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Abitur oder Ausbildung?


Zippy

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... ich will das alles nur so schnell wie möglich hinter mir haben um in meinem Traumberuf einsteigen zu können.

Ich will das, ich will einfach nicht das wegen meinem Vater ich 3Jahre verliere und in der Zeit eig. schon längst am Wg mein Abi hät.

Ich nehme die oben stehenden Sätze jetzt mal zur Grundlage für einen Meinungsaustausch:

Sollte man sein Kind zwingen eine Ausbildung zu machen, wenn es lieber das Abitur / Studium machen möchte? Genauso umgekehrt, wenn das Kind einen Beruf lernen möchte, sollte man als Eltern darauf bestehen, lieber das Abitur zu machen und zu studieren, da heute ohne Studium schon fast nichts mehr geht?

Natürlich hat man als Eltern eine Verantwortung und bestimmt auch Wünsche, was aus den Kindern werden soll. Ich hätte auch gerne gesehen, dass meine Mädels (die Jungs sind noch nicht ganz so weit) das Abitur direkt machen, einfach, weil es hinterher ein steiniger Weg ist. Aber ich hätte sie nie gezwungen, das machen zu müssen, wenn es nicht geht. Oft ist es so, dass nach Abschluss der 10. Klasse noch gar keine konkrete Vorstellung besteht, wie das spätere berufliche Leben aussehen soll. Aber wenn jemand genau weiss, was er will, dann wäre es doch verwerflich ihn in eine vollkommen andere Schiene drängen zu wollen?

Quelle: HIER #3

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Ich habe nach der Realschule eine überbetriebliche Ausbildung, dann eine IHK-Ausbildung, dann den Betriebswirt an der VWA gemacht und nun studiere ich an einer FH. Wenn ich damals auf Gymnasium gewollt hätte, hätte ich eine Aufnahmeprüfung absolvieren müssen und mein Ehrgeiz (oder so) hat sich erst während der zweiten Ausbildung entwickelt. Ich bin mir sicher, wäre ich auf dem Gymnasium gewesen, dann hätte ich es auch gepackt und mehr als einmal habe ich mir gewünscht, dass es so wäre. Aber ist es nun mal nicht und zum damaligen Zeitpunkt war das einfach die richtige Entscheidung von mir und meine Eltern haben mich dabei immer unterstützt. Aber sie sind auch stolz auf mich, wie ich jetzt meinen Weg gehe und das gibt mir sehr viel Kraft.

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Ich nehme die oben stehenden Sätze jetzt mal zur Grundlage für einen Meinungsaustausch:

Aber wenn jemand genau weiss, was er will, dann wäre es doch verwerflich ihn in eine vollkommen andere Schiene drängen zu wollen?

Quelle: HIER #3

Ich sehe das genauso. Ich bin sogar der Meinung, dass man als Elternteil froh sein kann, wenn das "Kind" beruflich weiss, was es will. Das ist überhaupt nicht selbstverständlich.

Manchmal stehen hinter solchen Forderungen der Eltern auch ganz egoistische Gründe: "Wenn mein Kind eine Ausbildung fertig hat, muß ich es nicht mehr finanziell unterstützen." Gerade bei geschiedenen Elternteilen, die für ihr Kind Unterhalte zahlen müssen, habe ich diese Einstellung schon kennengelernt.

Und manchmal bilden sich Eltern ein, dass sie einfach besser wüßten, was für das Kind genau das richtige wäre (z.B. "ordentlicher Büroberuf", weil man damit immer unterkommen kann.

Ich durfte diesbezüglich - gottseidank - meine Entscheidungen immer selbst treffen.

Ob das Abitur neben einer Lehre machbar ist, kann ich nicht beurteilen.

Ich würde eher sagen, das hängt stark vom Einzelnen ab, wie leicht jemand lernt, sowie vom Lehrberuf, wie anspruchsvoll dieser vom Schulstoff her ist und entsprechend Lernaufwand bedeutet.

In einem Betrieb, in dem ich mal gearbeitet habe, hatten wir ein Lehrmädchen, das im letzten Lehrjahr zur Bürokauffrau einfach von heute auf morgen nicht mehr erschienen ist. Sie wollte nie Bürokauffrau lernen, sondern immer Krankenschwester, was ihr die Eltern nicht erlaubt hatten.

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Oft ist es so, dass nach Abschluss der 10. Klasse noch gar keine konkrete Vorstellung besteht, wie das spätere berufliche Leben aussehen soll. Aber wenn jemand genau weiss, was er will, dann wäre es doch verwerflich ihn in eine vollkommen andere Schiene drängen zu wollen?

Drängen nützt bei Teenagern ja eh nix - zumindest nicht bei meinen. Aber ein gewisses "Lenken" ist oft schon von Nöten. Zum Teil haben Teenager aberwitzige Ideen und überdenken wenig die Konsequenzen.

Meine Eltern haben mir immer freie Wahl gelassen - bzw. sich überhaupt nie (sichtlich) für Schule/Ausbildung interessiert. Seit ich 20 war habe ich mich oft darüber geärgert, dass sie nicht einmal versucht haben, mir den Schulabbruch auszureden. Wer weiß, ob es ihnen gelungen wäre - aber zumindest müssten sie sich diese Vorwürfe heute nicht gefallen lassen.

sollte man als Eltern darauf bestehen, lieber das Abitur zu machen und zu studieren,

Ich denke, das hängt natürlich auch mit den individuellen Möglichkeiten des Kindes zusammen. Kann das Kind ohne Stress die schulische Leistung erbringen, sollte dies zumindest angestrebt werden. Es eröffnet doch schneller vielfältige Berufswege. Und in einem Land mit wenig Rohstoffen wird die Bildung eben immer wichtiger.

LG

Michael

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Ich denke, dass man seine Kinder immer unterstützen sollte in ihren Ideen. Da diese dann in jungen Jahren dann doch manchmal überzogen bzw. unrealistisch sind hat man aber auch eine gewisse Lenkfunktion. Allerdings sind Zwänge immer sehr schlecht und führen nie zum (von den Eltern) gewollten Ergebnis.

Bei mir war es in meiner ganzen Jugend meitens so. Ich musste eine Schule besuchen an der ich mich nicht wohl gefühlt habe. Die Konsequenz war ein sehr durchschnittlicher Abschluß. Anschließend habe ich eine Ausbildung absolviert, die für mich, wenn ich frei entschieden hätte, nie zur Debatte gestanden hätte und das in einem Ausbildungsbetrieb, der mir nie zugesagt hat. Das alles nur auf drängen meines Vaters.

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Ich würde generell nicht sagen, dass die Eltern ihren Kindern reinreden sollen. Nur ist das Problem, dass man sich relativ schwer tut, wenn man nach der Realschule aufs Gymnasium wechselt, um das Abitur zu machen. Bei der Entscheidung, auf welche Schule das Kind nach der Grundschule geht, hat das Kind aber nicht viel mitzureden. Wer weiß schon mit 10 Jahren, was er erreichen will!? Also müssen in diesem Fall schon mal die Eltern entscheiden. Natürlich gibt es mittlerweile die Möglichkeit, das Abitur auch zu machen, ohne direkt aufs Gymnasium zu gehen.

Ich denke aber, dass viele Eltern zusehen, dass ihre Kinder aufs Gymnasium gehen können, weil so gesehen, dadurch mehr Wege geöffnet werden, als wenn es auf die Haupt- oder Realschule geht.

Und wenn das Kind erst mal auf dem Gymnasium ist, wollen die Eltern vermutlich auch, dass die das bis zum Abi durchziehen - auch in der rebellischen Teenie-Zeit, in der die Jugendlichen prinzipiell auf nichts Lust haben.

Aber einem gewissen Alter können Jugendliche durchaus entscheiden, was sie wollen und was nicht und wissen dann meistens auch, was sie machen wollen. Wenn so ein konkretes Ziel vorhanden ist, würde ich auch sagen, dass man direkt die Wunsch-Ausbildung macht (sofern man einen Ausbildungsplatz bekommt). Wenn der Jugendliche aber lediglich keinen Bock mehr auf Schule hat und aber nicht weiß was er dann machen will, würde ich an Stelle der Eltern schon auch versuchen, mein Kind zu überreden, dass es auf dem Gymnasium bleibt und danach entscheidet, ob es studieren will oder eine Ausbildung macht. Denn: Mit dem Abitur hat man beide Möglichkeiten, mit Realschulabschluss ist normalerweise der Weg zum Studium sehr steinig. Der Vorteil ist, das Kind ist nochmal 3 Jahre älter, bis es sich entscheiden muss und in der Zeit kann sich sehr viel tun.

Für mich selber war schon in der Grundschule klar, dass ich aufs Gymnasium geh, auch wenn ich damals noch nicht wirklich wusste, was das heißt. Ich hab auf direktem Weg das Abi gemacht und schon relativ früh gewusst, dass ich erstmal nicht studieren will. Ich wollte endlich Geld verdienen und etwas Praktisches machen! Genauso war mir aber klar, dass ich nach der Ausbildung studieren will - und ab Januar verbinde ich beides :)

Im letzten Jahr auf m Gymnasium hab ich mich dann für eine Ausbildung als Kauffrau für Bürokommuniaktion entschieden. Auf der einen Seite wollte ich Geld verdienen und auf der anderen hätte ich auch nicht gewusst was ich studieren soll. Meine Eltern haben mir auch eher zu einer Ausbildung geraten. O-Ton meiner Mutter:"Mach erstmal ne Ausbildung das de was in der Hand hast un dann is es mir egal was de anstellst!"

Ungefähr so dachten meine Eltern auch, als ich noch überlegt hab, ob ich eine Ausbildung machen oder doch studieren soll - und irgendwie haben sie ja recht!

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Eine einheitlich richtige Entscheidung gibt es eh nicht. Das wichtigste ist, denke ich, dass sich Eltern mit ihren Kindern zusammen ernsthaft Gedanken darüber machen und versuchen gemeinsam zu einer vermeintlich richtigen Lösung zu kommen (Idealfall). Soweit möglich sollte man aber das Abitur unterstützen.

Ich habe das Abitur damals nicht gemacht, weil ich von der Schule einfach die Nase voll hatte. Später habe ich es sehr bereut. Ich wollte eigentlich nach der 9. Klasse schon vom Gymnasium runter und habe aber noch meinen älteren Bruder um Rat gefragt (mir war schon klar, was er raten würde - aber irgendwie habe ich jemanden gebraucht, der mich anschubst durchzuhalten). Heute bin ich so froh, dass ich wenigstens die mittlere Reife durchgezogen habe.

Also: ermutigen bis zum Abitur finde ich ganz wichtig. Aber nicht zwingen.

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