Gekaufte Doktortitel - 100 Professoren unter Korruptionsverdacht

[krypt0lady]

Der Kommentar in der Zeit ist lesenswert und beinhaltet viel wahres.

Vor drei Wochen nahm ich an der Residential School für Mathematiker in England teil, hier trifft man einmal echte Tutoren und echte Professoren - und alle wurden, wie an der OU üblich - geduzt.

Viele Grüße

Inés

[gomez]

Ich bin ja ein sehr ausgeglichenes Kerlchen, ne?

Wenn ich gut 6 Monate jeden Tag mein schreiendes Töchterchen herumtrage, meinen Nebenjob mache, Haushalt usw., dazu jeden Abend 2-4 Stunden an meiner MA-Arbeit schwitze, dann denke ich, dass ich mir meinen ersten Grad (eben den M.A.) redlich verdient habe.

Mein Studium war von Anfang an durch Arbeit geprägt (vor allem zur Fianzierung) und nicht wie bei vielen von tagelangen Party-Exzessen, fianziert von Mama und Papa. Da kam mir früher schon die Galle hoch. Ich gebe zu, in diesem Punkt bin ich sehr intolerant und möchte auch nicht verallgemeinern.

Ein gewisser Schlag Menschen rutscht einfach immer durch, ohne in irgendeiner Form dafür etwas zu tun. Dass es einen Markt für geschmierte Professoren und gekaufte Titel gibt, hängt meiner Meiung nach eng mit diesem Zustand zusammen.

Ich habe weder Verständnis für die Profs, noch deren "Kunden" und kann an der Geschichte auch nichts lustiges finden. Hier sollte unerbittlich durchgegriffen werden:cursing:

[chillie]

ohne in irgendeiner Form dafür etwas zu tun

Wie bereits erwähnt, auch wenn es diese Aktionen keineswegs rechtfertigt - aber es wurden keine Dr.-Titel verkauft sondern der Zugang für den "Doktoranden" durch Bestechung ermöglicht.

[Markus Jung]

echte Tutoren und echte Professoren - und alle wurden, wie an der OU üblich - geduzt.

Ganz blöde, aber ernst gemeinte Frage: Wie duzt man denn auf englisch? - Wurden die Tutoren/Profs mit dem Vornamen angeredet, oder wo liegt der Unterschied?

BTW: Ich fände es wesentlich angenehmer, wenn im Deutschen diese Unterscheidung auch weg fallen würde...

Viele Grüße

Markus

[Gast]

Hallo,

ein Professor von uns hat dieses Thema in einem Seminar vor über drei Jahren angesprochen, als in kleiner Runde beiläufig während der Vorlesung das Thema "Promotion" von einem Studenten erwähnt wurde.

Er erläuterte uns auch kurz diesen Weg, von welchem er aber dringend abgeraten hat. Man bezahlt Geld an eine Agentur, die dann einen Doktorvater sucht. Ist ein Doktorvater gefunden, sind beide Parteien glücklich. Findet sich keinen Doktorvater, ist nur die Agentur glücklich. Die anschließende Doktorarbeit müsste im Erfolgsfall jedoch selbst geschrieben werden.

Der Professor empfahl mit auflockernden Worten natürlich den AKAD-Weg zum Doktor ;-)

Ich konnte die Sache auch damals irgendwo nachlesen, wobei anscheinend nicht der Professor sondern sein Fachbereich bzw. die Fakultät das Geld erhalten hat - abzüglich einer großzügigen Pauschale für die Agentur.

Viele Grüße

Matthias

[chillie]

Der Professor empfahl mit auflockernden Worten natürlich den AKAD-Weg zum Doktor ;-)

So gesehen, da zahlt man die 20-40tsd EUR wenigstens an eine private Hochschule und nicht in die Professorentasche

[krypt0lady]

Ganz blöde, aber ernst gemeinte Frage: Wie duzt man denn auf englisch? - Wurden die Tutoren/Profs mit dem Vornamen angeredet, oder wo liegt der Unterschied?

Ja, die Tutoren und Profs wurden mit dem Vornamen angeredet und auch gab es zwischen den Tutoren und Profs keinen ersichtlichen Unterschied.

Viele Grüße

Inés

[Elke Pielmeier]

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[Elke Pielmeier]

Ein gewisser Schlag Menschen rutscht einfach immer durch,...

Möchte nicht wissen, wie es mit "Vitamin B" aussieht.

[ulbiro]

Ja, die Tutoren und Profs wurden mit dem Vornamen angeredet und auch gab es zwischen den Tutoren und Profs keinen ersichtlichen Unterschied.

Gibt es ja auch nicht wie in Deutschland: alle sind Angestellte, es gibt keine Verbeamtung. Akademisch ist im englischsprachigen Raum mit dem PhD Schluß, eine Habilitation gibt es nicht, der Titel Professor ist eine reine Stellenbeschreibung.

Entsprechend gilt ja der Master dort als Zugang zur Dozententätigkeit, ich weiß von zwei Kommilitonen, die jetzt als MSc als Uni-Dozenten tätig sind.

Andererseits gibt es ja auch im englischsprachigen Raum massenhaft Titelmühlen, ist also auch da ein entsprechender Bedarf.

Grüße,

ulbiro