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Wilhelm Büchner Hochschule: Absolventen, Zeitaufwand, Abbrecherquote und Studiendauer


Markus Jung

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Am 16.09.2010 habe ich für Fernstudium-Infos.de ein Interview mit dem Präsidium der Wilhelm Büchner Hochschule geführt. In diesem Ausschnitt geht es unter anderem um die Absolventen- und Abbrecherzahlen.

Markus Jung: Ich denke, sie haben mittlerweile zahlreiche Absolventen. Können Sie sagen, wie viele Absolventen gibt es mittlerweile und in dem Zusammenhang auch die Frage, funktioniert es bei denen, die sich einschreiben? Wie hoch ist die Abbrecherquote im Studium?

Thomas Kirchenkamp: Also wir haben mittlerweile über 1000 Absolventen an unserer Hochschule. Wenn man bedenkt, dass wir ja gerade in den letzten drei Jahren ganz, ganz stark gewachsen sind und jetzt bei über 5000 Studierenden sind, ist das, glaube ich, doch ein Ergebnis, was sich sehen lassen kann. Zur Abbrecherquote, die Frage wurde wieder gestellt, sage ich ihnen gleich unsere Quote. Vorab aber mal eine grundsätzliche Bemerkung. Die uns allen Dreien hier am Tisch wirklich am Herzen liegt. Wir bekommen ja auch in unserer Studienberatung und Interessentenberatung immer wieder die Frage gestellt und wir beantworten diese Frage eigentlich in erster Linie mal so. Eine Statistik hilft einem Interessenten überhaupt nicht in der Entscheidung, ob er dieses Studium meistern wird oder nicht. Was ein Interessent unterstellen und uns für fest nehmen kann ist, dass wir uns als Servicehochschule begreifen und alles tun werden über unsere Betreuungsstruktur, da kommen wir vielleicht später noch mal zu, um über unsere Betreuungsstruktur zu gewährleisten, dass derjenige, der mit Engagement und mit den Hochschulzugangsvoraussetzungen – das ist klar, das muss ja gegeben sein – dieses Studium angeht, auch dieses Studium bewältigt. Also es liegt nicht an einer Statistik, sondern es liegt – und die Betreuung und den Service kann er voraussetzen – es liegt an jedem Einzelnen mal in erster Linie, die Zeit aufzubringen, die für ein berufsbegleitendes Studium erforderlich ist. Und da kann man von 20 Stunden in der Woche ausgehen. Und auch die Leistungsmotivation an den Tag zu legen und sich so zu organisieren, dass er das Studium schaffen will. Geschenkt bekommt ein Abschluss bei uns keiner. Wir sind eine Hochschule, wir sind staatlich anerkannt, das heißt, bei uns muss auch ein Studium erfolgreich absolviert werden. Das mal vorausgeschickt. Also eine Statistik hilft dem Einzelnen da wirklich wenig. Nun zu der Statistik. Wir berechnen auch vor diesem Hintergrund unsere Statistik so: Wir nehmen in unserer Quotenberechnung alle diejenigen auf, die mindestens eine Prüfung abgelegt haben. (Prof. Dr. -Ing. habil. Joachim Loeper: Also die auch studiert haben). Ja, die auch gezeigt haben in den ersten Monaten, dass sie etwas tun. Das heißt, jeder, der mindestens eine Prüfung abgelegt hat, fließt in diese Statistik ein. Es fließen also nicht diejenigen ein, die beispielsweise in dem Testmonat, den wir ja anbieten, schon gesagt haben, das ist nichts für mich. Da gehe ich erst gar nicht hin. Eine Prüfung kann heißen, eine mündliche Prüfung, eine bewertete Hausarbeit, muss gar keine Klausur sein. Also, alle diese fließen bei uns ein. Und bezogen auf diese Gruppe unserer Studierenden haben wir eine Abbrecherquote von 19 Prozent. Das ist eine Zahl, die man sicherlich noch weiter optimieren kann, aber mit der wir eigentlich relativ zufrieden sind. Zum Thema wie sieht denn die Studiendauer aus bei uns, wer studiert wie lange im Studium, dazu haben wir auch eine Zahl, die aktuellste Auswertung.

Markus Jung: Und diese 19 Prozent, ich muss da noch mal nachfragen, das ist mir noch nicht ganz klar, also die Abbrecherquote, das sind Leute, die den Vertrag quasi gekündigt haben, die einfach nicht mehr weiter machen oder die irgendwann exmatrikuliert worden sind?

Thomas Kirchenkamp: Genau. Das sind die, die zu irgendeinem Zeitpunkt während des Studiums sich entschieden haben, das ist nichts für mich und ich breche ab. Aus welchen Gründen auch immer.

Markus Jung: Die also gegangen sind, ohne jetzt den Abschluss zu haben?

Thomas Kirchenkamp: Ganz genau. So, wenn man bei denen schaut, die dabei geblieben sind, also die restlichen Prozent auf 100: Wir haben eine mittlere Studiendauer – und das bezieht sich auf die Diplomabsolventen, weil, bis heute haben wir nur Diplomabsolventen – die mittlere Studiendauer liegt bei 4,4 Jahren. Wir haben eine Regelstudienzeit bei Diplom von acht Semestern, also vier Jahren. So. Dann haben wir 31 Prozent unserer Studierenden, die vor Ablauf der Regelstudienzeit abschließen, 22 Prozent mit Ablauf der Regelstudienzeit und 47 Prozent nach Ablauf der Regelstudienzeit.

Markus Jung: Zu den Abbrechern würde mich interessieren, haben sie da Informationen darüber, warum die Studierenden das Studium abbrechen? Sind das eher zeitliche Gründe oder weil sich im familiären/beruflichen Umfeld vielleicht etwas ändert oder ist das wirklich fachliche Überforderung, dass sie feststellen, ich schaffe das nicht, mir fehlen die Voraussetzungen?

Prof. Dr. -Ing. habil. Joachim Loeper: Ganz selten.

Prof. Hans-Jürgen Bargel: Berufliche oder familiäre Gründe.

Thomas Kirchenkamp: Also das Thema Finanzierung spielt fast nie eine Rolle. Es sind in der Tat wirklich berufliche Gründe, Überlastungsgründe auch häufig oder

Prof. Dr.-Ing. habil. Loeper: Familiäre Gründe.

Markus Jung: Ja, also meistens das Thema Zeit.

Thomas Kirchenkamp: Wobei, wir bieten da ja auch noch ein sehr flexibles System. Wir ermöglichen es ja auch Studierenden, wenn da mal berufliche Spitzen beispielsweise kommen und das kennen wir, weil 95 Prozent unserer Studierenden sind Berufstätige. Also wenn solche Anforderungen an uns heran getragen werden und Anfragen, ich bin beruflich überlastet, was tun wir denn jetzt?, dann ermöglichen wir es auch unseren Studierenden, einfach das Studium zu unterbrechen für die nächste Zeit, ohne Zahlung weiterer Gebühren. Die Gebühren werden ausgesetzt, auch durchaus bis zu einem Jahr, wenn gerade mal Spitzen beruflich da sind. Also auch hier haben wir Antworten parat und beraten auch unsere Studierenden immer wieder in die Richtung: Wenn jemand kommt und sagt, ich schaffe das einfach zeitlich im Moment nicht, zu sagen, brich' nicht ab. Du hast schon viel geschafft, gehe doch lieber so vor, dass du einfach mal eine Zeit lang aussetzt.

Markus Jung: Ah ja und diese Unterbrechung, die wird dann quasi von der Verlängerungszeit abgezogen oder kann er tatsächlich dann auch insgesamt länger studieren um dieses eine Jahr?

Thomas Kirchenkamp: Er kann insgesamt länger studieren. Es ist ja ohnehin so bei uns, dass wir auf die Studiendauer – nehmen wir jetzt einmal einen Bachelor mit sieben Semestern – 50 Prozent der Zeit als kostenlose Betreuungszeit hinten anhängen. Also jeder Studierende hat bei uns die Möglichkeit, auch länger zu studieren, ohne dass er mehr zahlen muss.

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Die 19% klingen interessant - und anhand der Erläuterung, dass eine PRüfungsleistung absolviert wurde, auch nachvollziehbar.

Scheint mir aber garnicht SO schlecht zu sein ... jeder fünfte gibt auf. Die "KArteileichen", welche noch nicht exmatrikuliert sind, fallen zwar nicht ins Gewicht - und davon wirds sicher mehr als genug geben - aber ich denke, dass das durchaus noch akzeptabel ist.

Servicehochschule hört sich auch gut an - wobei cih bei der WBH auch sagen muss, dass mir die Flexibilität, in welcher ich meine Prüfungsleistungen abgeben muss, absolut zu schätzen weiss. Anders würde ich inzwischen auch zu den genannten 19% gehören ;)

PS: ich hatte die Audio-Datei mal gezogen, aber nie reingehört :(

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