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HAF: Talent war gestern – Nur wer was tut, wird gut


Markus Jung

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Die Hamburger Akademie für Fernstudien (HAF) hat eine Pressinformation veröffentlicht, die sich von den "üblichen" zumindest etwas abhebt (nicht nur durch die Länge...) und die ich gerne unbearbeitet hier einstellen möchte:

Wer Künstler werden will, braucht kein Talent, sondern vor allem Ausdauer und Training.

Talent galt bislang als das Geheimrezept für Erfolg und Ruhm. Talent hat etwas Magisches und die Suche nach dem Supertalent lockt regelmäßig Millionen Menschen vor den Fernseher. Talent macht neidisch, vor allem, wenn man es nicht hat. Leider kann man es sich weder verdienen noch käuflich erwerben. Man hat es – und das große Los gezogen – oder man hat es eben nicht, und bleibt im besten Fall mittelmäßig und im schlimmsten Fall glück- und erfolglos. Der Glauben an das Talent und Genie hat lange Zeit unser Denken beherrscht: Man denke nur an Goethe, Mozart und Van Gogh. Nun ist dieser Glaube von Wissenschaftlern erschüttert worden.

Laut einer Studie der Berliner Universität der Künste gibt es nämlich weder ein „Talent-Gen“ noch sonst irgendwelche Hinweise, dass außergewöhnliches Können etwas Angeborenes ist. Wissenschaftler haben in Untersuchungen an verschiedenen Probanden herausgefunden, dass die Besten ihres Faches einfach wesentlich mehr Zeit investiert hatten. Mit anderen Worten: Wer besser als die anderen ist, hat einfach mehr geübt.

Das eröffnet jetzt ganz neue Dimensionen, vor allem für kreative Menschen. Denn auch wer nicht als „hochbegabt“ gilt, kann in seiner Disziplin durchaus erfolgreich sein. Hauptsache er oder sie bringt Motivation, Ausdauer und die Bereitschaft, kontinuierlich zu trainieren, mit. Diese Philosophie, dass nicht nur Talent, sondern vor allem systematisches Training wichtig ist, wird an der Hamburger Akademie für Fernstudien bereits seit 40 Jahren gelehrt. Und fernab des Medienrummels um das Supertalent ist es zahlreichen Menschen hier schon gelungen, sich mit einem kreativen Fernlehrgang ihren eigenen künstlerischen Weg zu bahnen.

Von der Kauffrau zur ‚Auftragsmörderin’

Die Autorin Ingrid Schmitz ist eine von ihnen. Die Speditionskauffrau aus Krefeld hatte an der Hamburger Akademie das kreative Schreiben studiert und darüber ihre große Leidenschaft für Mord und Totschlag – zumindest auf dem Papier – wieder entdeckt. Vor einigen Jahren hatte sie einen mutigen Entschluss gefasst: Sie hängte ihren Beruf an den Nagel, um sich voll und ganz ihrer Liebe, dem Schreiben von Krimis, zu widmen. Inzwischen hat sie sich mit ausgeklügelten Krimis einen Namen gemacht, ist Herausgeberin von Anthologien und war 2009 Jury-Mitglied des renommierten Glauser-Debüt-Preises. Wovon viele träumen, ist ihr gelungen: Schreiben ist ihr Brotberuf geworden. Sie selbst sieht das eher pragmatisch: „Ich schreibe jeden Tag, mindestens 5 Stunden, mit großer Leidenschaft. Ich glaube, das ist ein Teil meines Erfolgs“, so Schmitz.

Die Kreativität lieber ‚im Abseits’ entfalten

Für viele Bereiche wie das kreative Schreiben ist ein Fernstudium geradezu prädestiniert. Schreiben kann man ja bekanntlich am besten in den eigenen vier Wänden. „Viele kreative Menschen können sich schlecht unter dem Diktat fester Kurszeiten und unter dem Beobachtungsdruck einer Gruppe entfalten“, bestätigt Anno Stockem, Geschäftsführer der Hamburger Akademie. „Für sie ist der private, geschützte Raum, wie ihn ein Fernstudium bietet, natürlich ideal.“ Ein weiterer Vorteil: Man ist zeitlich und räumlich unabhängig. Der Studienleiter fragt nicht danach, ob die eingeschickte Geschichte auf einer Zugfahrt, während eines Aufenthalts auf einer einsamen Insel oder nach einer durchfeierten Nacht entstanden ist. Dennoch ist ein künstlerisches Fernstudium kein „Ticket in die Einsamkeit“, denn jeder Teilnehmer kann seinen Studienleiter anrufen, ihm bei Fragen E-Mails oder einen Brief schicken und sich mit anderen austauschen.

Alles ist möglich – auch der Traum vom Berufsmaler

Im Gegensatz zum Schreiben erscheint Malen und Zeichnen per Fernstudium auf den ersten Blick als ungewöhnliche Methode. Doch der Schein trügt. Die „Kreative Malschule“ der Hamburger Akademie hat den größten Zulauf unter den Kreativ-Lehrgängen. Anders als bei anderen Fernlehrgängen, schickt der Teilnehmer nicht einen Text ein, sondern mehrere Bilder, die der Studienleiter mit klaren Hinweisen und Korrekturzeichnungen kommentiert. Dazu benötigt der Studienleiter viel Präzision und Fingerspitzengefühl, um seine Malschüler anzuleiten, bestätigt Wilfried Meinhardt, der den Lehrgang betreut. Er ist selbst freischaffender Maler, hat früher im Präsenzunterricht Kunst gelehrt und die Erfahrung gemacht, dass viele Teilnehmer ihre alte Leidenschaft im Fernunterricht nachholen oder auffrischen.

So wie die Malerin Anita Guske: Durch eine Anzeige in einer Zeitschrift wurde Anita Guske auf den Malkurs per Fernstudium an der Hamburger Akademie aufmerksam. Sie beschloss daraufhin, ihre seit Kindertagen bestehende Leidenschaft fürs Malen wiederzubeleben. In der DDR aufgewachsen, wurde der Baustoffverfahrenstechnikerin das angestrebte Zweitstudium der Malerei verweigert. Nach dem Motto „besser spät als nie“ holte das die heute 59-Jährige an der Hamburger Akademie für Fernstudien nach. 2002 hat sie sich als freie Künstlerin selbstständig gemacht. Sie betreibt heute ein eigenes Atelier, gibt Malkurse und stellt regelmäßig aus. In Fachkreisen hat sie sich einen Namen als Künstlerin gemacht.

Auf einen ganz anderen künstlerischen Werdegang blickt Alina Steinhörster, 40, aus Brunsbüttel: Schon bevor sie sich bei der Hamburger Akademie einschrieb, hatte die gebürtige Russin in St. Petersburg Kunst und Geschichte studiert. 2005 begann sie zusätzlich ihr Fernstudium „Werbegrafik und Design“ an der Hamburger Akademie. Was hat sie bewogen, Design im Fernstudium zu studieren? „Ich wollte mich einfach weiterentwickeln und meine Qualifikationen ausweiten“, sagt Alina Steinhörster. Sie betreibt ein eigenes Maleratelier, malt und verkauft romantische Bilder im nostalgischen Stil, unterrichtet Malerei und ist Mitglied im Berufsverband bildender Künstler.

Doch nicht nur der Drang zu schreiben und zu malen zieht viele kreative Menschen an die Hamburger Akademie. Auch in der Fotografie, im Karikatur- und Comiczeichnen oder in der Raumgestaltung und Innenarchitektur bildet das Fernlehrinstitut fachmännisch aus. Auch in diesen Disziplinen gibt es immer wieder Absolventen, denen es gelingt, aus ihrem Hobby einen neuen Beruf, sei es einen Haupt- oder erst einmal einen Nebenberuf, zu machen. Dazu gehört auch der 30-jährige Guilio Fiore aus Frankfurt, der schon als Kind seine Zeit am liebsten mit Fotografieren verbrachte. Von Beruf Chemikant, war es dem Sohn italienischer Emigranten auf Dauer zu langweilig, immer nur mit Reagenzgläsern zu hantieren. Also beschloss er 2007, den Lehrgang „Fotografie in Theorie und Praxis“ bei der Hamburger Akademie zu belegen und sich nebenberuflich zum Fotograf weiterzubilden. Guilio Fiore betreibt heute ein Fotoatelier und arbeitet darauf hin, bald vollständig von der Fotografie zu leben.

Eine alte Leidenschaft, manchmal auch ‚heimlich’ nachholen

Sind Fernschulen also die idealen Kreativitätsschmieden? „Ja, für bestimmte Menschen und Lebenssituationen trifft das zu“, erläutert Anno Stockem. „Wer arbeitet oder Familie hat, ist viel flexibler. Aber auch Menschen, die unsicher sind, was ihr Können angeht, sind in einem Fernkurs häufig besser aufgehoben als in einem Präsenzkurs, wo man sich ständig mit anderen vergleicht, dadurch Selbstzweifel entwickelt und schneller aufgibt“. Manchmal komme es auch vor, so Stockem, dass Teilnehmer nicht einmal ihren Freunden oder ihrer Familie von ihrem Fernstudium erzählen. Dahinter stehe oft die Unsicherheit – gerade bei einem neuen Hobby – den eigenen Anforderungen gerecht zu werden. Erst wenn die ersten Erfolgserlebnisse da sind, „outen“ sich die Teilnehmer. Rund zehn Prozent der Absolventen aller Kreativlehrgänge, so Stockem, gehen mit ihren Werken später an die Öffentlichkeit.

Beruf, Karriere, Familie – die täglichen Pflichten oder die Lebensplanung sehen manchmal keine Freiräume für künstlerische Interessen vor. Und manchem hängt vielleicht noch immer die hämische Frage nach: „Hast du denn überhaupt Talent dafür?“ Wer seine Kreativität (wieder)entdecken will, hat an der Hamburger Akademie für Fernstudien zahlreiche Möglichkeiten. Die Befürchtung, das eigene Talent reiche nicht, gilt nicht mehr. Talent war gestern. Nur Nichtstun „schützt“ vor Erfolg.

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Meine Meinung dazu: Mit Fleiß kann man viel erreichen - aber eine gewisse Grundbegabung (Talent...) sollte man vermutlich schon mitbringen. Bei mir zum Beispiel liegt die künstlerische Ader einfach nicht so drin und meine Bilder haben zum Teil immer noch allenfalls Kindergarten- oder Grundschul-Niveau...

Auch die HAF schreibt ja einschränkend:

Das eröffnet jetzt ganz neue Dimensionen, vor allem für kreative Menschen.

Viele Grüße

Markus

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Sicherlich etwas gewagt, die Werbeaussage im HAF-Pressetext.

Da es m.E. um Hobbykurse geht, auch wenn sich diese u.U. und in

Ausnahmefällen professionalisieren lassen, sehe ich die WERBUNG

jedoch nicht so kritisch ;).

Wären es professionelle Hochschulangebote, würde ich auch Alarm

schlagen, aber derartiges Aussagen wären von einer Hochschule kaum

zu erwarten.

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Der Widerspruch kommt nicht unerwartet ;)

Schließlich gehört der Glaube an das Talent als Voraussetzung für herausragende Leistungen zu den vermeintlich gesicherten und scheinbar offensichtlichen Erkenntnissen. Es gibt jedoch ernstzunehmende wissenschaftliche Studien, die das absolut in Frage stellen, siehe zum Beispiel bei Dr. K. Anders Ericsson und seinen Arbeiten zu "The Acquisition of Expert Performance and Deliberate Practice".

Daraus wie auch aus anderen Studien ergibt sich, dass in der Tat die Übungshäufigkeit und -intensität - und nicht ein angeborenes Talent - der ausschlaggebende Faktor ist, um ein hohes Fertigkeitsniveau zu erreichen. Das gilt für Sport ebenso wie für Musik oder Schach.

Ericsson leitet aus den Erkenntnissen sogar eine Faustregel ab. „10000 Übungsstunden benötigen Menschen, um außergewöhnliche Fähigkeiten zu entwickeln“, meint der US-Amerikaner. Einzige Voraussetzung: Sie müssen körperlich und geistig gesund sein. Einige würden zu Beginn zwar schneller Forschritte machen. „Mit zunehmender Übung holen die Langsameren jedoch auf.“ (Zitat aus diesem sehr aufschlussreichen Focus-Artikel).

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... „10000 Übungsstunden benötigen Menschen, um außergewöhnliche Fähigkeiten zu entwickeln“, meint der US-Amerikaner. ... .

Erstmal schön, dass die HAF Anmerkungen zur Kenntnis nimmt.

Die Verweise sind etwas ... naja, ... "bemerkenswert". Zum einen erkenne ich keinen direkten Bezug zum HAF-Fernlehrgang bzw. Pressetext - der Brückenschlag ist doch sehr wage, zum anderen erspare ich hier die Niederschreibung der 10.000 Stunden Hochrechnung bzgl. eines Fernlehrgangs und Übungen ... . ;) Wohlmöglich haben ambitionierte Hobbykünstler viel Zeit zum Üben.

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In meinen Augen ist das aber nur ein schönes Rechenexempel.

Nehmen wir an ich möchte Klavier spielen lernen, habe aber keine Ahnung, kann weder Noten lesen, noch Rhythmus erkennen oder Töne einordnen.

Mit 10tsd Std. Übung kann ich aber virtuos werden? ... obwohl geschrieben steht "außergewöhnliche Fähigkeiten zu entwickeln" ... ok dann nicht virtuos, sondern ich kann beinahe fehlerfrei vom Blatt spielen.

Investiere ich für dieses Ziel nun genau so viel Zeit wie für ein Fernstudium, nämlich 15 Std. die Woche im Durchschnitt benötige ich ca. 13 Jahre um das Ziel zu erreichen.

Da stimme ich dann schon zu, wenn ich es 13 Jahre lang schaffe zu üben, dann bin ich sicherlich gut genug ... allerdings ist doch das Zauberwort Motivation. Kaum ein Mensch kann sich 13 Jahre lang für etwas begeistern, bei dem er Anfangs hohe Rückschläge hinnehmen muss, kaum einen Fortschritt spürt und nicht voran kommt, insbesondere weil er ja weiss, dass er ohne Talent 10tsd Übungsstunden benötigt.

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Nein, 10.000 Stunden sind sicherlich nicht das übliche Pensum für einen Abschluss per Fernlehrgang :-)

In den entsprechenden Studien geht es um die Grundfrage, ob Talent das Ausschlaggebende für den Erfolg ist, sei es im künstlerischen oder in anderen Bereichen. Das Ergebnis ist ein klares Nein: "Die Vorstellung, spezielle Fertigkeiten wie Malen, Programmieren oder Radfahren seien genetisch bedingt, ist falsch. Das Rezept für Lang Langs weltweite Karriere sei schlicht: üben. So ernüchternd die Erkenntnis auf den ersten Blick wirkt, so gut ist sie auf den zweiten. Menschen, bedeutet sie, können viel mehr, als sie glauben." (Zitat wiederum aus dem oben verlinkten Focus-Artikel).

Die letzte Aussage birgt den für uns entscheidenden Punkt: Menschen sollten sich nicht von Zweifeln und Vorurteilen bremsen lassen, Ihre (künstlerischen) Ambitionen in die Tat umzusetzen. Die Studien-Ergebnisse zeigen: Wer etwas wirklich will und mit Einsatz und Konsequenz auf dieses Ziel hinarbeitet, der kann es auch schaffen.

Bei mir zum Beispiel liegt die künstlerische Ader einfach nicht so drin und meine Bilder haben zum Teil immer noch allenfalls Kindergarten- oder Grundschul-Niveau...

Auch hierbei, so möchte ich wetten, lieber Herr Jung, ist nicht das Talent die Hürde, sondern das Interesse und die Zeit, die Sie lieber auf andere Aktivitäten verwenden ;-)

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...In den entsprechenden Studien geht es um die Grundfrage, ob Talent das Ausschlaggebende für den Erfolg ist, sei es im künstlerischen oder in anderen Bereichen. Das Ergebnis ist ein klares Nein: "Die Vorstellung, spezielle Fertigkeiten wie Malen, Programmieren oder Radfahren seien genetisch bedingt, ist falsch. ...

Diese Aussage und Ihr Quellverweis erstaunen mich, widersprechen diese doch den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu den Themen Begabung und Hochbegabung. Oder wie definieren Sie "Talent"?

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Na ja: solche Grundsatzdiskussionen sind immer etwas problematisch.

Vorweg: Auch nach dem Einzug des postmodernen Biologismus (auch) in die Sozialwissenschaften gilt in Bezug auf »Lernen« noch immer das Postulat der Umweltprägung. Das heißt: Nicht genetische, sondern Einflüsse der Umwelt (der Familie, der Freunde, der Peer Groups, der sozialen Verortung) auf die Persönlichkeitsbildung bestimmen die (frühere oder) spätere Neigung zu Interessen und Fähigkeiten.

Soll sagen: es geht nicht um Prädispositionen, sondern um Zugang zu Informationen, positive Lernerfahrungen, Einsicht in Zusammenhänge und Herausbildung einer möglichst autonomen sozialen und persönlichen Identität.

Dies können die Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen sein, müssen es aber nicht. Menschliche Entwicklung ist mehr als nur die technisch-funktionale Entwicklung bestimmter Fähigkeiten; auf jeden Fall ist sie äußerst komplex und hängt von vielerlei Faktoren ab.

Daher ist bei Vorliegen bestimmter und bekannter Voraussetzungen nur von der Wahrscheinlichkeit eines Erfolges im Hinblick auf ein angestrebtes Ziel zu sprechen. Mit Sicherheit vorhersagen kann man dies nicht.

Diese Faktoren sind (trotz des milieu-theoretischen Ansatzes) auch nicht auf rein äußere Einflüsse zu reduzieren, denn sie waren "von Anbeginn" an der Entwicklung und Ausprägung des individuellen Charakters, der Stärken, Schwächen und Neigungen einer Person beteiligt. Hierzu gehört auch das jeweilige Vermögen, sich bestimmte Kenntnisse und Fähigkeiten anzueignen.

Während also der eher biologistische Ansatz von einer Präposition des Einzelnen ausgeht, sehen sozialwissenschaftliche Lerntheorien den Menschen in seinen aktuellen und vergangenen Kontexten. Damit wird auch deutlich, dass sowohl die These "jeder kann alles lernen, er muss nur genügend üben" als auch die Antithese des "Naturtalents" nicht die Realität widerspiegeln.

Es gilt vielmehr herauszufinden, welche Förderungen und Ziele individuell möglich sind. Eine Vorfestlegung weder in der einen noch in der anderen Richtung gibt es nicht.

Auch, wenn dies dann einigen einfacher erschiene...

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Danke @ prh für den umfassenden Kommentar. :)

Mir geht es bei der Aussage der HAF primär um die unsinnige Ausblendung von Anlagen, Begabungen, wie auch immer diese aktiviert wurden, für Marketingzwecke.

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