studiengebühren: $AU 27.600 à ca. 15.800 €)

- La Trobe University: Master of Global Communications with Honours (Dauer: 1,5 Jahre, Studiengebühren: $AU 26.700 à ca. 15.300 €. Wird auch ohne „Honours“ angeboten, dann: Dauer: 1 Jahr, Studiengebühren: $AU 17.800 à ca. 10.200 €)

Offene Fragen für alle Angebote in Deutschland und Australien:

1. Welche Unis/Anbieter sind die renommiertesten?

2. Welche positiven oder negativen Erfahrungen habt Ihr dort gemacht (z.B. Studienorganisation, Betreuung, Anspruch/Notenvergabe, Standort/Strandnähe ;) ,...)?

3. Bei Studiengängen in Australien: Ist ein Wechsel zwischen Präsenz- und Fernphasen möglich (wenn ja: was ist dabei zu beachten und wie schlägt sich das preislich nieder?)

4. Welche Fördermöglichkeiten (z.B. konkrete Stipendien der Uni oder des Landes) kennt Ihr?

5. Erhöht es die Chancen auf dem australischen Arbeitsmarkt Eurer Meinung nach, wenn man ein Master-Studium an einer dortigen Uni (im Vergleich zu einem ähnlichen Studium an einer deutschen Uni) gemacht hat?

6. Wisst Ihr, ob es im Zeugnis erwähnt wird, ob es sich um ein Fernstudium gehandelt hat? Mir wäre es lieber, wenn das nicht der Fall ist, da "Fernstudium" für mich immer noch einen negativen Beigeschmack hat...

Wenn ich Ergänzungen oder Berichtigungen habt, immer gerne her damit!

Ich freue mich auf Eure Antworten :)

- Alle Angaben ohne Gewähr -

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Hallo Anabel,

vorab der Transparenz wegen der Hinweis, dass ich bei PR PLUS, einem der von Dir erwähnten Anbieter :) in Sachen PR-Ausbildung, arbeite. Ich bin allerdings auch Absolventin des Fernstudiums, wie die meisten unseres kleinen Teams. Ich verwende im Folgenden das Online-Du und hoffe, dass das für Dich in Ordnung ist.

Da ich in meiner Schulzeit in Australien geweilt habe, hat mich Deine Fragestellung aus verschiedenen Gründen interessiert. Ich kann Dir allerdings nur zu einigen Fragen meine Sicht der Dinge geben.

In Australien ist Distance Learning sehr verbreitet, da es für viele die einzige Möglichkeit ist sich fortzubilden ohne nach Sydney, Melburne etc regelmäßig fliegen zu müssen. M. E. ist daher die Akzeptanz des Fernstudiums an sich groß. Aber auch hier in Europa merken wir auf Grund der Rückmeldung unserer Absolventen und Teilnehmer, dass die Selbstdisziplin und Energie, die für ein Fernstudium neben Beruf und Familie aufgebracht werden muss, durchaus bei den Arbeitgebern anerkannt wird. Insbesondere natürlich wenn das Fernstudium auch Präsenzphasen beinhaltet und praktisch ausgerichtet ist. Darauf solltest Du bei Deiner Auswahl achten. Wichtig sind zudem die Autoren der Unterlagen und die Referenten. Wer sind sie und werden auch tatsächlich die Referenten eingesetzt, die in den Informationen zur Ausbildung stehen oder sind es nur Imageträger.

Der andere Punkt ist die Sprache und das Kennen Lernen der Kultur. Letzteres ist in der PR, wie Du weißt sehr wichtig und gerade das Knifflige bei Intercultural Communications. Unter diesem Aspekt würde ich Dir eher ein Studium in Australien empfehlen. Problem dabei sind allerdings eventuelle Präsenzphasen, wenn Du das Studium vor Eurem geplanten Aufenthalt machen möchtest. Das wird dann aufwendig.

Eine Alternative wäre in Deutschland/Europa ein Masterstudium anzugehen - Du hast übrigens zum einen alle Voraussetzungen dazu und auch eine gute Auswahl aufgezählt - und in Deiner Masterthesis entweder ein interkulturelles Thema oder gar auf Australien angelegtes auszuwählen und dies auch gleich in englischer Sprache zu verfassen. Ideal wäre hier natürlich eine zweisprachiges Studium: Hier kenne ich nur eines in Lugano: http://www.mscom.unisi.ch/, kostet ca. 30.00 Euro aber ein Stipendium bzw. Finanzierungsplan ist möglich.

Zu unserem Masterstudium kann ich nur sagen, dass wir bisher sehr zufriedene Studenten haben. Die Donau-Universität bietet dieses Studium bereits seit einigen Jahren an und ist mittlerweile eine renommierte Institution über die österreichischen Grenzen hinaus. Bezüglich der Zielgruppe: Unsere Studierenden haben einiges an Erfahrung in Kommunikation (Marketing, Journalismus, PR), haben bereits ein Hochschulstudium absolviert nach altem Muster oder mit Bachelor-Abschluss. Sie sind hochmotiviert und der Austausch mit den Referenten, Betreuern und untereinander ist intensiv und fachlich anspruchsvoll. Dies hat nicht zuletzt damit zu tun, dass die Referenten wirklich Experten in ihrem Fachgebiet und zudem auch didaktisch erfahren sind. Während der Beratungs- und Bewerbungsgespräche erfragen wir übrigens die Erwartungen und Wünsche, so dass die Gestaltung des Studium-Curriculums an die entstehende Gruppe etwas angepasst werden kann. Für das Masterstudium besteht die Möglichkeit eines Stipendiums siehe http://www.donau-uni.ac.at/de/studium/printegriertekommunikationprplus/11991/index.php.

Unabhängig von unserem Angebot würde ich jedem empfehlen eine persönliche Beratung am Telefon (bei uns Christina Fischbach) in Anspruch zu nehmen. Bereits hierbei kann man erkennen, inwiefern die Philosophie des Hauses auch gelebt wird (Organisation/Betreuung/Anspruch). Wir bieten z. B. auch an, den Kontakt zu einem/r Absolventen/in oder Teilnehmer/in herzustellen. So kann man sich selbst als Interessent ein relativ objektives Bild über die Ausbildung machen.

Dies waren wie gesagt nur ein paar Antworten - so objektiv wie möglich :) - auf Deine Fragen. Vielleicht findest Du eine australische Community, in der Du auch noch Eindrücke sammeln kannst.

Viel Erfolg jedenfalls und vielleicht berichtest Du, wohin es Dich dann letztendlich geführt hat.

Liebe Grüße aus Heidelberg

Iris

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Hallo Iris,

tausend Dank für die vielen hilfreichen Informationen!!!

Ich habe mich wirklich sehr gefreut, so eine schnelle und nette Antwort zu kriegen.

Ich stecke gerade mitten in meinem Umzug, deshalb habe ich Deinen Beitrag zwar ganz gelesen, jedoch noch nicht alle Punkte im Detail durchdacht. Ich melde mich im August noch einmal ausführlicher.

Nur kurz vorab: Ich werde mich auf jeden Fall für das Studium und das Stipendium an der Donau Universität bewerben. Ohne Stipendium werde ich allerdings keine Möglichkeit haben, die Studiengebühren zu tragen.

Die Studienmöglichkeit in Lugano kannte ich vorher noch nicht, sie macht auf mich auch einen sehr guten und professionellen Eindruck.

Die Studiengebühren sind für Selbstzahler natürlich "happig", zumal auch im Fall eines Stipendiums "nur" 50% übernommen werden. Die Präsenzphasen, die sich alle paar Monate über eine ganze Woche erstrecken, sind in meinem Fall eher störend, da ich derzeit nicht absehen kann, wann ich wieder einen Job finde, und ob ein neuer Arbeitgeber das mitmachen würde. Und meinen gesamten Jahresurlaub möchte ich nicht mit einem Studium verbringen, zumal man bei der Doppelbelastung Job plus Studium eher mehr Erholungsbedarf haben wird als weniger. Im Falle einer weiteren Arbeitslosigkeit würde ich für die Präsenztage kein Arbeitslosengeld bekommen und müsste zusätzlich die Flüge nach Lugano bezahlen.

Ich denke dieses Angebot richtet sich eher an Arbeitnehmer, die von ihrem Arbeitgeber unterstützt werden. Für mich passt eher ein preiswerteres (oder durch Voll-Stipendium unterstützes), flexibles Studium ohne Präsenzphasen oder mit Präsenzphasen in meiner Nähe (Raum Köln/NRW) oder am Wochenende.

Ich hoffe, dass ich hier nicht den Eindruck einer "geizigen Arbeitslosen" hinterlasse. Ich selbst hätte es vor wenigen Monaten selbst nicht für möglich gehalten, dass ich in naher Zukunft mit dem Thema Arbeitslosigkeit konfrontiert werde und kannte selbst auch niemanden, der damit zu tun hatte. Dank Wirtschaftskrise häufen sich plötzlich die Fälle im Freundes- und Bekanntenkreis, vor allem in der Medien-/Kommunikationsbranche, obwohl alle, die ich kenne, vor kurzer Zeit noch als die typischen "high potentials" galten, die kommentarlos 60 bis 70-Stunden-Wochen ohne Freizeit- oder Gehaltsausgleich hingenommen haben und alles gegeben haben (-> sehr schnelles Studium mit sehr guten Noten, Lebenslauf mit akademischem Abschluss in BWL oder Medienwissenschaft, Auslandserfahrung, ehrenamtliches Engagement etc.). Ich bin selbst geschockt über meine Situation und versuche, das Beste daraus zu machen und möchte auf jeden Fall wieder einen Job finden. Gleichzeitig möchte ich "auf Nummer sicher gehen" und mich durch hohe Studiengebühren nicht auch noch in finanzielle Schwierigkeiten bringen.

Mir war es wichtig, das zu sagen, da ich selbst vor ein paar Jahren die so weit entfernt wirkenden "Arbeitslosen" kritisch beäugt habe und die Vorurteile kenne. Ich schäme mich auch für meine derzeitige Situation, obwohl ich unverschuldet hineingeraten bin (betriebsbedingte Kündigung) und alles tue, um schnell wieder beruflichen Anschluss zu finden. Leider hat sich bis jetzt nichts ergeben.

Es gibt übrigens auch noch zahlreiche andere "Communications"-Studiengänge in Australien, doch aufgrund meines Umzugs und meiner parallel laufenden Bewerbungen bin ich noch nicht dazu gekommen, hierzu weiter zu recherchieren. Vielleicht weiss hier noch jemand Rat? Ansonsten suche ich mal in einem Australien Forum.

Ich danke Dir auf jeden Fall schon einmal für Deine Unterstützung.

Ganz liebe Grüße

Anabel

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Hallo Anabel,

schön, dass ich Dir zumindest ein wenig helfen konnte.

Das stimmt, Lugano ist ziemlich teuer aber sicher bei diesem Angebot gerechtfertigt.

Was die Präsenzphasen einer Fortbildung betrifft, erfahren wir von unseren Teilnehmern oft auch positives bzw. es hängt wie immer viel auch von der Eigen-PR des Arbeitnehmers ab. Einige finden im Laufe unseres Fernstudiums eine Stelle oder wechseln. Wenn der neue Arbeitgeber bereits bei der Bewerbung erfährt, dass Du neben den Bewerbungen auch ein Studium zu Deiner Professionalisierung machst, weiß er zum einen, dass es hier um einen belastbaren, zielorientierten Menschen mit Selbstdisziplin geht. Zum anderen verfügt dieser Mensch in absehbarer Zeit über einen Wissensfundus und Netzwerkanschluss aufgrund der Weiterbildung, die er in den Beruf und die Kollegschaft und das Image des Unternehmens einbringen kann. Dies nur ein paar Argumente für die Unterstützung durch den Arbeitgeber in Form von Urlaubstagen oder Finanzen.

In NRW gibt es zudem die Möglichkeit des Bildungsschecks (http://www.mags.nrw.de/02_Arbeit/004_Weiterbildung/003_Bildungsscheck/index.php)

Nein, auf mich machst Du nicht den Eindruck einer 'geizigen Arbeitslosen'. Die Ressourcen sind in einer solchen Zeit nicht üppig und man muss sich jeden Schritt genau überlegen. Aber schämen brauchst Du Dich nicht. In dieser Zeit kann die Arbeitslosigkeit fast jeden treffen - leider. Wir erfahren hier von einigen, die in Kurzarbeit sich weiterhin für ihren Arbeitgeber engagieren und dabei um ihren Arbeitsplatz bangen. ABer wir hören auch von Studierenden und Absolventen, die auch nach einer mehr oder weniger langen Familienpause unser Fernstudium absolviert und wieder in das Berufsleben zurückgefunden haben. Auch in diesen Zeiten. Also Kopf hoch, die Kommunikation ist derzeit für die Unternehmen um so wichtiger, als Vertrauen und Glaubwürdigkeit aufgebaut werden muss. Eigentlich gibt es alle Hände voll zu tun - gerade jetzt mit Web 2.0 und den daraus resultierenden Veränderungen in der PR und Kommunikation.

Viel Erfolg für den Umzug und die kommende Zeit und natürlich kannst Du Dich gerne bei uns wegen des Master-Studiums melden. Bewerbungsfrist für das Stipendium ist übrigens: 31. August 2009.

Liebe Grüße

Iris

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