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Freude über einen Mord?


Markus Jung

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Ich habe schon gestern überlegt, ob ich hier etwas zum Ende von Bin Laden schreiben soll. Eigentlich wollte ich mich zurückhalten, aber das Thema ist so prominent in den Medien, dass es mich nicht ganz loslässt.

Ehrlich gesagt schüttelt es mich, wie ein Mord an einem (sicherlich bösen) Menschen gefeiert wird und selbst unsere Kanzlerin mitteilt, dass sie sich darüber freut, dass es gelungen ist, bin Laden zu töten.

Sicherlich ist es auch in meinen Augen legitim, dass man versucht ihn gefangen zu nehmen. Und wenn er sich dem widersetzt hat, ist es auch in meinen Augen okay, dieses Ziel mit Gewalt durchzusetzen und in Kauf zu nehmen, dass er dabei getötet wird. Ich bleibe hier mal bei der offiziellen Darstellung, die ja auch genug Fragen aufwirft.

Freude darüber, dass nun vielleicht (!) mittelfristig die Terrorgefahr nachlässt, weil ein wichtiger Drahtzieher nicht mehr aktiv ist, kann ich alles verstehen. Aber Freude darüber, dass ein Mensch getötet wurde, dass ist für mich und mein Verständnis pervers und nicht zivilisiert. Egal was er gemacht hat.

Ganz guter Artikel dazu in der SZ:

http://www.sueddeutsche.de/politik/bin-ladens-tod-deutschland-und-das-voelkerrecht-beifall-fuer-blutige-rache-1.1092192

Wenn ihr mit darüber diskutieren möchtet, sehr gerne. Unsachliche Beiträge würde ich allerdings löschen.

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Ein bisschen was für die Freunde der Verschörungstheorien:

Die überaus schnelle Seebestattung und der sooo schnell durchgeführte DNA Test...

Ich persönlich glaube, daß er nicht getötet, sondern gefangen genommen wurde und jetzt in irgend einem Keller gefoltert wird, um die Pläne der Terrorzellen zu verraten. (Natürlich reine Spekulation, aber es würde zu "Big Brother" passen)

Die Glückwünsche und sonstige Bekundungen finde ich auch höchst peinlich: Toll das Dein Opa jetzt tot ist, schließlich hat er im Krieg auch ganz viele Menschen getötet...

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Muss dir voll und ganz zustimmen. Vor allem auch die Äußerung unserer Bundeskanzlerin hat mich schon fast erschrocken, dass kann man auch diplomatischer ausdrücken. (Wie kann man sich darüber freuen, dass ein Mensch getötet wurde?)

Ich bin zwar kein Freund von Verschwörungstheorien, aber die USA stehen volkswirtschaftlich am Abgrund (zumindest wird zum ersten Mal offen darüber gesprochen), "schlechte Stimmung" und dann kommt auf einmal die Meldung das Bin Laden auf seinem Anwesen erschossen wurde. Die wirklichen Probleme werden in nächster Zeit erstmal nicht im Fokus der Medien stehen.

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Hi ihr,

so abgestumpft kann man sein. Ich habe die "Freude" nicht mitbekommen. Ich habe nur realisiert, dass er in einer drastischen Aktion getötet wurde. Ob das gut ist oder nicht? K.a.

Allerdings muss ich Stefan wiedersprechen. Meine persönliche Meinung ist, dass die nächsten (kurzfristigen) Jahre die Terrorgefahr (bis auf Kleinigkeiten) geringer ist. Ich denke dann aber, dass man sich auf einen riesigen Vegeltungsschlag einstellen muss. Kurzfristige Aktionen sind sicherlich nicht so einfach zu organisieren.

Eigentlich übel die Tatsache: Man sagt sich, wie konnte man früher auf Kreuzzug gehen und wie kann man unter den Aspekt des Glaubens Leute töten. Das gleiche haben wir doch heute noch immer...

Gruß

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Ich möchte dazu das Zitat von J.R.R. Tolkin aus "Herr der Ringe - Die Gefährten" schreiben:

"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand."

Auch wenn BinLaden nicht der "nette" Mensch war, wer gibt den USA das Recht ihn zu ermorden?

Ich denke wenn BinLaden am Leben wäre, wäre er ganz gut beraten nichts von sich hören zu lassen... denn dann sagt die ganze Welt er ist tot und er könnte den Rest seiner Tage leben ohne eine Gefahr.

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