Sollte Guttenberg zurücktreten, falls sich die Vorwürfe erhärten?

[Jay D]

NEIN zum Rücktritt, und, ob ich Wähler der CSU bin.

Mag sein, dass die Glaubwürdigkeit von KT zu Guttenberg leidet. Es bleibt abzuwarten, welcher Fakt zutage gefördert wird. Politik und Weiterbildung sind jedoch differenziert zu betrachten. Denn, ist die Qualität des Handelns davon abhängig, ob der entsprechende Politiker promoviert hat, oder nicht? KT zu Guttenberg hat sich noch immer, ohne Verzögerung, klar positioniert. Egal, ob es Negatives oder Positives zu vermelden gab. Ein Politiker - einer mit Rückgrat – ist in heutiger Zeit ein Auslaufmodell.

Gute Politik zeichnet sich meines Erachtens dadurch aus, dass der/die Verantwortlichen agieren während sie Regieren - und nicht nur ständig verzögert Reagieren. Genau das hebt ihn, KT zu Guttenberg, vom Großteil ab – auch innerhalb der Koalition. Hier liegt für mich der Grund seiner Beliebtheit (beim Bürger).

Wo sind übrigens die investigativen Journalisten?

Solche, die hinterfragen, wer von wem darauf angesetzt worden ist, dass die Dissertationsarbeit von KT zu Guttenberg nach sieben Jahren auf Korrektheit überprüft wird. Den die, die auf andere Zeigen, sollten als Erstes auf ihre Glaubwürdigkeit geprüft werden.

Weshalb dies geschieht, erinnert stark an die Demontage eines Mannes, der zu schnell zu beliebt wurde.

[Elke Pielmeier]

Also ganz allgemein ausgedrückt:

ob ein Politiker promoviert hat oder nicht, ist mir persönlich egal.

Was mir aber nicht egal ist, ist, ob ein Politiker unehrlich ist und auf unlautere Weise versucht, etwas zu erreichen. Und zwar ist es mir dabei egal, welcher Partei er angehört.

Ich finde es eigentlich traurig, dass es teilweise als so normal angesehen wird, dass Politiker Schwindel betreiben - dass Politiker lügen, ist wohl schon so selbstverständlich geworden und hat anscheinend auch große Akzeptanz. Ich finde, dass das auch etwas über die Gesellschaft aussagt.

[chillie]

Wobei hier sogar mit zweierlei Maß gemessen wird. Allerdings ist es ja bereits wissenschaftlich erwiesen, dass "attraktive und charismatische" Personen einen Vertrauensvorschuss geniesen. Dieser evolutionäre (?) Vorteil, sorgt dafür, dass diesem Personenkreis meist eher verziehen wird und eine höhere Toleranz hinsichtlich Verfehlungen angelegt wird.

Man nehme nur mal an Roland Koch wäre so etwas passiert.

[dedo]

Es fehlt die Antwortmöglichkeit "egal".

Wir haben zum Beispiel einen Finanzminister der unter Kohl aus versehen 100.000 DM Spendengelder verlegt und dann in irgendeiner Schreibtsichschublade wieder gefunden hat als es raus kam.

[persönliche Meinung]

Eine Bundeskanzlerin die bei der FDJ in leitender Position war und das als Pfarrerstochter und eben heutig Bundeskanzlerin, für mich persönlich hat das etwas von "Mit den Wölfen heulen" zu tun und nichts mit moralischer Überzeugung was ich in so einem Amt erwarten würde. Man merkt es auch an den immer wieder gebrochenen Wahlversprechen.

[/persönliche Meinung]

Wir verfügen auch über eine Opposition die sich jetzt so hin stellt als wäre Hartz4 völlig unmenschlich und in dieser Form nicht tragbar ... wer hat es den eingeführt? Ich habe noch von keinem SPD-Mitglied gehört oder gelesen, "Ja wir haben das so eingefädelt und müssen zugeben das wir es waren die die falschen Berechnungsgrundlagen angesetzt haben."

Warum sollte mich also ein mehr oder weniger erschwindelter Doktortitel da noch aufregen? "Gute" nein besser erfolgreiche Politiker sind nun mal gute Lügner und Heuchler, wären sie das nicht, dann würden sie nicht gewählt werden.

[Gast idle-]

Zum egal sein:

Nein es kann und darf nicht egal sein. Egal sein ist das, was unsere Gesellschaft schlecht macht. Allem mit einem Achselzucken zu begegnen bringt niemanden vorwärts. Manchmal sterben wegen egal sein und Feigheit sogar Leute. Den Bezug zum 2.Weltkrieg mit "egal sein", usw...Wenn es den Leuten egal ist, oder sie zu ungebildet sind um es zu merken, dann ist das Ende vom Anfang nicht mehr weit. Wer mit einer womöglich schlechten oder sogar einem Plagiat den ganzen Berufsstand der Akademiker beleidigt, der hat auch in der Politik nichts verloren.

Von mir aus soll er doch "Wetten, dass" moderieren, da ist mir dann auch sein Dr. Titel und seine ach so hohen Maßstäbe von Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und Geradlinigkeit, die offenbar nicht für einen selbst gelten, egal. Bei "Wetten, dass" kann er schon keinen Schaden anrichten...was ich einem Menschen, der seinen Dr. Titel erkauft oder erklaut oder einfach nur schlampig erworben hat durchaus zu traue, wenn er gezwungen ist mit Krisen und eigenständigen Entscheidungen umzugehen.

[Colibri]

Meiner Meinung nach sollte er nicht zurück treten. Sowas findet man nur wenn man gezielt in der Vergangeheit einer Person nach Dreck am Stecken sucht. Jeder hat so seine Leichen im Keller und zwar ohne Ausnahme. Dann müsste man vor einer Wahl jeden genauestens überprüfen. Ich denke einfach man will ihn los werden.

Sollte an den Vorwürfen etwas dran, sein wird er sicher seine Konsequenzen daraus ziehen. Er selbst hat aber auch schon unumwunden zugegeben, dass seine Arbeit sicher Fehler enthält. Mal ehrlich, wir sind alle nur Menschen und dann haben auch die Prüfer, die seine Arbeit zu dieser Zeit in den Händen hatten, geschlafen.

[dedo]

Es sollte und dürfte nicht egal sein ja, aber offensichtlich ist es das. Ich mache von meiner Stimme bei allen anstehenden Wahlen gebrauch insofern ist mir das große und ganze schon nicht ganz egal, aber wie der jeweilige Politiker heißt der mich dann anlügt ist unterm Strich dann doch egal, bisher war es noch keiner (bzw keine Partei) derer die ich gewählt habe .

Was glaubst Du wo die Wahlverdrossenheit her kommt?

Zum einen sind da diejenigen denen es wirklich egal ist was wird, sollen doch die anderen machen.

Aber der wesentlich größere Teil der Nichtwähler hat den glauben an die Demokratie verloren, ob da Gutenberg bleibt oder abgesetzt wird spielt keine Rolle, er wird im Falle eines Rücktritts mit seinem in dem Fall dann ergaunerten und aberkannten Doktor immernoch ein besseres Leben führen können als der kleine Mann auf der Straße, der mit einer ehrlich abgeschlossenen Berufsausbildung gerade so über die Runden kommt.

[Dario]

also ich kann mir nicht helfen aber wenn es stimmt, daß er die Arbeit des wissenschaftlichen Dienstes für seine Diss trotz besseren Wissens genutzt hat, liegt in mir der Verdacht nahe, er hätte seine Macht mißbraucht für eigene Zwecke. Machtmißbrauch ist aber das, worüber sich man sich über Berlusconi besonders empört, über die Italiener die Nase rümpft, wie könnt ihr sowas nur zulassen, aber Berlusconi kommt halt auch nicht so schneidig daher.

Aber eiglt. tippe ich nach wie vor auf Ghostwriter.

[Hansefernlerner]

Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen. Man muss doch erstmal abwarten, was sich überhaupt erhärtet. Die meisten dieser angeblich abgekupferten Stellen stammen doch nichtwörtlich aus ganz normalen Zeitungen und Zeitschriften und diese Quellen sind nunmal nicht zitierfähig, es sei denn es sind wörtliche Zitate. Zumindest hier liegt das Problem bei den Möchtegern-Internet-Sherlock-Holmes'. Darüber hinaus denke ich müsste man ihm den ein oder anderen Zitierfehler in einer solch umfangreichen Arbeit einfach verzeihen. Ich denke, dass sich sowas kaum vermeiden lässt. Es ist hier eine Frage, ob dies mit Absicht passiert ist und in welchem Umfang dies passiert ist. Bei Absicht (dürfte wohl kaum nachzuweisen sein) oder massenhaften Auftreten solcher Fehler besteht definitiv ein Problem. Sollte sich der Verdacht auf Ghostwriter oder Nutzung des wissenschaftlichen Dienstes erhärten, gäbe es natürlich auch ein Problem. Aber das muss man eben erstmal abwarten. Und bis dahin bleibt Herr zu Guttenberg einer der besten Minister im Kabinett.

[BWL-Dipl]

Falls er alles gezogen und geklaut und sich es hat erlaubt, dann ist er für nen kompletten Abgang (Abgeordneter und Minister) reif!

Gutti soll ja nicht mal das zweite jur. Staatsexamen haben!

Mit dem Doc-Grad wollte er es überspringen!

Das dies überhaupt möglich sei ist mir neu, da könnte ja jeder mit einem mäßigen zweiten Staatsexamen auf seine guten Noten vom Ersten sich berufen und Promovieren!

So zu sagen mit dem Vordiplom den Doktor machen!