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In Japan droht ein zweites Tschernobyl


MuS

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Deswegen hoffe ich inständig, das Japan das wahre Ausmaß der Katastrophe nicht stillschweigend oder verhamlost darstellt, sondern aus dem Unglück Konsequenzen zieht und nicht mit falschen Stolz die Sache anpackt.

ich bin der Meinung, dass diese Katastrophe das Denken der Menschen stärker und nachhaltiger beeinflussen wird, als wir es uns im Moment vorstellen können

vielleicht ähnlich den Bomben von Hiroshima und Nagasaki, die uns die Schrecken dieser Waffe gezeigt haben

oder die Beinahe-Katastrophe von Harrisburg und die Katastrophe von Tschernobyl, die uns zu einem kritischeren Umgang mit der zivilen Nutzung der Atomkraft bewegt haben (was wären wohl sonst aus den Grünen geworden?)

die Ereignisse haben gezeigt, was der Begriff "Restrisiko" bedeutet und dass wir Risiken, selbst in unserer hochtechnisierten Welt, niemals ausschließen können

aber die praktische Umsetzung, die Konsequenzen aus diesem Schock, werden wohl noch einige Zeit dauern...

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Ja Dadi ein Ausstieg ist (wenn überhaupt) nur langfristig möglich. Man sollte jedoch alte Atommeiler raschmöglichst stilllegen und an deren Standorten neue und sicherere Anlagen erstellen.

Ich bewundere die Menschen in Japan, wie sie sich den Problemen stellen, wie sie mit Freiwilligen (eine Art Himmelfahrtskommando) versuchen, den Supergau abzuwenden. Gleichzeitig müssen sie mit den Folgen des gewaltigen Erdbebens fertig werden. Irgendwie erinnern mich die Bilder an Köln (gesehen auf Dokumentarfilmen) nach dem 2. Weltkrieg . Damals hat doch auch jeder überlebende Einwohner in unendlicher Kleinarbeit Stein um Stein des Trümmerschutts weggeräumt und die ganze Stadt danach wieder aufgebaut. Die Köpfe der damaligen Kriegsverursacher wirkten doch auch wie ein Supergau, aufräumen mussten danach die einfachen Bürger.

Sollten in Deutschland alle Atomanlagen sofort stillgelegt werden, wäre das für Deuschland der wirtschaftliche Super Gau und das geht nunmal nicht!

Bis jetzt habe ich von de EU nur von Massnahmen gegen den CO2 Ausstoss gehört. Alle Autos sollten zumindest teilweise mit Strom angetrieben werden. Geheizt werden sollte mit Wärmetauschgeräten und Erdsonden (Hier könnte man noch unendlich viele ander Beispiele anfügen) Laut den Politikern stellen sich bei diesen Umstellungen keine Probleme dar, denn der Strom kommt ja bekanntlich aus der Steckdose....

Aktuelles:

Fukushima: Der Strom funktioniert,die Kühlung nicht!!!

Der besonders bedrohte Reaktor 2 im havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima I ist erfolgreich ans Stromnetz angeschlossen worden. Nach Angaben des Betreibers Tepco konnten die regulären Kühlsysteme jedoch noch nicht wie geplant wieder in Betrieb genommen werden. Während die Lage in den Notunterkünften des Landes angespannt bleibt, versprach die Regierung nach dem Fund verstrahlter Lebensmittel stärkere Kontrollen.

Ein Tepco-Sprecher sagte, nach dem Anschluss des Reaktors 2 an das Stromnetz müsse aus Sicherheitsgründen zunächst geprüft werden, inwiefern das Kühlsystem und andere Anlagen funktionsfähig seien. Wann die Tests abgeschlossen werden können, ist unklar.

http://nachrichten.t-online.de/...ie-kuehlung-nicht/id_45109904/index

Gruß

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Hallo stonie,

das freut mich natürlich und Dankeschön, ich hoffe du wirst dich weiter an solchen oder ähnlichen Diskussionen beteiligen. Aber nun genug der Gefühlsdusseligkeiten ;)

Ich habe gerade eine sehr interessante Doku über den heutigen Stand von Tschernobyl gefunden. (sehr zu empfehlen)

Die Parallelen zu Japan, auch in Bezug auf die Aussagen der internationalen Atomaufsichtsbehörde, sind ziemlich deutlich.

Dies verdeutlicht für mich, dass der Optimismus, was die Strahlenbelastung in Japan derzeit betrifft, wahrscheinlich keinen großen Wahrheitsgehalt hat. Denn wie wir wissen wurde auch damals schon gelogen. Leider.

Gruß

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Ich habe gestern in den russischeschen NAhcrichten gesehen, dass russische Atomkraftwerke (ob das Graphitverfahren besser oder schlechter ist als Wasserverfahren sei mal dahingestellt) eine Art Auffangbecken haben was die s.g. Magma im Falle der Falles auffängt. Ich frage mich ob man sowas nicht nachrüsten könnte. Denn dass es Kernschmelze geben kann hat man ja in Tschernobil gesehen.

Wie aus den Medien zu entnehmen war, hat man damals in Tschernobil 800000 Menschen "verheizt" davon sind 50000 offiziell an Folgen der Verstrahlung gestorben, dafür hat aber die Beseitigung des Unfalls recht flott funktioniert und die Folgen (deren Ausmaß allgemein bekannt ist) wurden eingegrenzt.

Mal angenommen die Japaner sind viel besser als die Sowijets damals und die Technik ist viel besser und die Planer sind viel fähiger und die Arbeiter sind keine 18 Jährige Soldaten sondern Fachleute, dann kommt man, egal wie, nicht auf einen Bedarf von 50 Leuten.

NACHTRAG: Auch hat man hier die Frage der nationaler Sicherheit auf den Betreiber abgewälzt und schaut nichtstuend zu was passiert.

Es ist natürlilch eine grausame Entscheidung die in modernen demkratischen Welt nicht tragbar wäre. Aber angesichts der möglichen Katastrofe finde ich von Japan äußerst unverantwortlich mit NUR 50 Leuten ein Problem zu beseitigen was Millonen Leben, wenn nicht das Aus des ganzen Landes mit sich bringen kann. Wenn ich mir nur vorstelle was passiert wenn der Plutoniumreaktor hoch geht dann wirt es mir anders.

Ich frage mich ob ein demokratisches Land wie Japan oder auch Deutschland in der Lage ist, wie damals in Sowjetunion, zu sagen ich opfere meine einige (tausend) Bürger für das allgemeinwohl und lasse sie einen Atomunfall beseitigen und die Menschen gehörchen auch. Oder man kann das nicht (was ja der Fall ist) und dann muss ich zusehen dass ich von den Technologien die ich nicht beherrsche abwende.

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Sondern mir geht es nun darum ob die Katastrophe mittlerweile nicht etwas verhamlost wird?

Denn mir drängt sich der Eindruck auf, dass mit dem Abwenden des Mega-Gaus viele glauben, die Situation sei nicht so schlimm. Meiner Meinung nach ist der Gau "nur" noch das i-Tüpfelchen und damit der Höhepunkt der bereits eingetretenen Katastrophe.

Ich persönlich habe mich am Wochenende kaum mit dem Thema beschäftigt gehabt und ein Blick heute auf die Onlineportale zeigt, die Welt berichtet an den obersten Stellen wieder über andere Themen. Evtl. gibts noch einen "Ticker" für Japan, aber auf die Top5 Schlagzeilen schaffen sie es aktuell mit max. einem Beitrag. Ich denke schon dass der Trubbel sich langsam legt, die Welt dreht sich weiter und irgendwie hat man ja alles schon gehört/gesehen.

Mit deinen Anmerkungen zur Zukunft hast du vollkommen Recht, gerade jetzt wird es spannend. Wie geht es weiter, was wird unternommen.... Das Grundwasser hat bereits erhöhte Werte und erreicht eine Millionenstadt wie Tokio.

Dass Fukushima genau 25 Jahre nach Tschernobyl passiert ist wirklich ein Zufall (ich habe eine kleine Affinität für zeitliche Zusammenhänge). Ich glaube am Sonntag kam ein Bericht auf Pro7 über einen Reporter der sich in Tschernobyl umgsehen hat. Da wurde einem sehr deutlich vor Augen geführt, wie es heute (in der weiteren Region und direkt im Zentrum) dort noch Nachwehen gibt. Es wirkt trostlos und alles ist verlassen. Lebensmittel müssen aus anderen Regionen importiert werden und das selbst angebaute Gemüse ist bei regelmäßigen Verzehr tödlich.

Ich kann nur hoffen dass Japan als große Industrienation die Nachbereitung dieses Unglücks verantwortungsvoll und vorbildlich abwickelt. Das richtige Ausmaß ist im Moment vermutlich noch gar nicht absehbar.

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  • 2 Wochen später...

Also meiner Meinung nach ist da bereits alles passiert, was nur passieren konnte. Auch wenn man die Schlagzeilen mal ganz außen vor lässt, scheint es doch so zu sein, dass erhebliche Mengen Radioaktivität ausgetreten sind und weiter austreten, sowohl in die Atmosphäre, die Erde als auch das Wasser. Für mich gibt es mittlerweile keinen Grund mehr zu glauben, dass die Intensität geringer wäre als in Tschernobyl. Insbesondere hat man dort gleich recht radikale Maßnahmen ergriffen, während in Japan nicht wirklich viel passiert, um den Unfall zu beenden.

Jetzt muss sich halt zeigen, wie stark die Auswirkungen für Mensch und Natur sind und ob bzw. wie stark auch wir hier in Europa davon betroffen sind. A

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  • 2 Wochen später...

Jetzt haben wir das zweite Tschernobyl - mindestens. Ich frage mich, was eine Einstufungsskala für Unfälle nutzt, wenn die realistische Einschätzung erst dann erfolgt, wenn man es nicht mehr vertuschen kann. Und vermutlich schon tausende Menschen im Umkreis geschädigt sind.

http://www.n-tv.de/panorama/Fukushima-erreicht-hoechste-Stufe-article3078086.html

In Russland wurde vertuscht, jetzt in Japan auch - und ich bin mir durchaus nicht sicher, ob es nicht in Deutschland genauso wäre...

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