Sollte Guttenberg zurücktreten, falls sich die Vorwürfe erhärten?

[KanzlerCoaching]

Irgendwie geht's mir gar nicht mehr um die Vorwürfe, dass er sich da seinen Doktor vielleicht erschlichen hat. Ob man deswegenzurücktreten muss...ich weiß nicht.

Aber ich finde, die Vorstellung, die er heute in seinem Statement vor "ausgewählten Pressevertretern" abgeliefert hat und wie er seinen Sprecher und den Sprecher der Bundesregierung in der Pressekonferen hat dumm dastehen lassen, das ist wirklich ein schwaches Bild. Das macht mir auch Sorgen wie er damit umgeht, wenn in einer wirklich ernsten Situation er als Minister mit Stress umgeht.

[Engel912]

Eigentlich bin ich auch Udos Ansicht, dass unser Freiherr "weg" soll - aber ich muss ebenfalls sagen, dass er bei mir Pluspunkte damit verspielt, wie er mit der Situation umgeht!

Warum nicht hinstellen und einfach sagen "Warten wir ab, was die Kommission rausfindet - und dann sehen wir weiter. Ich bin mir keiner Schuld bewusst, beuge mich aber dem Prüfungskreis" ... finde ich nicht besonders gut :/

[chillie]

Nachdem ich heute in den Tageszeitungen mehr und mehr Leserbriefe zu dem Thema gesehen habe, die Deutschland wieder zur "Neidrepublik" abstempeln, bin ich wirklich enttäuscht.

Ich denke ich kann aus dem Stegreif mind. 10 Politiker aufzählen, denen man bei einem ähnlichen Vorkommnis gleich sämtlich Ämter wegnehmen wollen würde. Hier wird aber mit zweierlei Maß gemessen. Adel hin oder her, aber zu Guttenberg verhält sich nunmal wie der Prototyp eines Adligen. Sicherlich suchen in der heutigen Zeit die Menschen den starken Führer- und Machertypen, zwischen den ganzen profillosen Politikern, allerdings sollte man auch stets differenzieren können.

Hier geht es nicht um Neid, sondern um Glaubwürdigkeit ... und diese sinkt von Tag zu Tag mehr. Auch wenn es das Volk nicht interessiert hat, was in den letzten Monaten rund um zu Guttenberg passiert ist. Rückblickend frage ich mich schon, ob das nicht bei Feldpost, Gorch Fock und dem erschossenen Soldaten bereits seine Strategie der "Problemvermeidung" war.

[UdoW]

Meiner Meinung nach wollen alle Politiker nur das ein "Macht und im Rampenlicht stehen, damit müssen wir leben" , mir ist es auch völlig egal ob KT einen Dr. hat oder nicht, mich nervt diese ständige sich zerhacken der Politiker untereinander, was kommt dabei für das Volk raus nichts.

Wenn ich jetzt schreibe, gibt es keine anderen Problem kommt sicher auch, mit diesem Argument erschlägt man jede Diskussion, aber wir haben andere wichtiger Probleme und die Opposition versucht nur Ihre eigene Unfähigkeit was vernünftiges auf die Beine zustellen hinter solchen unwichtigen Dingen zu verbergen.

Ich hätte gerne mal 3-4 Jahre Ruhe in der Politik und das Maßnahmen langfristig umgesetzt werden, aber das wird ein Traum bleiben, da ja fast jedes Jahr gewählt wird und somit sich der Terz ständig wiederholt, mich nervt das.

[Dadi]

also, ich finde, das ist irgendwo eine Charakterfrage. Nicht nur, ob man nun für eine wissenschaftliche Arbeit abschreibt oder nicht (die Versuchung ist manchmal sicher da und es kann auch passieren, dass man eine Fussnote oder die Gänsefüssschen vergisst oder dass sie irgendwie "verschwinden") sondern auch, wie man damit umgeht wenn das auffällt. Steht man zu seinen Fehlern oder versucht man, sie zu vertuschen oder sie anderen in die Schuhe zu schieben? Strengt man sich wirklich an, um ein Ziel zu erreichen oder versucht man, so leicht wie möglich an sein Ziel zu kommen und legt Wert darauf, dabei möglichst gut auszusehen?

Und ich habe den Eindruck, dass Guttenberg gerne die Schuld auf andere schiebt (nicht nur jetzt bei der Dissertation sondern auch schon vorher) und sich selbst ins beste Licht stellt. Außerdem ist er schnell dabei andere, Untergebene, zu verurteilen und zu feuern. Bei anderen fordert er höchste moralische Maßstäbe und bei sich selbst?

man scheitere nicht an den Fehlern, die man in der Vergangenheit gemacht hat, sondern daran, wie man in der Gegenwart damit umgeht.

Die Art und Weise, wie er bis jetzt mit den Vorwürfen umgegangen ist, macht mich nachdenklich. Gestern hat er eine Pressekonferenz vor ausgesuchten Journalisten gegeben - traut er sich nicht, sich kritischen Fragen von Journalisten zu stellen, die ihm nicht wohlgesonnen sind? Mit einem solchen Verhalten riskiert er, Vertrauen und Glaubwürdigkeit zu verlieren....

Für mich entsteht der Eindruck, dass er etwas abgehoben ist. Dass er denkt, für ihn gelten andere Maßstäbe als für gewöhnliche Menschen. Ob das nun mit seinem Adelstitel bzw. mit seiner Erziehung zu tun (sein Auftreten erinnert manchmal ein wenig an einen feudalen Gutsherrn) hat oder mit seinem Erfolg weiß ich nicht. Das sind Dinge, die mir schon bei "normalen" Zeigenossen extrem negativ auffallen. Wieso sollte es dann bei einem Minister anders sein? Ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass Guttenberg zu viel Wert auf den äußeren Schein legt und beginne, mir die Frage zu stellen, welche Substanz hinter diesem Schein ist...

[Dario]

man scheitere nicht an den Fehlern, die man in der Vergangenheit gemacht hat, sondern daran, wie man in der Gegenwart damit umgeht.

Dies ist die geschätzte Meinung von Fischer, der für sich und nur für sich redet. Ich fände es nur putzig, wenn Guttenberg-Anhänger jetzt Joschkas Moralmaßstäbe ansetzen würden.

Wer als großer blaublütiger Moralist daherkommt und entsprechende Sehnsüchte nach dem Volk dienenden Politikern (wurde ja immer kolportiert er wäre so stinkreich und Blaublütiger ebenso, der braucht eigtl. kein politisches Amt, womit ja immer unterstellt würde daß die jetzigen Politiker ausschließlich sich selbst verpflichtete Karrieristen wären, über Leichen gehend) weckt, sollte auch als solcher beurteilt werden. Der gute alte "Herr Präsident mit Verlaub Sie sind ein Arschloch"-Joschka ließ ja keine Zweifel zu woran man bei ihm ist...

Nach der allgemein herrschenden Sehnsucht nach moralisch integren Politikern müßten eigentlich beide zurück(ge)treten (sein).

[MrsFrischling]

NEIN! Ich finde er soll nicht zurücktreten.

Was hat der Doktor-Titel mit seiner Arbeit zu tun?

Wenn man ihm den Titel aberkennt ist das Strafe genug. Und wenn er Manns genug ist, dann schreibt er eine Neue/Andere, um es dem Rest zu beweisen.

Ich finde zu Guttenberg ist ein sehr guter Politiker und er muss im Amt bleiben!

[RGaenssler]

Was hat der Doktor-Titel mit seiner Arbeit zu tun?

Nichts. Aber die Art und Weise, wie er damit umgeht, daß er erwischt wurde.

Wenn man ihm den Titel aberkennt ist das Strafe genug. Und wenn er Manns genug ist, dann schreibt er eine Neue/Andere, um es dem Rest zu beweisen.

Dazu wäre dann zu prüfen, ob es die jeweilige Promotionsordnung zuläßt, daß nach einem solchen Betrugsversuch -vorausgesetzt, die Universität Bayreuth stellt das bei ihrer Prüfung fest - eine Promovierung noch möglich ist. Dann würde er es deutlich schwerer haben, da jeder von vornherein von einem weiteren Betrugsversuch ausgeht.

Ich finde zu Guttenberg ist ein sehr guter Politiker und er muss im Amt bleiben!

Wenn er seinen Titel verliert und trotzdem im Amt bleibt, wird er wohl nichts mehr erreichen, da er dann nur noch als politisches Leichtgewicht daher kommt...

Schon deshalb sollte er gehen...

[chillie]

Was hat der Doktor-Titel mit seiner Arbeit zu tun?

Nach den neusten Vorwürfen doch ein wenig. In der Arbeit findet sich angeblich eine 10-seitige Passage, die vom wissenschaftlichen Dienst der Bundesregierung (mit Steuergeldern) in Auftrag von zu Guttenberg geschrieben gegeben wurde. Der Autor wird aber in der Dissertation nicht erwähnt.

Das wäre neben einem Plagiat auch noch Amtsmissbrauch.

[Speedy12]

Nein, denn wenn man wirklich bei jedem sucht könnte die ganze Regierung zurücktreten, der Mann ist zur Zeit einfach zu beliebt und soll weg.

Genau so sehe ich das auch...Desweiteren sehe ich Politiker die vorher Amtsträger der Bundesrepublik Deutschland sind (Z.B. Bundeskanzler) und Entscheidungen treffen die in ihrer Dienstzeit (im Namen des Deutschen Volkes) fallen für ein Unternehmen in dem Sie sich nach ihrer Dienstzeit wiederfinden (z.B Gazprom) als noch Problematischer an....