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Tagesspiegel: Wenn Lernen einsam macht


Markus Jung

Empfohlene Beiträge

Eigentlich freue ich mich immer, wenn es Medienberichte zum Thema Fernstudium/Fernunterricht gibt.

Der Artikel Wenn Lernen einsam macht: Fürs Fernstudium ist nicht jeder geeignet, der laut Hinweis im Internet morgen auch im gedruckten Tagesspiegel erscheinen wird, erzeugt aber leider einen recht negativen Eindruck von der Methode.

In diesem Falle kenne ich auch den ursprünglichen Artikel, der diesem Text zu Grunde liegt (ist ein DDP-Artikel) - er hatte die Überschrift "Studieren auf dem Sofa - Fernunterricht ermöglicht flexible Ausbildung neben dem Job - Viel Disziplin und Ausdauer gefragt". Hört sich schon anders an, was?

Ich glaube, ich werde mich mal beim Tagesspiegel registrieren und einen Kommentar abgeben. Macht noch jemand mit?

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Ich habe gerade einen Kommentar geschrieben und daraufhin die Meldung erhalten:

Vielen Dank für Ihren Beitrag! Wir werden ihn so bald wie möglich redaktionell prüfen und gegebenenfalls publizieren.

Publizieren möchte ich ihn auf jeden Fall schon einmal an dieser Stelle:

Eigentlich hat Frau Hilt einen schönen Artikel zum Fernstudium/Fernunterricht verfasst und mit Dr. Franken auch einen echten Kenner der Branche befragt. Der Artikel könnte die Vorteile und auch die Nachteile der Fernunterrichts-Methode beleuchten - wenn da nicht diese Überschrift wäre:

"Wenn Lernen einsam macht"

So wird doch gleich der Eindruck erweckt, dass Fernstudium einsam machen müsste.

Ich betreue ein Portal zum Thema Fernstdium, in dem sich täglich bis zu hundert Fernstudenten und Fernschüler austauschen - einsam wirken diese eigentlich nicht. Sie berichten am Rande von Ihrer Familie, von Freizeitaktivitäten und mehr. Und sie tauschen sich mit anderen Fernschüler virtuell aus und helfen Interessenten bei der Entscheidung für den richtigen Fernkurs bzw. das richtige Fernstudium.

Natürlich ist ein Fernstudium nicht für jeden geeignet und natürlich kann es einsam machen. Es erfordert eine hohe Kompetenz darin, sich zu organisieren. Das Ergebnis ist oft, dass die verbleibende (geringere) Freizeit bewusster erlebt wird - zum Beispiel für intensive Gespräche mit Freunden in einem Café, statt nur schweigend im Kino nebeneinander zu sitzen.

Im übrigen sorgt schon oft der Inhalt des Studiums dafür, dass man kommunizieren möchte und die neuen Erkenntnisse weitergeben möchte.

Ob stricken und fernsehen (wie es im ersten Absatz heißt) weniger einsam machen als ein Fernstudium - das sei daher einmal dahin gestellt.

Mal schauen, ob er auch bald unter dem Artikel im Tagesspiegel erscheint...

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Ist schon in Ordnung. Ich finde es ganz klasse, dass bei Twitter eine kleine Diskussion unter doch einigen Teilnehmern mit verschiedenen Meinungen zu dem Thema zu Stande gekommen ist.

Ich denke, wer vor einem Fernstudium schon einsam gelebt hat (und seine Zeit mit TV und stricken verbraucht hat, wie es in der Einleitung zu dem Artikel heißt), der wird auch als Fernstudent eher einsam leben.

Wer aber vorher schon intensiv soziale Kontakte gepflegt hat, der wird zwar während eines Fernstudiums weniger Zeit dafür haben, aber sicher seine Kontakte nicht aufgeben, sondern zumindest die wichtigen Kontakte aufrecht erhalten und die wenige gemeinsame Zeit bewusster genießen.

Diese pauschale Aussage "Wenn Lernen einsam macht" gefällt mir nicht, weil sie abschreckend wirkt. Aber erzeugt natürlich mehr Aufmerksamkeit als die ursprüngliche Überschrift....

Viele Grüße

Markus

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Hallo Markus,

ich würde dem Artikel nicht zu viel Gewicht beimessen. Es ist nur einer unter vielen in der Medienlandschaft. Wobei Du natürlich Recht hast, dass über Fernstudium im Allgemeinen nicht so viel berichtet wird.

So negativ, wie Du es darstellst, ist mir dieser Artikel insgesamt gar nicht herüber gekommen. Aber Du siehst es wohl aus einer etwas anderen Perspektive als ich.

Jeder einigermassen "normal" denkende Mensch kann sich hier sein eigenes Urteil bilden.

Die erstgenannte Überschrift und der passende Text dazu hätten mir persönlich auch besser gefallen, da viel motivierter.

Aus dem Artikel im Tagesspiegel: „Wenn jemand sein Fernstudium vorzeitig abbricht, liegt das häufig daran, dass er mit den Anforderungen an die Eigendisziplin und mit den Auswirkungen auf das Sozialleben nicht klarkommt.“ Alleine am Schreibtisch zu sitzen und einen Lernplan diszipliniert einzuhalten, überfordere manche Studenten."

Einzig hier widerspricht sich die Verfasserin. Entweder ist das ein häufiger Grund und dann überfordert das viele Studenten. Oder eben nicht.

Klingt ähnlich dem Feedback, das ich vor ein paar Wochen erhielt: Alles in Ordnung! Super! Der EB ist ganz gut geschrieben. Ja wattdennu? :thumbdown::confused::lol:

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Den Artikel als solchen bemängel ich ja auch gar nicht so sehr, sondern den Eindruck, den die Überschrift hinterlässt. Und das ist leider oft das, was "hängen" bleibt. Das habe ich in meinem Kommentar auch versucht zum Ausdruck zu bringen:

Eigentlich hat Frau Hilt einen schönen Artikel zum Fernstudium/Fernunterricht verfasst und mit Dr. Franken auch einen echten Kenner der Branche befragt. Der Artikel könnte die Vorteile und auch die Nachteile der Fernunterrichts-Methode beleuchten - wenn da nicht diese Überschrift wäre:

Viele Grüße

Markus

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Ich habe ja diverse Präsenz- und Fernuni-Erfahrungen. Und natürlich stimmt es, daß man bei einem Fernstudium seltener andere Menschen trifft. Dafür ist die Qualität des Austausches, wenn es einen Austausch gibt, auch weitaus höher. An Präsenzunis fanden Auseinandersetzungen über den Stoff in der Regel nur mit den Dozierenden statt - man verließ den Seminarraum, und wenn man noch weiter diskutierte, dann über das Mensaessen. Mir fallen spontant nur zwei Kommilitoninnen ein, mit denen ich Fachdiskussionen geführt hätte.

An der Open University gibt es neben den 'offiziellen' Kanälen einen teilweise sehr aktiven "Studi-Underground", der vor lauter Diskussionen nur so brummt :D Ich fühle mich bei meinem Fernstudium bestimmt nicht einsam :D

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