Zum Inhalt springen

Interview: Das Thema E-Learning an der AFW Wirtschaftsakademie Bad Harzburg


Markus Jung

Empfohlene Beiträge

Am 13.12.2010 habe ich für Fernstudium-Infos.de ein Interview mit der AFW Bad Harzburg geführt.

Markus Jung: Sie haben es schon erwähnt, eine ganz wichtige Rolle neben den Seminaren spielt nach wie vor der Studienbrief, um Wissen und Inhalte zu vermitteln. Wie sieht das mit Inhalten aus, die per E-Learning vermittelt werden? Wie sieht es heute da aus bei Ihnen, welche Planung gibt es für die Zukunft, und gibt es vielleicht auch die Möglichkeit, die Studienbriefe in elektronischer Form zu erhalten?

Anika Dominik: Ja. Selbstverständlich. Wir stellen unsere Studienbriefe digital zur Verfügung, schon allein deswegen, weil wir auch sehr viele Studierende im Ausland haben. Ich habe neulich gerade eine Interessentin beraten, die zurzeit in Shanghai arbeitet und neben ihrem Beruf sich auch gern dort weiterbilden möchte. Und während dieser Zeit wird sie auch nicht nach Deutschland kommen. Das heißt, es wird alles in China abgewickelt. Die Studienbriefe wird sie bei uns im Online-Studiencenter herunterladen und entscheidet dann auch selbst, ob sie am Computer lernt oder sich das Material noch ausdruckt. Und es besteht auch - möchte ich an dieser Stelle dann mit erwähnen - die Möglichkeit, die Abschlussprüfung, sei es beispielsweise am Goetheinstitut oder auch an der deutschen Botschaft, im jeweiligen Ausland zu absolvieren. Da haben Sie auch wieder die volle Flexibilität. Und der Studierende kann für sich wählen, ob er die Studienbriefe per Post ganz normal klassisch zugeschickt bekommen möchte oder sie sich im Online-Studiencenter herunterlädt. Dasselbe gilt für die Einsendeaufgaben. Sie können das auch wiederum alles über PC, über das Internet abwickeln: Sie können dort Ihre Studienaufgaben, Ihre Lösungen hochladen, diese werden korrigiert, und Sie werden per E-Mail benachrichtigt, wenn die Korrektur vorliegt. Dann können Sie sich die benotete Lösung wieder herunterladen. Diese Möglichkeit bieten wir jetzt schon. Wobei ich dazu auch sagen muss, dass eine kürzliche Absolventenumfrage von unserer Seite ergeben hat, dass nach wie vor das Papier noch eine wichtige Rolle spielen wird. Deswegen wird es für uns, in der nahen Zukunft zumindest, sicherlich kein reines E-Learning geben. Dies würde nicht unseren Interessen entsprechen, nicht den Bedürfnissen der Studierenden entsprechen, da wir bei Menschen generell - ich denke ich liege da richtig - davon sprechen können, dass wir alle sehr unterschiedliche Lerntypen sind. Und dass man als Institut für Fernstudiengänge auch unterschiedliche Lernkanäle anbieten muss, Stichwort Blended Learning. Das bedeutet für uns, dass wir die Studienbriefe weiterhin in Papierform anbieten. Dass wir selbstverständlich bei den Präsenzseminaren bleiben. Aber wir wollen in Zukunft immer mehr digital anbieten, so z.B. die Möglickeit, sich online auf eine Prüfung vorzubereiten und auch die Prüfung über das Internet abzulegen. Noch ein Stichwort: virtueller Hörsaal oder virtuelles Klassenzimmer. Wir wollen den Studierenden die Möglichkeit bieten, per Skype mit den Tutoren und mit anderen Studierenden in Kontakt zu treten, sich zeitecht austauschen können auf einem virtuellen Campus, wenn man so will. Das ist alles in Planung, das ist für uns ein Thema mit Priorität.

Markus Jung: Gibt es da irgendetwas Konkretes, was jetzt in nächster Zeit an Maßnahmen schon geplant ist?

Anika Dominik: Für das erste Quartal 2011 zunächst noch nicht. Wir haben bereits begonnen mit dem Studiengang „Projektmanager“, studienbegleitende DVDs mitzuliefern. Beim Projektmanager gibt es bereits eine Videovorlesung, mit der die Studierenden lernen können. Für die nahe Zukunft ist geplant, dies auf weitere Studiengänge auszuweiten. Und ansonsten wollen wir mittelfristig und langfristig gesehen die Vorteile des klassischen Lernens noch stärker mit der Effektivität und der Flexibilität des E-Learnings kombinieren.

Axel Schaper: Wenn wir uns nach den Seminaren mit den Teilnehmern austauschen und das Seminar ist gut gelaufen, sagen alle: Das möchte ich nicht missen. Das, was ich hier erlebt habe, erfahre ich in keinem virtuellen Classroom. Nichts desto trotz verschließen wir uns nicht den neuen elektronischen Lernformen, sondern haben hier Anknüpfungspunkte gefunden, so etwas abzubilden und auszuprobieren. Und dann müssen wir einfach sehen, wie die Erfahrungen sind. Ob wir das Fachseminar vor Ort durch dem virtuellen Klassenraum ersetzen können. Das wird die Erfahrung zeigen. Wir machen ein Pilotprojekt im nächsten Jahr. Wenn es gut geht, hat es eine Zukunft bei der AFW

Anika Dominik: Zumal wir auch nicht elektronische Lernformen um des elektronischen Lernens willen anbieten. Für uns ist ganz wichtig, dass dann die technische Präsentation nicht im Vordergrund steht, sondern eben immer noch die Inhalte. Das heißt, man braucht einen gewissen Qualitätsstandard. Dass man auch das didaktische Konzept und den didaktischen Anspruch, den wir an uns selbst haben, dass man diesen dann auch halten kann, wenn man das Studieren in virtuelle Lernformen oder elektronische Lernformen umsetzt. Und das ist sicherlich ein Prozess über längere Zeit, den wir starten, und wo wir uns auch gut einbringen möchten, eben um dieser neuen, modernen Form des Lernens entgegen zu kommen. Wir wollen aber die Vorteile des tradionellen Lernens auch nicht aus dem Blick verlieren. Die Kombination, denke ich, macht es aus. Der intelligente Mix, wenn Sie so wollen.

Markus Jung: Sie sagten ja vorhin, dass Sie auch einige Teilnehmer aus dem Ausland haben, für die, denke ich, auch gerade solche Dinge dann einfacher oder was die Seminare angeht, vielleicht auch die einzige Möglichkeit sein könnte, dann auch solche Elemente halt mitnehmen zu können.

Anika Dominik: Richtig.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Anzeige: (wird für registrierte Benutzer ausgeblendet)

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.



×
  • Neu erstellen...