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Meister und Techniker als Bachelor Professional


Krisu

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Hallo,

habe heuten folgenden interessanten Bericht entdeckt: http://www.vbf.at/verbaktu.htm. Anscheinend wird in Österreich und Deutschland eine Aufwertung der Meister und Technikerprüfungen angestrebt. Die Begründung ist hier zu finden: http://www.vbf.at/bachelor.pdf

Was haltet ihr davon?

Ich persönlich finde es für eine komplette Entwertung des sowieso unterbewerteten Bachelor Grades im deutschsprachigen Raum!

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Hallo

diese Bestrebungen gibt es schon einige Zeit, allerdings meines Wissens nach ohne Erfolg. Ich habe eine Technikerausbildung abgeschlossen und strebe jetzt ein Studium an. Mir sind also die Unterschiede im vermittelten Wissen durchaus bekannt. Auch wenn man Unterschiede machen muss zwischen dem Verkehrstechniker und dem Techniker E-technik o.ä. bin ich mir sicher das das vermittelte Wissen nicht vergleichbar ist. In unserem Unternehmen ist es so, das zum Beispiel der Techniker zwar nett, aber für gwisse Positionen nutzlos ist. In dem Fall ist es Wurscht wie er heißt : du brauchst die entsprechende Ausbildung , egal wie sie heißt. ich bin mir sicher du wirst auch entsprechend bezahlt. Es wird halt unübersichtlicher, und gewiss nicht vergleichbarer aber das ist auch schon alles ..

Fazit, kein Grund zur Aufregung

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Im österreichischen NQR ist folgendes vorgesehen :

NQR Stufe formale Ausbildung berufliche Ausbildung

4 Matura Lehrabschluß

5 BHS/Kurzstudien/Kolleges Werkmeister/Berufsreifeprüfung

6 Bachelor Handwerksmeister/HTL- Ingenieur

7 Master Baumeisterprüfung/beratende Ingenieurbüroprüfung/Sachverständige

8 Doktorat Prüfung für Ziviltechniker

Dies ganze ist nur als Vergleich gedacht und beinhaltet keine Rechte, soll heißen ein HTL Ingenieur (5 jährige HTL mit 3 Jahren Praxis) ist auf Niveau 6 eingeordnet und kann nicht automatisch nur 120 ECTS Punkte bei Masterlehrgängen belegen, sondern benötigt einen Bachelorabschluß (außer an der Donauuni Krems und einigen anderen Lehrgängen universitären Characters). Das ganze ist also eher wertlos und dient nur zum Vergleich und dies ist ein Versuch die Akademikerquote in Österreich (ohne das dies Akademiker wären) für die Statistiken zu schönen.

Eine Verleihung eines Titels eines Bachelor professional ist gemäß österreichischen Hochschulrecht durch die Wirtschaftskammer nicht ohne weiters möglich, da akademische Grade nur dazu berechtigte Universitäten, Lehrgänge universitären Charakters und Fachhochschulen vergeben dürfen. Das Führen eines solchen Abschlusses auch in Kombination ist sogar strafbar, in Österreich dem Land der Titel zwar nur eine Verwaltungsübertretung, aber saftige 15.000 Euro wert.

lG

Christopher

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Ich bin bei der ganzen Diskussion irgendwie zwiegespalten.

Irgendwie finde ich es gut, dass die Meister- u. Technikerabschlüsse, die ohne Frage ein hohes Niveau u. Ansehen haben, international vergleichbar gemacht werden sollen. Wenn ein Personalentscheider im Ausland mit unserem Bildungssystem u. deren Abschlüssen nicht vertraut ist, wird ihm ein Techniker/Meister nicht viel sagen. Bisher blieb einem Stellenbewerber nur eine Art selbstgestrickte Pseudoübersetzung, die aber eben nicht einheitlich u. kaum auf intern. Niveau vergleichbar war. International würde hier der Bachelor Prof. einen Ansatz bringen - die Bezeichnung jedoch finde ich nicht glücklich gewählt.

Natürlich verwässert der Bachelor of prof. ohne Frage die Abgrenzung zum Bachelor der Hochschulen. Es war bis jetzt schon unübersichtlich genug. Hat der Absolvent Bachelor of arts denn nur erfolgreich Wirtschaftswissenschafen studiert oder die schönen Künste oder Erziehungswissenschaft oder oder. Gleiches gilt analog für den Bachelor of science usw.. Oblag die Verleihung des Diplom-Grades bisher den Fachhoch- u. Hochschulen, so habe ich meine Bedenken beim Bachelor of professional. Erst werden die Handwerkskammern u. IHK verleihen, irgendwann jede Bildungseinrichtung?

In dieser ganzen unsäglichen Diskussion um die Abschaffung unseres guten alten Diplomes u. der Angleichung an andere Systeme, steht schon ein Verlierer fest - der Bachelorabsolvent an der Hochschule, Fachhochschule. Früher reichte ohne Frage die Erlangung des Diplomes - ob nun FH oder Uni lasse ich dahingestellt - aus. Wollte man wissenschaftlich etwas bewegen, dann eben eventuell noch die Promotion. Heute ist der Bachelor mit fast identischem Stoff gegenüber dem Diplom in kürzerer Zeit zu absolvieren. Danach dann noch den Master schnell absolviert.

Die "Inflation" des Bachelorabschlusses ist ohne Frage gegenben u. wird in der nahen Zukunft noch erheblich fortschreiten. Sollte der Bachelor prof. wirklich rechtswirksam in der BRD geführt werden können, dürfen sich die Studenten freuen. Von unten drängt eine Weiterbildung, Fortbildung zum Techniker/Meister nach u. nach oben sind sie durch das Diplom/Master gedeckelt.

Und obwohl ich den Industriemeister absolviert habe, würde ich mir niemals den Bachelor of prof. auf die Fahne/Visitenkarte schreiben. Dies ist wirklich eine Anmaßung gegenüber einem "wirklichem" Bachelorabsolventen.

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Yoda,

von den in der Vergangenheit verliehenen Abschlüssen, die sich hinsichtlich ihres Zusatzes auch nur minimal zwischen Uni u. Hochschule unterschieden haben (Dipl.-Kaufmann/Dipl.-Kaufmann (FH)) ist es aber nur noch ein kleiner Schritt.

Wenn die Unterscheidung von zwei Buchstaben zur Unterscheidung als hinreichend angesehen wird, dann wird es der Zusatz "Professional" erst recht sein.

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"Was bist Du denn dann, wenn Du mit dem Studium fertig bist?"

"Bachelor of Arts!"

"???"

"In XY-Wissenschaften."

"Aber was bist Du dann?"

Diese Dialoge sind wohl keine Seltenheit - ich habe sie öfter erlebt und sehe mich diesen Fragen immer mal wieder gegenüber.

Jeder Meister, IHK Betriebswirt etc. sollte froh sein, über seinen aussagekräftigen Titel!

Ich finde es anmaßend, wie u.a. der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) mit der mgl. "Verschleierung" der Abschlüsse umgeht. Fast regelmäßig finden sich in den (D)IHK News Nachrichten um den "Titel-Kampf". Vielleicht sollten diese Institutionen mal mit einem mess- und vergleichbaren QM-System beginnen, um ggf. Standards zu erfüllen und ECTS vergeben zu können.

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Ich bin sicherlich nicht gegen die Aufwertung von Meistern/Technikern, aber den Titel Bachelor Professional sehe ich als absolut unangemessen.

Die Verwechslungsgefahr ist groß. Unwissende könnten sogar glauben, ein Professional wäre eine Steigerung vom Bachelor oder Zusatz.

Die verbalähnliche Gleichsetzung mit dem Bachelor, einem akademischen Abschluss (wie so schön geschrieben wird "dem niedrigsten akademischen Abschluss" pfff) ist denke ich nicht gerechtfertigt.

Der Wunsch nach Internationalisierung kann ich verstehen, aber dann sollte ein neuer Begriff definiert werden. Ich befürchte aber auch, dass so eine Umstruktierung wie beim Bachelor/Diplom zu großer Verwirrung führen wird. Vorallem weil Meister und Techniker auch noch andere Zielgruppen-Unternehmen haben, der kleine 100-Mittelständler geführt vom Firmengründer im Alter von 60, kennt und schätzt den guten alten Meister/Techniker und wird mit einem neuen Titel nichts anfangen können und wollen. Die Frage ein Einordnung über oder unter dem Techniker/Meister ist vorprogrammiert. So wie aktuell die Verzweiflung Bachelor und Master erklären zu wollen und dem Diplom gegenüber zu bewerten. Einen wirklichen Nutzen in einer Titeländerung sehe ich somit eher nicht.

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Als Maschinebautechnikerin bin ich auf jeden Fall gegen die Aufwertung nur um eines Titels wegen, der sowieso nur für Verwirrung sorgt.

  1. Wenn ich mir die Lehrinhalte von der Technikerschule anschauen und dann die Studienbriefe aus dem ersten Semster Bachelor WiIng: Da sind ganz eindeutig Leistungsunterschiede.
  2. Wenn jetzt schon überlegt wird den Dipl. Ing wieder einzuführen wäre es unsinnig einen "neuen" Bachelor zu erschaffen
  3. In den letzten Jahrzenten wurde alles dafür getan, die im Ausland als sehr hochwertig anerkannten deutschen Ausbildungen zu internationalisieren und somit zu "verwässern". Bitte nicht auch noch den Meister/Techniker
  4. Bisher konnte ich noch jedem Gesprächspartner (Indien, Amerika, England, Korea) begreiflich machen, was eine Technikerausbildung ist.

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