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HAF: Talent war gestern – Nur wer was tut, wird gut


Markus Jung

Empfohlene Beiträge

die unsinnige Ausblendung von Anlagen, Begabungen,(...) für Marketingzwecke.

Nichts für ungut, aenny :cool:

In der Tat gibt es - wie so oft - seriöse wissenschaftliche Vertreter beider Richtungen. Ob Talent/Begabung nun angeboren ist oder nicht, werden wir hier kaum abschließend klären können. Meines Erachtens liefern die genannten Quellen einige plausibele Argumente und überzeugende Beispiele für die These, dass Talent nicht das Entscheidende ist.

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  • 4 Wochen später...

Hier noch was Passendes dazu - ich vermute mal, das bezieht sich auf die gleichen Forschungsergebnisse:

Fleiß ist wichtiger als Talent

Neue Erkenntnisse: Nicht Begabung bestimmt über Erfolge, sondern Übung und Hartnäckigkeit / Exklusivumfrage: 62 Prozent der Frauen hätten gern das Talent, besser mit Geld umgehen zu können

Herausragende Leistungen zählen heute mehr denn je. Doch sie rühren nur zu einem kleinen Teil aus Talent, berichtet jetzt das Gesundheitsmagazin HEALTHY LIVING (Ausgabe 03/2010 ab morgen im Handel). Wichtiger sind Fleiß, Hartnäckigkeit und Selbstvertrauen.

Das ist eine gute Nachricht: Die neuen Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern bedeuten nämlich, dass wir alle zu mehr imstande sind, als wir uns vorstellen können. Dies betätigt zum Beispiel der US-Talentforscher Anders Ericsson. Er untersuchte, wie sich Berufsmusiker mit unauffälligen Berufswegen von denen unterscheiden, die große Karrieren machten. Das Ergebnis: Die Erfolgreicheren hatten schlichtweg intensiver geübt.

Vor allem Männer glauben heute, dass man durch Anstrengung im Leben weiterkommt, hat eine repräsentative Exklusivumfrage von HEALTHY LIVING (Gewis, 1027 befragte Männer und Frauen) ergeben. Nur 41 Prozent denken, dass talentierte Menschen generell mehr Erfolg haben als fleißige - aber 54 Prozent der befragten Frauen. 70 Prozent der Männer meinen außerdem, dass man nur wenig oder kein Talent braucht, um berühmt zu werden. Dagegen glauben 41 Prozent der Frauen, dass viel Talent nötig ist.

Auf die Frage, welches Talent sie gern hätten, sagten 62 Prozent der Frauen, sie würden gern besser mit Geld umgehen können (Männer: 41 Prozent), fast die Hälfte der Frauen wäre gern eine begnadete Köchin. Nur 8 Prozent aller Befragten wären gern besonders intelligent.

Die neuen Forschungsergebnissen belegen, dass es zum großen Teil an uns liegt, was wir erreichen. Dies ist jedoch auch unbequem, weil es uns mehr Eigenverantwortung aufbürdet. HEALTHY LIVING rät, die Komfortzone zu verlassen: "Ruhen Sie sich nicht auf den Fähigkeiten aus, die Sie schon beherrschen! Sie müssen sich um Dinge bemühen, die Sie nicht können - noch nicht."

Quelle: Presse-Mitteilung

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Danke für die Info.

Quelle und Inhalt sowie der benannte mgl. Bezug sind m.E. wenig fundiert und aussagekräftig, um grundsätzlich von neuen, anerkannten Erkenntnissen zu sprechen.

Als Exkurs zu dem Thema möchte ich auf "Multiple Intelligenzen" verweisen. Einfach mal googeln, BR-online bietet z.B. einen Videostream.

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eine interessante Diskussion.

Ich denke, bis zu einem gewissen Grad, kann jeder das, was er wirklich lernen möchte, mit sehr viel Fleiss schaffen. Ich würde trotzdem auch nicht ausschließen wollen, dass es dann zusätzlich noch den Faktor Talent gibt, mit dem man dann nicht nur eine sehr gute Leistung, sondern eine ganz besondere Leistung vollbringen kann. Talent alleine ohne Fleiss wird auch nicht zum richtigen Ergebnis führen.

Die Diskussion um das Talent finde ich aber gar nicht so wichtig. Wichtiger finde ich persönlich folgenden Gesichtspunkt:

ein grosser Fehler ist, überzeugt zu sein, dass man zu etwas kein Talent hat, und zwar aus zwei Gründen:

- dieses Denken spiegelt meistens nicht die Realität wieder, sondern beruht oft aus einigen wenigen oder sogar einmaligen Erfahrungen oder Aussagen, aufgrund derer man die Ansicht gewonnen hat, man hätte keine Begabung bzw. es würde einem einfach nicht liegen; man kam zu dem Ergebnis: "Das liegt mir nicht" und das gilt dann für alle Zeit, auch wenn es nicht stimmt.

- vieles im Leben ist es doch auch dann wert, getan zu werden, ohne Höchstleistung zu vollbringen. Einfach weil es interessant ist, Spaß macht, entspannt ... Und das geht auch ohne Talent!

Ich zeichne / male z.B. unheimlich gerne und wenn ich etwas finanziellen und zeitlichen Spielraum habe, leiste ich mir auf diesem Gebiet immer wieder mal "Fortbildungen" in Form von Kursen vor Ort oder Privatstunden. Ich bin glücklich, wenn mir etwas besonders gut gelingt und kann Stunden an einer Zeichnung sitzen. Ich merke dann, dass ich hoch konzentriert daran arbeite und an nichts anderes mehr denke in dieser Zeit. Ich kann hier abschalten, wie es sonst selten der Fall ist. Und wenn ich längere Zeit gar nichts in dieser Richtung tue, beginne ich vom Malen nachts zu träumen, wache auf und denke, ich müßte endlich mal wieder etwas tun.

In Zeiten der Arbeitslosigkeit wird meines Erachtens den Kursinteressenten ein wenig vorgemacht, als ob so ein Kurs mit einer Berufsausbildung gleichzusetzen wäre. Auch wenn es nicht direkt so formuliert wird, es wird zumindest suggeriert.

Beispiel Grafikdesign:

Es gibt hervorragende Ausbildungsstätten für Grafikdesigner; zur Bewerbung muß eine Mappe mit Arbeitsbeispielen abgeliefert werden, anhand derer man überhaupt als Kandidat in Betracht gezogen wird. Hier wird schon sehr kräftig ausgesiebt. Der Markt für Grafikdesigner ist schon lange sehr überlaufen und unterliegt einem starken Konkurrenzkampf. Ich glaube deshalb nicht, dass jeder Fleissige mit einem Kurs an einer Ausbildungsstätte wie der HAF, SGD, ILS, etc. sich auf diesem Markt etablieren kann - das werden Einzelfälle bleiben. Genauso gibt es immer wieder Beispiele, wo sich jemand Malerei z.B. selbst äußerst erfolgreich beigebracht hat und sich damit sein Brot verdient.

Deswegen gibt für mich die Darstellung

Fernkurs xy + viel Fleiss = Beruf

ein etwas falsches Bild ab.

Ausserdem stört mich im obigen Artikel mal wieder die Formulierung:

"Was hat sie bewogen, Design im Fernstudium zu studieren?"

Design ist ein Studiengang an einer Fachhochschule, Uni oder Berufsakademie.

Damit kann man einen Hobbylehrgang nicht vergleichen.

Elke

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Die neuen Forschungsergebnissen belegen, dass es zum großen Teil an uns liegt, was wir erreichen. Dies ist jedoch auch unbequem, weil es uns mehr Eigenverantwortung aufbürdet. HEALTHY LIVING rät, die Komfortzone zu verlassen: "Ruhen Sie sich nicht auf den Fähigkeiten aus, die Sie schon beherrschen! Sie müssen sich um Dinge bemühen, die Sie nicht können - noch nicht."

:thumbup1:

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wirklich interessante Diskussion

ich bin der Meinung, dass beides - Übung und Talent - zusammen kommen sollen.

ich würde z. B. trotz 20.000 Stunden Übung wahrscheinlich nie besser Tennis spielen als Boris Becker. Und auch nicht besser Geige spielen als Nigel Kennedy. Ich wäre dann wahrscheinlich eine passable Tennis-Spielerin und bei meinem Geigenspiel würde niemand die Flucht ergreifen. Aber wäre ich WIRKLICH gut???

Ich habs auch mit viel Übung (wenn auch deutlich weniger als 10.000 Stunden)geschafft, meine Mathe-Klausuren gut zu bestehen. Aber würde ich mit noch mehr Übung wirklich ein Mathe-Genie werden? Ich denke nein, mir fehlt dafür das Talent und auch die Freude an der Tätigkeit. Es gibt Menschen, die haben wirklich Spass an Mathe und drücken jedes Problem mathematisch aus - was mich irgendwie fasziniert, aber ich weiß genau, dass das nicht meine Welt ist.

Dafür kann ich anderes gut...und vielleicht sogar besser als die Mathe-Genies

ich denke jeder sollte versuchen, sich über seine eigenen persönlichen Schwächen, Stärken und Talente klar zu werden. Wenn es dann schafft, die Talente durch Übung auszubauen und nach Möglichkeit auch im Job zu nutzen, kann man wahrscheinlich RICHTIG gut werden in dem was man macht.

Der Fehler, den meiner Meinung nach viele machen, ist zu versuchen auf allen Gebieten gut zu werden und auf ein Level zu kommen. Das führt dazu, dass man seine Talente vernachlässigt (wenn ich was schon gut kann, wieso soll ich dann noch üben?) und ewig an seinen Schwachstellen rumfeilt, ohne wirklich gut zu werden. Dann beschäftigt man sich dauernd mit Dingen, die eigentlich keinen Spass machen...

Wichtiger und richtiger wäre es wohl, seine Stärken so auszubauen, dass man es auch mit den Besten aufnehmen kann. Und die Schwächen so in den Griff zu bekommen, damit sie einem nicht mehr im Weg stehen.

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  • 4 Wochen später...

Der Hinweis auf den Stärken/Schwächen-Aspekt ist sehr hilfreich. Dazu möchte ich noch einmal Dr. Anders Ericsson zitieren:

Wichtig ist nicht die reine Zahl der Stunden, sondern die Intensität, mit der ich mich der Tätigkeit widme. Die besten Violinspieler investierten fast die Hälfte ihrer Übungsstunden in konzentriertes Einzeltraining. Sie machten etwas, das Hobbymusiker nie tun würden: Für sich alleine immer wieder die Griffe üben, die sie noch nicht beherrschten. Sie haben hart daran gearbeitet, ihre Grenzen auszuweiten. Wer dagegen macht, was er schon kann, arbeitet nicht besser, sondern nur mechanischer.

Das komplette Interview zu seinen Forschungsergebnissen, aus dem das Zitat stammt, ist sehr aufschlussreich und findet sich hier.

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Hallo Herr Thiel, haben Sie noch eine andere Quelle als Ericsson? Zudem erachte ich den Focus nicht als wiss.anerk.Quelle.

Was halten Sie, Herr Thiel, von Begabungsforschung und Kompetenzentwicklung?

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