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Sollte Bildung Sache des Bundes sein und nicht der Länder?


Markus Jung

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Die gesamte Verantwortung auf die Lehrer abzuwälzen, ist auch nicht richtig. Es spielen die Eltern und die Mitschüler, im Endeffekt das gesamte Lebensumfeld, eine Rolle bei der Entwicklung eines Kindes. Und wie schon gesagt, man kann niemanden motivieren! Man kann Anreize und Anregungen schaffen aber nicht mehr.

ich eine Hausarbeit zum Thema Motivation verfasst und ich bin anderer Meinung: man kann jemanden motivieren. Anreize, besonders positive Anreize wie Anerkennung und Lob, sind eine Möglichkeit dazu. Eine andere Möglichkeit ist es, ein Lernumfeld zu schaffen, in dem sich die Kinder weiterentwickeln können. Lehrer (und sicherlich auch Eltern) können die Kinder auch durch ihr Vorbild beeinflussen und so auch motivieren oder demotivieren - das ist ein Punkt, den man keinesfalls vergessen sollte. Ziele sind ganz wichtig - du hast z. B. geschrieben, dass du immer Mathe studieren wolltest. Ich bin sicher, du hättest dieses Ziel nicht gehabt oder irgendwann aufgegeben, wenn es nicht jemanden gegeben hätte, der an dich geglaubt hat.

Auch spielt es eine Rolle, ob jemandem ein Ziel (z. B. Bestehen einer Klassenarbeit oder Klausur) wichtig genug ist und ob er daran glaubt, das Ergebnis durch sein Handeln (in diesem Fall lernen) beeinflussen zu können.

Dazu gibt es übrigens auch massenweise wissenschaftliche Literatur (eins der Standartwerke in Deutschland: Motivation und Handeln von Heckhausen). Aber das sind psychologische Ansätze, keine Gehirn-physiologischen.

Und ich möchte keinesfalls die gesamte Verantwortung auf die Lehrer abwälzen. Aber sie können und müssen eine wichtige Rolle spielen. Das ist ihr Job und dafür sind sie -im Gegensatz zu Mitschülern und Eltern- auch ausgebildet.

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Ich denke immer, man sollte vorsichtig sein mit Zentralisierung. Denn, was die Befürworter gerne übersehen, das ist keine Garantie, dass es überall gut wird. Es kann auch überall schlecht werden. Und dann ist man vom Regen in die Traufe geraten.

Dieses Argument kann man meiner Meinung nach aber nur gelten lassen, wenn die jetzige Ausgangslage nicht über Jahre zu einem unbefriedigenden Ergebnis geführt hätte.

Reformen zermahlen sich auf den Wegen durch die Instanzen oder werden durch föderale Alleingänge unterminiert. Selbst wenn ein Bundesland daraus einen Gewinn zieht verlieren gleichzeitig alle anderen. Dies ist nicht der Sinn des Bundes.

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Dieses Argument kann man meiner Meinung nach aber nur gelten lassen, wenn die jetzige Ausgangslage nicht über Jahre zu einem unbefriedigenden Ergebnis geführt hätte.

Reformen zermahlen sich auf den Wegen durch die Instanzen oder werden durch föderale Alleingänge unterminiert. Selbst wenn ein Bundesland daraus einen Gewinn zieht verlieren gleichzeitig alle anderen. Dies ist nicht der Sinn des Bundes.

Mag sein. Ich halte das Argument auch nicht für absolut richtig. Nur sollte man es sich durch den Kopf gehen lassen, bevor man "zentralisieren und alles wird gut" ruft. Ehrlich gesagt sehe ich aber die Gefahr, dass Reformen verschleppt werden, bei einer Bundesregelung mindestens genauso. Z. B. Thema Gesamtschule (was auch immer man davon hält): Wäre da was passiert, wenn es Bundesangelegenheit gewesen wäre (wir wollen jetzt mal solche Feinheiten wie zustimmungspflichtige Gesetze außen vor lassen)? Und warum durch Reformen alle verlieren außer einem, sehe ich auch nicht so recht. Steht ja den anderen frei, das zu machen, was sie für richtig halten? Wie gesagt, bei welcher Lösung wirklich das bessere rauskommt, weiß ich nicht (vermutlich keiner). Nur wenn man schon die Losung der Zentralisierung ausgibt, solle man begründen können, warum man glaubt, dass die Lösung besser wird als der Durchschnitt der bisherigen Lösungen. Ich glaube nämlich, sie wird ungefährt so, wie die schlechteste der bisherigen Lösungen. Wasser fließt immer nach unten.

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Wasser fließt immer nach unten.

Und man pickt sich immer die Rosinen aus dem Kuchen :D

Sinn bei der "Zentralisierung" (das klingt immer so negativ, es geht um Einheitlichkeit) ist ja nicht alles auf das unterste Level zu ebenen, sondern wie bereits selbst gesagt, einen Durchschnitt, bzw. ein Optimum zu erschaffen. Das kann bedeuten man nimmt die größten Möglichkeiten übernimmt (was für viele eine Verbesserung und keine Verschlechterung wäre) oder man nimmt nur manche Möglichkeiten und verbietet wiederum einiges (da würden immernoch einige profitieren, aber einige auch "verlieren"). Was ich als unwahrscheinlich sehe, ist dass man die "schlechtesten" Bedingungen vereinheitlicht (was du ja vorraussetzt) und sich dadurch fast alle Bundesländer verschlechtern.

Fortschritt heißt Veränderung, das kennt man aus der Firma ja wohl am Besten. Wieder ein neuer Vorstandsvorsitzender und schon weht der Wind und alles anders. Es kann nicht für jeden dabei immer besser werden (Rosinen rauspicken und Gesamtwerk vergessen).

Das was hier ja groß bemängelt wird, ist der UNTERSCHIED und die zu großen Freiheiten. Es kann bei der Bildung nicht Sinn des Staates (der GESELLSCHAFT) sein, dass jedes Land

Steht ja den anderen frei, das zu machen, was sie für richtig halten
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Was ich als unwahrscheinlich sehe, ist dass man die "schlechtesten" Bedingungen vereinheitlicht (was du ja vorraussetzt) und sich dadurch fast alle Bundesländer verschlechtern.

Nein, das setzte ich nicht voraus. Du setzt allerdings voraus, dass es sich auf mindestens mittlerem Niveau vereinheitlicht. Und ich sage, dass das nicht garantiert ist. Man sollte vorsichtig sein, das jetzt einfach zu postulieren, und nachher reibt man sich die Augen. Wie gesagt, ich weiß nicht, was passieren wird. Du aber auch nicht. Du unterstellst aber, dass das passieren wird, was Du Dir wünscht.

Fortschritt heißt Veränderung, das kennt man aus der Firma ja wohl am Besten.

Aus Firmen weiß man auch, dass der größte Teil der Fusionen Misserfolge sind.

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hier geht's doch nicht um Zentralisierung oder Fusionen

was spricht denn dagegen, wenn man sich bundesweit auf einheitliche Schultypen einigt? Und Standarts festlegt, was die Kinder am Ende des x. Schuljahres beherrschen müssen (wenn ein Beispiele aus der freien Wirtschaft gewünscht sind: DIN A 4 Papier, Glühlampen, Steckdosen etc. was würde denn passieren, wenn jeder Hersteller dort seinen eigenen Standart hat???)?

Und einheitliche/vergleichbare Abschlussprüfungen (ob nun Haupschulabschluss, mittlere Reife oder Abitur)?

heute kocht doch jedes Land sein eigenes Süppchen...

wenn ich mich als Beispiel nehme: ich musste in der Hauptschule als Fremdsprache Französisch nehmen. Auf der aufbauenden Schule (Höhere Handelsschule) hätte ich dann die Wahl zwischen Englisch und Französisch gehabt, konnte mich aber (wg. fehlender Englisch-Kenntnisse) nur für Französisch entscheiden. Wenn ich irgendwann während meiner Schulzeit in ein anderes Bundesland umgezogen wäre und dort auf Englisch-Unterricht gehabt hätte, hätte ich ein richtiges Problem gehabt :(

dazu kommt, dass sogar in gleichen Schulformen und in gleichen Klassen die Leistungsstände sich dramatisch unterscheiden bis hin zu verschiedenen "Qualitäten" von gleichen Abschlüssen?

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hier geht's doch nicht um Zentralisierung oder Fusionen

Naja, jemand hat Unternehmen als Beispiel gebracht. Und natürlich geht es um Zentralisierung, was sonst? Man kann es auch vereinheitlichung nennen oder was auch immer. Aber darum geht es. Wenn man das schon verkündet, sollte man so ehrlich sein, auch dazu zu stehen.

Und Standarts festlegt, was die Kinder am Ende des x. Schuljahres beherrschen müssen

Nun, da fallen mir einige Sachen ein, die man festlegen könnte, z. B. die Beherrschung der korrekten Schreibung des Wortes Standard (sorry, der musste sein).

Wie gesagt, ich bin ja nicht gegen Bundeskompetenzen, nur sollte man nicht glauben, dass das so ein Wundermittel wäre. Schon die Parallelklasse kann nämlich einen ganz anderen Standard haben, wenn sie einen anderen Lehrer hat. Da nützt alle Bundeskompetenz nichts.

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Ich würde sagen aktuell sind wir am Thema vorbei, es geht hier nicht um das Bildungsniveau. Thema war ob der Bund einheitliche Regelungen bestimmen soll oder die einzelnen Länder ihre eigenen "Süppchen" kochen sollen.

Ich verstehe nicht was hilfreich daran sein soll, dass jedes Land macht was es will. Ein Abitur in Meck-Pom muss doch genauso viel wert sein wie ein Abitur in Bayern. Und dass der Nachbar einen Ort weiter (im anderen Bundesland) studieren darf und man selbst nicht, kann doch nicht ernsthaft von irgendjemanden hier für richtig empfunden werden !?!?!?!?!?!?? Dass Themen wie Umwelt-Plakette in Großstädten oder Rauchverbote in der Gastronomie Ländersache sind kann ich soweit noch nachvollziehen, aber Bildung????

Und die Problematik mit Englisch finde ich auch sehr interessant. In vielen Bundesländern die MUSS-Fremdsprache, in anderen eine Kann. Sorry, Freiheiten sind schön, aber es gibt Dinge die sollten einfach einheitlich sein. Später haben einige Erdkunde und andere dafür Politik....

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