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Hat Guttenberg seine Doktorarbeit geklaut?


MuS

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vor 5 Stunden hat SebastianL geschrieben:

Theoretisch ist der Dr. ein Titel und ein Namensbestandteil in Deutschland. Theoretisch darf man darauf bestehen, auch damit angeredet zu werden.

Nein. Nein. Und nein. Der Doktorgrad ist ein akademischer Grad, kein Titel. Er ist kein Namensbestandteil (das sieht man schon daran, dass die Passeintragung freiwillig ist, der Name wird immer eingtragen). Und man hat keinen Anspruch darauf, damit angeredet zu werden. So wie man uebrigens ueberhaupt keinen Anspruch darauf hat, irgendwie angeredet zu werden. Man kann hoechstens eine Beleidigungsklage versuchen. Es ist aber nicht vergeschrieben, ob man den Herrn Doktor mit "Herr Doktor" anspricht oder in gepflegten Wedding-Deutsch mit "ej alder".

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Akademische Grade waren darüber hinaus auch nie Teil des bürgerlichen Namens und auch nicht im BGB geschützt. Man kann die Anrede weder einklagen, noch gibt es eine entsprechende Strafe bei Nichtbeachtung:
https://www.zimmerling.de/files/zimmerling/publikationen/aufsaetze/doktoranrede.htm 
Das ist auch okay so, man macht seinen Doktor ja nicht aus sozialen Kompensationsgründen :smile:


Man kann also auch in der Theorie nicht drauf bestehen, so angeredet zu werden. Man könnte aber sein Gegenüber natürlich höflich bitten, es zu tun (das sagt aber, außer bei offensichtlichen Subordniationsverhältnissen wie z.B. im Job, viel über den Sender aus...). 

Ich kenne interessanterweise nur Doktortitelträger, die darauf bestehen, nicht Doktor genannt zu werden und zudem geduzt werden wollen. 

Ich finde ganz ehrlich, dass auch beim Promovieren gilt: Immer schön locker bleiben, und vor allem: auf der Erde. :wink:


LG

Bearbeitet von Vica
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vor einer Stunde hat Vica geschrieben:

Das ist auch okay so, man macht seinen Doktor ja nicht aus sozialen Kompensationsgründen 

 

Manche machen das allerdings schon.

 

Es hat sich ja inzwischen ein ganzes (Schneeball-)System entwickelt, dass nur dazu dient Geld von Menschen einzunehmen, die den akademischen Grad irgendwie dringend zu brauchen glauben, aber nicht wirklich wissenschaftlich arbeiten wollen und können.

 

Und die Menschen, die da eben ganz speziell wegen der Möglichkeit sich dann "Dr." nennen lassen zu können Geld investieren, die wollen dann auch so genannt werden.

 

LG

 

 

 

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vor 38 Minuten hat Science_Lover geschrieben:

Es hat sich ja inzwischen ein ganzes (Schneeball-)System entwickelt, dass nur dazu dient Geld von Menschen einzunehmen, die den akademischen Grad irgendwie dringend zu brauchen glauben, aber nicht wirklich wissenschaftlich arbeiten wollen und können.

 

Und die Menschen, die da eben ganz speziell wegen der Möglichkeit sich dann "Dr." nennen lassen zu können Geld investieren, die wollen dann auch so genannt werden.

Hast du Daten, die das bestätigen?

Zum einen würde es mich interessieren, zum anderen brauche ich ein Datenset um ein paar statistische Analysen zu üben.

Bearbeitet von DerLenny
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vor 1 Stunde hat DerLenny geschrieben:

Hast du Daten, die das bestätigen?

Zum einen würde es mich interessieren, zum anderen brauche ich ein Datenset um ein paar statistische Analysen zu üben.

Leider nein. Das wäre natürlich ein Traum. Ich hätte es als Hypothese formulieren sollen.

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Am 25.5.2021 um 17:33 hat jedi geschrieben:

Bei WO wollen einige

 

Nicht einige bei Welt Online wollen das, sondern der Autor des als "Meinung" gekennzeichneten Artikels. Bei diesem handelt es sich um (Prof. Dr.) Thomas Straubhaar:

https://www.welt.de/autor/thomas-straubhaar/
 

Zitat


Abitur 1976. Studium Volkswirtschaftslehre Universität Bern, Lic.rer.pol. 1981, Dr.rer.pol 1983. Postdoctoral Fellow University of California Berkeley 1985/86. Habilitation Universität Bern 1987.

 

 

Mir gefällt in dem Artikel im Hinblick auf unsere vorausgegangene Diskussion hier besonders der folgende Abschnitt, dem ich zustimme:

 

Zitat

Vor allem aber ist der Doktorgrad nichts anderes als ein wissenschaftliches Gütesiegel. Er wird für besonders qualifizierte Forscher verliehen. Das ist viel. Aber es ist lange nicht alles. Und es ist nichts, was einen gesellschaftlichen oder politischen Heiligenschein rechtfertigt. Nichts macht akademische Titelträger außerhalb ihrer Zunft zu herausragenden Persönlichkeiten.

 

Einen Doktorgrad zu haben ist etwas Besonderes, dem viel Aufwand und Mühe und ein oft beschwerlicher und langer Weg vorausgegangen ist. Und das darf und soll gewürdigt werden, aber eben fachlich, nicht im Sinne eines "besseren" oder wichtigeren Menschen.

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