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Studierende der FernUni Hagen sind laut Umfrage mit der Bologna-Umsetzung zufrieden


Markus Jung

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Sind sie zufrieden? Ja, sie sind es. Die Studierenden der FernUniversität in Hagen hatten bei einer Umfrage zur Umsetzung des Bologna-Prozesses die Möglichkeit, offen ihre Meinung zu äußern. An alle Bachelor- und Masterstudierende, die im vergangenen Wintersemester mindestens im dritten Semester waren, wurden Fragebögen verschickt. Jetzt liegen die Ergebnisse vor und sie zeigen: Die Studierenden stehen hinter dem Konzept ihrer Hochschule.

Die FernUniversität hatte bereits 2006 universitätsweite Standards für die Modularisierung des Fernstudiums festgesetzt. Die Vergabe von Leistungspunkten, die Prüfungsorganisation und Schlüsselkompetenzen fanden hierbei besondere Beachtung. Auf diese Weise sollten Probleme bei den Bachelor- und Masterstudiengängen gar nicht erst entstehen.

Der Bildungsstreik des vergangenen Jahres zeigt die Brisanz des Bologna-Themas. Die Beteiligung an der Umfrage der FernUniversität war mit 12 Prozent dennoch nicht besonders hoch. Dass bei den Fernstudierenden nur ein mäßiges Interesse an der Bologna-Kritik besteht, bestätigen auch die Antworten. Gut die Hälfte der Befragten empfindet die Kritik als überhaupt nicht oder nur bedingt berechtigt. Die kürzeren Studiengänge kommen den Fernstudierenden sogar entgegen. Viele von ihnen sind berufstätig, durch die Bachelor- und Masterstudiengänge erreichen sie schneller den gewünschten Studienabschluss.

Zwei Drittel der Befragten sind mit der Betreuung an der FernUniversität sehr zufrieden. Und auch die Studienbedingungen passen, laut Angaben der Befragten, gut zu den persönlichen Lebensumständen. 86 Prozent der Antwortenden sind berufstätig. Dies ist sicher auch ein Grund für das geringe Interesse der Fernstudierenden an der Bologna-Kritik.

Die Meinung vieler Präsenzstudierender, die Leistungsanforderungen seien in den Bachelor- und Masterstudiengängen zu hoch, wird von den Fernstudierenden nicht geteilt. Für sie gibt es an der FernUniversität weder zu viele noch zu schwere Prüfungen. Darauf wurde bei der Modularisierung 2006 bereits besonders geachtet.

Problematisch sehen die Studierenden die Möglichkeit, ein Semester an einer anderen Hochschule zu studieren. Allerdings ist ihnen dies auch nicht so wichtig, da viele von ihnen berufstätig sind. Zudem sind Ortswechsel oder Auslandsaufenthalte ohne Unterbrechung des Fernstudiums problemlos möglich.

Der Praxisbezug der Inhalte ist den Studierenden hingegen sehr wichtig. Sie wünschen sich, dass dieser noch höher wird. „Solche Hinweise nehmen wir gerne auf. Wir werden daran arbeiten und uns weiterentwickeln“, geht der Rektor der FernUniversität Prof. Dr.-Ing. Helmut Hoyer positiv mit der Kritik um. Die gesamten Ergebnisse der Befragung werden an die Fakultäten weitergeleitet, damit diese ihre Studiengänge weiter verbessern. In einem Jahr wird die Umfrage wiederholt.

Die Rektorinnen und Rektoren der nordrhein-westfälischen Universitäten hatten sich im November vergangenen Jahres in einem gemeinsamen Memorandum dazu verpflichtet, die Umsetzung des Bologna-Prozesses kritisch zu überprüfen. Die FernUniversität hatte zunächst die Fakultäten befragt. Die Dekanin und die Dekane zogen ebenfalls eine positive Bilanz.

Quelle: Presse-Mitteilung

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Das die Fernstudenten ein kürzeres Studium bevorzugen ist nachvollziehbar.

In der realen Studienwelt sieht es indessen aber ganz anders aus. Da hat die Reform bisher ihr erklärtes Ziel total verfehlt.

Schließlich war Endziel der Reform (laut Papieren der Bundestagsausschüsse, die den Gesetzen beiliegen) die Verringerung der Studienabbrecher.

Stattdessen haben wir inzwischen gut 10% mehr Abbrecher.

Thema verfehlt, setzen, 6.

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