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Sollte Guttenberg zurücktreten, falls sich die Vorwürfe erhärten?


Gast idle-

Zurücktreten Ja/Nein?  

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  1. 1. Zurücktreten Ja/Nein?



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Nachprüfen kann erst mal jeder. Die eventuell gefundenen Probleme müssten dann an die Fakultät gemeldet werden und die wird dann tätig. So ist es ja auch jetzt geschehen. Inwiefern eine Möglichkeit besteht, den Grad durch das Ministerium zu entziehen, mag im Detail schwierige Juristische Probleme aufwerfen (man könnte da mal eine Dissertation drüber machen ;-), aber ich glaube nicht, dass das geht. Das Ministerium müsste als Rechtsaufsicht der verleihenden Uni tätig werden und diese bei Untätigkeit zum Tätigwerden veranlassen.

Übrigens steht die Uni Bayreuth in dieser Sache zwar nicht allzu gut dar, aber letztlich kann beim Doktorvater immer was durchrutschen. Insbesondere wenn es sich um Erstsemester-Hausarbeiten vom OSI handelt. Wie gesagt, hier ist es ein krasser Fall und die Uni steht dumm da. Teilweise wird jetzt aber gesagt, die Uni sei schuld und viel eher als den armen KT, der nicht richtig betreut wurde, sollte man sich mal die Uni vorknöpfen, dann ist das natürlich Blödsinn. KT hat abgeschrieben. Punkt. Überhaupt ist es erstaunlich, welche Entschuldigungen für ihn vorgebracht werden. Wenn sich der Außenminister als Kinderschänder herausstellen würde (um mal ein Thema zu nehmen, dessen Erregungspotential hoch ist), würde man dann auch sagen, "ach, hat ja mit dem Amt nichts zu tun, solange er das gut macht, kann er ruhig bleiben". "Solln sich die Leute mal nicht so haben, jeder macht seine Fehler". "Nur kleinliche Spießer stören sich an einem Pädophilen Außenminister". Genauso wird doch bei Herrn von Guttenberg argumentiert. Ich möchte jedenfalls keinen betrügenden und lügenden Minister, ganz egal, wie egal was für ein Strahlemann er ist.

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@stefhk3: In der Sache stimme ich Dir zwar zu - aber Dein Beispiel bzw. Vergleich ist mir dennoch deutlich zu krass gewählt. Es ist sicher schon etwas Anderes, ob Menschen/Kinder körperlich und seelisch zu Schaden kommen, oder jemand sich in einer wissenschaftlichen Arbeit falsch verhält und, sofern sich dies bestätigt, hier betrügt.

Wo ich Dir aber absolut zustimme:

Ich möchte jedenfalls keinen betrügenden und lügenden Minister, ganz egal, wie egal was für ein Strahlemann er ist.

Wenn man nämlich akzeptiert, dass sowas durchgeht, akzeptiert man damit indirekt auch, dass Politiker korrupt sein, lügen und betrügen dürfen, solange sie dabei denn beliebt sind und etwas erreichen. Nicht, dass nicht eh schon viele diesen Eindruck von den meisten Politikern haben und diesen daher pauschal nicht mehr vertrauen....

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Ich formuliere es mal so: "Jeden morgen steht ein Dummer auf, der nur darauf wartet abgeholt zu werden". In dem Fall war der Dumme die Uni-Bayreuth und der betroffene Prof, als Stellvertreter der Uni.

Was mich nun besonders amüsiert, das endlich mal Vetterleswirtschaft (im Radio wurde das gerade als CSU-regierungsnahe-Uni-Politik bezeichnet) so unverblümt und öffentlich zur Schau gestellt wird. Deswegen habe ich auch absolut null Mitleid mit der Uni. Die hatten ihren Nutzen. Jetzt sollen sie den Dreck wegräumen.

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Ich kann mir nicht vorstellen, dass es möglich ist, den Grad zurückzugeben. Ansonsten hoffe ich, dass er damit nicht durchkommt. Der Grad soll ihm höchst amtlich wegen Plagiarismus, Urheberrechtsverletzungen usw. anerkannt werden, sonst sagt er in Zukunft, ihm wurde nichts nachgewiesen. Außerdem ist doch auch dieser Brief einfach absurd, wie soll denn "den Überblick über die Quellen verlieren" dazu führen, mindestens 20% der Arbeit wörtlich zu übernehmen? In dem Moment, in dem er oder seine Sekretärin einen Absatz abtippt (oder pastet), wird "" drum gemacht, und die Fußnote eingefügt, dann kann man auch keinen Überblick verlieren. Wenn er natürlich erst mal munter abgeschrieben hat und nach 7 Jahren vor der Abgabe dann versucht hat, noch die Zitate zu kennzeichnen... Aber so arbeitet keiner, der seines Verstandes mächtig ist.

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Naja, da muss ich jetzt sagen, dass ich es nachvollziehen kann. Mir ging es bei meiner ersten wissenschaftlichen Arbeit so. Ich habe t.w. aus Büchern übernommen und wollte es später noch einmal analysieren. Daraufhin wußte ich nicht mehr was ich übernommen hatte (also zitiert) und wo ich die Quelle noch angeben muss. Da hatte ich mir selber ein "Ei" gelegt.

Gruß

PS: ich habe allerdings die Problematik so gelöst, indem ich das ganze Kapitel komplett gelöscht habe und noch einmal bei 0 angefangen habe. Da hatte ich dann alles und sofort markiert. Ein zweites Mal ist mir das nicht passiert.

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Was auch immer ein "Promotionsexperte" ist, das Interview ist in dem hier diskutierten Zusammenhang ganz interessant und lesenswert:

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,747049,00.html

Der letzte Satz gefällt mir besonders gut: "Wir sind selbst eitel genug, um uns davon nicht beeindrucken zu lassen." ;)

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