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Hohe Abbrecherquote in "MINT"-Fächern


TomSon

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Bei Heise gibt es den Artikel http://www.heise.de/newsticker/meldung/Studiengaenge-Hohe-Abbrecherquote-in-MINT-Faechern-933708.html zu lesen. Besonders interessant fand ich:

Ein bemerkenswertes Kontrastprogramm ist das: Während immer mehr Bürger um ihre berufliche Zukunft bangen, treibt manche Arbeitgeber die Frage um, wo sie bloß neues Fachpersonal herbekommen sollen, wenn ihre älteren Spezialisten demnächst in Rente gehen. "Wir wissen, dass der Ersatzbedarf an Ingenieuren in den nächsten Jahren nicht gedeckt ist", sagt Carola Feller, Bildungsreferentin des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). "2014 werden 220.000 qualifizierte Fachkräfte fehlen."

Leider fallen allzu viele auf dem Weg dorthin durch den Rost, schreibt Technology Review in einer aktuellen Analyse zur Lage in den so genannten MINT-Fächern. Die Studienreformen der letzten Jahre haben in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik nicht etwa – wie von der Politik versprochen – mehr Absolventen, sondern mehr Abbrecher hervorgebracht. Zu diesem Ergebnis kommen aktuelle Untersuchungen des Hannoveraner Forschungsinstituts HIS (Hochschul-Informations-System) sowie des Bayerischen Staatsinstituts für Hochschulforschung und Hochschulplanung (IHF).
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Ich denke es gibt leider viel zu wenig AG die sich wirklich um Fachpersonal bemühen. Und damit meine ich gute Arbeitsbedingungen zu schaffen. Aber jammern können sie ganz gut.

Weiterhin denke ich, dass viele Lehrer es in Schulen einfach nicht mehr schaffen Schüler für MINT-Fächer zu begeistern oder vorzubereiten.

Natürlich gibt es auch Studenten die MINT studieren, weil es da angeblich später viel Gehalt gibt. Die werden dann durch Grundlagen in Mathe, Technik o.ä. abgeschreckt.

Wo bleibt das seit Jahren versprochene Förderungsgeld der Regierung, um MINT-Fächer wieder attraktiv zu machen? Wo bleibt die Begeisterung der Lehrer? Oder der Eltern?

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Ein wirklich interessanter Artikel.

Ich denke, dass die fehlende Begeisterung für die MINT Fächer auch mit den Umständen zusammenhängen, unter denen die Kinder heute aufwachsen. Wenn ich an meine Kindheit denke, dann denke ich an Spielen im Wald, Gummitwist, Buden bauen etc. wenn ich mir dann aber meine früheren Nachhilfeschüler vor Augen führe, dann haben die Computerspiele, Chatten und Chillen als Lieblingsbeschäftigung genannt. Auch berichteten viele Kinder dass sie nach der Schule erstmal den PC oder Fernseher anschalten um zu "entspannen". Das Bildschirmtätigkeiten jedoch keine Entspannung sind und sogar kontraproduktive fürs Lernen sind, zeigen Langzeitstudien aus der Gehirnforschung.

Außerdem wird auch die Technik immer spezieller. Ich kann mich noch erinnern, dass ich als Jugendliche mit anderen an Autos geschraubt habe (mit Erlaubnis des Eigentümers - versteht sich ;) ) und mitgeholfen habe ein Auto "flott zu machen". Das wäre heute undenkbar. Dazu ist einfach zu viel Elektronik in den Autos.

Außerdem ist diese Abbrecherquote von vielen Hochschulen mit einkalkuliert, denn die Labore würden sonst nicht ausreichen!

Auch bei der Finanzierung gibt es IMHO Nachholbedarf. Zwar werden Stipendien für Politikstudenten, Jurastudenten, BWL Studenten angeboten, aber für die MINT Fächer findet man kaum etwas.

Ich glaube diejenigen, die am wenigsten etwas für diese Entwicklung können sind die Lehrer. Zum einen kann man niemanden motivieren, der nicht motiviert werden möchte. Sprich, jemand mit "Null Bock Stimmung" kann nicht motiviert werden, außer er/sie ist dazu bereit. Zum anderen werden oftmals konfusere Änderungen durchgeführt. So lernen die Grundschulkinder in BaWü z.B. keine römischen Ziffern mehr (man möchte die armen Kinder ja nicht zu sehr mit Rechnen quälen), aber u.a. in Chemie werden diese Ziffern benötigt. Auswendiglernen ist auch out, und so werden Werke von Schiller, Goethe, Lessing und Konsorten vereinfacht im Schulbuch abgedruckt. Ich meine nicht, dass man die Glocke vollständig rezitieren können muss, aber auch das Auswendiglernen will gelernt werden und wird auch später im Studium benötigt.

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Auswendiglernen ist auch out, und so werden Werke von Schiller, Goethe, Lessing und Konsorten vereinfacht im Schulbuch abgedruckt. Ich meine nicht, dass man die Glocke vollständig rezitieren können muss, aber auch das Auswendiglernen will gelernt werden und wird auch später im Studium benötigt.

Wirklich? Ist ja irre! Readers Digest für Goethe??

Ich bekenne mich dazu, in der Schule Dinge wie "Die Glocke", "Der Zauberlehrling" oder "Belsazaar" auswendig gelernt zu haben. Und es hat mir nicht (!) geschadet. Mal davon abgesehen, dass ich bis heute den ersten Vers des Zauberlehrlings nicht aus meinem Kopf kriege, hat man (wie krypt0lady schreibt) dadurch das Lernen erlernt, das Gedächnis trainiert und noch was für die Bildung getan!

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..., weil es da angeblich später viel Gehalt gibt.
:sneaky2: ... und die ach so sicheren Arbeitsplätze. Man sollte schon hinschauen wer solche Studien finanziert: VDMA, BIT. Die Arbeitgeberverbände wollen natürlich ein großes Arbeitnehmerangebot. Dann geht es aber zwangsläufig mit den Konditionen und der Arbeitsplatzsicherheit bergab. Für MINT sollte man schon mehr als ein allgemeines Interesse zeigen, sonst wird man in den Berufen nicht glücklich.
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sonst wird man in den Berufen nicht glücklich.

Das gilt denke ich für jede Berufswahl/Studium usw.

Die Studienreformen der letzten Jahre haben in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik nicht etwa – wie von der Politik versprochen – mehr Absolventen, sondern mehr Abbrecher hervorgebracht.

Soweit ich mich erinnern kann, wurde vor kurzem erst diese hanebüchene Aussage widerlegt.

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Das erinnert mich an die Abbrecherdiskussion unter Fernstudenten.

Eigentlich schade, dass dieser Satz in der Kurzfassung prangt, denn er Ursprungsartikel setzt sich ganz klar mit den Fehlern auseinander, die zu den aktuell niedriger Absolventenraten führen. Allerdings ist es eben en vogue dem Bologna-Prozess die Schuld zu geben, anstatt die Professoren und Verantwortlichen in die Pflicht zu nehmen. (hierzu ein Interview)

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Hi Michael,

schön dich mal wieder zu sehen äh lesen. ;)

Ist wohl immer eine Frage der Zählweise und des Autors. Nach dieser Studie hat sich die Zahl der Studienabbrecher verringert:

http://idw-online.de/pages/de/news246873

Diese Studie bezieht sich auf alle Studiengänge nicht nur MINT und außerdem wird auch berichtet, dass es:

... starke Indizien dafür [gibt], dass die Anzahl der Studienabbrecher in den Bachelor-Studiengängen der Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften an den Fachhochschulen überdurchschnittlich hoch ausfällt.

und

Demgegenüber weist vor allem ein Teil der Ingenieurwissenschaften und der Naturwissenschaften einen hohen Studienabbruch auf.

LG, Inés

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