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Psychologischer Berater Ja oder nein?


namaste

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Ich möchte mal Stellung zur grundsätzlichen Frage

"Psychologischer Berater ja oder nein?"

beziehen.

Allgemeines

Inzwischen haben sehr viele Bildungsanbieter solche Kurse im Angebot. Die Kurse der Klett-Gruppe scheinen qualitativ in Ordnung zu sein.

Allerdings handelt es sich auch hier lediglich um die Vergabe von ungeschützten Berufsbezeichnungen: 'Psychologischer Berater' und 'Personal Coach'.

Zur Problematik bei einer eigenen Praxis

Grundsätzlich darf sich jeder ohne jegliche Vorbildung 'Psychologischer Berater' und 'Personal Coach' nennen und sogar eine beratende Praxis eröffnen.

So gesehen sind neben den vielleicht interessanten und aufschlussreichen Lerninhalten die Abschlüsse allein nicht sehr gewinnbringend.

Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt

Für 'Psychologische Berater' ist die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt extrem groß. Mir ist sehr wohl bewusst, dass die Bildungsanbieter grundsätzlich die Selbständigkeit anpreisen. Meistens wird dann noch mit Statistiken geworben, die belegen, wie sich gerade der Gesundheitsbereich enorm entwickelt.

Die Statistiken sind wirklich völlig korrekt - aber die 'Psychologischen Berater' und wie sie nicht alle heißen tauchen dort natürlich nicht auf.

Bitte bedenke daher bereits vorher, dass Du, oft als Nichtakademiker/in, mit approbierten Fachärzten und Fachärztinnen, approbierten Psychologischen Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen, mit zugelassenen Heilpraktikern und Heilpraktikerinnen, Heilpraktiker/innen für Psychotherapie, Psychologen, Sozialpädagogen, Sozialarbeitern, Soziologen, Pädagogen, Kognitologen, staatlich bestellten Betreuern usw. und natürlich auch mit anderen Psychologischen Beratern konkurrieren musst.

Da stehen die Chancen - ganz nüchtern betrachtet - nicht wirklich gut...

Mein Rat dazu

Wem es nicht möglich sein sollte, ein einschlägiges Hochschulstudium zu absolvieren, rate ich dringlichst zur Absolvierung der Heilpraktikerprüfung bzw. der eingeschränkten Heilpraktikerprüfung beim zuständigen Gesundheitsamt.

Es scheint sinnvoll, gerade solche Kurse zu belegen, die direkt auf die (eingeschränkte) Heilpraktikerprüfung vorbereiten.

Zwar kann man dann ernsthaft betrachtet, approbierten Psychotherapeuten fachlich natürlich nicht das Wasser reichen, aber immerhin bekommt man einen staatlich anerkannten 'Abschluss', mit dem man auch was anfangen kann; die Bezeichnungen 'Heilpraktiker' und 'Heilpraktiker für Psychotherapie' sind gesetzlich geschützt.

Wie sich die/der Betreffende dann weiterentwickelt, bleibt ihr/ihm überlassen. Es ist wichtig, sich weiterhin weiterzubilden.

Beruflich gesehen steigen die Chancen im Gegensatz zum bloßen 'Psychologischen Berater' immerhin schon enorm. Zusätzlich dürfen dann neben den Beratungen auch psychologische Therapien mit angeboten werden. Die Heilpraktikerprüfung ist zudem schon allein deswegen zu empfehlen, weil der Übergang von der Beratung zur Therapie fließend ist.

Das Mindestalter ist 25 Jahre. Welches Gesundheitsamt zentral für Deine Prüfung zuständig ist, kannst Du bei Deinem Gesundheitsamt in Deiner Nähe erfragen.

Dort erhälst Du dann auch nähere Informationen zu den Voraussetzungen, dem Ablauf und dem Inhalt der Prüfung und zur Beantragung.

Üblicherweise werden in den Regierungsbezirken die Prüfungen zentral von einem bestimmten Gesundheitsamt vorgenommen.

MfG Joe

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Ein Hallo in die Runde, hallo Joe Clary,

als aktive Fernlernerin im Lehrgang "Psychologische/r Berater/in / Personal Coach" (hab gerade eben meine 8. von 9 Einsendeaufgaben abgeschickt *freu*) möchte ich kurz Stellung nehmen zu Deinem Beitrag, Joe Clary:

Für die, die sich wirklich auf das Gebiet der psychologischen Beratung begeben wollen und mit körperlichen Gebrechen/Medizin nichts am Hut haben, empfehle ich, die eingeschränkte Anerkennung (sogenannter Kleiner "Heilpraktiker-Schein") als "Heilpraktiker/in für Psychotherapie" anzustreben. Der große Schein ist Anatomie, Physiologie und Pathologie pur und behandelt das Thema Psychologie/Psychiatrie nur am Rande.

Allerdings darf dieser Titel über eins nicht hinwegtäuschen: Geprüft wird bei der HP-Prüfung (auch bei der "kleinen") lediglich, ob ich auch ja keine "Gefahr für die Volksgesundheit bin", das heißt ich muss beweisen, dass ich gut diagnostizieren kann und fachlich in der Lage bin, dass ich eigene Handlungsgrenzen erkenne. Eine Beratungs- oder Therapie-Methode habe ich damit noch nicht gelernt! Das wird auch nicht vom Gesundheitsamt abgeprüft! Übrigens kann man sich auch auf diese Prüfung per Fernunterricht vorbereiten!

Insofern machen die Lehrgänge, in denen methodisches Wissen zur Beratung vermittelt werden, wieder sehr viel Sinn und sind unentbehrlich. Ein HP-Titel ohne Methodenkenntnisse ist nämlich hohl im wahrsten Sinne des Wortes.

Stichwort Psychologische Beratung im Fernunterricht lernen: Wer nie eine Beratungssituation erprobt/geübt hat, wird sich sehr schwer damit tun, in der Praxis mit Menschen zu arbeiten. Zum Glück sind Fernlehrgänge in diesem Bereich meistens mit ergänzenden Präsenzseminaren ausgestattet. Die Leghrbriefe vermitteln all das, was ich auch in Präsenzlehrgängen Lernen muss, nämlich die zugrunde liegende Theorie zu den Beratungsmethoden. Es wäre ja ein Irrschluss zu glauben, in Präsenzseminaren wird immer nur am lebenden Objekt geübt. Die Methodik lässt sich sehr gut fernlernen, finde ich. Es geht mir dabei weniger um den Titel als vielmehr um das Fachwissen. Das praktische Üben muss dann aber auch noch stattfinden, sei es in selbts gegrpündeten Arbeitsgruppen oder den Präsenzseminaren oder in einer weiteren Fortbildung bei einem anderen Anbieter.

Und wie Du schon gesagt hast, Joe, reicht eine Aus- bzw. Fortbildung sowieso nicht aus fürs ganze Berufsleben. Gerade im Bereich Coaching/Psychologische Beratung hört das parallele Weiterbilden wohl nie auf......... :rolleyes:

Soweit erstmal. Ich hoffe, die Erläuterungen helfen zur Klärung!

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Es geht mir dabei weniger um den Titel als vielmehr um das Fachwissen.

Schön zu hören. Es gibt manchmal auch welche, bei denen ist es genau umgekehrt.:(

Die Prüfungen beim Gesundheitsamt werden recht willkürlich abgenommen, so dass es in der Tat auch schon Scharlatenen gelungen ist, die Prüfung mit Hängen und Würgen zu bestehen. Wenn diese keine Praxiserfahrung in Form von Praktika sammeln und sich nicht weiterbilden, sind jene auch mit Heilpraktikerzulassung eine Gefahr für die Gesundheit.

Grundsätzlich rate auch ich immer zu Praktika, möglichst bei verschiedenen Heilpraktikern, Psychologen und Therapeuten - und das schon vor der Prüfung beim Gesundheitsamt. So viel Zeit muss sein.

Für diejenigen, die auch Interesse an körperlichen Heilmethoden haben, denen empfehle ich dennoch zur 'großen' Heilpraktikerprüfung. Wenn zunächst vielleicht auch noch kein Interesse besteht, wirklich körperlich zu behandeln, so bleibt dennoch die Option, dies später tun zu dürfen.

Die 'volle' Heilpraktikerprüfung beinhaltet in der Regel zwar ausschließlich Fragen zur körperlichen Gesundheit. Dennoch darf der Heilpraktiker natürlich auch Psychotherapie ausüben.

Wer bei der (eingeschränkten) Heilpraktikerprüfung das erste Mal durchfällt, braucht sich keine Sorgen zu machen. Das passiert sehr vielen anderen auch. Immerhin weiß man dann, was man noch lernen muss bzw. wo man die Schwerpunkte setzen sollte.

MfG Joe

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  • 1 Jahr später...

Hallo, Leute!

Ich bin neu hier, dieser Forum erst spät entdeckt..

Ich arbeite gerade an meine letzte Einsendeaufgabe und komme nicht weiter - wieso, weis ich nicht. Habe schon eingeschickt - es war zu wenig...

Muss neu bearbeiten.

Kann mir vielleicht jemand helfen, wenn ich dann bestimmte FragenHABE?.

Ich bin bei SGD Darmstadt, seit Ende 2004.

Hatte Pause eingelegt, privat bedingt.

Habe schon von 1,5 Jahren mit Beratungen angefangen - kostenlos und habe im Moment einige Kunden, aber man weis ja nicht, ob und wann ich fertig werde, und wenn ich dann verdienen muss - ob die Kunden bleiben?.. Keine Erfahrung da..

Ich habe es vielleicht leichter - komme vor 10 Jharen aus Russland, kenne oft die Problematik, berate fast nur Aussiedler.

Trotzdem bin glücklich so ein Forum zu finden!

Hoffe auf Antworten, vielen Dank!

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  • 1 Jahr später...

Hallo!

Ich überlege mir auch ein Fernstudium zum Psychologischen Berater zu machen. Ich wohne allerdings in Österreich und bin mir gar nicht sicher, ob der Lehrgang hier anerkannt wird. Vielleicht kennt sich hier im Forum jemand mit den österreichischen "Regeln" aus. Da es bei und ja auch keine Heilpraktiker Ausbildung gibt (soweit ich weiß), dürfte es also etwas schwierig werden.

Ich danke euch für eure Hilfe!

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