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Meister und Techniker als Bachelor Professional


Krisu

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  1. Wenn ich mir die Lehrinhalte von der Technikerschule anschauen und dann die Studienbriefe aus dem ersten Semster Bachelor WiIng: Da sind ganz eindeutig Leistungsunterschiede.
    ...

Klar gibt es die - in erheblichem Maße auch in umgekehrter Richtung.

Daher: Du solltest beim Vergleich auch die Lehrinhalte berücksichtigen, die im Werdegang eines Meisters bzw. Technikers enthalten, in Deinem Studienbrief aber nicht enthalten sind.

Zu diesem Delta zählt beispielsweise:

- die zugrundeliegende Berufsausbildung (meist 3,5 Jahre)

(Schulische Inhalte, praktische handwerkliche Erfahrungen, soziale Kompetenz etc.)

- die erforderliche mehrjährige Berufserfahrung (die auch erhebliche Kenntnisse in Prozessen & Methoden enthält)

- die kaufmännische Ausbildung (die zur Führung eines Betriebes notwendig ist - Buchhaltung, Steuer-, Erbrecht etc.)

- die Ausbildereignungsprüfung (die nur in Kombination mit der mehrjährigen Berufserfahrung zur Geltung kommt)

Interessant wäre es nun, das Delta auf der anderen Seite aufzulisten.

Meine langjährige Erfahrung ist jedenfalls die folgende:

Ein Techniker bzw. Meister kommt erheblich besser mit den Anforderungen aus dem Berufsfeld eines Ingenieurs klar, als dies in umgekehrter Richtung der Fall wäre.

Ich selbst bin als staatlich gepr. Kfz-Techniker und Kfz-Meister zwischenzeitlich in der IT eines großen Automobilunternehmens tätig (ca. 20.000 Anwender).

In meinem Arbeitsumfeld haben ca. 5% eine Promotion, ca. 40% einen Universitätsabschluss, weitere ca. 40% einen FH- bzw. BA-Abschluss.

Die restlichen 15% sind Techniker/Meister.

Auch wenn es einige nicht gerne hören/lesen:

Unter den vielen Informatikern ist kaum einer, der programmieren könnte. Die richtig mächtigen Tools erstellen häufig Techniker, die sich in die Programmierung eingearbeitet haben.

Ähnliches ist im Bereich Training festzustellen:

Bildungsmaßnahmen (meist Systemwechsel) im Bereich Datenbank- und CAx-Technologie die von Technikern durchgeführt werden, verlaufen meist erfolgreich. Ingenieuren fehlt dagegen häufig die Fähigkeit, die Abläufe entsprechend dem Arbeitsumfeld der Anwender darzustellen.

Sicher gibt es auch zahlreiche talentierte Akademiker, deren Leitung ich hier bestimmt nicht abwerten will – im Gegenteil. Ihr wertvoller Schwerpunkt liegt in der theoretischen Tiefe, die jedoch nur sehr wenige talentierte in die Praxis einbringen können.

Meines Erachtens gebührt in einer Skill-Matrix einem Techniker/Meister das Niveau eines FH-Absolventen!

Dies ist aktuell leider nicht der Fall – zum Leidwesen des Erfolges unserer Unternehmen.

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Unter den vielen Informatikern ist kaum einer, der programmieren könnte.

Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass der Studiengang Informatik in der Hauptsache das Programmieren lehrt. Der Computer ist ein Hilfsmittel, mit dem man lernt umzugehen, d.h. aber nicht, dass Informatiker auch gleichzeitig Programmierer sind.

Die richtig mächtigen Tools erstellen häufig Techniker, die sich in die Programmierung eingearbeitet haben.

Viele Programmierungen kommen aus Indien, denn da ist die Arbeitskraft deutlich günstiger ...

LG, Inés

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Ich finde, wer einen Hochschul-Abschluß haben möchte, geht an eine HS. Wer einen Meister machen will, macht dies zB an der IHK/HWK und ist danach Meister..Bums aus...wenn man einen anderen Titel möchte, soll man den dafür vorgesehenen Weg gehen, alles andere ist Augenwischerei. Ausserdem Techniker/Meister verfolgen auch andere Ziele als HS: Es ist eine Fortbildung nach beruflicher Erstausbildung, idR sehr praxisnah ausgelegt....ich verleiche das mal mit dem endlosen Uni/FH Diskussionen....wer vorgeben möchte, Uni Absolvent zu sein (zB durch Weglassen des Zusatzes oder aufgrund irgendwelchler eigener Argumentationsketten), der muss halt an eine Uni gehen...bums-aus..ähnlich sehe ich das hier...Wer einen Bachelor will, geht an eine Hochschule...ich sehe auch die Verwässerung der Abschlüsse als Gefahr....zumal die Niveauschwankungen zwischen einem sagen wir B.SC (der von der Uni kommt) und einem B.Sc. (Techniker, Fachschule) definitiv da sein werden...

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Ich habe den Thread nicht gelesen, u.u. wiederhole ich, aber.

Als ich meinen Techniker gemacht habe war auch bei uns ein Komiker da aus dem Verein Deutscher Techniker, der sichdafür eingesetzt das Techniker Fachinginieur heißt. Und sonst hat der Verein nichts gemacht. Jetzt wollen irgendwelche Leute (wahrscheinlich die selben) aus diesen Berufen irgendein Bachalor kreiren. Wer brauchts denn?

Die Firma in der du Dich als Techniker bewirbst weißt, dass du kein Waschmaschinentechniker oder Fersehtechniker bist. Und um seinen Nachbarn zu ärgern kauft man sich eine S-Klasse und lässt sie aufmotzen aber lässt sich nicht umtiteln.

Da ich einen Titel wollte und will habe ich mich als Frenstudent angemeldet. Dann bin ich Bachalor bzw. Ing. und dass passt dann auch.

Ich finde solche Disskussionen komplett falsch, aber anscheinend kann man gut Geld damit verdienen irgendjemanden falsche Hoffnungen auf ein (falsches) Titel zu machen. Eine Umtitelung lässt die Tatsache das man Techniker oder Meister ist nicht aus der Welt schaffen.

Fazit: Mach ein Studium und dann hast du einen Titel alles andere ist Augenwischerei!

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Es ist relativ müssig, anhand von persönlicher Erfahrung über die Qualifikation von Meistern und Hochschulabsolvetnten zu spekulieren. Dazu könnte ich auch einiges sagen. Letztlich finde ich, nadjaPM hat den Punkt getroffen: Wer sich XY nennen will, muss eben den zugehörigen Weg gehen. Wenn das nichts bringt, braucht er sich ja auch nicht XY nennen. Diese ganze "ich will auch einen Titel XY, weil ich habe schon einen dummen XYer getroffen" ist doch sehr infantil. Ebensowenig wie sich der Hochschulabsolvent mal eben so Meister nennen darf, geht es eben umgekehrt. Punkt.

Die Einlassungen des JensSonnenschein sind auch im Detail fraglich. Schon dass eine Firma überwiegend Hochschulabsolventen beschäftigt, wenn die alle nichts reißen, scheint komisch. Aber die Diskussion ist müssig, wer einen akademischen Grad will, muss eben studieren. Sollte ja für die Überflieger-Techniker mit links zu machen sein.

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Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass der Studiengang Informatik in der Hauptsache das Programmieren lehrt.

Na ja, ganz so schlimm ist es wohl nicht. Ansonsten würde man die Bezeichnung „Informatiker“ wohl in „PowerPoint-Engineer“ ändern. Dies wäre ja so, wie wenn ein Diplom Mathematiker die Grundrechenarten nicht beherrschen würde.

Viele Programmierungen kommen aus Indien, denn da ist die Arbeitskraft deutlich günstiger ...

Dass die Inder billiger sind, kann ich ebenfalls nicht stehen lassen. Die Lohnkosten für gute Informatiker sind dort inzwischen nicht mehr weit von unseren entfernt.

Es liegt wohl eher daran, dass Programmieren eine Tätigkeit ist die viel Fleiß erfordert. Zudem muss man bereit sein, sein Leben lang Neues zu lernen.

Zum weit verbreiteten PowerPoint-Engineering noch folgendes:

1. Gehen die meisten dieser Projekte schief (die Detaillierung wäre eine Dissertation wert)

2. Erzeugen die Projekte einen unglaublichen Overhad

3. Stellen sie die bei uns ausgebildeten Informatiker infrage

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Da die ursprüngliche Fragestellung darauf abzielte, eine äquivalente Beschreibung für Techniker/Meister im Ausland zu ermöglich, will ich noch folgendes aufführen:

2003 war ich gerade Kfz-Meister und anschließend wegen eines Sprachstudiums (TOEFL) in den USA. Als Übersetzung für den Begriff „KFZ-Meister“ habe ich damals „master mechanic“ verwendet –so wie es noch heute „regulär“ übersetzt wird.

Erst Jahre später habe ich begriffen, weshalb diese Übersetzung bei den Amerikanern immer Verwunderung hervorgerufen hat. Alle dachten, ich wäre (mit 22) Master-Absolvent einer Universität (was dort meist für ein vermögendes Elternhaus spricht).

Die Begriffe „Meister; Techniker“ kann dort niemand korrekt einordnen, was schlicht und einfach am dortigen Bildungssystem (High School; College, University) liegt.

Unser duales Ausbildungssystem beschränkt sich eben fast ausschließlich auf den Deutschsprachigen Raum.

Für alle mit einem Meisterbrief ist dies dennoch nur bedingt ein Trost.

Ergo: Es geht nicht einen Titel-Fetischismus, sonder darum, einen äquivalenten Begriff außerhalb des dualen Bildungssystems zu gewährleisten !

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Zum letzten Beitrag bleibt zu bemerken, dass die Rechtslage im Ausland natürlich nicht von Deutschland gesetzt wird. Irgendeine deutsche Berechtigung, sich Bachelor Professional oder was auch immer zu nennen, muss selbstverständlich nicht dazu führen, dass man das auch im Ausland darf. Das ist vielen Leuten nicht klar, aber ist so. Die aktuell von IHK & Co verteilten "Übersetzungen" z. B. ändern nichts daran, dass man sich in den meisten Ländern strafbar macht, wenn man sich Bachelor oder Master nennt, ohne einen Hochschulabschluss zu haben.

Im übrigen ist es ganz klar, dass es den Leuten natürlich nicht um die Führbarkeit im Ausland geht, sondern um schlichten Neid. Warum? Ginge es um die Führung im Ausland, müsste das Thema schon immer im Raum gestanden haben. Tatsächlich ist die Diskussion aber erst in dem Moment aufgekommen, in dem in Deutschland Bachelor und Master eingeführt wurden, vorher wollte kein Meister oder Techniker Bachelor sein. Diese Koinzidenz zeigt klar, dass es darum geht, auch einen Titel zu haben, der natürlich im Inland verwendet werden wird (wo auch sonst? Beim Urlaub auf Mallorca oder in Antalya kann man eh nichts damit anfange).

Abschließend noch ein Wort zu der Aussage, der Meister hätte dem Hochschulabsolventen Berufserfahrung voraus. Stimmt, hat er. Es ist auch nicht die Aufgabe einer Hochschule, Berufserfahrung zu vermitteln und nicht die Aufgabe eines akademischen Grades, Berufserfahrung zu bescheinigen. Und genau deswegen sollte man für verschiedene Dinge auch verschiedene Namen haben. Eine Pseudo-Angleichung führt lediglich zu Verwirrung und hilft niemanden.

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