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Hamburger Abendblatt: Experten raten von Fern- und Schnelllehrgängen ab


Markus Jung

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Ich möchte nicht vom Thema abkommen, aber dir gerne antworten...

Ja, in vielen Ländern ist Ergotherapie schon sehr lange ein Studium. Deutschland hängt (mal wieder?) hinter her. Seit zehn Jahren kann man es hier auch studieren, es gibt aber auch weiterhin die Ausbildung. Ich habe vor sechs Jahren meine Ausbildung absolviert und studiere seit einem Jahr berufsbegleitend. Der Beruf ist so umfangreich und hat so viele Fachbereiche, dass die drei Jahre Ausbildung - mir zumindest - nicht genügen.

Das du den Beruf kennst liegt daran, dass du Angehöriger bist. Wenn man nicht gerade Betroffener, Angehöriger ist oder selbst im Gesundheitswesen arbeitet, ist einem der Beruf (leider) meist unbekannt oder man verwechselt es mit Physiotherapie.

Ich wünsche dir, dass dein Sohn gute Fortschritte in der Ergo macht, Kindern macht diese Therapie ja meistens viel Spass :)

LG Tinka

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Das du den Beruf kennst liegt daran, dass du Angehöriger bist. Wenn man nicht gerade Betroffener, Angehöriger ist oder selbst im Gesundheitswesen arbeitet, ist einem der Beruf (leider) meist unbekannt oder man verwechselt es mit Physiotherapie.

Ja, das stimmt. Wäre mir vor ein paar Jahren ähnlich gegangen. Und in der Tat ist es so, dass Kinder Therapie ja noch nicht als Therapie, sondern eher als "Spielstunde" war nehmen - zum Glück :-)

Ich denke, mit Ausbildung + Studium wirst Du dann wohl ganz gute Berufschancen haben.

Viele Grüße

Markus

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mal zurück zum Ursprungsthema:

ich denke, dass es schon schwierig ist, einen guten Arzt von einem weniger guten Arzt zu unterscheiden (zumindest für uns Laien). Aber Ärzte haben immerhin eine geregelte Ausbildung und müssen sehr viel theoretisches Wissen pauken, bevor sie auf den ersten Patienten losgelassen werden. Und dann müssen sie noch eine Menge praktische Erfahrung sammeln, bevor sie eine eigene Praxis eröffnen können.

Bei vielen anderen Heilberufen ist das ähnlich, auch wenn die Ausbildungszeiten nicht soooo lange sind.

Und trotz all den Hürden ist dann noch immer nicht sicher, dass ein Arzt, eine Krankenschwester, ein Physiotherapeut oder auch eine Ergotherapeutin ihr Handwerk wirklich beherrschen. Will sagen: gerade in den Heilberufen gehört mehr dazu, gut zu sein als "nur" die Theorie zu beherrschen und praktische Erfahrung zu haben.

Wie kann dann jemand, der einige Semester Fernstudium absolviert, qualifiziert Menschen behandeln? Und zwar Menschen, die krank sind und darauf vertrauen, dass der- oder diejenige weiß, was er/sie tut?

Man kann sicherlich vieles im Fernstudium lernen. Aber wenn es um medizinische Berufe geht, stößt die Methode eindeutig an ihre Grenzen.

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Also ich stimme Dir zu, dass

gerade in den Heilberufen gehört mehr dazu, gut zu sein als "nur" die Theorie zu beherrschen und praktische Erfahrung zu haben.

Aber ich denke, dass gilt für das Fernstudium genauso wie für Präsenzschulen. Auch dort mogelt sich mancher nur so durch.

Ärzte/Heilbehandler hat immer viel mit Vertrauen zu tun.

Viele Grüße

Markus

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damit hab ich noch nicht mal durchmogeln gemeint...

man kann den ganzen Tag in seinem stillen Kämmerchen sitzen und alle Fachliteratur zum Thema "Bilanzanalyse" durchlesen und lernen und so Experte auf dem Gebiet werden.

Das gleiche geht wohl mit Mathe, mit Biologie, mit Chemie, mit Physik oder mit anderem.

Aber die Medizin hat doch mit Menschen zu tun. Und die "funktionieren" eben niemals gleich. Und deshalb reicht die Theorie (nichts anderes lernt man ja im Fernstudium, die Praxis hat man dann hoffentlich im Job) nach meiner Meinung nicht aus...und wie gesagt: selbst die Praxiserfahrung reicht mitunter nicht aus um wirklich "gut" zu werden. Es gehört mehr dazu, vielleicht Talent für den Umgang mit Menschen und echtes Interesse an den Patienten.

Aber umgekehrt: ohne Praxis geht es meiner Meinung gar nicht

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Hallo Dadi,

im Grunde stimme ich dir zu und gebe dir Recht. Ich möchte was anmerken:

Wie kann dann jemand, der einige Semester Fernstudium absolviert, qualifiziert Menschen behandeln? Und zwar Menschen, die krank sind und darauf vertrauen, dass der- oder diejenige weiß, was er/sie tut?

Man kann sicherlich vieles im Fernstudium lernen. Aber wenn es um medizinische Berufe geht, stößt die Methode eindeutig an ihre Grenzen.

Jain.

Ich absolviere derzeit ein Fernstudium mit Präsenzphasen (alle zwei Wochen acht Stunden). Dieser Studiengang ist aufbauend zu meinem Beruf. Das ist ein Unterschied und ich finde, dass man es super fernstudieren kann. Das Studium vertieft Inhalte aus der Ausbildung und der beruflichen Praxis wie z.B. Psychologie oder Pädagogik. Es setzt aber auch völlig neue Impulse, die in diesem Bereich immer wichtiger werden wie z.B. BWL oder Statistik.

Das Studium ersetzt jedoch nicht fachspezifische Fort- und Weiterbildungen, z.B. Therapieverfahren, Methoden, etc. Diese müssen zusätzlich absolviert werden. Das neben der gewonnen Theorie und Praxis eine Fähigkeit im Umgang mit Menschen erforderlich ist, stimmt absolut. Diese Fähigkeit hat man oder man hat sie nicht, das ist etwas was man nicht erlernen kann.

Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass man einen seriösen Heilberuf im Fernstudium von Beginn an erlernen kann. Mir fällt zumindest kein Heilberuf ein auf den das zutrifft. "Ausbildungen" wie etwa zum Heilpraktiker, zum psychologischen Berater u.Ä. klammere ich dabei aus, da es sich meiner Meinung nach nicht um seriöse Berufe handelt.

Ich wünschte die Aufklärung in der Gesellschaft wäre größer bzw. transparenter und es würde keine Teilnehmer für diese Kurse geben. Wo keine Nachfrage, da kein Angebot.

LG Tinka

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als Weiterbildung in Verbindung zu einem bereits erlernten med. Beruf kann ein solches Fernstudium sicherlich nützlich sein (wie in anderen bereichen ja auch) - wie du schon gesagt hast: neue Impulse und neues Wissen sind immer gut...:thumbup:

ich würde auch einen Heilpraktiker nicht völlig abqualifizieren - wenn sich z. B. eine Krankenschwester mit mehrjähriger Berufserfahrung und einer Weiterbildung in Homöopathie und Naturheilkunde selbständig machen will - nur zu. :laugh: Das Problem in dem Bereich sehe ich eher in unzureichender Transparenz d. h. darin, dass es wohl keine oder unzureichende Zutrittsbarrieren gibt. :confused:

Was ich aber nicht verstehen kann: wenn jemand, der außer einem Fernstudium zum Heilpraktiker oder zum psych. Berater keinerlei einschlägige Kenntnisse hat, in diesen Gebieten praktizieren will :cursing:

Gruß Dadi

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