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Warnung vor dem Fernstudium


Markus Jung

Empfohlene Beiträge

Christian von fernstudi.net hat in seinem Blog einen recht provokanten Beitrag mit der Überschrift Fernstudium - nicht zu empfehlen! veröffentlicht.

 

Der Autor ist selbst Fernstudent an der FernUni Hagen und möchte mit dem Artikel vermutlich mal einen Gegenpol zu den ganzen "Lobhudeleien" auf das Fernstudium setzen, die man sonst so bei den Anbietern, aber auch allgemein (auch hier bei Fernstudium-Infos.de...) dazu liest, wenn es um die Vorteile eines Fernstudiums geht.

Seine Thesen:

  • Ein Fernstudium erfordert Disziplin
  • Ein Fernstudium erfordert Ausdauer
  • Ein Fernstudium ist eine unsoziale Sache
  • Fernstudium macht einsam

So kommt er dann auch zu seinem Fazit:

Zitat
Wenn ich aber meinen Job nicht hätte, der mir so viel Zeit abverlangt, mir aber auch so viel gibt, würde ich aber auch wieder an einer ganz normalen Präsenzuni studieren.
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Ich denke, es ist schwierig, wenn man bereits an einer Präsenzuni war und dann ein Fernstudium macht. Ich habe den Bericht jetzt nicht gelesen, aber im Fazit das "wieder" klingt ja ganz danach. Wenn man sich für ein Fernstudium entscheidet, weiß man, dass es Ausdauer und Disziplin dafür braucht und dass die sozialen Kontakte unter Umständen leiden.

Noch schlimmer ist das wahrscheinlich, wenn man eben eine Präsenzuni kennt, an der man sich regelmäßig mit Kommilitonen trifft und sich austauschen kann.

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In der Tat ist es für jemanden, der gerade die Schule absolviert hat und über noch keine beruflichen Erfahrungen verfügt, im Normalfall sinnvoller ein Präsenzstudium aufzunehmen. Die meisten Fernstudenten sind jedoch älter, haben bereits die angesprochene Sozialkompetenz durch ihr Berufsleben, und zum großen Teil eine eigene Familie, erworben.

Diesen Leuten dann den Rat zu geben "Fernstudium - nicht zu empfehlen !" ist dann allerdings schlichtweg falsch.

Es gibt nunmal für viele Fernstudenten Verpflichtungen, die es ihnen nicht erlauben, einfach auf ein ständiges, angemessenes Einkommen zu verzichten, und "auszusteigen", um ein Präsenzstudium zu machen. Auch reicht es den meisten aus - sowohl im Präsenz-als auch im Fernstudium -, ihr Wissen zu erweitern, ohne dazu allzuweit über ihr Studienfach hinauszugehen.

Die Kritik richtet sich daher wohl nicht an das Fernstudium an sich, sondern eher an jene Karrieristen, die lediglich an ihrem "Lebenslaufdesign" arbeiten, und die eine Bildung neben der reinen Ausbildung für überflüssig halten. Diese trifft man allerdings auch im Präsenzstudium an, und nicht als Minderheit.

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Den ersten beiden Thesen stimme ich ohne Weiteres zu. Allerdings verstehe ich nicht, was daran negativ sein soll. Abgesehen davon erfordert ein Präsenzstudium auch eine Menge an Disziplin und Ausdauer.

Die beiden letzten Thesen sind ja höchst individuell. Auch ich habe mein Privatleben während des Fernstudiums eingeschränkt (viel mehr als beim Präsenzstudium), dennoch habe ich mich nie einsam gefühlt (der Vergleich mit Apple ist in meinen Augen völlig daneben) und warum das "unsozial" sein soll, kapiere ich auch nicht so ganz.

Der Beitrag ist allerdings viel positiver geschrieben, als es die Überschrift vermuten lässt.

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Der Blogbeitrag ist wirklich objektiv, nicht so wie der Titel es vermuten lies.

Mit seinen 4 Punkten hat er übrigens vollkommen Recht.

(wegen dem Unsozial: als Fernstudent ist man Einzelkämpfer, man hat keine Gruppe um sich. Die 10 Mal Gesellschaft im Semester wiegen die restlichen "einsamen Wochen" nicht auf.

Michael, das solltest du doch eigentlich bestätigen können, immerhin hast du ja auf Präsenzen meißteils verzichtet)

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Michael, das solltest du doch eigentlich bestätigen können,

Ja, kann ich. Allerdings weiß ich auch nicht, woher der Eindruck kommt, dass man bei einem Präsenzstudium ständig in Gesellschaft ist. Klar, in den Vorlesungen schon, aber auch im Präsenzstudium muss man sich das Meiste zu Hause - alleine - erarbeiten. Die Vorlesungen bilden eher ein Leitfaden, mit Schule kann man das nicht vergleichen. In Gruppen klärt man höchstens Fragen oder vergleicht Lösungen. Aber zusammen gelernt, nein, das habe ich auch im Präsenzstudium nicht und ich wüsste auch nicht, wie das sinnvoll funktionieren kann.

Ich bin auch während des Fernstudiums meist in die Uni-Bibliothek gegangen, um dort zu lernen. Das hat für mich 2 Vorteile: 1. ich bin weniger abgelenkt, 2. um mich herum sind lauter Mitleidende (die alle alleine für sich lernen).

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Ich habe den Beitrag jetzt nicht gelesen, schließe mich aber den vorigen Kommentaren so ziemlich an.

Ein Fernstudium ist nicht die goldene Lösung für JEDERMANN. Ich bin auch der Meinung, wer gerade das Abitur hinter sich hat und die Möglichkeit hat, ein Präsenzstudium zu machen, sollte das im Normalfall auch tun. Ein Fernstudium soll die Studienform "Präsenzstudium" nicht ersetzen, sondern lediglich ergänzen, und zwar für die Fälle, für die - aus welchen Gründen auch immer - ein Präsenzstudium nicht in Frage kommt oder unter erschwerten Bedingungen in Frage kommt.

Deswegen kann ich dem Fazit "Ein Fernstudium ist nicht zu empfehlen" nicht folgen. Denn hier fehlt das "wem". Die Aussage ist zu pauschal und damit in meinen Augen schlichtweg falsch.

Was ich ganz und gar nicht verstehe, sind die Gegenargumente "Ausdauer" und "Disziplin".

Ich wußte gar nicht, dass man darauf in einem Präsenzstudium verzichten kann ;-).

Einsam macht ein Fernstudium auch nicht - muß es zumindest nicht. Ist bei mir jedenfalls nicht geschehen. Es kommt vielleicht auch darauf an, was man darunter versteht. Wenn man darunter die Menge und Häufigkeit der Kontakte zu "Freunden" versteht schaut es anders aus, als wenn man eher weniger aber sehr gute Kontakte pflegt.

Also: Ob ein Fernstudium zu empfehlen ist oder nicht, hängt IMMER vom jeweiligen Einzelfall ab; von der Persönlichkeit des Studierenden, seinen Lebensumständen, etc.

Deswegen muß diese Entscheidung auch jeder für sich selber treffen.

Wenn der Blogschreiber das als Fazit zieht, dann ist es halt sein persönliches Fazit. Meines ist es nicht.

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Das scheint mir wieder der klassische direkte Vergleich zwischen Präsenz- und Fernstudium zu sein (einmal überspitzt formuliert: hier das fröhliche aber trotzdem bildende Studentenleben, dort das einsame Pauken im stillen Kämmerlein). Allerdings ist das aufgrund der idR völlig unterschiedlichen Zielgruppe (die Präsenzler sind ja meist frisch von der Schule, die Fernstudenten stehen mitten im Beruf) ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen.

Ich verstehe vor allem nicht ganz, warum der Autor so auf die sozialen Kontakte hinweist, die für die Persönlichkeitsbildung so wertvoll seien und dann vorgibt, die hätte man als Fernstudent nicht. Mag sein, dass ich nicht viel mit Studenten im Kontakt bin, dafür stehe ich mitten im Berufsleben und habe täglich massig Kontakt mit Leuten - vor allem mit unterschiedlichsten Leuten, die man so kaum an irgendeiner Präsenzuni finden wird. Diese Erfahrung finde ich persönlich viel wertvoller für die Persönlichkeitsbildung, als nur mit anderen Studenten meiner Altersklasse und ähnlichen Wertvorstellungen und Zielen zusammen zu glucken.

Ansonsten muss ich dem Autoren Recht geben: Ein Fernstudium braucht Disziplin und Ausdauer, vielleicht mehr noch als im Präsenzstudium, wo man sich gegenseitig motivieren kann. Es schlaucht ungemein und kostet sehr viel (und damit meine ich jetzt nicht das Geld!) - daher sollte dieser Schritt genau überlegt und nicht auf die leichte Schulter genommen werden!

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Zum Thema sozialer Kontakt: Ich war recht lange an einer Präsenzuni, die ersten vier Semester habe ich wirklich Vollzeit studiert und hatte kaum Kontakte zu Mitstudierenden außerhalb der Kurse. Das lag sicherlich auch daran, dass ich nicht am Studienort wohnte, sondern täglich pendelte. Trotzdem war es für mich schwierig, am Anfang besagte soziale Kontakte zu knüpfen. Insofern ist diese Kontaktgeschichte sicherlich auch individuell zu sehen und nicht jeder an einer Präsenzuni wird massig Kontakte sammeln, oder viel leichter als beim Fernstudium.

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