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Aufzählungen einfach behalten


XPectIT

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Jeder hat so seine Lerntaktiken und -methoden und es kommt fast überall vor, dass man sich bestimmte Begriffe in einer bestimmten Reihenfolge merken muss. So gehe ich an die Sache heran:

In einem Buch (ISBN folgt bei Bedarf), es ist ein umstrittenes Werk, da manche vermuten der Autor will mit dem Buch nur seine Trainingskurse vermarkten, habe ich gelesen wie man sich Aufzählungen recht leicht merken kann. Nach Selbst-Tests muss ich sagen, dass mir die Methode gut taugt.

Zuerst schafft man sich einen Grundstamm an 10 Begriffen. Diese sollten plastisch vorstellbar sein und mit einer Zahl zu verbinden sein. Beispiel:

1 = Baum (ein großer Baum mit einem kräftigen Stamm)

2 = Lichtschalter (zwei Zustände, an oder aus)

3 = Barhocker (natürlich ein 3-beiniger)

4 = Auto (mit 4 Rädern)

5 = Hand (fünf Finger)

6 = Würfel (...muss ich das mit den Seiten extra erwähnen?)

7 = Brücken (der Ohrwurm: "Über sieben Brücken musst du gehn...")

8 = Achtung! (Bundeswehr befehlston. ...ganz schön laut)

9 = Katze (hier sind die neun Leben die Verbindung zur Zahl)

10 = Bibel (die Zehn Gebote)

Jetzt muss man sich erstmal diese Begriffe merken. Dazu muss man im Gehirn Verbindungen erzeugen zu Dingen die man mit den verschiedenen Sinnen (je mehr desto besser) bereits kennen gelernt hat.

Beispiel Baum:

Eine Wiese und darauf ein einsamer, stolzer Baum auf einem Hügel; beim näherkommen fällt die Maserung der Rinde und die auf Kopfhöhe hängenden Äste voller saftig grüner Blätter auf. Du fasst gedanklich mit der Hand an die Rinde und spürst die rauhen, brüchigen Fasern. Mit der flachen Hand klopfst du auf dem Stamm, der sich einfach nur massiv anfühlt und eine Unbeugsamkeit ausstrahlt. Wonach riecht euer Baum? Ist er nass oder trocken? Er steht für die eins. Er hat einen Stamm, von dem alles ausgeht. Er ist einsam auf seinem Hügel.

Beispiel Katze:

Wer kennt es nicht wenn sich einem eine Katze ums Bein streicht. Die vielen flauschigen und kuscheligen Haare die einem an der Ferse kitzeln. Die Katze beginnt tief und zufrieden zu schnurren, sie schaut euch fordernd an, da sie gestreichelt werden will. Ihre Zuge, borstig und kratzig leckt euch genüsslich über die Finger der einen Hand während ihr mit der anderen den Hals des Tieres verwöhnt. Die Katze schleicht durchs Zimmer und tapst lautlos über den Laminatboden. Sie hat neun Leben.

So prägt man sich diese Begriffe recht schnell ein.

Aber was nutzt das nun bei Aufzählungen? Ganz einfach. Ich nehme mal ein Beispiel aus VWL (weil ich das erst kürzlich hatte).

Es geht um die verschiedenen Arten der Arbeitslosigkeit. Friktionelle-, Saisonale-, Konjunkturelle-, Strukturelle- und Institutionelle Arbeitslosigkeit. Also 1 bis 5.

Eins:

Da ich mir unter "friktionell" nicht nicht viel Vorstellen kann, behelfe ich mir auf einfache Weise. Friktionelle ... da denke ich an eine FRIKadELLE - klingt ähnlich. Diese Frikadelle stelle ich mir nun auf dem Baumstumpf eines frisch gefällten Baumes vor. Es riecht noch nach Holz und darauf liegt eine dampfende, duftende, saftige Fleischkugel.

Klingt bescheuert, aber je bizarrer desto besser merkt man es sich oft.

Zwei:

Die SAISON hat etwas mit Jahreszeiten zu tun. Lichtschalter aus = Winter, weil hier alles dunkel und kalt ist. Lichtschalter an = Sonne, hell, Sommer, warm.

Drei:

Hier habe ein ein Theaterstück in Erinnerung. In diesem Stück wurde "Gehen sie mit der KONJUNKTUR" gesungen und in meinen Gedanken verlagere ich das in eine schmierige, dreckige und stinkende Bar. Dort stehen natürlich Unmengen an Barhockern herum und auf diesen Barhockern (mit 3 Beinen natürlich) sitzen die singenden Schauspielern und trällern schief und krumm (wie bei dem Theaterstück in meiner Erinnerung) dieses Lied.

Vier:

Hier wird das Auto in meinem Kopf zum Handlungsobjekt in Raumschiff Enterprise. Der Capitän spricht von der STRUCKTURELLEN Integrität. Die gewährleistet sein muss, damit das Schiff/Auto nicht auseinanderbricht.

Fünf:

Große INSTITUTE haben vor Ihrem Eingang ein Schild stehen (oder an einer Mauer festgeschraubt) auf dem der Name steht. Diese Schilder sind aus Metall. Im meiner Phantasie fasse dieses Metallschild an und spüre die kalte, glatte Oberfläche, mit den Fingern fahre ich die Konturen der Schrift nach und bemerke, dass das Schild und die Schrift aus verschiedenen Materialien besteht.

Auf diese Art, kann ich mir auch längere Aufzählungen merken. Ich denke mir Geschichten dazu aus und bebildere diese vor meinem geistigen Auge durch kuriose Dinge. (ich hatte schon einen besoffenen Neptun, zugedröhnte Kiffer auf der Suche nach Selbstverwirklichung oder andere Situationen die sich, je detailgetreuer und je merkwürdiger sie sind, gut einprägen).

Sicher ist das nicht für Jedermann gleichgut geeignet. Aber wie gesagt habe ich sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Erlaubt ist, was erfolge bringt.

Es muss nicht bei einer 10-Reihe bleiben, hier ist die eigene Kreativität gefragt und dieser ist natürlich keine Grenze gesetzt. ;)

Probiert es einfach mal aus, verlieren könnt ihr dadurch nichts.

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In meinem Seminar für Gedächtnistraining habe ich ebenfalls diese Methode beigebracht bekommen und muss sagen dass es super funktioniert. Allerdings haben wir keine Bäume und Autos gehabt, sondern waren da Dinge abgebildet die teilweise die Form der Zahl hatten, z. b. war die 6 ein Elefant dessen Rüssel sich in eine 6 schlengelte. die 9 war eine Schlange.

Mit diesen Bildern vor Auge konnte ich mir Einkaufszettel mit 20 Positionen merken und das in einer Vorbereitungszeit von weniger als 5 Minuten.

Fürs Studium hab ich es aktuell leider noch nicht umsetzen können, aber nun wurde ich erinnert und anespornt das schnell vor der MuP-Prüfung nachzuholen ;) Problematisch ist hier wirklich nur Begriffe wie friktionell sich bildlich in Verbindung mit sienem Zahlensymbol zu merken. Aber so wie es XPectIT beschrieben hat, ist es einfach TOP! Unbedingt mal ausprobieren.

(PS: Es gibt auch andere Möglichkeiten, z. B. habt ihr im Kopf eine klare Reihenfolge in eurer Wohnung, euerm Haus in dem dann diese zu merkenden Begriffe liegen. Von der Haustür bis ins Badezimmer, über den Kühlschrank bis zur Kleidergarderobe, überall seht ihr dann die Begriffe liegen).

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ich hatte die Methode mal als Jugendlicher erlernt - und leider wieder verlernt. Damals konnte ich mit der Methode nichts anfangen. Heute bin ich wohl nicht mehr ganz so in der Lage alles zu verknüpfen, wie ich es gerne hätte...

Aber wer die Methode beherscht hat definitiv einen Vorteil.

Gruß

Rita

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