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Warum Wessis nicht im Osten studieren


HannoverKathrin

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http://nachrichten.aol.de/warum-wessis-nicht-im-osten-studieren/artikel/20091102031510102055466

"2005 ging jeder fünfte ostdeutsche Student in den Westen, aber nur vier Prozent der Westdeutschen fanden den Weg an ostdeutsche Unis."

Die Zahlen wirken schon ziemlich heftig.

Dass es eine solche Abscheu für ostdeutsche Unis gibt, habe ich selbst vor ein paar Wochen miterlebt. Genau zu dem jetzigen Semesterstart sind zwei Bekannte nach Frankfurt/Oder gegangen. Vom Freundeskreis wurden sie (sehr) stark belächelt/ausgelacht/verkaspert. Ich selbst habe diese Entscheidung auch angezweifelt. Ohne es vorher zu wissen hatte ich starke Abneigungen gegen ostdeutsche Unis, und dieser Artikel nennt auch wirklich die Gründe dafür. Eigentlich blödsinnig aber dennoch tief verwurzelt.

Außer der Studiengebühren hat man in Frankfurt/Oder den Vorteil, ein halbes Jahr mietfrei zu wohnen und danach nur eine besondere Studentenmiete zu bezahlen. (Für eine normale Wohnung, kein Wohnheim.) Den Weg dorthin finden trotzdem nur wenige.

Die Mauer ist also irgendwie noch im Kopf und hört auch bei der Bildung nicht auf.

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Gegen diesen Missstand gehen die Ostdeutschen Hochschulen aber mit Super-Sonder-Paketen vor, ein entfernter Bekannter studiert in Jena, er sagt das es wohl ein Wohlfühlstudium gibt, weil dort sehr viel für die Studenten getan wird um sie anzulocken.

Hat alles seine zwei Seiten.

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Ich hab in Ilmenau mein Erststudium absolviert.

Auch hier das Bild von etwa 80-85% Ossi, 10% ausländische Studierende und etwa 5-10% "Wessi".

Mieten sind mit 100-200 für nen EZ günstig und auch die allgemeinen Lebenskosten sind preiswert.

Auch der Ruf der Uni ist gut.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Studies in der Nähe ihres Heimatortes bleiben um das bekannte Umfeld nicht zu verlassen - also "Wessis" im Westen und "Ossis" im Osten.

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Also ich würde auch nicht in den Osten gehen, denn man muss von vorneherein damit rechnen, nach dem Studium keinen Arbeitsplatz zu finden und wieder umziehen zu müssen.

Wie das während des Studiums mit dem Geld verdienen aussieht, weiß ich nicht, hohe Löhne werden doch garantiert nicht bezahlt,da helfen auch keine kostenlosen Bahncards oder Laptops für die laufenden Kosten wie Miete und Essen.

Als Student möchte man sicher auch abends mal gerne weggehen, ob in Frankfurt / Oder der Bär tobt? Keine Ahnung, manche grenznahen Orte werden schon als Geisterstädte bezeichnet und der Altersdurchschnitt ist extrem hoch.

Mancher Bürgermeister versucht schon, Leute aus Polen anzulocken, um leerstehende Wohnungen an den Mann zu bringen:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-55946119.html

Dort steht auch, dass in Polen die Löhne in manchen Gebieten höher sind als in Ostdeutschland (die berühmten Friseusen in Sachsen haben einen Tariflohn von 3,06 EUR brutto, andere Branchen werden von dem Trend nach unten wohl nicht allzusehr abweichen).

Ebenso befürchte ich, dass die Mauer in den Köpfen dort genauso existiert wie hier, hier werden Witze über die Ossis gemacht, drüben ist man als Wessi der Außenseiter.

Wenn ich mit meiner VWA fertig bin, wäre ich auch bereit, mich örtlich zu verändern, aber auch nur Westdeutschland, vielleicht noch Berlin, Österreich, Schweiz, Luxembourg...

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Also ich würde auch nicht in den Osten gehen, denn man muss von vorneherein damit rechnen, nach dem Studium keinen Arbeitsplatz zu finden und wieder umziehen zu müssen.

Direkt am Studienort hinterher einen Job zu finden, ist aber vermutlich auch im Westen eher Glückssache, oder? Mobilität wird doch überall gefordert.

Aber okay, wenn ich zum Beispiel in Frankurt am Main BWL studiere, sind die Chancen auf einen Job dort vermutlich größer als in Frankfurt an der Oder (falls es dort einen solchen Studiengang geben sollte...).

Viele Grüße

Markus

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Ich muss ehrlich sagen, dass ich über einen Unterschied zwischen Unis im Westen oder Osten noch nie nachgedacht habe...

Also ich bin gebührtig Wessi und bin an einer Ossi-Fern FH eingeschrieben - zählt das? Wohne sogar in West-Berlin :lol:

Nee, aber jetzt wo ich gerade drüber nachdenke - eine Mitbewohnerin von mir studiert in Frankfurt/Oder und wohnt eben in Berlin, weil da nichts los ist. Eine gute Stunde mit dem Zug lässt sich auch überleben und ist sogar bequemer als eine Stunde U-Bahn oder S-Bahn, wie sehr viele Berliner Studenten das täglich mitmachen (zum Beispiel die Freie Universität ist total am A*** der Welt, von fast egal wo man wohnt). Günstige Mieten gibt's hier eben auch und sie trifft ständig Komilitonen hier - scheint also normal zu sein, das so zu machen, wenn man sich mal drauf eingelassen hat, dorthin zu gehen.

Ich empfinde aber weiterhin kein Gefühl eines Unterschieds. Entweder weiß ich nur nichts darüber, oder irgendein Vorurteil ist erfolgreich an mir vorbeigegangen ;)

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Die "Argumente" scheinen mir leider vor allem zu zeigen, welche unsinnigen Vorurteile es gibt. Dass in Frankfurt/O nicht der Bär steppt mag sein, aber wie sieht es denn in Siegen, Vechta oder Lüneburg (alles Universitätsstädte) aus? Vermutlich ähnlich. Kleinestädte sind eben Kleinstädte. Umgekehrt dürfte das Nachtleben in Leipzig oder Dresden ähnlich sein wie in westdeutschen Großstädten. Und die Löhne hänge wohl von allen möglichen Faktoren ab. Ob Frisösen in Vechta so glänzend verdienen? Wieviele Studenten arbeiten als Frisösen? Ich habe in Jena gewohnt, eine der angenhmsten Städte die ich kenne, auch die wirtschaftliche Lage ist nicht schlecht, jedenfalls nicht schlechter als z. B. in Gelsenkirchen. Es ist doch traurig, wenn ein intelligenter Mensch einen großen Teil des Landes für seine Zukunft ausschliept, ohne ihn zu kennen und aufgrund von Vorurteilen, die eigentlich jeder, der zwei und zwei zusammen zählen kann, als Vorurteile entlarven könnte.

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