Keine (behinderten-)gerechte Prüfung, keine Hilfestellungen

[Omi]

So ihr Lieben,

um dieses Thema mal abzuschließen…

Erstmal tausend Dank an euch alle. Ihr habt mir sehr den Rücken gestärkt.

Stand der Dinge ist leider, das ich nicht zur Prüfung nach Hamburg fahren kann. Da angeblich nur in Hamburg geprüft werden kann(obwohl am 22.06.2010 ein Seminar in den Räumen in Köln stattfindet),ist es mir finanziell nicht noch einmal möglich die Kosten für Fahrt/Unterkunft nach HH zu tragen.

Ich kann nur jedem Studenten mit einem Handicap raten, schaut sehr genau hin bevor ihr euch anmeldet und achtet auf einen Behindertenberater/beauftragten.

Was die Ils betrifft, hat sich jetzt ein Integrationsfachdienst eingeschaltet. Quasi ein Ableger der Agentur für Arbeit. Da die Ils über einen Bildungsgutschein abgerechnet hat, muss sie wohl bestimmte Auflagen erfüllen .Ich bin jetzt nicht wirklich in den rechtlichen Dingen besonders gut bewandert.

Man konnte mir aber einige Anforderungen nennen die die Ils erfüllen muss.

1. der Träger der Maßnahme die erforderliche Leistungsfähigkeit besitzt,

2. der Träger in der Lage ist, durch eigene Vermittlungsbemühungen die Eingliederung von Teilnehmern zu unterstützen,

3. Aus- und Fortbildung sowie Berufserfahrung des Leiters und der Lehrkräfte eine erfolgreiche berufliche Weiterbildung erwarten lassen und

4. angemessene Teilnahmebedingungen bietet

nun zu Punkt 3 und 4 haben wir ja genügend geschrieben. Ob die gehobeneren Instanzen tatsächlich mehr erreichen, sei mal dahingestellt.Ihr seid auf alle Fälle klasse Danke euch Omi

[Dadi]

ich möchte auch mal was sagen...zunächst mal wusste ich nicht, was du mit "bipolar" meinst , hab aber bei Wikipedia das hier gefunden:

Die Bipolare affektive Störung (auch bekannt unter der Bezeichnung „manisch-depressive Erkrankung”) ist eine psychische Störung und gehört zu den Affektstörungen. Sie zeigt sich bei den Betroffenen durch episodische, willentlich nicht kontrollierbare und extreme Auslenkungen des Antriebs, der Aktivität und der Stimmung, die weit außerhalb des Normalniveaus in Richtung Depression oder Manie schwanken.

wenn ich dich nun richtig verstanden habe, hat das Benehmen des Kursteilnehmers einen akuten Schub bei dir ausgelöst, der stationär behandelt werden musste.

was mir nun nicht klar ist (sorry, wenn ich so deutlich frage, aber ich kenne mich wirklich mit dem Sachverhalt nicht aus und möchte mir ein klareres Bild machen): ruft Stress oder Wut oder Verärgerung bei dir immer oder häufig einen akuten Schub aus? du hast ja wohl inzwischen einige Erfahrung mit der Krankheit gesammelt...gibt es irgendwelche "Tricks" oder Medikamente, mit denen du einen akuten Schub verhindern oder erleichtern kannst? oder gibt es auch Situationen, die das Eintreten eines Schubs wahrscheinlicher machen?

würde es dir z. B. helfen, wenn das Seminar per WebCam aufgezeichnet werden würde und du in einem Nebenraum sitzt und dort das Seminar verfolgst? und bei der Prüfung auch alleine in einem Raum sitzt? ich denke, ganz ohne Prüfung wirst du wohl nicht zu dem Abschluss kommen...

[Omi]

moin moin Dadi

das hat Wiki wohl ganz gut beschrieben. Genau genommen ist eine Bipolare Erkrankungen eine Erbkrankheit. Nach heutigem Wissensstand tragen verschiedene Gene zum Erkrankungsrisiko bei.

Was die Situation in HH betrifft, kommen mehrere Faktoren zusammen. Ich war logischerweise aufgeregt, denn ich habe immerhin 24 Monate drauf hin gearbeitet um meinen Abschluss zu schreiben. Sicherlich die Kursteilnehmerin, aber auch gerade das nicht einschreiten des Kursleiters, obwohl sich alle im Kurs beschwert haben. Lernen in Teamarbeit war schlichtweg nicht möglich.

Sicher kenne ich meine Behinderung gut und weiß worauf ich achten muss. Auch hatte ich Bedarfsmedikation im Gepäck .Ich muss immerhin seit 21 Jahren damit leben.

Allerdings war ich nicht auf dieses Chaos im Kurs vorbereitet.:cursing:Das hat mir quasi das Genick gebrochen. Wer rechnet denn auch mit sowas?

Wenn ich bedenke, das wildfremde Menschen, mich angesprochen haben, ob Sie mir helfen können…Und unser Kursleiter hat einfach tatenlos zugesehen. Wie gesagt erst am 3. Tag kehrte Ruhe ein. Aber ich konnte das leider nicht mehr auffangen.

Stress, Wut, Verärgerung oder sonstige Belastungen machen sich nicht wirklich in Schüben bemerkbar. Wie gesagt ich habe 2 Kinder alleine großgezogen, gehe arbeiten, habe mein Fernstudium absolviert. Zähle Gott sei dank zu denjenigen, die trotz des Handicaps seit Jahren stabil sind. Es erfordert halt unglaublich viel Disziplin für mich, denn ich muss mich quasi selber immer im Auge behalten.

Mir würde ein ganz normales Seminar mit einer normalen Arbeitslautstärke ausreichen. Spitzen mäßig wäre wenn ich nach Köln fahren könnte. Dann hätte ich die Möglich zu Hause zu schlafen. Da hilft mir meine vertraute Umgebung doch sehr.

Aber hätte, wäre, wenn ist ja nun abgefahren. Dann werde ich mich halt ohne „geprüft“ bewerben und dann weitersehen.

Grüße Omi

[Elke Pielmeier]

Aber hätte, wäre, wenn ist ja nun abgefahren. Dann werde ich mich halt ohne „geprüft“ bewerben und dann weitersehen.

Hallo Omi,

so ärgerlich die ganze Angelegenheit auch ist, ich denke, du hast hier die richtige Einstellung. Da es sich sowieso nicht um eine staatlich anerkannte Prüfung handelt, denke ich, dass die Prüfung an sich für einen künftigen Arbeitgeber nicht sonderlich ausschlaggebend sein wird, vor allem da du ja auf jeden Fall noch ein Zeugnis oder Zertifikat erhalten wirst. So war es jedenfalls bei der SGD, bei der ich mal einen Kurs zum Internetbetreuer belegt habe (ich habe damals freiwillig auf die Prüfung verzichtet).

Weiterhin alles Gute

Elke

[mentus]

Dass keine befriedigende Lösung gefunden werden konnte, finde ich schade. Abschluss hin oder her, im Laufe der Zeit, wenn Deine Berufserfahrung zunimmt, wird die Bedeutung des Abschlusses abnehmen.