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TUAS MBA akkreditiert?


Markus Jung

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Welche Nachteile hat dieser Abschluss gegenüber akkreditieren Abschlüssen?

Wie siehts aus, wenn man nach dem Master eventuell promovieren möchte (Ist ja, wie ich gelesen habe schon schwierig, mit FH Abschluss einen Doktor Vater zu finden...)?

...

Denn das war ja auch eigentlich das Ziel des Bachelor / Master Systems... Kein Diplom FH mehr, es wird nicht

mehr zwischen Fachhochschule und Universität unterschieden.... Master ist Master Bachelor ist Bachelor hieß es...

Wenn ich den Titlel in Deutschland rechtskräftig führen darf, sollte doch am Ende keine Unterscheidung mehr stattfinden...?!

Also so einfach ist das dann wohl doch nicht. Zuerst einmal bedeutet dass du einen akademischen Grad führen darfst (der übrigens rein rechtlich gesehen kein Titel ist) nichts weiter als dass du dich nicht strafbar machst, wenn du das tust.

Die berufliche Anerkennung ist davon erstmal unabhängig, obwohl ein nicht führbarer Grad natürlich auch nicht anerkannt wird! Für die Anerkennung sind bei reglementierten Berufen (z.B. Mediziner oder Ingenieur) je nach Bundesland entweder die jeweiligen berufsständischen Vereinigungen oder z.T. auch das jeweilig zuständige Regierungspräsidium zuständig. Bei nicht reglementierten Berufen (also auch im Management-Bereich) gibt es keine staatlich geregelte Anerkennung (auf Landesebene) und jeder Arbeitgeber kann im Prinzip selbst entscheiden ob er einen bestimmten Abschluss anerkennt, oder nicht. Ich kann mir aber wirklich nicht vorstellen dass es da bei einer finnischen FH Probleme gibt. Abgesehen davon ist Finnland ja auch EU-Mitglied und die Abschlüsse von anerkannten Hochschulen aus EU-Ländern werden auch über EU-Recht in Deutschland anerkannt. Bis hier hin sehe ich also absolut keine Probleme.

Was allerdings eine spätere Promotion angeht, da bezweifele ich stark dass das möglich ist. Das hat aber nicht das Geringste mit der fehlenden Akkreditierung zu tun!

Zunächst mal stellt sich sowieso die Frage welche Akkreditierung ein finnischer MBA haben sollte. In Deutschland sind so gut wie alle MBA-Studiengänge durch FIBAA akkreditiert. Dummerweise ist diese Akkreditierungsagentur nur im deutschsprachigen Raum wirklich bekannt. Es würde mich nicht wundern wenn z.B. viele britische Arbeitgeber einen deutschen MBA mit FBIAA-Akkreditierung genauso wie einen nicht-akkreditierten britischen MBA behandeln würden. Sinn würde für eine finnische FH - die einen MBA auf dem internationalen Bildungsmarkt anbietet - also nur eine der drei internationalen Akkreditierungen (AMBA aus UK, AACSB aus den USA oder die europäische EQUIS) machen. TUAS hat sich offensichtlich dagegen entschieden bei einer dieser Agenturen die Akkreditierung zu beantragen. Wahrscheinlich weil sie nach finnischem Recht nicht nötig ist. Übrigens ist auch nach deutschem Recht eine internationale Akkreditierung nicht nötig, sondern nur die Deutsche. Das dürfte der Grund sein warum viele deutsche MBA-Studiengänge eben "nur" die FBIAA-Akkreditierung haben.

Nun ist für die Zulassung zur Promotion nur wichtig ob der Abschluss und die verleihende Hochschule nach dem Recht des Herkunftslandes voll anerkannt sind. Das ist hier offensichtlich der Fall.

Das eigentliche "Problem" ist meiner Meinung nach aber das finnische Hochschulsystem. Wie in Deutschland kann man in Finnland nach einem FH-Bachelor an eine Uni für den Master wechseln, und ein Uni-Bachelor kann auch seinen Master an einer FH machen. Trotzdem gibt es einen Unterschied zur Situation in Deutschland. Ein Master einer finnischen FH berechtigt nicht zur Promotion an einer finnischen Uni! Um mal eine Quelle für diese Behauptung zu nennen, hier ist eine (recht grosse) PDF-Datei in der die Hochschulsysteme der Länder des Bologna-Prozesses kurz beschrieben werden: http://eacea.ec.europa.eu/education/eurydice/documents/thematic_reports/122DE.pdf

Auf Seite 88 dieser Datei (Seite 86, wenn du dich nach der Nummerierung auf den Seiten selbst richtest) findest du eine Übersicht des finnischen Hochschulsystems incl. der möglichen Bildungswege. Dort ist eindeutig zu erkennen, dass nur ein Master einer finnischen Uni, der übrigens auch 30 ECTS-Credits mehr beinhaltet, zur Promotion berechtigt. Aus genau diesem Grund halte ich es auch für sehr unwahrscheinlich dass jemand mit diesem Abschluss in Deutschland einen Doktorvater findet.

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Was allerdings eine spätere Promotion angeht, da bezweifele ich stark dass das möglich ist. Das hat aber nicht das Geringste mit der fehlenden Akkreditierung zu tun!

Das ist ja beim MBA ja auch so, daß dort nur der DBA möglich ist und keine normale Promotion zum PhD.

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Das ist ja beim MBA ja auch so, daß dort nur der DBA möglich ist und keine normale Promotion zum PhD.

Also wenn du meinen letzten Beitrag mal ganz genau liest, dann wirst du merken dass ich mich da auf die Situation in Deutschland bezogen habe, obwohl ich das vielleicht ein wenig untergegangen sein mag. Ich hätte das deutlicher machen können. Im übrigen gibt es hierzulande meines Wissens keinen einzigen DBA-Studiengang. Selbst der PhD ist noch recht selten. Die meisen Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten verleihen noch immer den Dr. rer. pol.!

Ich will jetzt auch nicht behaupten dass es nicht vielleicht in einem anderen europäischen Land (ausserhalb Deutschlands und Finnlands) möglich wäre, zu einem DBA-Studiengang zugelassen zu werden. Nur sicher kann man sich da nicht sein. - Gut, das kann man eigentlich nie, aber da ein Master einer finnischen FH (egal ob es nun ein MBA ist, oder nicht) im Herkunftsland nicht zur Weiterführung des Studiums auf Dr.-Ebene berechtigt dürften die Chancen auch international zumindest nicht die allerbesten sein.

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Also wenn du meinen letzten Beitrag mal ganz genau liest, dann wirst du merken dass ich mich da auf die Situation in Deutschland bezogen habe, obwohl ich das vielleicht ein wenig untergegangen sein mag. Ich hätte das deutlicher machen können. Im übrigen gibt es hierzulande meines Wissens keinen einzigen DBA-Studiengang. Selbst der PhD ist noch recht selten. Die meisen Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten verleihen noch immer den Dr. rer. pol.!
Einige Fernstudienanbieter wie UoL, CSU, EBS usw. haben DBA-Programme.

Ich will jetzt auch nicht behaupten dass es nicht vielleicht in einem anderen europäischen Land (ausserhalb Deutschlands und Finnlands) möglich wäre, zu einem DBA-Studiengang zugelassen zu werden. Nur sicher kann man sich da nicht sein. - Gut, das kann man eigentlich nie, aber da ein Master einer finnischen FH (egal ob es nun ein MBA ist, oder nicht) im Herkunftsland nicht zur Weiterführung des Studiums auf Dr.-Ebene berechtigt dürften die Chancen auch international zumindest nicht die allerbesten sein.

Bei einigen Unis steht es ja extra drin. Da wird man nicht zugelassen. Genauso gibt es bei den Mastern der Donau Uni keine Promotionsberechtigung. Hier werden berufsbezogene Master erklärt.

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Einige Fernstudienanbieter wie UoL, CSU, EBS usw. haben DBA-Programme.

Stimmt natürlich, mein Fehler! Daß es auch ausländische Anbieter in Deutschland gibt, die DBA-Programme anbieten, war mir zwar eigentlich schon bekannt, aber irgendwie hab' ich die jetzt einfach unter den Tisch fallen lassen. Die Aussage: "Im übrigen gibt s hierzulande meines Wissens keinen einzigen DBA-Studiengang an einer deutschen Hochschule." stimmt dann aber doch! ;) (Wieso eigentlich, wo es doch auch deutsche MBAs gibt?)

Bei einigen Unis steht es ja extra drin. Da wird man nicht zugelassen. Genauso gibt es bei den Mastern der Donau Uni keine Promotionsberechtigung. Hier werden berufsbezogene Master erklärt.

Das ist ja genau der Punkt, eine Promotionsberechtigung gibt es beim TUAS-MBA halt auch nicht. Im Grunde unterscheidet sich das finnische Hochschulsystem vom Deutschen vor allem dadurch, daß die finnischen FHs ausschliesslich berufsbezogene Master anbieten. Abgeseh'n davon gibt's recht viele Gemeinsamkeiten. Das geht so weit daß z.B. der klassische finnische Abschluss in den Ingenieurswissenschaften der Diplom-Ingenieur, auf Finnisch "diplomi insinööri", ist!

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  • 2 Monate später...

Hallo Tailor,

gute Frage. Ich habe keine Antwort darauf.

Auf der Webseite von wwedu gibt es noch diese umfangreiche PDF:

http://www.wwedu.com/DownloadServlet/129/info_mba_tuas.pdf

Aber auch daraus geht dies nicht eindeutig hervor.

Welche Folgen bzw. Unterschiede ergeben sich Deiner Meinung daraus, ob der Abschluss von der TUAS direkt vergeben wird oder nicht?

Viele Grüße

Markus

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Hallo Markus,

auch eine gute Frage von Dir.

Ich sage es mal so.

Es gibt eine Menge validierte MBA Programme (Beispiel KMU) mit der University of Middlesex, über RDI mit der University of ...,

usw.

Das Problem hierbei ist, finde ich, dass es einen Unterschied gibt bzw. geben wird, ob eine Universität in Abstimmung mit einer externen Nichthochschule einen Titel vergibt, oder die Prüfung selber durchführt.

Aktuelles Beispiel ist ja die University of Wales, die wohl zukünftig keine Validierungen mehr durchführen wird, sondern selbst die Prüfungen - auch die Thesis abnehmen wird, da hier wohl in einigen Fällen Mist gebaut wurde.

Ganz ehrlich frage ich mich, wenn man es ganz genau nimmt: "Was bescheinigt eine solche Uni in einer solchen Validierung eines externen Studium mit einem nicht universitären Anbieter eigentlich genau? Das die Studieninhalte mit dem externen Anbieter inhaltlich abgestimmt sind? UND VOR ALLEM - wie sieht es mit der Beurteilung einer Thesis aus, wird diese nur von Mitarbeitern des externen Anbieters geprüft, oder nimmt da die Uni/FH Einfluss und wenn ja in welchem Umfang?"

Wie ich aber, dank Deinem Forum sehen kann, springen langsam auch in Deutschland Anbieter (HFH) auf den Zug auf, will sagen: Zulassung zum Masterstudium ohne vorherigen Abschluss, aber mit FIBAA-Akkreditierung. Nun gut, ich denke, diese Entwicklung ist nicht mehr aufzuhalten. Es mag in einigen Fällen sicher gerechtfertig sein gewissene Lebensumstände oder Erleichtungen für Interessenten zu schaffen. Dennoch, wenn dieser Trend so anhält, tut man dem Titel MBA oder MA/Msc langfristig keinen Gefallen, denn dann wird man irgendwann in naher Zukunft mit MBA oder MA/Msc-Absolventen "die Strasse pflastern können".

Gruß

Tailor

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